Wirtschaftswetter Tipps im Frühjahr 2005 - Japan

Liebe Wirtschaftswetter-Leser, Tipps zum Lesen, Hören, Schmecken, Reisen, Anziehen je nach Jahreszeit, unseren Leserzuschriften, für die wir uns an dieser Stelle ausdrücklich bedanken möchten. Für Anbieter haben wir andere schöne Werbe-Plätze. Die Tipps sind den Lesern und Wirtschaftswetter-Autoren vorbehalten.

Die Tage werden wieder länger. Während der Laufzeit unserer neuen Ausgabe füllen sich die Tipps zu unserem Schwerpunkt Japan und weiteren Themen. Und die INs und OUTs sind wieder da. Ein schönes Neues Jahr und Viel Spass beim Stöbern in unserer neuen Ausgabe wünscht Ihnen das Wirtschaftswetter.

auf Wunsch der Leser wieder eingeführt: die Wirtschaftswetter Ins + Outs!
IN
Hilfsbereitschaft
Haustiere
OUT
Raffkes
Kinder

Begründung IN :
Hilfsbereitschaft Die Katastrofe in Südasien rief eine weltweite Welle der Hilfsbereitschaft hervor. In Deutschland registriert man ebenfalls immer mehr private Hilfe, die die Löcher der staatlichen Netze auffängt. Hilfsbereitschaft ist wieder IN - wenn dies auch längst nicht überall und bei jedem angekommen ist, dass Volunteering etwas ist, mit dem man sich sehen lassen kann. Die Befriedigung etwas wirklich Sinnvolles zu tun, ist mit nichts zu vergleichen.

Haustiere. Nach wie vor ein Mega-Markt und darum mega-in. Für Fiffi und Schnurre sitzt der Euro locker. Tierschutz steht hoch im Kurs, und wenn Hundesalons und Katzenhotels in Luxusausführung aufmachen, wundert sich niemand mehr, wie noch vor ein paar Jahren. Ob man das Modell Tierliebe auch auf Schüler übertragen kann, die mit altem Material und zerfledderten Büchern in der Schule lernen müssen? Aber die hören - zumindest höchst selten - aufs Wort ... daran könnte die Zurückhaltung der Sponsoren liegen.

Begründung OUT :

Raffkes. Politiker, die doppelt und dreifach kassieren, vor allem feste Angestelltengehälter fürs angebliche Nichtstun hatten sich Ende des Vorjahres beim gemeinen Wahlvolk ganz unbeliebt gemacht. Der Bundestagspräsident warnte zwar davor, dass man es nicht übertreiben solle, denn sonst müssten auch alle anderen Berufsgruppen unter die Lupe genommen werden, mit welchen Nebenjobs sie hier und dort noch zusätzliche Einnahmen generieren. Er hat nur eins vergessen, was den interessierten Bürgern noch nie entfallen war: Die anderen machen keine Gesetze.

Kinder. Bedauerlicherweise immer noch out. Mit Hundeschiete vollgekackte Spielplätze und Grünanlagen, nutzlose Diskussionen, wie die Bildungsmisere aufzufangen sei, ohne viel zu bewirken, teure Insellösungen für einzelne usw. usf. - als seien die Deutschen bis auf ein paar Ausnahmen grundsätzlich desinteressiert daran, wie ihre Zukunft aussehen wird. 71 Prozent der Wirtschaftswetter-Leser hielten Deutschland für kinderfeindlich. Wir fragten nicht weiter nach den Gründen, doch unken, dass es weder an einzelnen Entscheidungen der Politik noch an zu knappem Kindergeld liegen kann. Es sind die vielen Kleinigkeiten, die einen Konsenz ausmachen. Es ist der tägliche Kleinkampf, der den Alltag vor allem mit mehreren Kindern unterträglich gestaltet. Als Beispiel, eine Zwillingsmutter: Wussten Sie zum Beispiel, dass man als Unternehmer ein 500g "schweres" Paket in verkehrberuhigte Innenstädte mit dem Auto transportieren darf, aber zwei 15-Kilo-schwere Kinder nicht zum Kinderarzt? Ja, so ist das in Deutschland. Was die Kunden von morgen sagen, wissen wir nicht, die können noch nicht sprechen. Und die vom Tragen erschöpfte Zwillings-Mutter weigerte sich, überhaupt noch etwas zu sagen. Sie regt sich über dieses Thema nämlich zu sehr auf. Verständlich.

------- Wirtschaftsweter-Tipps: Achtung Werbung -----

Film-Tipp:
Ganz klar, diesmal: The Aviator von Martin Scorsese. Leonardo DiCaprio in der Rolle von Howard Hughes, dem exzentrischen Milliadär - bereits für vier Oskars nominiert. Kommentar: So blass DiCaprio als Person manchmal wirken mag, als Schauspieler ist er grandios: The Aviator

Wer lieber Heimkino guckt, die DVD: "Catch me if you can" mit dem Mimen in der Hauptrolle eines Aufschneiders - nach einer wahren Geschichte - im flotten Stil inszeniert, ein witziger Film zum Relaxen.

Zweiter Filmtipp und ebenfalls Oscar-Anwärter: Ray - das Leben von Ray Charles. Bis Regisseur Taylor Hackford seinen jahrzehntelangen Traum, diesen Film zu drehen, verwirklichen konnte, musste erst der Hauptdarsteller Jamie Foxx geboren werden und aufwachsen. Gut, dass es nicht sofort geklappt hatte, denn das Warten hat sich gelohnt. Der Film ist schön und schönt gleichzeitig nicht, einfach großartig gemacht.

