Wirtschaftswetter-Tipps im Frühjahr 2011 Liebe Wirtschaftswetter-Leser,
Winter/Frühjahr 2011. In dieser Ausgabe: In + Out plus Tipps zum Lesen, Hören und Sehen zu unserem Schwerpunkt: Stil(l)leben . |
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IN + OUT
Wirtschaftswetter Ins + Outs
OUT : Immer diese Schwarzseher! Dabei - siehe oben - ist noch nicht alles verloren. Der überraschend zum Wort des Jahres 2010 gekürte, bis dato eher unbekannte Wutbürger ist nämlich harmloser als durch diese Kürung bekannt. Letztendlich handelt es sich bei genauerem Hinsehen eigentlich nur um den schlichten Bürger, der nicht nur in der Politik offenbar ein wenig in Vergessenheit geraten ist. Mit ihm einher gehen die üblichen Bürgerrechte, um die offenbar wieder disktutiert, gestritten und gerungen werden muss. Von Wut kann also gar keine Rede sein, sondern höchstens davon, dass der Bürger daran erinnert, dass er überhaupt noch da ist - und sich sehr wohl seiner Pflichten und Rechte bewusst ist. Übrigens, abseits von wirklich gefährlichen Wikileaks-Enthüllungen, war den Amerikanern offenbar gar nicht bewusst, dass der europäische (Nicht-Wut-)Bürger so manche angebliche Geheim-Meinung und so manchen offensichtlichen Klatsch und Tratsch us-amerikanischer Diplomaten über die jeweilige europäische Landesregierung längst (jeweils mehr oder weniger öffentlich) teilte - und die Amerikaner den Europäern dadurch direkt wieder sympathisch erschienen, was natürlich durch anschließende öffentliche Hinrichtungswünsche diverser US-Politiker wieder vollkommen zunichte gemacht wurde. So schnell kann's gehen. Aber siehe oben, nach all den Jahren, in denen sich jeder selbst der Nächste war, hat man es in Europa langsam satt und sehnt sich weitaus weniger nach gegenseitigem Aushorchen als nach Offenheit - natürlich, ohne schamlos ausgenutzt zu werden -, gefolgt von der Sehnsucht nach Vertrauen, Zusammenhalt, Familie, Freundschaft, Loyalität und sowieso nach Frieden. Wenn alle so dächten, würde es mit diesem Jahr 2011 einfach werden, nicht wahr? |
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------- Wirtschaftswetter-Tipps: Achtung Werbung -----
Bücher und Hörbücher: WW-Autorin Juliane Beer hat ein neues Buch auf dem Markt und heimste für ihren Roman um Protagonistin Frau Paesch, Arbeitsvermittlerin mit zweifelhaften Methoden, gerade in der Berliner Morgenpost die Empfehlung einer Buchhändlerin ein. Bei Edition Schwarzdruck kaufen: "Arbeit kann zu einem langsamen und schmerzhaften Tod führen" Knapp, knötterig und hochinteressant - wie immer - sind die Antworten Helmut Schmidts in den Kurzinterviews mit Giovanni DiLorenzo in einem Buch zusammengefasst worden, für alle zum nachlesen. Auch der Titel bodenständig-exzentrisch, der allein schon politisch korrekte Gesundheitsapostel auf die Palme treiben dürfte, womit Schmidt seiner Rolle als Mann des Volkes sowie des wohltuenden Eigensinns wieder alle Ehre macht:
Malcolm Gladwell, US-Wissenschaftsjournalist veröffentlichte im New Yorker eine Reihe von unterhaltsamen Artikeln, die nun in einem Sammelband unter zweideutigen Titel erschienen sind. Z.B. wird die Kunst des Profilings untersucht - die laut Gladwell der Astrologie unheimlich nahe kommt. Durchgehendes Thema ist: Was geht in den Köpfen von Menschen vor, die ständig zu ergründen versuchen, was in den Köpfen anderer Menschen vorgeht? Das wüssten wir auch gern, erfahren es zwar auch hier nicht, aber Gladwell gibt immerhin aufschlussreiche Denkanstösse, was es sein könnte:
Der Papst im Interview. Um sich mit Papst und Kirche auseinanderzusetzen, sollte man ihn wenigstens einmal gelesen haben. Nichts leichter als das, denn hier steht Papst Benedikt XVI tatsächlich im Interiew, ein Format, das nicht selten mehr hergibt als andere. Das ist hier jedoch leider gleich an mehreren Stellen schiefgegangen. Trotzdem ist es in dem Sinne lehrreich, dass es auf nachfolgende Interviewer und Interviews hoffen lässt:
Die Welt simst und je später der Abend desto aufschlussreicher die Mitteilungen. Axel Lilienblum und Anna Koch haben sie gesammelt und in ein Buch gepackt, das kurzweilig ist, zumal das Wetter vielleicht mal wieder zum Zwangsaufenthalt auf Flughafen und Bahnhof rät:
