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Wirtschaftswetter       Wirtschaftswetter News

Liebe Leserinnen und Leser,

willkommen in den News im Juni 2006. Die Nachrichten aus dem Vormonaten und Vorjahren finden Sie ganz unten im Archiv.

News - Nachrichten - Juni 2006

Hier könnte Ihre Anzeige stehen 2006-06-28... Fürst Albert von Monaco gründet Umweltstiftung. Die guten Meldungen reißen nicht ab, Fürst Albert von Monaco gründet eine Stiftung für Umwelt und nachhaltige Entwicklung, die den Namen "Fondation Prince Albert II de Monaco" tragen wird. Im Mittelpunkt der Stiftungsarbeit werden dabei die Themen Klimawechsel, Biodervisität und Wasser stehen. Anlass zur Gründung sollen nach Mitteilung des Palastes zwei Reisen des Fürsten zum Nordpol gewesen sein, wobei ihm der Rückzug des Packeises und die möglichen Folgen, nämlich die Klimaerwärmung - besondes der Temperaturanstieg der Ozeane - die Verschmutzung der Atmoshphäre und des Wasser, mangelnde Biodiversität sowie der Mangel an Trinkwasser auf der Erde die meiste Sorge bereite. Mit Hilfe der Stiftung und seinem "persönlichen und anhaltenden Engagement", wie der Fürst versicherte, möchte dieser einen aktiven Beitrag zum Umweltschutz leisten, teilte er am Dienstag der Öffentlichkeit mit.

...Prominente Auswanderer. Am Dienstag verabschiedete sich Außenminster a.D., Joschka Fischer von seiner Fraktion. Im September will er dem Ruf an die US-Elite-Universtität Princeton als Gastprofessor folgen und zuvor auch auch sein Bundestagsmandat niederlegen. Wie die "Berliner Morgenpost" berichtete zeigte sich Fischer beim Abschied gerührt und bat die Presse, seine künftige Rolle als Privatmann zu respektieren. Seine Entscheidung sei dementsprechend eine der privaten Lebensplanung gewesen, beschied Fischer. Zur Politik gefragt, sagte er der großen Koalition ein baldiges Ende voraus.
Ebenso bekannt wie der ehemalige Außenminister dürfte die zweite Auswanderin, Talk-Lady Sabine Christiansen sein, die nach knapp zehn Jahren ihren Haussender ARD verlässt und zukünftig in Paris leben will. Bis Mitte 2007 will sie die nach ihr benannte Talk-Show moderieren und sich dann ganz auf ihre Talkrunde "Global Players" des amerikanischen Senders CNBC- konzentrieren sowie mehr Zeit für ihren Lebensgefährten, RWD-Jeans-Ikone Norbert Medus haben, den sie nach einem Bericht der "Welt" "spätestens" im Herbst nächstes Jahr heiraten will. Nachfolger der Polit-Diskussions-Show der ARD soll Günther Jauch werden.
Quelle: Fürstenpalast Monaco, Berliner Morgenpost, süddeutsche.de, Hamburger Abendblatt, Frankfurter Allgemeine Zeitung, die Welt
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2006-06-26...Going social: Bill Gates und Warren Buffett.~~~~ Kommentar ~~~~Nicht lange ist es her, dass Bill Gates ankündigte, innerhalb der nächsten zwei Jahre schrittweise aus der Geschäftsführung seines Unternehmens auszusteigen und in Zukunft vorwiegend für seine caritative Stiftung tätig zu werden. Den Vogel schoss jetzt aber Mulimilliardär Warren Buffet ab, der Gates' Stiftung mit weiteren Milliarden ausstatten will. Laut einem Bericht von "Spiegel Online" will Buffet der Organisation 30 Milliarden Dollar schenken, die zur Zeit bereits ein Vermögen von rund 29 Milliarden Dollar verwaltet. Mit diesen Sümmchen in den Händen eines Mannes, der mit 46,5 Milliarden US-Dollar auch privat üppig ausgestattet ist, könnte man schon einiges auf dem Charity-Sektor erreichen und einige kleinere, bedeutende Machtverhältnisse verschieben. Mit der Methode Cleverness kam Buffet einst aus seinem Home-Office heraus und Gates aus der Garage, beglückte zunächst Millionen Anwender und frustrierte sie dann in Folge ebenso - einer der polarisiert, wie alle, die etwas zu sagen und zu tun haben. Mit den Anfeindungen dürfte er nach ein paar Jahrzehnten Übung bestens klar kommen. Nervösität dürfte die Meldung in sehr unterschiedlichen Kreisen durchaus verursachen. Ob Gates aber ähnlich erfolgreich wie in seiner Stammbranche sein wird, ist eine gute Frage, zumal diese Aufgabe, sofern sie ernst genommen wird, ausnahmsweise einmal nicht das eigene Vermögen mehrt - nichts ist schwieriger und schwerer als soziale Arbeit. Bisher waren es fast auschließlich weibliche Vorstände, von denen man erfuhr, dass sie irgendwann ihre bis dato erfolgreichen, manchmal jahrzehnte währenden Karrieren hinwarfen, um ausgerechnet zu einer Wohltätigkeits-Organisation zu wechseln. Dafür wurden sie in schönster Regelmäßigkeit belächelt und hielten als Beispiele hin, dass Frauen angeblich nicht wirklich zur Macht taugten. In den Charity-Organisationen setzen sie zu deren Wohl ihr geballtes Wissen vom wirtschaftlichem Erfolg sinnvoller ein, als, nach eigenen Worten, mit dem Verkauf von irgendwelchen Produkten für irgendwelche Kunden, denen es gut genug geht. Und auch, wenn darin durchaus ein Sinn zu finden ist, irgendwann sind es andere Leute, die das Unternehmen genauso gut führen können, und eine neue Herausforderung muss her. Die Suche nach einer sinngebenden Tätigkeit, nachdem man schon alles erreicht hat, was es zu erreichen gibt, ist so ungewöhnlich nicht. Zumal auch das Leben der Reichen und Schönen endlich ist. Igendwann stellen sich dann einige - bedauerlicherweise nicht alle - die Frage, was sie hier eigentlich hinterlassen wollen? Ein gepflanzter Baum dürfte bei der finanziellen Ausstattung nicht ganz ausreichen. Für unserer Schwerpunktthema Charity, ist es zunächst einmal eine kleine Sensation - diese Nachricht, so kurz vor dem Ausklang der aktuellen Wirtschaftswetter-Ausgabe, sind wir ähnlich baff wegen Buffett - wie die Gates-Stiftung selbst auch angeblich gewesen sein soll, angesichts der so plötzlichen und großzügigen Unterstützung. Wir werden beobachten, was daraus wird.
~ Kommentar Angelika Petrich-Hornetz
Quellen: Spiegel-Online
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2006-06-23...Stellen-Streichkonzert. Die Allianz AG mit Sitz in München, größter Versicherungkonzern in Deutschland plant den Abbau von 7500 Arbeitsplätzen. Allein bei der Konzerntochter Dresdner Bank sollen rund 2500 Stellen wegfallen. Dieser Schritt sei schmerzhaft jedoch notwendig, teilte die Geschäftsführung der Öffentlichkeit mit. Widerstand gegen die Pläne regt sich bei der Gewerkschaft ver.di und innerhalb der Belegschaft. Von 21 Allianz-Standorten sollen lediglich 10 übrig bleiben. In der Versicherungsbranche rechnet man mit einem allegemeinen Stellenabbau von etwa 3 Prozent der mehr als 230.000 Beschäftigten in Deutschland innerhalb der nächsten Jahre. Eine klare Aussage zum Stellenabbau beim künftigen Konzern Bayer Schering Pharma AG forderte der Betriebsrat von Schering, berichtet der Tagesspiegel am heutigen Freitag. Dazu äußerten sich Scherings Chef Erlen sowie ein Bayer-Sprecher skeptisch. Die vom Betriebsrat genannten Frist bis Donnerstag nächster Woche für konkrete Aussagen über den geplanten Stellenabbau könne unmöglich eingehalten werden - das brauche mehr Zeit, so der Bayersprecher. Wie "Manager Magazin" in einer Pressemitteilung vorab meldete, plane das Mobilfunkunternehmen E-Plus angeblich ebenfalls einen drastischen Stellenabbau. In seiner heut erscheindenen neuen Ausgabe berichtet das Magazin über einen geplanten Personalabbau von rund 1400 Arbeitsplätzen. Das Unternehmen beschäftigt 3000 Mitarbeiter. Grund soll eine Neuausrichtung des Unternehmens sein, die im Juli vorgestellt werden soll. Die Pläne sollen allerdings bislang vom Unternehmen dementiert worden sein. Auch beim Baufinanzierer Wüstenrot sollen bis zu 1000 Arbeitsplätze wegfallen, das berichtete die Berliner Zeitung. Der Personalabbau werde bis 2008 abgeschlossen und betreffe ein Viertel der gesamten Belegschaft, zehn Filialen sollen geschlossen werden.

