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Wirtschaftswetter       Wirtschaftswetter News

Liebe Leserinnen und Leser,

willkommen in den News im September 2006. Die Nachrichten aus dem Vormonaten und Vorjahren finden Sie ganz unten im Archiv. Auf ein spannendes Wirtschaftswetter.

News - Nachrichten - September 2006

Hier könnte Ihre Anzeige stehen 2006-09-29 ... Mrs Unisversum wieder auf der Erde. Um 3:11 Uhr, mitteleuropäischer Sommerzeit landete die Sojus TMA-8 mit dem russischen Kommandanten Pawel Winogradow, dem amerikanischen Astronauten Jeffrey Williams und der gebürtigen Iranerin und US-Unternehmerin Anousheh Ansari sicher in der kasachischen Steppe. Empfangen wurde die bildschöne 40-jährige Weltraumtouristin nach ihrem achtägigen Aufenthalt auf der Internationalen Weltraumstation (ISS) von ihrem glücklichen Ehemann Hamid mit einem Strauß roter Rosen, einem Küsschen und einem Apfel. Ansari hatte sich mit dem Flug ins All einen Kindheitstraum erfüllt. Sie ist die erste Frau von bislang vier Weltraumtouristen.

... Erste Islamkonferenz in Deutschland. In Deutschland fand am Donnerstag auf Einladung von Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble die erste Islamkonferenz statt. Der Auftakt wurde im In- und Ausland allgemein positiv bewertet, auch wenn sich in der ersten von einer Reihe geplanten Veranstaltungen durchaus unterschiedliche Standpunkte abzeichneten. Die Deutsche Islamkonferenz soll zunächst für zwei Jahre eingerichtet werden und sich im Dialog zwischen Staat und deutschen Muslimen mit grundsätzlichen Fragen des Zusammenlebens beschäftigen, aber auch mit praktischen Fragen, wie zum Beispiel mit der Gestaltung von Islamunterricht an allgemeinbildenden Schulen. Je 15 Vertreter deutscher Muslime und der Regierung sprachen miteinander. Am 8. und 9. November soll die nächste Runde der Islamkonferenz damit beginnen, in Arbeitsgruppen zu wirken. Schäuble bekannte sich in der Konferenz dazu, dass der Islam ein wichtiger Teil Deutschlands sei und stellte gleichzeitig klar, dass die freiheitlich-demokratische Grundordnung nicht in Frage gestellt werde, Zitat (die Zeit): Das Grundgesetz ist nicht verhandelbar.

...Deutlicher darunter, als vorhergesehen: Staatsdefizit. Zum ersten Mal seit vier Jahren wird Deutschland 2006 den Euro-Stabilitätspakt einhalten und es wird mit voraussichtlich 2,6 Prozent des Bruttoinlandproduktes (BIP) das niedrigste Staatsdefizit seit sechs Jahren werden. Dies teilte Bundesfinanzminster Peer Steinbrück am Donnerstag in Berlin mit. Der Grund seien vor allem höhere Steuereinnahmen, die gegenüber der Schätzung im Mai deutlich höher ausfielen. Anfang September ging das Bundesfinanzministerium noch von einem Defizit von 2,8 Prozent aus.

... Zuviel Testosteron macht dumm. Die Physiologin und Pharmakologin Barbara Ehrlich von der Yale School of Medicine fand den Nachweis dafür, dass zu viel des männlichen Hormons Nervenzellen abbaut. Darüber berichtet sie in im Fachmagazin Journal of Biological Chemistry. Jeder Mann hat ein gesundes Maß Testosteron, etwa zwanzig Mal so viel wie eine Frau. Doch das Überschreiten dessen durch die Einnahme von künstlichen Hormonen, wie von manchen Sportlern praktiziert, sorgt für den sogannten programmierten Zelltod von Nervenzellen. Dieser an sich gesunde, weil alte Zellen abstoßende Vorgang, die Apoptose, treibt zu viele Nervenzellen in den Tod, findet er zu oft statt und genau das forciere die Einnahme von künstlichem Testosteron.

... Die letzte Zeugin. Bereits Anfang September verstarb Nellie Connally, die frühere Firstlady von Texas. Sie war die letzte Augenzeugin, die im Wagen des Präsidenten John F. Kennedy saß und seine Ermordung dadurch in unmittelbarer Nähe miterlebte. Ihr Mann, Governeur John Connally, wurde bei dem tötlichen Attentat am 22. November 1963 verletzt, erholte sich jedoch. Er starb 1993, ein Jahr später folgte Jaqueline Kennedy-Onassis. Nellie Connally wurde 87 Jahre alt und nach Auskunft ihrer Familie am 2. September tot an ihrem Schreibtisch sitzend aufgefunden. Bis dahin bliebt sie stets bei ihrer Version des Präsidenten-Attentats, dass Kennedy von zwei Schüssen und ihr Mann John von einem dritten getroffen worden seien.
Quellen: Weltwoche.ch, gesundheitpro.de, Rheinische Post, die Zeit, Netzeitung, Financial Times Deutschland (FTD.de)
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2006-09-27 ... Verbraucher kaufen mehr. Im September stieg die Anschaffungsneigung der deutschen Verbraucher zum dritten Mal in Folge sowie leicht gegenüber dem August und erreichte damit ihren vorläufigen Höchststand. Als Hauptgrund machte die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) die zu erwartenden vorgezogenen Anschaffungen wegen der Mehrwertsteuererhöhung aus. Die Erwartungen an die eigene Einkommensentwicklung sind indes gesunken, die Einschätzung der wirtschaftlichen Lage ist für den Oktober mit 8,8 Punkten in etwa gleich der für September mit 8,6 Punkten geblieben. Die Kaufneigung enspricht also eher negativen Erwartungen hinsichtlich bald ansteigender Preise als einer optimistischen Kauflust, stellt die GfK fest.