Buch-Tipps:

Japan:
"In Japan, the choice is yours", sagt Ruthy Kanagy, die Autorin des Buches Living Abroad in Japan. Das Buch ist lebendig, praxisnah und anschaulich geschrieben, im Oktober 2004 erscheinen, bei Avalon Travel Publications. 330 Seiten, ISBN 1-56691-672-0, Leider noch nicht auf Deutsch zu haben: Living Abroad in Japan

Wer nicht gleich auswandern, sondern lediglich eine Japan-Reise plant, dem sei dieser Reiseführer von Gothild Thomas und Kristina Thomas empfohlen, der witzig geschrieben neben vielen nützlichen Informationen, kulturelle Hintergründe beleuchtet und Einblicke in die japanischen Mentalität vermittelt: Reisegast in Japan.

Wer mehr über den Shintoismus, die japanische Natureligion, wissen möchte, ist mit folgendem Buch gut bedient. Auf 90 Seiten mit zahlreichen Abbildungen führt der Autor und Japanologe Ernst Lokowandt den Leser gekonnt in die Thematik ein: Shinto

Um sich zügig in die japanische Mythologie einzulesen, empfiehlt sich das Buch der Japanologin Nelly Naumann die genau zu informieren weiß, über Kulte, Riten, Götter und Helden: Mythen des alten Japan

Kaizen - das stete Streben nach Verbesserung gilt als Erfolgsstrategie japanischer Manager. Die Einführung in die Thematik von Masaaki Imai erläutert die Unterschiede zu westlichen Denkmustern und zeigt wie in Japan der Schwerpunkt auf die Optimierung von Produkten und Arbeitsprozessen gelegt wird. 2001 bei Econ Tb : Kaizen

Nun zum wichtigsten, zum Essen: Fisch und Meeresfrüchte als raffiniert dekorierte kleine, leckere Häppchen - Sushi kennt jeder, Sashimi eben nicht jeder. Lassen sich sich vom Autor, Hideo Dekura zum Nachkochen verführen: Sashimi. Die kleinen japanischen Köstlichkeiten

Für Zwei und zum Einstieg in die japanische Küche, einfach nachzukochen auch für den Koch-Laien gegeignet, von Kurumi Hayter: "Japanische Küche für zwei"

Helga Sentivany lebte fünf Jahre lang in Tokyo. Sie interviewte zwischen 1994 und 1995 japanische Frauen, die zum Zeitpunkt der Interviews zwischen 60 und 85 Jahre alt waren. 14 Frauen, die aus ganz verschiedenen Schichten und Bildungshintergründen kommen sprechen über ihr Leben: Nichts Besonderes, nur mein Leben. Taishita koto naj jinsei. Gespräche mit alten Japanerinnen

Nach "Sonnenbeben" und "Tokyo Tango" das dritte Japan-Buch vom ehemalilgen Japan-Korrespondenten der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung", Uwe Schmitt - informiert und unterhält gleichsam mit kurzweiligen und gründlichen Einblicken in die Kultur Japans: Mondtränen, Bürohelden und Küchengerüchte

Zum Schmökern: Nicht nur ein Krimi sondern ein echter Thriller: Das dunkle Japan beschreibt Natsuo Kirino in ihren Büchern präzise. Für ihre spannende, sozialkritische Geschichte von vier Frauen in Tokyo die durch einen Mord zu Komplizinnen werden, wurde sie in Japan gefeiert und mit Preisen überhäuft. Wir wollen hoffen, das führt dazu, dass bald mehr von dieser Autorin in Deutschland zu lesen sein wird. 608 Seiten, bei Goldmann im Januar 2005 in einer neuen Auflage: Die Umarmung des Todes

Bonsai für die Wohnung - das Buch, dass auch für den Anfänger geeignet ist, der sich bisher nicht traute. Der Autor Paul Lesniewicz gibt in seinem logisch aufgebautem Ratgeber Hilfen und Tipps, damit auch der vormalige Laie zum Experten von Zimmer-Mini-Bäumen wird: Bonsai für die Wohnung

Zum Schillerjahr: Keine einfache Biographie sondern eine Wanderung durch Schillers Leben schrieb die Autorin Sigrid Damm und landete damit einen Bestseller: Das Leben des Friedrich Schiller, erschienen im August 2004 bei Insel

Weitere Bücher:

Ein ganz anderes Thema, aber da es noch überall Volkswagen gibt, auch die älteren Modelle: John Muir veröffentlichte seine erste Ausgabe dieses Manuals 1969 und hatte mit dem Buch weltweit Erfolg, gründete einen Verlag, der nach seinem Tod im Jahr 1977 von einem anderen Verlag übernommen wurde und der publiziert das Buch munter weiter, inzwischen in der 19., 20. oder ist es schon die 21. Auflage?
How to Keep Your Volkswagen Alive: A Manual of Step-By-Step Procedures for the Complete Idiot

Musik Unser Tipp für den Frühlings-Hit:

Zeugnisse. Sie waren mit den Zensuren ihrer Youngster nicht zufrieden, besonders die der Fremdsprache Französisch ist verbesserungsbedürtig? Nennen Sie ihren Kindern einen Grund, warum sie diese wundervolle Sprache lernen sollten: Sie verstehen dann K'Maros Franglish. Sein Hit - unser Frühlingshit 2005: "Femme like U", und wir finden auch alles andere auf seiner neuen Scheibe La Good Life hörenswert: La Good Life

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