... Religionsneutraler Kristall für Hilfsorganisationen. Nach 60-jährigen Verhandlungen wurde der Streit um die verwendeten Symbole als Erkennungszeichen internationaler Hilfsorganisationen endlich beendet. In einem Kompromiss wurde zusätzlich zum roten Kreuz und dem roten Halbmond auf weißem Hintergrund nun der "Kristall" in Form einer roten Raute auf weißem Hintergrund als neutrales Symbol aufgenommen, mit dem sich Ambulanzen und Ärzte in Kriegs- und Krisengebieten vor Angriffen schützen und auf die Rechte der Genfer Konvention berufen können. Das Symbol ist allen zugänglich, die nicht den Halbmond oder das Kreuz verwenden wollen. Den roten Davidstern der israelischen Ambulanzen lehnten islamische Partnerorganisationen ab, so dass israelische Ärzte unter Lebensgefahr bei Hilfseinsätzen im Westjordanland tätig waren. Das Rote Kreuz indes wurde in Pakistan und im Iran zwar nicht angegriffen, aber nicht gern gesehen, wie die Berliner Morgenpost berichtete. Der Rote Kristall dagegen ist frei von allen relgiösen und politischen Deutungsmöglichkeiten, die Rettungdienste dürfen in den Kristall indes ihre religiöen oder medizinischen Piktogramme einfügen, sofern sie dies wünschen.
Quellen: Lübecker Nachrichten, Tagesspiegel, Berliner Morgenpost, manager-magazin.de, Berliner Zeitung
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2006-06-22...Betriebsrat für SAP. An den ersten Wahlen in der Unternehmensgeschichte des Softwareunernehmens SAP beteiligten sich nach Informationen von "Heise" am Mittwoch knapp 65 Prozent der 10.800 Mitarbeiter in Deutschland. 400 Kandidaten stellten sich zur Wahl. Damit ist SAP das letzte Unternehmen der 30 DAX-Konzerne, die einen Betriebsrat installieren. Seit der Gründung des Konzerns gab es für die Arbeitnehmer nur eine Vertretung im Aufsichtsrat, die Einrichtung eines Betriebsrates wurden bislang sowohl vom Vorstand als auch der Belegschaft abgelehnt, noch im März stimmten 91 Prozent dagegen. Drei Mitarbeier setzten sich dann vor dem Mannheimer Arbeitsgericht durch, das die nun stattgefundenen Betriebsratswahlen ermöglichte.