Der Muttertag ist noch weit weg, doch es gibt ja auch Geburtstage und manch einer braucht auch gar keinen besonderen Anlass, um dieses wunderschöne, noch nicht zu Ende geschriebene Buch zu verschenken:
Berthold Beitz hat die Schrecken des Krieges als junger Mann erleben müssen - und dennoch Menschen retten können. Dass nach dem Krieg ausgerechnet er dem Unternehmen Krupp zu neuem Glanz verhalf, war schon deshalb alles andere als selbstverständlich oder einfach. Aber auch das entsprach seinem unabhängingen Geist, der die junge Bundesrepublik prägte. Die Biographie stammt aus der Feder von Joachim Kappner:
Die besten Geschichten schreibt das Leben - selbst auf dem Seziertisch. Nach Dem Tod auf der Spur veröffentlichten Michael Tsokos und Lothar Strüh im Herbst vergangenen Jahres einen weiteren Band mit spektakulären Fällen aus der Rechtsmedizin:
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Jugend- und Kinderbuch sowie Spielspaß
Und zurück zum schnöden Papier mussten wir feststellen, das macht genauso viel Spaß wie mit elektronischem Schnickschnack. Das Kriztelbuch ist einfach eine tolle Idee, auf die jeder hätte kommen können, aber hier wurde so eine mal richtig gut umgesetzt: Kinder Künstler Kritzelbuch: Anmalen, Weitermalen, Selbermalen Grisham für Zwölfjährige. Auch John Grisham geht unter die Jugendbuch-Autoren und könnte mit Theo Boone, dem neugierigen Anwaltssohn mit nervigem, ausgeprägtem Gerechtigkeitssinn, einen Serienhelden erfunden haben: Theo Boone und der unsichtbare Zeuge: Roman |
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Musik
Lemmy I. Wer so ungesund lebt und dennoch alt wird (siehe unten zum Film), kommt wenigstens in den Genuss plötzlich von allen (!) verehrt zu werden, wahrscheinlich weil den Leuten genauso plötzlich einfällt, dass so einer ihnen die Angst vor dem Alter regelrecht wegfegen kann. Motörhead und Lemmy Kilmister sind längst lebende Legenden, auch wenn Lemmy das gar nicht passen wird. Im Dezember 2010 kam das neue Album heraus, das gekonnten Rockn' Roll auf gewohnt hohem Niveau serviert:
Chansons versus Winderblues. Ach ja, der Januar, Februar und März (Je suis venu te dire que je m'en vais!): Nur,wer nicht in den Süden ausbüxen kann, muss in Deutschland lange auf den Frühling warten - außer vielleicht in Freiburg. Französische Chansons sind ganz wunderbar, um sich im Winterblues genug verstanden zu fühlen und gleichzeitig auch wieder flott genug, um der Vorfreude auf wärmere Zeiten zu fröhnen. Hier eine etwas kurze aber überschaubare Zusammenstellung über die Lieder eines gewissen Serge Gainsbourg, dessen filmisches Portrait im April auf DVD erscheint:
Fran-kreisch II!. Im letzten Jahr als Weihnachtsgeschenk aus Frankreich gefeiert, eroberte Newcomerin Zaz alias Isabelle Geffroy mit dem gleichnamigen Album die frankophilen Plattenteller der Welt. Eine neue Piaf? Wir werden es erleben, wenn es so sein sollte. Hier erst einmal ihr Debutalbum, bei dem man den Winter glatt vergisst!
Soul versus Winterblues: Sein I need a dollar schlug 2010 auf der Tanzfläche ein. Auch das Album von Aloe Blacc kann sich hören lassen, es ist konsequent soul, vom ersten bis zum letzten Stück:
Für Kuschelstunden bei Sturm, Schnee und Regen eignen sich diese Ladies und Instrumentalstücke des Charile Haden Quartetts, die ebenfalls im vergangenen Herbst veröffentlicht wurden und dem Winter den Rest geben werden:
Soul II. Die Welt meint es gut mit uns, weil im Herbst all das erschien, was wir im Winter 2011 so dringend nötig haben. Mit Ben erobert noch ein junger Komponist und Sänger den Soulhimmel und verbreitet mit seinem Debüt-Album eine unglaublich gute Laune in selten gehörter Qualität. Von dem wird man in den nächsten Jahren noch mehr hören, ganz sicher:
Ein Holländer auf dem Weg zur Weltkarriere: In Asien kreischen die Teenies, wenn er nur aus dem Flugzeug steigt und fallen reihenweise in Ohnmacht, wenn Hamel seine perfekt komponierten Pop-Songs trällert. Deshalb verpassten ihm die Kulturnews den Titel "Pop-Crooner". Anspieltipp March, April, May swingt den Hörer mitten in den Frühling hinein:
Auch das Debütalbum von Hurts brauchte etwas, um durchzusickern. Inzwischen ist es das, bzw. gut abgehangen hört sich das im Sommer 2010 erschienene Album auch im neuen Jahr - auch abseits vom Hit "Wonderful World" gut an. Was anderen das Genick gebrochen hätte - synthielastiger 80er-Jahre-Pop - mit ebensolcher Attidüde - brachte Adam Anderson und Theo Hutchcraft Erfolg - und beendete ihre Arbeitslosigkeit. Derweil Kritiker sich mit dem Werk nicht anfreunden können, scheint es dem Publikum zu gefallen:
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Kino + DVD:
Wer traurig ist oder auch nur etwas Heiterkeit vertragen könnte, war schon immer bestens bei französischen Komödien aufgehoben. Auch der neueste Coup aus Frankreich lässt sich sehen: sprüht vor Witz, absolut komisch! Mit einer großartig aufspielenden Catherine Deneuve in der Hauptrolle, ab 24.03. in den Kinos: Das Schmuckstück Zu Recht mit dem Oscar für den besten fremdsprachigen Film ausgezeichnet, läuft "In einer besseren Welt" der dänischen Regisseurin Susanne Bier seit dem 17. März in den deutschten Kinos. Aber Achtung, die Story über Gewalt um einen Arzt in einem afrikanischem Flüchtlingscamp und die Konflikte, die sein Sohn zu Hause in der dänischen Provinz erlebt, gehen unter die Haut - und hinterlassen, wie bei Bier üblich, wieder einmal einen nachhaltigen Eindruc: In einer besseren Welt Unbedingt vormerken sollte man sich Wim Wenders Film für Pina Bausch, eine Hommage an die großartige Künstlerin - Tänzerin und Choregrafin - die kurz vor den Dreharbeiten im Jahr 2009 verstarb - und zwar in 3D gedreht!. Das wirkt fantastisch und öffnet die Technik für ganz andere, künstlerische Inhalte als immer nur Action-Filme. Ab 24. Februar in den Kinos: pina Heißer Anwärter auf mehrere Oscars ist mit Recht der gerade in Deutschland angelaufene The King's Speech, ein hinreißender, bereits mit Preisen überhäufter Film um den stotternden König George VI mit den ebenso hinreißenden Darstellern Colin Firth als Georg VI, Geoffrey Rush als Sprachtherapeut Lionel Logue und Helena Bonham Carter als königliche Gemahlin Elisabeth. Ab 17. Februar in den deutschen Kinos: The King's Speech Er kann's! Til Schweiger zeigt den Kritikern wieder einmal eine lange Nase, die Wirkung aufs Publikum ist das, was zählt. Und der unterhaltsame Familienfilm macht wirklich Spaß, um einen Papa und seine Tochter, die tatsächlich von Vater und Tochter Schweiger gespielt werden. Seit 3. Februar in den Kinos: Kokowääh. Der Oscar-Star und die Schauspiel-Debütantin, im Film passenderweise als Bühnen-Legende und Newcomerin, geben ein Feuerwerk eines Show-Märchens ab. Außerdem röhren sich Cher und Christina Aguilera die Seele aus dem Leib. Genau das Richtige gegen irgendwelche trübsinnigen Januar-Gedanken. Ab 6. Januar in den deutschen Kinos: Burlesque Was ist Literatur?. Darüber wurde 1957 allen Ernstes vor Gericht gestritten. Vielmehr um das angeblich obzöne Gedicht "Howl", dass der junge Allen Ginsberg 1955 schrieb, und später einer ganzen Generation als Hymne diente. Dafür mussten der Dichter und sein Verleger anschließend mit dem Staatsanwalt kämpfen, der mit der Klärung obiger Frage eindeutig überfordert war. Ein Portrait der Protagonisten und einer biederen Zeit, ab 6. Januar in den deutschen Kinos: Howl Was ist das Leben ohne französische Komödien? Fad und öd! Also gleich noch einmal durch den Schnee ins Kino gestapft und Vanessa Paradis sowie Hochzeitscrasher Alex, Romain Duris, in dieser temporeichen Screw-Ball-Komödie à la francaise - dem Filmdebüt von Pascal Chaumeil - zusehen, wie sie sich fetzen. Ab 6. Januar in den deutschen Kinos: Der Auftragslover Auch 2011 helfen verfilmte Superhelden wieder im Kampf gegen das filmische Verbrechen. Der Nichtsnutz Britt Reid, der nach dem Tod seines Vaters zur grünen Hornisse mutiert, entstammt einer us-amerikanischen Hörspielserie aus den 1930er Jahren, die es später auch ins TV geschafft hat, u.a. mit Bruce Lee als Freund und Chauffeur Kato. In der Kino-Verfilmung spielt diesen Jay Chou, Seth Rogan ist die Hornisse. Den Widersacher gibt Oscar-Preisträger Christopher Waltz und Cameron Diaz sich die Ehre, auf der Seite der Guten als Sekretärin zu kämpfen. Ab 13. Januar in den deutschen Kinos: The Green Hornet Lemmy II. Am 24. Dezember 2010 wurde Lemmy Kilmister von Motörhead 65 Jahre alt. Im Jahr seines Jubliäums wurde auch die Dokumentation über ihn fertig, die im März 2010 in den USA Premiere hatte und am 21. Januar 2011 in Deutschland als DVD herauskommt: Lemmy - The Film.
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