... Wettbewerbsfähigkeit der Volkswirtschaften. Das World Economic Forum veröffentlichte in Genf seinen jährlichen Bericht über die Wettbewerbsfähigkeit der Länder. Die Plätze 1 bis 20: 1. Schweiz, 2. Finland, 3. Schweden, 4. Dänemark, 5. Singapur, 6. USA, 7. Japan, 8. Deutschland, 9. Niederlande, 10. Großbritannien, 11. Hong Kong (SAR), 12. Norwegen, 13. Taiwan/China, 14. Island, 15. Israel., 16. Canada, 17. Österreich, 18. Frankreich, 19. Australien, 20. Belgien. Auf den drei letzten Plätzen rangieren: 123. Tschad, 124. Burundi, 125. Angola.
Für den Standort Deutschland seien nach Meinung des WEF weder die viel kritisierten hohen Löhne noch die umstrittene Mehrwertsteuererhöhung negativ, sondern das Haushaltsdefizit und der unflexible Arbeitsmarkt. Die Prognosen seien gut, wenn Deutschland diese beiden Probleme in den Griff bekomme. Ansonsten zeichne sich der Standort durch gut ausgebildete Arbeitskräfte, ein ausgezeichnetes institutionelles Umfeld sowie dadurch aus, dass viele Unternehmen bereits als weltweite Global Player agieren. WEF-Chefökonom Augusto Lopez-Claros zu den Löhnen, Zitat aus Tagesspiegel.de, 27.09.: Deutschland konkurriert nicht über die HÖhe der Löhne, das machen China oder Indien , Zitatende. Allerdings solle man in Deutschland die Ausgabenstruktur überprüfen, rät Lopez, Skandinavien setze seine - hohen - Steuereinnahmen von allen Ländern am sinnvollsten ein.
Quellen: Gfk, World Economic Forum, Tagesspiegel
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2006-09-24 ... +++ Kurzmeldungen +++Transrapid. Die Suche nach den Gründen für den katastrofalen Unfall auf der Transrapid-Strecke bei Emden, bei dem 23 Menschen ihr Leben verloren, geht weiter und konzentriert sich auf ein mögliches Versagen der Leitstelle. Der Transrapid war am Freitag auf einen Werkstattwagen frontal aufgefahren. Neben den Toten sind zehn weitere Menschen, zum Teil schwer verletzt worden. Vekehrsminister Tiefensee wird am Sonntag in Berlin Gespräche führen, nachdem er am Samstag am Unglücksort war.

+++ Der Schock von Lehrberg +++ . Der Schock im fränkischen Lehrberg nach der verheerenden Gasexplosion sitzt noch tief. Inzwischen hat die Feuerwehr die Aufräumarbeiten abgeschlossen. Die Ermittlungen laufen weiter, wie es zu dem Unglück kommen konnte. Am Freitagmorgen waren bei der Explosion in einer Bäckerei, die dabei komplett zerstört wurde, fünf Menschen ums Leben gekommen. Vorangegangen waren Reparaturen an einem Gastank. Zwei der bei dem Unglück 16 Verletzten sollen laut Presseberichten immer noch in Lebensgefahr schweben.

+++ Zu dünn für den Laufsteg +++ . Wie zuvor bei den Modeschauen in Madrid sperrt nun auch die Mailänder Modewoche (bis 30. September) zu magere Modells von den Schauen aus. Während die Modells in Madrid lediglich auf die Waage mussten, legten die neuen Richtlinien des italienischen Dachverbands der Modellagenturen (ASSEM) für Mailand fest, dass diese sogar zum Gesundheitscheck beim Arzt erscheinen sollen. Minderjährige benötigen darüber hinaus Begleitschutz durch ihre Eltern oder einer anderen autorisierte Person sowie einen Schulnachweis.

+++ Sandra Bullock sorgt sich um eigene Sicherheit +++ . Seit 2003 wird die beliebte Hollywood-Schauspielerin, Sandra Bullock von dem Stalker Thomas James Weldon verfolgt, der zur Zeit in einer geschlossenen Anstalt sitzt. Vor einem Gericht in Tennessee will Bullock durchsetzen, dass sie im Fall einer Freilassung Weldons vom zuständigen Gesundheitsamt sofort informiert werde.

+++ Wiedeking fordert Auslastung +++ . Nach den Worten von Porsche-Chef Wendelin Wiedeking sollte das VW-Stammwerk in Wolfsburg besser ausgelastet werden. Längere Arbeitszeiten und weniger Gehalt seien unvermeidbar, das Ziel sei Vollbeschäftigung, auch in Deutschland könne profitabel produziert werden, sagte Wiedeking gegenüber der Presse. Zur Zeit ist das Stammwerk nur zu 70 Prozent ausgelastet, die VW-Beschäftigten arbeiten nach Haustarifvertrag 28,8 Stunden in der Woche.

+++ "Nur" noch Milliardäre +++. Die 400 reichtsen Amerikaner, die zusammen 1,25 Billionen US-Dollar besitzen sind erstmals auschließlich Milliardäre. In den Vorjahren waren immer noch ein paar Multi-Millionäre dabei.

+++ Unterrrichtsausfall bedroht Bildungsqualität +++ . In Deutschland fallen pro Woche rund eine Million Unterrichtsstunden ersatzlos aus, beklagt der Deutsche Philologenverband der jetzt Alarm schlägt: Der Lehererbestand sei so niedrig wie seit dreißig Jahren nicht mehr, 14.000 bis 16.000 Lehrer fehlten. Als Gründe nennt der Verband: die Pensionswelle rollt, gleichzeitig gäbe es eine zu gringe Zahl Lehramtsabsolventen - zu wenige wollen Lehrer werden. Besonders dramatisch sei die Lage in den Fächern Mathematik und Physik, in einigen Bundesländern falle vorschriebener Mathematik-Unterricht bereits jetzt aus.

+++ Managerin des Jahres 2006 +++ . Am Freitag vergab die Großbäckerei Mestemacher die Auszeichnung, Managerin des Jahres wurde Martina Sandrock, Deutschland-Chefin des amerikanischen Sara-Lee-Konzerns, Haushaltsprodukte und Körperpflege. Die gebürtige Bielefelderin sei eine der der seltenen Führungsfrauen und eine Führungspersönlichkeit mit beeindruckenden Erfolgen, entschied die Jury.