... Handelsblatt ruft MBA-Stipendium-Wettbewerb für Frauen aus. Auschließlich für Frauen schreibt das "Handelsblatt" einen mit 85.000 Euro dotieren Wettbewerb aus, bei dem der Siegerin ein berufsbegleitendes Executive MBA-Studium am INSEAD (Fontainbleu/Singapur) winkt. Nach Informationen des Handelsblattes, das damit ein Zeichen gegen weibliche Unterpräsenz im Management setzten will, sei dies auch international der höchst dotierte Wettbewerb für ein MBA-Stipendium, das sich an Frauen wende. Aufgerufen zur Teilnahme sind Deutsche, Schweizerinnen und Österreicherinnen oder in Deutschland lebende Einwanderinnen mit abgeschlossenem Erststudium und mehrjähriger Berufserfahrung.

... Außer Kontrolle. In der Bio-Zeitschrift "Schrot und Korn" schildert der kanadische Raps-Bauer Percy Schmeiser seine ganz persönlichen Erfahrungen mit Gen-Saatgut und über die Entwicklung in Kanada: Interview Schrot und Korn mit Percy Schmeiser
Quellen: Heise, Handelsblatt, Schrot und Korn
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2006-06-19...Hormon im Hirn. Kognitive Defizite bei Fettleibigkeit sind schon länger im Visier der Forscher. Wissenschaftler der Saint Louis University School of Medicine haben nun die Rolle von Leptin - einem im Fettgewebe gebildeten Hormon - untersucht, allerdings vorerst nur im Tierversuch. Das Peptithormon Leptin passiert die Blut-Hirn-Schranke und hat dort vielfältige Aufgaben: Es beinflusst sowohl im Hypothalamus die Regulation der Nahrungsaufnahme und des Energieauwands als auch im Hippocampus, der "Zentrale" des limbischen Systems, bestimmte Signalübertragungen. Die Forscher nehmen an, das Hormon hat einen Einfluss auf die Lern- und Gedächtnisleistung. Bei Fettleibigen gelangt wenig bis nichts von diesem Hormon ins Gehirn, um dort den Appetit zu regulieren. Kognitive Defizite bei Patienten mit Diabetes mellitus Typ 2 könnten zum Beispiel auch mit einem niedrigem Leptin-Spiegel zusammenhängen - im Tierversuch wurde dies nun nachgewiesen. Nach Leptin-Gaben konnten sich Mäuse besser orientieren, verhielten sich lernfähiger und hatten ein besseres Langzeitgedächtnis. Mäuse mit Alzheimer dagegen benötigten niedrigere Dosen des Hormons als junge Mäuse, um bessere Leistungen zu erzielen - ebenfalls ein, wie die Forscher berichten, interessantes Ergebnis, das für die Alzheimerische Krankheit bedeutsam werden könnte.
: Ärzteblatt, ScienceDirekt Info
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2006-06-16... +++++ Kurzmeldungen +++++ Bill Gates geht in Rente. Die bekommt und benötigt er zwar nicht, doch der Microsoft-Gründer kündigte am Donnerstag an, er werde sich bis 2008 aus dem Tagesgeschäft der Konzernführung zurückziehen, um sich mehr mit der Arbeit innerhalb seiner Wohltätigkeits-Stiftung zu befassen. Als Chairman sowie beratend will Gates seinem Unternehmen erhalten bleiben.

+++++ Mehrwertsteuer im Bundesrat . Am heutigen Freitag kommt der Bundesrat zusammen, der über das vom Bundestag beschlossen Steuerpaket inklusive Mehrwertsteuererhöhung abstimmen soll. Unstimmigkeiten zwischen Regierung und Bundesrat gibt es vor allem wegen der geplanten Kürzung von Bundesmitteln für den Regionalverkehr.

+++++ Zenit erreicht - Konjunkturerwartungen trüben ein. Die ZEW-Konjunkturerwartungen, aus der Umfrage unter 300 Finanz-Analysten, entwickelten sich im Juni, und damit im fünften Monat in Folge, unerwartet schlechter. Für den Wirtschaftsraum USA wird eine deutliche Abkühlung erwartet. In Deutschland drücken u.a. Faktoren die anstehende Umsatzsteuererhöhung und der starke Euro die Erwartungen. Die aktuelle Lage werde dagegen etwas besser eingeschätzt, Deutschland und der Euroraum haben ihren Höhepunkt des konjunkturellen Aufschwungs gegenwärtig erreicht. Die bereits einkalkulierten belebenden Effekte durch vorgezogenen Privatkonsum laufen Ende des Jahres aus. Wirtschaftsverbände beklagen indes die Politik der Bundesregierung, die eine ausbleibende Steuerreform und den fehlenden Abbau von Subventionen vor sich her schiebe, berichtete das "Handelsblatt".

+++++ 2500 tote Soldaten. Die Zahl der im Irak seit dem Einmarsch getöteten US-Soldaten wurde vom US-Verteidigungsministeriums auf 2500, die Zahl der Verletzten auf 18.490 beziffert.

