Wirtschaftswetter Online-Zeitschrift      Wirtschaftswetter-Lifestyle, Schwerpunkt heiß, Link Werbeseite


Living Beauty - Gelebte Schönheit

Buchbetrachtung

von Angelika Petrich-Hornetz

Bobbi Brown, die inzwischen weltweit bekannte amerikanische Visagistin, ist eine wahre Enthusiastin in Sachen Schönheit. Im April wurde sie fünfzig, und kurz zuvor, im März veröffentlichte sie im Pendo-Verlag die deutsche Ausgabe von Living Beauty: Gelebte Schönheit, ein auf 223 Seiten mit unzähligen Fotos bestücktes Buch – gleichzeitig Anleitung und Lexikon - für die Schönheit, das sie zusammen mit der Werbetexterin Marie Clare Katigbak-Sillick geschrieben hat. Heraus kam eine Fundgrube, in die man sich versenken muss, um die für sich geeigneten Schätze zu heben. Die Zeit muss sein.

Gut, man kann auch einfach zur Kosmetikerin gehen und sich ein bis ein paar Mal im Jahr auffrischen lassen, doch der Sinn dieser Schönheits-Bibel besteht nicht darin, irgendwo, irgendwann einmal irgendetwas mit sich anstellen zu lassen, sondern sich täglich mit sich selbst auseinander zusetzen und zu lernen, was man braucht, um in positiver Eigenregie zum eigenen guten Aussehen beizutragen. Das, was man selbst tun kann, so Bobbi Brown, ist gleichzeitig bescheiden und doch eine ganze Menge, was nur auf den ersten Blick ein Widerspruch ist – und es hat nicht bloß etwas mit dem richtigen Lippenstift zu tun. Nur für die, die es noch nicht wissen.

Also packt die Star-Visagistin, die als CEO auch nach dem Verkauf ihrer Firma im Jahr 1995 an Estée Lauder Inc. die Kontrolle über Bobbi Brown Cosmetics behielt und die Schönheit mit Charakter in ihrem Buch geradezu zelebriert, ihr Wissen, ihre Tipps und ihre Geheimnisse aus. Das Stöbern in diesem Fundus macht Spaß und die vielen Bilder der verschönerten Frauen motivieren natürlich noch mehr, dieses und jenes auszuprobieren. In den Fotos findet jede Leserin mindestens eine für sich, d.h. eine der abgebildeten Frauen entspricht ungefähr dem eigenen Typ und wirkt damit geradezu vorbildlich.

Es gab auch immer wieder nicht ganz so gelungene Versuche, in vielen Magazinen zu sehen, in denen nicht jede Verschönerte unbedingt eine Verbesserung erlitt. Das ist hier nicht so, Bobbi Brown schafft es, alle Vorher-Frauen in Nachher-Glanznummern zu verwandeln und setzt dabei ihre Prinzipien konsequent um, nicht den Charakter zu verändern, gleichzeitig das Beste aus dem Typ zu holen und diesen zum Strahlen zu bringen.

In neun Kapiteln, einem Vorwort der Schauspielerin Debra Winger, einer Einleitung und dem Schlusswort der Autorin wird das Credo von Bobbi Brown durchexerziert, das sie so bekannt und erfolgreich gemacht hat, denn sie glaubt mit Leib und Seele daran, dass es so etwas wie echte, natürliche Schönheit von innen gibt und das diese in jeder Frau steckt: Jede auf ihre Weise ist schön. Punkt. Dieser Auffassung huldigt sie so unbeirrbar wie sympathisch auch in ihrem Buch und will damit u.a. auch Alternativen zur kosmetischen Chirurgie sowie zu Unterspritzungen aufzeigen, die in den USA, anders als in Europa, sehr, sehr weit verbreitet sind.

Bobbi Brown mag zum Beispiel keine faltenlose Gesichter im Alter, denen der Ausdruck fehlt. Damit galt sie anfangs als Vorreiterin in den USA und europäischer als erlaubt. Mit ihrem Buch will sie einerseits mit dem Stigma des Alterns aufräumen und – bescheidener – einfach ihre eigenen Strategien und Tipps mit den Lesern teilen, die zu einem besseren Aussehen verhelfen – mehr nicht. Wobei viele Leserinnen längst wissen, dass Schönheit von innen kommt und Wohlbefinden von außen nach innen nach außen wirkt, isn’t it? Bobbi Brown ist eben ein Profi, sie kennt den Zusammenhang.

Die Autorin Brown will sich aber auch nicht zum Stein der Weisen erklären. Sie betont, sie biete ihren Rat lediglich an und wüsste keineswegs auf alles eine Antwort. Auch nicht jede wird in jedem Kapitel das Richtige finden. Zu Nahrungsergänzungsmitteln, zum Beispiel, die Brown in den Wechseljahren empfiehlt, gibt sehr unterschiedliche Meinungen, ebenso gegenüber verschiedenen Formen der dermatologischen Behandlung, von denen einige im Buch vorgestellt werden.