++++ Der Sommer geht, der Herbst kommt +++ . Nur am Sonntag soll die Sonne noch in weiten Teilen Deutschlands schein. Für die kommende Woche sagten Meteorologen fast für das gesamte Bundesgebiet zunächst wechselhaftes Wetter, dann Regen und deutlich sinkende Temperaturen zwischen 17 und 20 Grad voraus.
Quellen: Netzeitung, Focus Online, Offenbach-Post, n-tv, FAZ.NET
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2006-09-22 ... Eine leistungsbereite Generation unter Druck: Jugend 2006. Die Shell Jugendstudie wurde am Donnerstag in Berlin vorgestellt. Die Jugend ist motiviert und leistungsbereit - macht sich dennoch immer mehr Sorgen um die Zukunft. Gegenüber 2002 habe die Zuversicht abgenommen, die Ängste vor Arbeitsplatzverlust und vor allem davor, erst gar keinen passenden Job zu finden, werden größer. 69 Prozent der 12- bis 25-Jährigen äußerten sich dementsprechend, 2002 waren es noch 55 Prozent. Klaus Hurrelmann, der Studienkoordinator, stellte eine erstaunlich pragmatische Grundhaltung fest, sowie eine hohe Leistungsbereitschaft. Eigentlich müsste sich das Land zu dieser Generation beglückwünschen, so Hurrelmann weiter, dennoch: 57 Prozent der Gymnasiasten aber nur 38 Prozent der Hauptschüler schätzten sich als zuversichtlich ein. Die Jugend 2006 legt Wert auf eine gute Bildung, weiß soziales Engagement zu schätzen und wünscht sich eine Familie. Hurrelmann nennt sie eine eine pragmatische Generation unter Druck. Die heutigen Jugendlichen scheinen alles richtig zu machen, befürchtend, dass ihnen dies jedoch nichts nützten werde: Die Angst vor Wirtschaftskrisen, Arbeitslosigkeit und Armut sitzt tief. Die Politikverdrossenheit ist entsprechend hoch, Flausen liegen dieser Generation fern. Die Mädchen dieser Generation entwickeln einen besonderen Ehrgeiz, einen guten Schulabschluss zu erreichen, und sie setzen sich früh mit der Problematik Berufs- und Kinderwunsch auseinander. Die Jungs indes steigen beim Wettlauf um Bildung und Beziehung vielfach aus, igeln sich im Hotel Mama ein, klammerten sich dabei an ein traditionelles Männerbild - das birgt künftigen Konfliktstoff zwischen den Geschlechtern, so der Studienkoordinator. Deutlich benachteiligt fühlen sich ostdeutsche Jugendliche auf dem Land und jedes dritte Kind aus einer Migrantenfamilie, allein schon wegen ihrer Herkunft. Unterstützung wird wieder vorwiegend in der Familie, bei Eltern und Großeltern, gesucht, der Politik traut diese Jugend nicht zu, in ihrer Unsicherheit Hilfe zu finden und ihre Probleme zu lösen. Hurrelmann warnte, dass die Politikverdrossenheit langsam riskant werde. Zwar stieg das politische Interesse leicht von 34 auf 39 Prozent, 1991 hatte es indes noch bei 57 Prozent. Weitere Informationnen: Shell-Jugendstudie
Quellen: www.shell-jugendstudie.de, Rheinische Post, die Welt
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2006-09-21 ... Welt-Alzheimer-Tag. Zum Welt-Alzheimer-Tag am Donnerstag berichten auch viele deutsche Medien über die vor 100 Jahren von dem Psychiater Alois Alzheimer entdeckte Krankheit - einer Form von Demenz, die zum relativ schnellen Abbau der geistigen Fähigkeiten führt. Im Bundesland Nordrhein-Westfalen (NRW) wird aus diesem Anlass heute ein neues Online-Verzeichnis veröffentlicht, das eine Übersicht über Initiativen, Dienste und Einrichtungen geben soll, die Unterstützung bei Demenz anbieten, gleichzeitig soll deren Vernetzung gefördert werden.
Rund 12 Millionen Menschen weltweit leiden laut Presseberichten gegenwärtig an dieser häufigsten Demenzerkrankung, allein in Deutschland sind es um die 700.000. In den Industrienationen geht man davon aus, dass sich die Zahlen in den nächsten Jahrzehnten deutlich erhöhen. Dennoch gelte die Krankheit, im Gegensatz zu anderen wie zum Beispiel Diabetes als Tabu-Thema. Das war auch früher bei Krebs oder Aids der Fall, sagte die frühere Bundesfamilienministerin, Renate Schmidt, die Schirmherrin der Kampagne helfen nicht vergessen. Mit der neuen Volkskrankheit Alzheimer kommen neue Aufgaben der Pflege und Betreuung auf die Industrienationen zu: Rund 70 Prozent der Erkrankten werden zu Hause versorgt. Die pflegenden Angehörigen müssen mit einer andauernden, extremen Belastungssituation leben. Ähnlich wie bei der Kinderbetreuung sei die Unterstützung für pflegende Familien in den skandinavischen Ländern deutlich besser organisiert als in Deutschland, warnen Experten vor Untätigkeit.
Quellen: Deutsche Alzheimer Gesellschaft, Kleine Zeitung, Frankfurter Rundschau
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2006-09-20 ... Weltkindertag: 10 Millionen Kinder sterben jedes Jahr - vor ihrem fünften Geburtstag. Jedes Jahr sterben weltweit 8 Prozent aller Kinder auf der Welt vor ihrem fünften Geburtstag oder in Zahlen: 10 Millionen Kinder -jedes Jahr. So lautet das traurige Ergebnis von mehreren von UNICEF und der norwegischen Regierung in Auftrag gegebenen Studien. Das im Jahr 2000 formulierte Ziel der UNO die Kindersterblichkeit bis zum Jahr 2015 um zwei Drittel zu reduzieren ist damit in weite Ferne gerückt. Die meisten Kinder sterben in Afrika, vor allem an Lungenentzündungen und Durchfallkrankheiten. Dabei könnten Kinderleben bereits durch einfachste Mitteln wie Moskitionetze, Impfungen und vor allem mit sauberem Wasser gerettet werden. Notwendig, um das Ziel der Senkung der Kindersterblichkeit um zwei Drittel doch zu erreichen wären u.a. 5,5 Milliarden Euro. Derzeit erhielten die 60 Länder mit den höchsten Kindersterberaten lediglich 1,1 Milliarden Euro - 2,40 Euro pro Kind.

... Kinderarmut in Deutschland auf Rekordhöhe. Rund jedes 6. Kind von den 15 Millionen Kindern unter 15 Jahren ist von Armut betroffen, jedes fünfte lebt auf Hartz-IV-Niveau. Seit 2004 hat sich die Zahl der in Armut lebenden Kinder verdoppelt. Darauf weist der Kinderschutzbund am Weltkindertag hin. In Rüsselsheim machte Bernd Heyl in diesem Zusammenhang darauf aufmerksam, dass Kindarmut meist eng an weibliche Armut geknüpft sei. Nach einem Bericht des Focus fordert der Kinderschutzbund Sachsen eine elternunabhängige Grundsicherung für Kinder. In der Deutschen Welle berichtet Helle Jeppesen, dass sich nach wie vor das Schicksal von Kindern in Deutschland auschließlich an deren Eltern und dem Staat entscheide, indes nicht aber von ihrem eigenen Potzenzial oder Bedarf abhinge. Kinder aus armen Familien haben kaum Chancen auf Bildung, in keinem anderen europäischen Land schafften so wenige Kinder das Abitur oder machten eine Hochschulausbildung - eine fehlende Investition in die Zukunft, die gesamtgesellschaftliche Auswirkungen haben werde, so Jeppesen weiter. Deutschland lasse, so habe die jüngste OECD-Studie gezeigt, seinen einzig nennenswerten Rohstoff brach liegen: das sognannte Humankapital. Die deutsche Bildungskatastrophe bekommt internationale Dimensionen, eines der reichsten Länder der Erde versage bei seinen eigenen Kindern, lautet das DW-Fazit.