+++++ Tarif-Einigung bei Uni-Ärzten. Der Marbuger Bund auf der Arbeitnehmerseite und die Tarifgemeinschaft Deutscher Länder auf der Arbeitgeberseite einigten sich am Freitag auf einen Tarifvertrag mit einer Laufzeit bis Dezember 2009. Wie das "Ärzteblatt" berichtete, sollen die Ärzte in Unikliniken ab 1. Juli zwischen 16 und 20 Prozent mehr Gehalt und einen Aufschlag von 25 Prozent für Bereitschaftsdienste an Feiertagen bekommen sowie durchschnittlich 42 Stunden arbeiten - Höchstarbeitgrenze 58 Stunden, Höchstarbeitsgrenze bei Bereitschaftsdiensten 24 Stunden. In Einzelfällen darf auf Landesbene abweichend eine wöchentliche Höchstarbeitsgrenze von 66 Stunden vereinbart werden. Am Dienstag soll die Große Tarifkommission des Marburger Bundes abstimmen, 10 Tage später die Urabstimmung folgen. Der Tarifstreit mit den kommunalen Arbeitgebern ist indes noch nicht abgeschlossen. Nicht zufriedenstellend gelöst sei auch in diesem Tarifvertrag, so die Ärztegewerkschaft, die immer noch klaffende Ost-West-Schere. So verdient ein Arzt im ersten Berufsjahr im Westen 3600,- Euro, in den neuen Bundesländern sind es nur 3200,- Euro. Die Differenz von vier- bis fünfhundert Euro setzt sich durch alle Gehaltklassen fort. +++++ Beschlossene Sache. Auch der Bundesrat stimmte in seiner Sitzung am Freitag der Mehrwertsteuererhöhung ab 1. Januar 2007 zu. +++++
Quellen: Basler Zeitung, SZ-online, finanzen.net, Kleine Zeitung, Handelsblatt, Ärzteblatt
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2006-06-15 ...Nach Interview zum Schwerstbehinderten geprügelt. Nach einem Interview in der letzten Woche mit einem Fernsehteam der ARD wurde der chinesische Bauer FU Xiancai schwer misshandelt. Der von dem Bauwerk auch selbst betroffene Bauer sprach sich in dem Interview, das im Pekinger ARD-Studio aufgezeichnet wurde, für eine bessere Entschädigung für die 1,3 Millionen Menschen aus, die aus dem Gebiete des Drei-Schluchten-Staudamms zwangsumgesiedelt worden waren und dadurch ihre Höfe und damit auch ihre Lebensgrundlage verloren hatten. Jetzt liegt er vom Hals abwärts gelähmt im Krankenhaus. Nach dem ARD-Interview soll Xiancai zu einem Polizeiverhör vorgeladen und anschließend auf dem Rückweg von hinten angegriffen worden sein. Die Menschenrechtsorganisation "Human Rights" berichtete daraufhin, Xiancai seien bei dem Anschlag die Halswirbelknochen gebrochen worden, so dass er nun von der Schulter abwärts gelähmt sei. Schon im Jahr 2005 soll er nach einem Interview mit einer US-Zeitung zusammengeschlagen und seine Familie wurde bedroht worden sein. Das Krankenhaus, in dem Xiancai liegt, will zudem nach weiteren Presseberichten die Behandlung einstellen, weil die Familie kein Geld habe, um diese zu bezahlen. Die Bundesregierung hat nun China zur offizielle Aufklärung der Misshandlung eines Interviewpartners des Deutschen Fernsehens aufgefordert. Die Regierung in Peking soll diese zugesagt haben.
Quellen: ARD, n-tv, Netzeitung, Handelsblatt
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2006-06-13 ...Verbraucherpreise. Im Vergleich zum Vormonat April stieg der Verbraucherpreisindex im Mai 2006 um 0,2 Prozent, im Vergleich zum Vorjahres-Mai kletterte dieser um +1,9 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte und damit eine zuvor veröffentlichte Schätzung bestätigte. Wieder waren es die Energiepreise, die das Portemonnaie besonders belasteten. Ohne diese hätte die Teurungsrate nur 0,7 Prozent betragen. Die Energiepreise lagen im Mai 2006 +13,7 Prozent über denen im Mai 2005, leichtes Heizöl verteuerte sich innerhalb eines Jahres sogar um +28,9 Prozent. Die weiteren Preissteigerungen von Energie gegenüber dem Vorjahres-Mai: Kraftstoffe +12,7 Prozent (Normalbenzin +13,3, Super +13,1), Gas +19,8 Prozent, Zentralheizung + Fernwärme +18,0 Prozent, Strom +3,8 Prozent. Gegenüber April 2006 lag der Anstieg relativ niedrig, zum Beispiel Heizöl und Kraftstoffe jeweils +0,5 Prozent. Neben den Energie- stiegen auch die Gemüse-Preise an: Lauch wurde um +45,7 Prozent teurer, für Kopfsalat wurde in diesem Jahr +24,0 Prozent mehr bezahlt als im Mai 2005. Fisch wurde um durchschnittlich +5 Prozent teurer. Billiger hingegen wurde Obst, zum Beispiel Bananan mit -6,6 Prozent und Apfelinsen mit -7,6 Prozent. Im Vergleich zum Vormonat April verteuerte sich jedoch im Mai 2006 auch Obst durchschnittlich um +1,6 Prozent. Viel teurer waren im Mai auch Kartoffeln mit +20,6 Prozent gegenüber April 2006.