Doch so herbeigeholt ist der Rat von Brown, vor dem Selfmade-Schönheitsprogramm grundsätzlich erst einmal einen Dermatologen aufzusuchen indes nicht: Wer sich zum Beispiel mit Akne, starker Pigmentierung und Hautauschlägen zu Hause in Eigenversuchungen mit zahlreichen unpassenden Produkten herumschlägt, hat die Ernsthaftigkeit eines echten Hautproblems nicht erkannt und kann durch sein Laborieren mehr kaputt als richtig machen . Ein Hautarzt kann in dem Fall eine sehr erhellende Diagnose stellen, eine Therapie vorschlagen und später sogar wertvolle Tipps zur weiteren Hautpflege geben.

Das Buch ist ein Pflege-Fundus, ein Gesundheits- und Wohlbefindens-Ratschatz, ein Motivierungs-Bilderbuch und eine Kosmetik-Trickkiste. Es spornt seine Leserinnen an, eine aufmerksam-kritische und gleichzeitig begeisternde Art der Auseinandersetzung mit sich selbst zu pflegen. Ab vierzig hat man das Gesicht, das man verdient. Und wie nett und dekorativ dies ausfallen kann, erfahren Sie hier. Ohne Zweifel, das Buch ist auch eine tolle Werbung für die Brown-Produkte, die Co-Autorin trug das ihrige dazu bei, aber es hat weit mehr zu bieten und macht viel Lust etwas für sich selbst zu tun. Dabei geht es nicht darum, jünger zu wirken (höchstens ein bisschen), sondern vielmehr darum, sich in seiner eigenen Haut wohl zu fühlen und in der eigenen Altersklasse fantastisch auszusehen – wofür Bewegung und eine gesunde Ernährung genauso wichtig sind, für die ebenfalls zahlreiche Tipps gegeben werden.

Die Erkenntnis, dass die fülligere Figur nicht immer in wabbernd-weiten Klamotten gut aufgehoben ist, sondern besser in einem passgenauen T-Shirt plus gut sitzendem Blazer zu einer flotten Hose so gut wie jede Frau zurechtrückt, gehört genauso dazu, wie dass die Suche nach Unterwäsche nicht nur für die Autorin, die mit einem ordentlichen Busen gesegnet ist, außerordentlich schwierig sein kann. Also gibt es Rat, wie Sie den richtigen BH finden.

Am Anfang und am Ende kommen zahlreiche Frauen, darunter die Hollywood-Schauspielerin Susan Sarandon zum Thema Schönheit zu Wort. Es ist schon erstaunlich, wie bombastisch manche von diesen Frauen aussehen. 40-Jährige wirken wie höchstens Mitte zwanzig, anderen sieht man das Alter zwar an, aber sie strahlen darin so aufrichtig schön, zufrieden mit sich selbst und elegant, dass die Leserin in Wort und Bild überzeugt wird. Eigentlich statuieren sie alle dasselbe, siehe unten, trotzdem sind die Details interessant zu lesen. Und keine will sich konservieren lassen, Authentizität und ganzer Einsatz gehören zur Brownschen Arbeits- und Lebensphilosophie. Die im Buch vorgeschlagenen Mittel und Maßnahmen sind für sich genommen vielleicht einfach, einige auch wohlbekannt, in ihrer Kombination plus der inneren Einstellung sichtbar unschlagbar.

Und wer da meint, das sei doch alles oberflächlich, wird sich über die vielen, übereinstimmenden Meinungen, die sagen, wahre Schönheit kommt von innen, glücklich bestätigt fühlen. Von außen kann man also lediglich etwas für die vorhandene innere Schönheit tun: mehr nicht. Aber auch nicht weniger. That’s all. Und nicht vergessen, in Wahrheit sind Sie das, was Sie tun, denken, fühlen, essen, trinken, atmen, leben. Damit ist das Buch auch ein erfrischendes Statement einer Visagistin, die konsequent (vor-)lebt, was sie auch anderen empfiehlt.

Buch-Werbung + Info:
Living Beauty - Gelebte Schönheit
von Bobbi Brown
Erschienen März 2007 im Pendo–Verlag


2007-07-01 Angelika Petrich-Hornetz, Wirtschaftswetter
Text : ©Angelika Petrich-Hornetz
Foto Themenbanner: Dr. Elisabeth Kärcher
Infos zu Datenschutz + Cookies

zurück zu: Lifestyle

zurück zu: Startseite

wirtschaftswetter.de
© 2003-2021 Wirtschaftswetter® Online-Zeitschrift