... +++ Kurzmeldung +++ . Mit einer Mehrheit von 442 Ja- zu 152 Nein-Stimmen bestätigte der Bundestag den Antrag der Bundesregierung auf Beteiligung der Bundeswehr an der UN-Friedenstruppe im Libanon. Morgen werden die ersten rund 1000 Soldaten auf ihren Schiffen offiziell in Wilhelmshaven von Bundesverteidigungsminister Jung verabschiedet.
Quellen: Frankfurter Rundschau, die Welt, The Lancet, UNICEF, Tagesschau, Main-Rheiner.de, Focus.de, Deutsche Welle
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2006-09-19 ... Militärputsch in Thailand. Das Auswärtige Amt rät deutschen Touristen Ruhe zu bewahren, möglichst im Hotel zu bleiben und sich über die Medien zu informieren. Am Diensteag putschte das thailändische Militär. Der umstrittende Regierungschef Thaksin Shinawatra befindet sich zur Zeit in New York auf der UNO-Vollversammlung und erklärte von dort den Ausnahmezustand. Laut Medienberichten soll er eine Rede vor der UNO-Vollversammlung bereits abgesagt haben. Die Putschisten erklärten die thailändische Regierung und das Parlament inzwischen für aufgelöst und ernannten ihrerseits einen neuen Interims-Regierungschef mit General Surayduh Chaulanont, der ein Vertrauter des thailändischen Königs sein soll. Korrespondenten verschiedener Medien berichten von einer ruhigen, angespannten Lage in der Hauptstadt Bangkok und dass Panzer die Straßen kontrollierten, das Regierungsgebäude sei umstellt.
Quellen: Reutlinger Generalanzeiger, orf.at
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2006-09-17 ... Wahlen in Mecklenburg-Vorpommern und in Berlin. Update 19.09. Bei den Landtagswahlen im Bundesland Mecklenburg-Vorpommern haben nach dem vorläufigen amtlichen Endergebnis die SPD 30,2 Prozent, die CDU 28,8 Prozent, die Linkspartei 16,8 Prozent, die FDP 9,6 Prozent, die Grünen 3,4 Prozent der Wählerstimmen gewonnen. Die rechtsextreme NPD wird mit 7,3 Prozent der Stimmen in den Landtag von Mecklenburg-Vorpommern einziehen. Die SPD musste große Verluste hinnehmen, Ministerpräsident Dr. Harald Ringstorff (SPD) konnte zusammen mit der Links-Partei nur eine knappe rot-rote Mehrheit behaupten. Die Wahlbeteiligung war mit 59,2 Prozent (2001: 68,1 Prozent) bisher die niedrigste im nordöstlichen Bundesland.

Berlin: Wowereit bleibt. In Berlin heißt indes der klare Sieger Klaus Wowereit (SPD), der bislang mit der Linkspartei ein rot-rote Koalition in der Hauptstadt führte. Rein rechnerisch kann er sich nun seinen künftigen Regierungspartner aussuchen, auch eine Koalition mit den Grünen ist möglich. Die Ergebnisse des vorläufigen amtlichen Endergebnisses: SPD 30,8 Prozent, CDU 21,3 Prozent, Linkspartei 13,4 Prozent, Grüne 13,1 Prozent, FDP 7,6 Prozent, Graue 3,8 Prozent, größter Verlierer wurde die Linke mit -9,2 Prozent, größter Gewinner die Grünen mit +4 Prozent. So niedrig wie in Mecklenburg-Vorpommern auch hier die Wahlbeteiligung mit lediglich 58,5 Prozent (2001: 68,1 Prozent).

.... +++ Kurzmeldungen +++Atom-Vorschlag. Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier schlägt eine von mehren Staaten gemeinsam betriebene exterritoriale Anlage zur Atomanreicherung unter Aufsicht der Internationalen Atomaufsichtsbehörde (IAEA) vor, von der aus Schwellenländer beliefert werden könnten. Neben dem Iran strebten auch weitere Länder, zum Beispiel Brasilien und Südafrika wie das Handelblatt berichtete, eine eigene Uran-Anreicherung an, womit ebenso eigene Atomwaffen möglich seien.

+++ G7 warnt vor Gefahren für die Weltkonjunktur +++. Die sich bis Samstag in Singarpur aufhaltenden Finanz- und Notenbankchefs der sieben führenden Industrienationen (G7) warnten in einer gemeinsamen Erklärung vor Konjunkturrisiken, insbesondere die labilen Energiemärkte, eine Tendenz zum Protektionismus und einem steigenden Inflationsdruck in einigen Ländern.

+++ Wahl in Schweden +++. In Schweden zeichnet sich ein Regierungswechsel ab. Die Sozialdemokraten unter Ministerpräsident Göran Persson gestanden ihre Niederlage ein, Persson will laut Presseberichten am Montag zurücktreten. Neuer Ministerpräsident von Schweden wird Fredrik Reinfeldt, Chef des konservativen Lagers, das aus vier Parteien besteht.

+++ Viel Besuch im All +++ . Die Raumfähre Atlantis legte am Sonntag von der Internationalen Raumstation (ISS) ab und wird am Mittwoch in Cape Canaveral in Florida erwartet. Zwei große Sonnensegel waren zuvor von je drei Astronauten der Crew an der ISS angebracht worden, die der Stromversorgung und dem weiteren Ausbau der Station dienen sollen. Ebenfalls am Mittwoch bekommt der bis Ende Dezember in der ISS weilende deutsche Astronaut Thomas Reiter per russischer Sojus-Raumsonde schon wieder Besuch - von dem russischen Kosmonauten, Michail Tjurin, dem amerikanischen Astronauten, Michael Lopzez-Algeria und der ersten weiblichen Weltraumtouristin, der amerikanischen Unternehmerin und gebürtigen Teheranerin, Anousheh Ansari, die sich damit einen Kindheitstraum erfüllt. Am Montag startet die Sojus TMA-9. +++
Quellen: Netzeitung, ZDF, Handelsblatt, Finanznachrichten, Basler Zeitung. mdr.de, Stuttgarter Nachrichten, Tagesanzeiger.ch, Landeswahlleiter Mecklenburg-Vorpommern, Landeswahlleiter für Berlin
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2006-09-14 ... Kieler Landtag fordert Moratorium. Für eine Aussetzung der umstrittenen Rundfunkgebühr, die für internetfähige Computer und Handys ab 2007 gelten soll, bis mindestens Ende 2008 stimmte am Donnerstag der Landtag von Schleswig-Holstein einstimmig einem entsprechenden Antrag zu. Die Landesregierung soll sich nun für eine Aussetzung in der Rundfunkkommission einsetzen, berichtete u.a. Heise. Ministerpräsident Peter Harry Carstensen, der eine Gebühr nicht grundsätzlich ablehne, befürworte dennoch das Moratorium, um eine zeitgemäßere sowie tragfähigere Regelung für Rundfunkgebühren zu ermöglichen.Update 2006-09-15: Der sächsische Landtag hat mit einer Mehrheit von SPD und CDU am Freitag für die Einführung der Computer-Rundfunkgebühr gestimmt. Die Rundfunkkommission der Länder tagt am 20. und 21. September.