... Schließung und Gründung von Betrieben. Wie das statistische Bundesamt außerdem mitteilte, gaben im Vergleich zum Vorjahr im ersten Quartal 2006 +9,3 Prozent mehr Kleinbetriebe auf. Insgesamt waren es 120.000. Die Zahl der Kleinbetriebs-Gründungen im ersten Quartal lag mit 151.000 gleichzeitig um 1,9 Prozent über denen des Vorjahreszeitraumes. Gewerbeanmeldungen von größeren Betrieben, entsprechend der Rechtsform und/oder mit mehreren Beschäftigten, blieben im ersten Quartal 2006 indes gleich bei rund 45.000, die Schließungen gingen um -1 Prozent auf zurück - ingesamt waren es im 37.000 dieser größeren Betriebe, die das Handtuch im ersten Quartal warfen. Etwa 31 Prozent der Gewerbetreibenden, die im ersten Quartal 2006 gründeten oder an einer Gründung beteiligt waren, waren Frauen.

...Studie: Grüne Gentechnik als Arbeitsplatzmotor?. Eine Untersuchung am Lehrstuhl für Unternehmensführung an der Carl-von-Ossietzky-Universität Oldenburg, die der Bund für Umwelt- und Naturschutz am Dienstag der Öffentlichkeit vorstellte, gelangte zu dem Ergebnis, dass in der privatwirtschaftlich finanzierten sogenannten Grünen Gentechnik derzeit weniger als 500 Beschäftigte tätig - und darüber hinaus keine weiteren Arbeitsplätze zu erwarten seien. Auch die verstärkte Anwendung von Genttechnik werde keine weiteren Arbeitsplätze einbringen, so die Universität Oldenburg, dagegen sprächen absehbare Fusionen, die eher noch auf rückläufige Beschäftigungszahlen schließen lassen.
Quelle: Statistisches Bundesamt, Bund für Umwelt- und Naturschutz
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2006-06-10 ...Germany's Party. In Deutschland feierten die Fans in Deutschland am Freitag den Auftakt "ihrer" Fußball-WM. Weitestgehend ohne Zwischenfälle übertraf die sehr gute Stimmung von Einwohnern und Gästen alle Erwartungen. Lediglich in Frankfurt am Main wurden ein paar Randalierer festgenommen, wobei es sich um deutsche und englische Hooligans gehandelt haben soll. Hoch "Ulrich", das den Anpfiff in München rechtzeitig von Regen und Schnee befreite und in sommerliches Licht tauchte, leistete einen zusätzlichen Beitrag zu den strahlenden Gesichtern des Eröffnungstages. Fernsehsender in aller Welt berichteten über den Auftakt der WM in Deutschland, so auch CNN-Reporter, die sich Fußballfans vor die Kamera holten und die Stimmung in Berlin und in München einfingen.

...Erneuerbare Energien: Strom für eine Kleinstadt. In Lünen wurde am Freitag ein Biomassekraftwerk feierlich in Betrieb genommen, das mit Altholz betrieben wird. Pro Jahr erzeugt es mehr als 150 Millionen Kilowattstunden Strom, das entspricht etwa dem Bedarf einer Kleinstadt, beziehungsweise reicht zur Versorgung von knapp 40.000 Einfamilienhaushalten. Die Bauzeit betrug 18 Monate, das Investitionsvolumen liegt bei 54 Millionen Euro.

...Keine Soldaten in den Irak. Die Bundesregierung betonte, dass sie an der Irak-Politik der rot-grünen Vorgängeregierung festhalte, die einen Einsatz deutschen Militärs stets strikt ablehnte, und auch weiterhin keine deutschen Soldaten in den Irak entsenden will. Vize-Regierungssprecher, Thomas Steg, sagte gegenüber der Presse, die Programme der Unterstützung zum Aufbau der Demokratie im Irak im humanitären Bereich laufen indes weiter. Auch die Ausbildung von irakischen Polizisten und Soldaten außerhalb des Iraks werde weiter geführt, so zum Beispiel in d den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE). Laut einem Bericht der "Berliner Zeitung" sollen die USA Ende des vergangenen Jahres Deutschland um militärisches Engagement im Irak gebeten haben, US-Verteidigungsminsiter Rumsfeld soll dabei selbst an Bundesverteidigungsminister Jung herangetreten sein.
Quellen: CNN, Steag Saar AG, Neue Westfälische
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2006-06-08 ...Al Sarkawi ist tot. Wie der irakische Ministerpräsident, Nuri al Maliki am Donnerstag morgen in einer Pressekonferenz mitteilte, kam Abu Mussab al Sarkawi, einer meistgesuchten Terroristen der Welt, bei einem US-Luftangriff ums Leben. Auf das Konto des in Jordanien geborenen Führers des irakischen Arms der Terrororganisation al Quaida gingen zahlreiche Anschläge sowie Morde an Geiseln.