... Oriana Fallaci ist tot. Die italienische Journalistin und Buchautorin Oriana Fallaci starb in der Nacht von Donnerstag auf Freitag an den Folgen einer langen Krebserkrankung.
Quellen: Heise, Südtirol Online
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2006-09-12 ... +++ Kurzmeldungen +++ .Joachim Fest ist gestorben. Nach langer Krankheit starb am Montagabend der Journalist, Historiker, Hitlerbiograf und zeitweiliger FAZ-Herausgaber Joachim Fest im Alter von 79 Jahren. An seinen Jugend- und Kindheitserinnerungen, Ich nicht schrieb er bis kurz vor seinem Tod, sie erscheinen bei Rowohlt.

+++ Seyran Ates wird wieder als Awwältin tätig sein +++ . Voraussichtlich Anfang des nächsten Jahres wird Seyran Ates ihre Tätigkeit als Anwältin wieder aufnehmen, teilte der Berliner Anwaltsverein (BAV) am Montag mit. Bis dahin werde sie sich mit ärztlicher Hilfe von den Strapazen erholen. Zusammen mit dem Deutschen Juristinnenbund werde eine Anwaltsssozietät für Ates gesucht, die einen besseren Schutz gewährleiste als das Führen einer Einzel-Kanzlei. Dieses Angebot will Ates nun annehmen. Die Juristin hatte sich zurückgezogen, weil sie zunehmend von Verfahrensgegnern ihrer Mandantinnen bedroht wurde.

+++ Anna-Lindh-Preis vergeben +++ . Der nach der ermordeten schwedischen Außenministerin Anna Lindh benannte und mit 20.000 Euro dotierte Preis der europäischen Stiftungen wird am 14. September an Professor Dr. Helene Sjursen verliehen. Die Wissenschaftlerin am Centre for European Studies wird in Brüssel für ihre bedeutenden Arbeiten ausgezeichnet, die sich mit den Problemen einer gemeinsamen europäischen Außen- und Sicherheitspolitik befassen.

+++ Importware Schuhe +++ . Zum Start der Schuhmesse GDS am 15. September teilte das Statistsche Bundesamt mit, dass zwischen Januar und Juni 2006 mit 101,9 Millionen Paaren die meisten Schuh-Importe aus China stammten. Zweitwichtigster Importeur war Vietnam mit 36,5 Millionen Paaren, auf dem dritten Platz rangierte Italien mit 21 Millionen Paar Schuhen, die nach Deutschland geliefert wurden. Wieviele Paar Schuhe - rein statistisch gesehen - jede Bundesbürgerin besitzt, darüber gab das Bundesamt für Statistik heute leider noch keine Auskunft. ; )

+++ OECD-Bericht: Fachkräftemangel im Würgegriff von Bildungsreförmchen. Die Bildungsreformen in Deutschland reichten nicht aus, meldete der Chefanalytiker im Direktorat Bildung der OECD, Andreas Schleicher, der die Studie Bildung auf einen Blick in Berlin vorstellte, tiefgreifendere Reformen seien notwendig. Sogar zurückgefallen sei Deutschland in der Ausbildung von Hochqualifizierten. Lediglich 5,3 Prozent des BIP werden in Deutschland für Bildung ausgegeben, im OECD-Durchschnitt sind es 5,9 Prozent, dabei könne Bildung auch ohne viel mehr Geld verbessert werden, etwa beim Hochschulzugang. Der Anteil deutscher Hoch- und Fachhochschulstudenten stieg im Inland von 19,3 auf 20,6 Prozent, OECD-Durchschnitt sind 34,8 Prozent eines Jahrgangs. Seinen steigenden Bedarf an hochqualifizierten Arbeitskräften werde Deutschland angesichts des demografischen Wandels auf diese Weise jedenfalls nicht befriedigen können, so Schleicher weiter. Auffällig an den Schulen seien indes geringe Ausgaben für die Schulausstattung bei vergleichweise hohen Lehrerngehältern, die sich nicht, wie anderswo, neben Alter und Familienstand der Lehrkraft auch an der Betreuung von Arbeitsgemeinschaften oder von Lehramtsstudenten sowie dem Abschneiden der Schüler orientierten. +++
Quellen: Deutsche Welle, juraforum.de, rbb-online.de, Statistisches Bundesamt, Tagesspiegel, oecd.org
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2006-09-11 ... The Red Racer. Die Spekulationen sind beendet. Rekordweltmeister Michael Schumacher gab unmittelbar nach seinem fünften Sieg in Monza (16. für Ferrari), dem Großen Preis von Italien das Ende seiner 16-jährigen Formel-1-Laufbahn bekannt. Er werde nach dieser Weltmeisterschaft aufhören, weil er in Frage stellt, ob Kraft und Energie noch reichen werden, um auch in Zukunft vorne mitzufahren, erklärte der 37-jährige Ausnahmefahrer. In Monza verkürzte Schumacher seinen Abstand zum derzeitigen Spitzenreiter Fernando Alonso in der Fahrerwertung um 2 auf 106 zu 108 Punkte und vergrößerte damit die Chancen seinen Abschied mit einem 8. Weltmeistertitel zu krönen. Drei Rennen stehen noch aus, nach dem 22. Oktober, mit dem Grand Prix in Sao Paulo, endet die Ära des erfolgreichsten Formel-1-Fahrers aller Zeiten. Schumacher holte die Weltmeistertitel 1994 und 1995 mit Benetton und für Ferrari 2000, 2001, 2002, 2003 und 2004, und feierte 90. Grand-Prix-Siege, sein Nachfolger wird Kimi Räikkönen. In Monza stand mit Robert Kubica im BMW-Sauber auf dem dritten Platz zum ersten Mal in der Formel 1 Polen auf dem Siegertreppchen.
Quelle: Financial Times Deutschland
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2006-09-09 ... Berlin: Freitagsgebete für den Frieden. 44 Berliner Moscheen gedachten in ihren Freitagsgebeten den Opfern des 11. Septembers 2001. Zwar gab es in den Vorjahren ebenfalls entsprechende Gebete, doch bisher noch nicht mit einer solch großen Beteiligung wie zum fünften Jahrestag der Terroranschläge sagte der Berliner Integrationsbeauftragte Günter Piening im Deutschlandradio. Rund 10.000 Muslime folgten dem Aufruf ihrer Imame. Die diesjährigen Freitagsgebete standen unter dem Motto: Gebet für Frieden und gemeinsame Verantwortung. Nach Auskunft der Welt werden Ausschnitte einer Predigt am Sonntag in der Sendung Sabine Christiansen gezeigt.
Quellen: Deutschlandradio, die Welt
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2006-09-07 ... Tony Blair kündigt Rücktritt an. Seinen Rücktritt innerhalb der nächsten 12 Monaten kündigte der britische Premierminister Tony Blair (Labour Party) am Donnerstag an. Vorausgegangen war der wachsende Druck seiner eigenen Partei über die Amtsführung und das Popularitätstief der Regierung. Vor der Presse sagte Blair weiter, er werde keinen genauen Zeitpunkt nennen, die Interessen des Landes seien bei einer solchen Entscheidung vorrangig. Als ein ausichtsreichster Nachfolger gilt der bisherige Schatzkanzler Gordon Brown.
Quelle: derStandard.at
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2006-09-06 ... +++ Kurzmeldungen +++ +++ Handgepäck-Vorschriften +++ . Am Mittwoch beraten Experten aus den 25 EU-Mitgliedsstaaten in Brüssel über neue Vorschriften für die Mitnahme von Handgepäck von Fluggästen. U.a. werde darüber beraten, ob Flüssigkeiten wegen der Gefahr durch Flüssigsprengstoff zukünftig an Bord verboten werden. Innovativ reagieren indes immer mehr Designer auf die neuen Anforderungen an den transparenten Fluggast: Wie Spiegel Online berichtete, entwarf eine italienische Firma eine neue durchsichtige Handtasche - die mache sich immerhin ansehlicher am Handgelenk der Dame als ein schnöder Plastikbeutel.

+++ Hilferuf von den Kanaren +++ . Angesichts eines nicht abreißdenen Stroms afrikanischer Flüchlinge rief die Regionalregierung der zu Spanien gehörenden Inselgruppe die Europäische Union am Dienstag auf einer Dringlichkeitssitzung zur Hilfe und Lösung des europäischen Problems auf. Allein in diesem Jahr flüchteten bisher mehr als 22.000 Afrikaner auf die bei Urlaubern beliebten, einst als glückliche Inseln bezeichneten Kanaren - fünf Mal soviele als im ganzen Vorjahr.

+++ Libanon-Einsatz verzögert sich +++ . Der von der Bundesregierung beschlossene Einsatz der Marine vor der Küste Libanons verzögert sich. Die Regierung in Beirut hatte zwar angekündigt, die deutschen Truppen anzufordern, die offizielle Anforderung sei jedoch auch am Mittwoch noch nicht eingetroffen, berichtet u.a. N24. Außerdem stellte der Libanon Bedingungen u.a. die Aufgabe der Luft- und Seeblockade durch Israel vor dem Eintreffen der deutschen Truppen sowie eine Sieben-Meilen-Zone vor der Küste, innherhalb derer die deutsche Marine nicht agieren dürfe. Seitdem wachsen sowohl innerhalb der Bundesregierung als auch der Bundeswehr die Zweifel, ob der Einsatz deutscher Truppen im Libanon überhaupt noch sinnvoll sei.
Quellen: Netzeitung, welt.de, n24.de, Spiegel-Online, Merkur-Online.de
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2006-09-04 ... Einen angenehmen Abend und eine geruhsame Nacht wünschte Mr. Tagesthemen a.D., Ulrich Wickert zum letzten Mal am vergangenen Donnerstagabend und feierte seinen Abschied nach 15 Jahren gemeinsam mit 4,34 Millionen Fernsehzuschauern - und damit mit rund zwei Millionen mehr als sonst zusehen. Außerdem saßen mehr Frauen als Männer bei den letzten Wickert-Tagesthemen vor dem Bildschirm, teilte media control mit. Glücklicherweise wird der beliebte Journalist seinen Fans mit der Sendung Wickerts Bücher bis auf weiteres erhalten bleiben. Nachfolger Wickerts und damit neuer Mister Tagesthemen Tom Buhrow, eigentlich Thomas Burow, der nun weiter zusammen mit Anne Will das Flaggschiff der Nachrichtensendungen der ARD moderiert, führte sich am Freitag gekonnt ein.

... Schutz für Seyran Ates gefordert. Aufgrund einer akuten Bedrohungsituation und wegen ständigerDrohungen durch Verfahrensgegner gab die Juristin, Seyran Ates bereits im August ihre Zulassung als Rechtsanwältin zurück. Ates hatte sich in Deutschland einen Namen durch die Unterstützung von verfolgten und unterdrückten Musliminnen gemacht. Sie werde sich jedoch nicht von den Themen zurückziehen, für die sie sich seit mehr als 20 Jahre eingesetzt habe, gibt die gegen Ehrenmorde, Zwangsheirat und für Frauenrechte engagierte Ates auf ihrer Webseite bekannt. 1984 wurde sie bereits einmal bei einem Anschlag schwer verletzt. Politiker und Anwälte fordern nun den Schutz der Juristin, sei es durch Personenschutz, die Aufnahme in ein Zeugenschutzprogramm und Unterstützung darin, ihre wichtige Arbeit als Anwältin fortsetzen zu können. Rita Süssmuth (CDU), die frühere Bundestagspräsidentin sagte gegenüber dem Tagesspiegel zur Bedrohung und dem Rückzug von Ates, Zitat: In diesem Moment hat eine demokratische Gesellschaft unter Beweis zu stellen, dass sie nicht zurückweicht. Zitatende

... Außenhandel, zweites Quartal. Wie das Statistische Bundesamt in der letzten Woche mitteilte, erhöhten sich die deutschen Ausfuhren im zweiten 2. Quartal 2006 gegenüber dem Vorjahreszeitraum in die zehn neuen EU-Mitgliedsstaaten um +22,8 Prozent auf nunmehr 20,7 Milliarden Euro. Spitzenreiter darunter waren die deutschen Ausfuhren nach Polen, mit einem Anstieg von +35,1 Prozent auf 7,1 Milliarden Euro und nach Tschechien mit +19,3 Prozent auf 5,6 Milliarden Euro. Insgesamt wuchsen die deutschen Exporte im zweiten Quartal 2006 um 9,7 Prozent auf 215,9 Milliarden Euro, Exporte in Länder außerhalb der EU wuchsen um +9,5 Prozent auf 76,9 Milliarden Euro. Spitzenreiter der außereuropäischen Ausfuhren war Indien mit einem Plus von +38,1 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum und Exporten im Wert von 1,4 Milliarden Euro. An zweiter Stelle legten deutsche Ausfuhren an die Ukraine mit +27,6 Prozent und Waren im Wert von 1,1 Milliarden Euro im zweiten Quartal besonders zu, gefolgt von China mit einem Plus von 26,3 auf 6,2 Milliarden Euro und Russland mit +24,1 Prozent und Exportwaren im Wert von 5,1 Milliarden Euro. Etwas geringer fiel dagegen der Anstieg der Ausfuhren in die USA aus mit +4,4 Prozent und einem Volumen von nun 18 Milliarden Euro aus. In Japan wurde mit -3,4 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal weniger Waren im Wert von nun 3 Milliarden Euro abgesetzt. Der Anstieg der deutschen Ausfuhren in EU-Mitgliedsländer zog mit einem Plus von 9,8 Prozent auf 138 Milliarden Euro etwas stärker an als die deutschen Gesamtausfuhren.