Leitzins rauf. Die Europäische Zentralbank (EZB) erhöhte am Donnerstag zum dritten Mal innerhalb eines Jahres den Leitzins. Mit der ab 15. Juni 2006 gültigen Erhöhung von 2,5 auf 2,75 Prozent soll die steigende Inflationsrate in Schach gehalten werden.
Quellen: Süddeutsche.de, swissinfo.org, Europäische Zentralbank (EZB, ecb.int),
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2006-06-07 ... +++++ Kurzmeldungen +++++Immer mehr Kinder und Jugendliche erhalten Psychopharmaka. Die Zahl von Kindern und Jugendlichen in den USA, die mit Psychopharmaka behandelt werden, hat sich in den letzten zehn Jahren versechsfacht. Dabei werde neben den ADHS-Medikamenten im ansteigenden Maße auch atypische Neuroleptika verschrieben, die vor allem Jungen von Eltern europäischer Herkunft erhalten, berichtete das Ärzteblatt über die Studie.

+++++ Airbus sucht händeringend Ingenieure. Flugzeubauer Airbus findet in Deutschland nicht genug Ingenieure für seine deutschen Standorte und sucht nun auch in Schweden, England, Italien und Spanien. Neben tatsächlich fehlenden Fachkräften auf dem Inlands-Arbeitsmarkt kritisierte Gerhard Puttfarcken, Deutschlandchef von Airbus, die mangelnde Flexiblität von arbeitslosen Ingenieuren in Deutschland in einem Interview gegenüber der "Welt", Zitat: "Einige Menschen wollen nicht von Süddeutschland nach Norddeutschland umziehen." Zitatende. Über 1000 Mitarbeiter will das Unternehmen im laufenden Jahr einstellen, 850 allein in Hamburg - 600 Mitarbeiter werden noch gesucht.

++++++ Fahrrad statt Auto. Die Allgemeine Ortskrankenkasse (AOK) startete am 1. Juni gemeinsam mit dem Allgemeinen Deutschen Fahrradclub (ADFC) eine Kampagne: "Mit dem Fahrrad zur Arbeit". Dabei sollen die Gesundheit und der Umweltschutz im Vordergrund stehen, wobei die Benzipreise sicher allein schon durchaus ein passables Argument wären. Die Aktion, die bis zum 31. August läuft und an der sich dieses Jahr alle Bundesländer beteiligen, startete Ende Mai in Berlin im Verkehrsministerium mit einem radelnden Verkehrsminister Tiefensee nebst Kollegen. Angesichts der bevorstehenden Fußball-Weltmeisterschaft bekommt der Umstieg vom Auto aufs Rad eine zusätzliche, verkehrsentlastende Komponennte, besonders in den WM-Spielstätten, wie Hamburg und Berlin. Viele Betriebe beteiligen sich mit eigenen Programmen, die Bundesbank will zum Beispiel die Anzahl ihrer fahrradfahrenden Mitarbeiter - langfristig - verdoppeln.

++++++ Einzelhandel weitestgehend in WM-Laune. In vielen Bundesländern will die Branche längere Öffnungszeiten während der WM austesten. So einigte sich der Berliner Senat auf eine Freigabe der Öffnungszeiten, von 6:00 bis 24:00 Uhr und an Sonn- und Feiertagen von 14:00 bis 20:00 Uhr. In insgesamt neun Bundesländern soll es ähnlich aussehen, wenn es nach den Landes- und Kommunalregierungen geht. Die Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di hegt noch Zweifel am Sinn des Unternehmens und befürchtet nach der WM-Testphase eine allgemeine Lockerung, sobald die Förderalismusreform den Ländern die Kompetenz über den Ladenschluss erteilt. So sprach sich Ulrich Dalibor, Bundesfachgruppenleiter Einzelhandel gegenüber "junge Welt" dafür aus, den Gaststätten und Restaurants die hungrigen WM-Gäste zu überlassen, und wies darauf hin, dass wohl kaum ein Fußballfan in Deutschland gastiere, um sich, Zitat:" ... zu später Stunde eine Einbauküche zu kaufen.". Wahrscheinlich, und noch wahrscheinlicher hat ein zugereister WM-Gast um Mitternacht eher Lust auf einen oder gleich ein paar bereits fertige Marzipan-Fußbälle bei "Schmerker" in Worms als ausgerechnet auf eine Einbauküche. Momentan allerdings laufen statt Süßigkeiten vor allem Flachbildschirme, Grillwürste, Chips und Bier berichtete der "Merkur" über die derzeitigen Renner im bayerischen Einzelhandel. Das sieht ganz nach einer Weltmeisterschaft auf dem heimischen Sofa aus. Der auch nach Mitternacht noch durstige Fußballfan könnte in Zukunft vielleicht auch die nachtdiensthabende Apotheke aufsuchen: Die Karlsberg-Brauerei hat ihren einjährigen Test mit dem Bier "Karla" im Sauerland erfolgreich abgeschlossen, ein Mischgetränk mit Zusätzen, die nach eigenen Angaben des Herstellers dem Wohlgefühl und der Vitalität dienlich sein sollen. Neben dem Sauerland soll das "Apotheken-Bier" zunächst nur in Rheinland-Pfalz verkauft werden, die Einführung in weiteren Bundesländern ist offenbar geplant.