Auch die Importe erhöhten sich im zweiten Quartal 2006 gegenüber dem Vorjahr, mit einem Plus von 14,9 Prozent auf 178,3 Milliarden Euro, wobei Einfuhren aus den 25 EU-Mitgliedstaaten mit +11,9 Prozent auf 104,0 Milliarden Euro etwas weniger stark stiegen. Spitzenreiter bei den Importen war Polen mit einem Anstieg von +24,7 Prozent der Importe gegenüber dem Vorjahresquartal auf Waren im Wert von 4,8 Milliarden Euro, gefolgt von Tschechien mit + 20,8 Prozent auf 5,5 Milliarden Euro. Aus Drittländern erhöhten sich die Einfuhren um 19,3 Prozent auf 74,3 Milliarden Euro. Bei den Einfuhren spielten die gestiegenen Energiepreise im zweiten Quartal 2006 eine besondere Rolle. So erhöhten sich im Messzeitraum die Einfuhren aus Norwegen um +63,9 Prozent auf 5,4 Milliarden Euro und aus Russland um +40,3 Prozent auf 7,7 Milliarden Euro. Auch Importe aus Indien wurden wichtiger und kletterten im 2. Quartal gegenüber dem Vorjahreszeitraum um +30,6 Prozent auf 1,1 Milliarden Euro, dicht gefolgt von Taiwan mit einem Anstieg von +24,1 Prozent auf ein Volumen von 1,4 Milliarden Euro. Die Einfuhren aus China stiegen um +19,1 Prozent auf 10,8 Milliarden Euro, die aus den USA um 9 Prozent auf 11,8 Milliarden Euro und die Importe aus Japan um +7 Prozent auf 5,7 Milliarden Euro.
Quellen: media control, Statistisches Bundesamt, Netzeitung, Tagesspiegel
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2006-09-02 ... Ekel auf dem Tisch. Schon wieder ein Gammelfleischskandal in Deutschland beziehungsweise aus Deutschland, denn diesmal wurde die ekelige Ware sogar exportiert. 80 Tonnen verdorbenes Fleisch stellten Fahnder am Freitag in Bayern sicher und untersuchen die Handelswege, die möglicherweise auch in andere EU-Staaten führen, berichtete u.a. die Zeit. Rund 40 Tonnen Gammelfleisch, das drei Jahre lagerte wurden allein bei einem Händler mit Betriebsstätten in Passau, Regensburg und Metten beschlagnahmt. Bei dem Münchner Fleischhändler dessen Unternehmen bereits am Donnerstag durchsucht worden war, gibt es einen Verdacht, das vergammeltes Fleisch in ganz Deutschland, unter anderem auch an Gastronomiebetriebe sowie auch an andere EU-Staaten ausgeliefert worden sei. Von dort 20 entnommenen Proben waren 17 nach dem Auftauen grünlich oder ekelerregend, die Ware sei ranzig, muffig und alt. Andererseits soll es bisher keinen Hinweis auf eine mögliche Gesundheitsgefahr für die Verbraucher geben, sagte der Präsident des bayerischen Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, Prof. Dr. Volker Hingst. Die Untersuchungen dauern an. Das Fleisch war teilweise vier Jahre über dem Verfallsdatum gelagert worden, die Razzia erfolgte nach einem anonymen Hinweis. Der zweite Händler wurde durch einen Hinweis aus der Bevölkerung durchsucht. Ein beladener Transporter der Gammelfleisch nach Holland bringen sollte, von wo es nach Hongkong verschifft werden sollte, soll laut Medienberichten rechtzeitig gestoppt worden sein. Einen Zusammhang zwischen den Fleischhändlern konnte die Polizei bislang nicht feststellen. Entwarnung dagegen in Mainz. Zwei von einem wegen verdorbener Ware verdächtigen Münchner Fleischhhändler belieferte Gastronomie-Betriebe hatten die Ware nach eigenen Angaben selbst vernichtet beziehungsweise der zweite Betrieb die Lieferung nicht erhalten, was durch eine Überprüfung der Unterlagen bestätigt werden konnte - ein abschließendes Prüfungsergebnis werde Anfang nächster Woche bekanntgegeben, teilten die zuständigen Behörden mit. Thilo Bode, Chef der Organisation Foodwatch erneurte seine Forderung nach einer Veröffentlichung der Namen von Gammelfleischbetrieben gegenüber dem ZDF, berichtete das Hamburger Abendblatt.
Quellen: die Zeit, Allgemeine Zeitung Bad Kreuznach online, Hamburger Abendblatt
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2006-09-01 ... Internationale Funkausstellung. Die Internationale Funkausstellung (IFA) öffnete heute zum 46. Mal ihre Tore und wartet mit über 1000 Ausstellern aus 32 Ländern auf. Lesen Sie den Bericht von Annegret Kempf über die IFA-Trends 2006: Einfach unterhaltsam

...Iran kooperiert nicht. Wie die Internationale Atomenergiebehörde (IAEO) in Wien in einem Bericht bekannt gibt, reichert der Iran weiterhin Uran an und erfüllt die Forderung des Weltsicherheitsrates nach Einstellung der Anreicherung damit nicht. Das Ultimatum des Vereinten Nationen lief am Mittwoch, 31.8 ab. Die Regierung in Teheran habe nichts (Zitat: die Welt) dazu beigetragen, um offene Fragen im Zusammenhang mit seinem über Jahrzehnte geheim gehaltenen Atomprogramm zu klären, so die Behörde, die dem Iran mangelnde Kooperation und diverse Ungereimtheiten vorwirft. Es gäbe keine Fortschritte, in den Bemühungen der IAEO die Richtigkeit und Vollständigkeit der iranischen Angaben überprüfen zu können, so dass die IAEO daher eine von der Teheraner Regierung behauptete friedvolle Nutzung des iranischen Atomprogramms auch nicht bestätigen könne. Die Behörde fasst zusammen, dass der Iran die nötige Transparenz vermissen lasse, keine Stellung beziehe und die Urananreicherung nicht ausgesetzt habe. Der Bericht soll am Donnerstag dem Weltsicherheitrat vorgelegt werden.

... Einfacher gründen in British Columbia. Die kanadische Regierung und die Provinzregierung von British Columbia an der kanadischen Westküste unterzeichneten im August eine Absichtserklärung, mit Erleicherungen für einwandernde Unternehmensgründer. In einem Pilotprojekt sollen die Anträge der Unternehmer, die sich in der Provinz niederlassen wollen, nun direkt an das Provincial Nominee Programm vor Ort weitergeleitet werden, was Zeit spart. Im Jahr 2005 wanderten mehr als 800 Unternehmen in British Columbia ein.

... Beflaggung aus Versehen. Versehentlich sollen nun KZ-Gedenkstätten zur Beflaggung zum Tag der deutschen Heimat am 2. September aufgefordert worden sein, teilte eine Sprecherin des im Kanzleramt ansässigen Kulturstaatsministers Bernd Neumann (CDU) der Presse mit. Die KZ-Gedenkstätten, die Landesrecht unterstehen, seien irrtümlich in den falschen Verteiler geraten. Mehrere Länder ordneten mittlerweile ebenfalls die Beflaggung ihrer öffentlichen Gebäude zum Gedenken an die deutschen Heimatvertriebenen an.

~~ Kommentar ~~ An den Anti-Kriegstags erinnern indes nur noch ein paar Friedensgruppen und der Deutsche Gewerkschaftsbund - mit dem Blick auf aktuelle Krisenherde. Während sich der Bund der Vertriebenen vorwiegend des eigenen erlittenen Schicksal erinnert und die anderen den Blick nach außen werfen, fällt ausgerechnet dieser zentrale Tag der eigenen Geschichte, der deutschen und dann der europäischen und der Welt-Geschichte in die gefährlich diffuse Peripherie des Vergessens. Dabei ist genau dieser Tag der Schlüssel zu unserer eigenen Geschichte, unserem und dem Schicksal so vieler Millionen Menschen. Ein Tag, der uns betrifft, der uns und andere seit über einem halben Jahrhundert beschäftigt und immer beschäftigen wird - ein Tag des sehr ernsten Gedenkens, der nicht zuletzt auch einer besonderen Geste gegenüber Polen bedürfte - gegen das Vergessen. Heute, vor 67 Jahren, am 1. September 1939 begann der zweite Weltkrieg mit dem Überfall Hitler-Deutschlands auf Polen.

... Arbeitskosten. Aus den Daten der Arbeitskostenerhebung 2004 berichtete der Präsident des Statistische Bundesamtes, Johann Halen, am Mittwoch auf einer Pressekonferenz in Berlin. Demnach zahlten im Jahr 2004 Arbeitgeber im produkziertenden Gewerbe und in den marktbestimmenden Dienstleistungsberichen 33 Euro Lohnnebenkosten zusätzlich pro 100 Euro Bruttolohn und - gehalt. Auf die Arbeitgeberpflichtbeiträge zur Sozialversicherungen entfielen davon 20 Euro, 6 Euro für die betriebliche Altersvorsorge, 3 Euro für die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall und im Mutterschutz, 2 Euro auf Kosten des Personalabbaus und knapp 3 Euro für sonstige Lohnnebenkosten. Nicht viel anders sieht es in europäischen Nachbarländern aus. In den Niederlanden zahlen die Arbeigeber 32 und in Polen 25 Euro je 100 Euro Bruttolohn. Dort zahlten die Arbeitgeber mit 18 Euro für die Sozialversicherung annährend soviel wie in Deutschland. Die dort nicht gesetzlich vorgeschriebene betriebliche Altersvorsorge spielt in Polen indes kaum eine Rolle. In den Niederlanden wiederrum zahlen die Arbeitgeber 10 Euro je 100 Euro Bruttolohn allein für die betriebliche Altersvorsorge und 11 Euro für die gesetzliche Sozialversicherung.
Zwischen 200ß und 2004 stiegen im produzierenden Gewerbe in Deutschland die Lohnnebenkosten mit jährlich +3,1 Prozent stärker als die Bruttolöhne und -gehälter mit durchschnittlich +2,6 Prozent. Das sei vorwiegend auf das starke Wachstum (+7,9 Prozent) der betrieblichen Altersversorgung zurückzuführen, aufgrund des Altersvermögensgesetzes aus dem Jahr 2002.
Die Arbeitskosten im produzierenden Gewerbe und im Dienstleistungsbereich betrugen im Jahr 2004 durchschnittlich 28,18 Euro je geleisteter Arbeitsstunde.
Der Graben der sich bei den Arbeitskosten zwischen Klein- und Großunternehmen auftat, wurde in den letzten Jahren größer. Mit 21,22 Euro bei kleinen Firmen mit 10 bis 50 Mitarbeitern erreichen diese nur 52 Prozent (2000: 54 Prozent, 1992: 64 Prozent) des Niveaus großer Unternehmen ab 1000 Mitarbeitern und 37,37 Euro Arbeitskosten je Arbeitsstunde.

... Berliner Meisterköche. Zum 10. Mal wählte eine unabhängige Jury unter dem Vorsitz des Chaîne des Rôtisseurs, Prof. Dr. Dieter Großklaus, die Akteure hohen Genusses aus Berlin: Thomas Kellermann, Vitrum im Ritz Carlton Berlin, wurde Meisterkoch 2006; Frank Schreiber, Goldener Hahn in Finsterwalde, Brandenburger Meisterkoch 2006; Jörg Behrend, Vivaldi im Schlosshotel Grunewald, Aufsteiger des Jahres 2006; Melanie Wolter, Fischers Fritz im Regent Berlin, Berliner Patissière 2006, Gerhard Retter, Lorenz Adlon im Hotel Adlon Kempinski Berlin, Berliner Maître 2006, Gunnar Tietz, First Floor im Hotel Palace Berlin, Berliner Sommelier 2006. Die offizielle Ehrung findet im Rahmen eines Gala-Diners im Hotel InterContinental am 28. Oktober unter Bekanntgabe des Titels für den Berliner Ehrenmeisterkoch 2006 statt.

... Neu verteilt: Föderalismusrefom. Heute treten die 21 Grundgesetzänderungen der Föderalismusreform in Kraft. In dem größten Umbau der Verfassung seit 1949 durch die rot-schwarze Regierungskoalition wurden die Kompetenzen von Bund und Ländern neu verteilt. U.a. wurde die Quote der Bundesgesetze, denen der Bundesrat zustimmen muss von 60 auf 30 bis 40 Prozent gesenkt. Bildung wurde im Gegenzug mit der Reform zur Ländersache, fördernde Zuschüsse vom Bund für die Hochschulen sind jedoch weiterhin möglich. Auch der Strafvollzug und die Ladenöffnungszeiten liegen nun in der Kompetenz von 16 einzelnen Bundesländern. Indes fallen das Melde- und Ausweiswesen nun in die Kompetenz des Bundes, desweiteren das Bundeskriminalamt, das Waffen- und Sprengstoffrecht, das Kriegefolgenrecht, die Kernenergie und der Schutz deutschen Kulturgutes gegen Abwanderung ins Ausland. Der in der jüngsten Vergangenheit vielfach entscheidende Vermittlungsausschuss zwischen Bundestag und Bundesrat soll mit der Reform an Bedeutung verlieren. Mit dem sogenannten Wettbewerbsföderalismus sollen die Länder erstmals in der Geschichte Deutschlands das Grundrecht erhalten, von der Gesetzgebung des Bundes abzuweichen. Die auf die Grundgesetzänderung folgenden Begleitgesetze sollen nun Schritt für Schritt umgesetzt werden, sowie die zweite Stufe der Reform, die Neuregelung der Finanzbeziehungen unter den Ländern, begonnen werden.
Quellen: Statistisches Bundesamt, www.internationale-kooperation.de, Botschaft von Kanada in Berlin, die Welt, Mitteldeutsche Zeitung, Berlin Partner GmbH, merkur-online.de
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