++++++ Hoch "Ulrich" wärmt Spieler und Zuschauer. Hoch Ulrich soll laut Wettervorhersage den WM-Start erwärmen. Am Freitag sollen es 18 bis 27 Grad werden, nachts noch kühl, unter 10 Grad, bleiben. +++++ Neue Präsidentin. Einstimmig gewählt wurde Charlotte Knobloch zur neuen Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland. Sie ist damit die erste Frau in diesem Amt und folgt auf den am 30. April verstorbenen Paul Spiegel +++++
Quellen: Ärzteblatt, Jamamedia, Netzeitung, die Welt, ADFC, rbb-online.de, junge Welt, Merkur, Lebensmittel-PraxiS, LEO
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2006-06-04 ...Montenegro. Montenegro erklärte am Samstag seine Unabhängigkeit von der bisherigen Staatenunion mit Serbien. Vorausgegangen war ein Referendum am 21. Mai, 55,5 Prozent votierten für die Unabhängigkeit. Nun strebt der jüngste Staat in der Europäischen Union mit rund 620.000 Einwohnern die Anerkennung durch die internationale Gemeinschaft an. Mit einem entsprechenden Aufruf wandte sich Außenminister Miodrag Vlahovic am Montag an die Europäische Union, die Vereinten Nationen,an die Nachbarländer und führende Staaten der Welt berichtete u.a. die "Netzeitung". Am Sonntag hatten die EU und die NATO Serbien und Montenegro zu konstruktiven Zusammenarbeit aufgerufen und erklärten, sie repektieren die Entscheidung des montenegrinischen Parlamentes und nehmen diese zur Kenntnis. Serbiens Regierung reagierte bisher zurückhaltend, nur Staatspräsident Boris Tadic sandte ein Glückwunschtelegramm, Kroatien kündigte die Anerkennung Montenegros für die nächsten Tage an. In der Unabhängigkeitserklärung bezeichnet sich Montenegro als multiethnische, mulitkulturelle und mulitreligiöse Gesellschaft, die einer Rechtsordnung und auf dem System der Marktwirtschaft basiere. Die Farben der Flagge sind Rot-Gold, Staatspräsident ist Filip Vujanovic, Ministerpräsident Milo Djukanovic, Hauptstadt ist Podgorica. Für die Fußball-Weltmeisterschaft hat die Trennung indes keine Folgen, die Mannschaft Serbien-Montenegro tritt wie geplant gemeinsam an.
Quellen: Netzeitung, 20-min.ch, Mitteldeutsche Zeitung, Kölner Stadtanzeiger
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2006-06-02 ...Außenministerkonferenz. Nach Presseberichten sollen sich die fünf Vetomächte des UN-Sicherheitsrates und Deutschland auf ein Verhandlungsangebot für den Iran geeinigt haben. Auf der Außenministerkonferenz in Wien habe man ein Paket geschnürt, das dem Iran im Falle einer Einigung im Streit um die Uran-Anreicherung umfangreiche Angebote unterbreitet, teilte die britische Außenministerin Margaret Beckett am Donnerstag mit. Man lege großen Wert darauf, die Verhandlungen wiederaufnehmen und auf Sanktonen zu verzichten, der iranischen Regierung soll die Möglichkeit gegeben werden auf der Basis von Zusammenarbeit zu verhandeln. Sollte der Iran allerdings weiterhin eine Zusammenarbeit ablehnen, werde der UN-Sicherheitsrat über Sanktionen beraten, hieß es weiter. Details des Angebots sollen erst der iranischen Regierung übermittelt und Zeit zur Anwort gegeben werden, bevor die Öffentlichkeit in Kenntnis gesetzt werde.

...Verschärfung von Hartz-IV-Reform. Mit den Stimmen der großen Koalition wurde die Nachbesserung der Hartz-IV-Reform beschlossen. Sie enthält u.a. schärferer Regeln für den Bezug von Arbeitslosengeld II, unter anderen eine Beweislastumkehr bei eheähnlichen Lebensgemeinschaften. Langzeitarbeitslose, die drei, innerhalb eines Jahres, angebotene Beschäftigungen ablehnen, soll die Leistung ganz gestrichen werden. 393 Abgeordnete stimmten mit "Ja", 150 mit "Nein."

...Einsendeschluss. Für den Deutschen Arbeitgeberpreis für Bildung endet heute die Bewerbungsfrist. Die mit je 10.000 Euro dotierten Preise sollen herausragende Konzepte auszeichnen, die in vier Kategorien - Schule, Hochschule, Berufsschule und Betrieb - die Qualität des Bildungssystems verbessern. In diesem Jahr lautete das Thema Internationalisierung als Chance, und es wurde erstmals ein Sonderpreis für Vorschulische Einrichtungen ausgerschrieben, zur Förderung interkultureller Kompetenz der Kleinsten. Der Preis wird vom Deutschen Arbeitgeberverband (BDA) und von der Deutschen Bahn AG gemeinsam vergeben.

...Diätenerhöhung im Kieler Landtag. Im schleswig-holsteinischen Landtag beschloss am Donnerstag mit großer Mehrheit die große Koalition sowie die FDP und der SSW - die Grünen enthielten sich - die Diäten seiner Abgeordneten zu erhöhen, die zukünftig ihre Beiträge zur Pension selbst bezahlen sollen. Die Grunddiät steigt demnach ab 2007 von 3927 auf 6700 Euro plus 1500 Euro je Monat für die private Altersversorgung. Die Reform schlägt im Landehaushaushalt mit 1,21 Millionen Euro Mehrkosten ins Kontor. Landtagspräsident Martin Kayenburg (CDU) rechnet mit einem Spareffekt, da die Pensionen ohne Reform den Landeshaushalt 1,4 Millionen Euro kosten würden. Der Bund der Steuerzahler indes ist nach einem Bericht des Hamburger Abendblattes, Zitat:" ... keinesfalls sicher, dass die Reform sich jemals rechnet." Zitatende. Nach Berechnungen des Abendblattes liegt der Aufwand für einen Beispiel-Abgeordneten mit 15 Landtagsjahren und einer Lebenserwartung von 76 Jahren nach der Reform bei 1,5 Millionen, ohne Reform wären es nur 1,2 Millionen.
Quellen: n-tv, MDR, Handelsblatt, Berner Rundschau, Focus, BDA, Hamburger Abendblatt
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2006-06-01 ...Arbeitslosenzahlen sinken. Wie die Bundesagentur am Mittwoch mitteilte, sank die Arbeitslosenzahlen im Mai 2006 deutlich um 255.000 gegenüber dem Vormonat April und um 349.000 gegenüber dem Vorjahr. Die Arbeitslosenquote verringerte sich damit um 0,7 Punkte auf 10,8 Prozent. Gründe seien vor allem die Frühjahrsbelebung und entlastende Effekte der Hartz-IV-Reform. Immerhin 93.000 Erwerbslose weniger waren es noch saisonbereinigt. Bundesagentur-Vorstandschef Frank-Jürgen Weise betonte, es gäbe dennoch zuwenig sozialversicherungspflichtig Vollbestächtgite, trotz der ermutigenden Zahlen seien die wirtschaftlichen Impulse für eine grundsätzliche Wende am Arbeitsmarkt noch zu schwach. Die Unterschiede zwischen Ost- und West blieben indes auch im Mai bestehen: In den alten Bundesländern lag die Arbeitslosenquote bei 9,2 Prozent, in den neuen Bundesländern bei 17,4 Prozent. Mit einer Trendwende wird nicht vor Sommer oder Herbst gerechnet.

...Fehlende Ausbildungsplätze steigen weiter. Ungeachtet der Frühjahrsbelebung auf dem Arbeitsmarkt befinden sich immer noch 354.000 Jugendliche in Deutschland ohne Lehrstelle, das ist ein Anstieg von 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Demgegenüber stehen 134.000 bisher noch unbesetzte Ausbildungsplätze. Die Ausbildungsquote beträgt laut einem Bericht der "Welt" bei Jugendlichen mit Migrationshintergrund bei 25 Prozent und bei deutschen Jugendlichen 59 Prozent. Den Agenturen für Arbeit wurden zwischen Oktober 2005 und April 2006 lediglich 50.180 freie Ausbildungsstellen gemeldet, fast 3000 weniger als im Vorjahreszeitraum. andere, seine Besorgnis über immer noch 50.000 fehlende Ausbildungsplätze aus. Am Montag, dem 11. Tag des Ausbildungsplatzes warben Mitarbeiter der Bundesagentur für Arbeit immerhin 14.100 Ausbildungsstellen (6.100 für diese Ausbildungsjahr, 8000 für 2007/2008) im direkten Kontakt mit 50.000 Unternehmen ein, doch die Tendenz auch hier sinkend, im letzten Jahr waren es noch 14.500.

...Bundesverfassunggericht fordert Jugendstrafvollzugsgesetzgebung ein. Das Bundesverfassungericht legte in einem Grundsatzurteil am Mittwoch Bund und Ländern die Schaffung von gesetzlichen Grundlagen für den Jugendstrafvollzugs bis Ende 2007 auf, die bislang fehlten Das BVG betonte, dass spezielle Regeln notwendig seien. Jugendliche seien keine Erwachsenen, deren Entwicklung abgeschlossen sei, sie brauchen wesentlich mehr Kontakt zur Familie, mehr körperliche Bewegung, Ausbildungs- und Bildunsangebote sowie Hilfe, sich gezielt auf die Entlassung vorbereiten zu können. Bundesjustizministerin Zypries zeigte sich zufrieden mit dem Urteil, und erinnerte gegenüber der Presse gleichzeitig daran, dass bisherige Pläne zur Regelung am Widerstand der Bundesländer scheiterten. Dank Föderalisumureform könnte der bisher zuständige Bund seine Verantwortung für den Strafvollzug verlieren und die Bundesländer demnach unterschiedliche Jugendstrafvollzugs-Gesetze aufstellen, was im Vorfeld einer möglichen Einigung auf die Zuständigkeiten auf Kritik traf. So warnte Bundestagsvizepräsident Wolfgang Thierse kürzlich bezüglich der neuen Länderkompetenzen vor Entsolidarisierungsgelüsten einzelner Bundesländer.

... Frauenhilfsorganisation stellt Arbeit in Kabul ein. Aufgrund der verschärften Sicherheitslage in der afghanischen Hauptstadt Kabul stellt die Organisation Medica Mondiale nach vier Jahren erstmals ihre Arbeit - zunächst vorübergehend - ein, weil die Sicherheit der Mitarbeiterinnen nicht mehr gewährleistet werden kann. Dies teilte die Leiterin der Afghanistan-Projekte, Angeles Martinez, der Presse mit. Die Unruhen in der Hauptsadt eskalieren seit dem 29. Mai, das Sicherheitsbüro der Hilfsorganisationen (ANSO) forderte am Abend alle Mitarbeiterinnen von Hilfsorganisationen auf, ihren jeweils derzeitigen Standort nicht zu verlassen. Nach den Aussagen der Mitarbeiterinnen vor Ort, würden massivste Bedrohungen durch politische Radikale und aufgestachtelte Mitläufer ausgehen, die sich vor allem gegen das Militär richten, doch ohne den Schutz der internationalen Truppen können die Hilfsorganisationen in Kabul nicht arbeiten.
Quellen: Bundesagentur für Arbeit, Tagesspiegel, die Welt, suedwest-aktiv.de, Berliner Morgenpost, Medica Mondiale
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