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Wirtschaftswetter-Tipps - im Sommer 2014

Liebe Wirtschaftswetter-Leser,
Hier finden Sie unsere IN und Outs, und viele Tipps zum Lesen, Hören, Schmecken, Reisen, Anziehen je nach Jahreszeit und Schwerpunktthema. Bestückt wird dieses Seite von Wirtschaftswetter-Autoren und Lesern. Für Anbieter haben wir schöne Werbeplätze, Anfragen für Anzeigen bitte per E-Mail an werbung@wirtschaftswetter.de

Sommer 2014. In dieser Ausgabe: In + Out plus Tipps zum Lesen, Hören und Sehen zu unserem Schwerpunkt: Wie es euch gefällt.

IN + OUT Wirtschaftswetter Ins + Outs
IN : Ein sich bereits seit dem letzten Snowden-Sommer abzeichnender Trend, den die weltweite Dauerspionage unbescholtener Bürger hervorgebracht hatte, verdichtet sich nun (man darf in diesem Fall durchaus sagen: selbst Schuld): der Trend auszugehen und sich wieder öfter persönlich zu treffen und damit ist das persönliche Gespräch der Gewinner dieses Sommers, jedenfalls überall dort, wo es trotz großer Entfernungen noch möglich ist. Schließlich ist die Freundschaftpflege über das Internet gehörig in Verruf geraten. Wenn das so weiter geht, werden nicht nur Nachrichtendienste, sondern bald auch Einzelhandelsunternehmen u.a. Probleme bekommen, weil sich bestimmte Kundengruppen, einfach nicht mehr zu ihren persönlichen Vorlieben im Netz äußern werden, jedenfalls nicht mehr so ausführlich. Das macht die Erhebung von geschäftsrelevanten Daten über Kundenvorlieben für die Firmen wesentlich komplizierter und die Ergebnisse könnten grottenschlecht ausfallen, weil immer diesselben immer nur dasselbe kaufen. Das inspirierte Leben verlagert sich, catch it, if you can.

OUT : Der sich aus oben Genanntem ergebende Nachteil sind die in den überwachungs-unbedarften Jahren geknüpften und technisch einfach zu pflegenden, guten Fernbeziehungen. Während viele noch bis 2013 gern und ausführlich telefonierten, posteten, chatteten und per E-Mail kommunzierten, werden die Ferngespräche nun kürzer, unpersönlicher oder beschränken sich auf unverbindlichen Smalltalk. Gerade das ist aber dieses Jahr nicht mehr besonders beliebt, weil der Wunsch nach Authentizität gerade wegen den massenhaften Fakes besonders gefragt ist. Wer ein offen plauderndes und kommunikatives Netz wiederhaben möchte, steht vor einem großen Problem oder muss sich ein neues ausdenken. Lokal kann man sich treffen, so wird für die globalen Freundschaften zwangsläufig die Reisekasse leiden müssen. Die Unternehmen müssen nun wieder mühsam suchen, wohin sich die Trendsetter abgesetzt haben.

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Bücher und Hörbücher:

Alltagsmathematik. Der Titel klingt zwar ein bisschen oberlehrerhaft, aber das Buch ist es nicht. Medien zu Naturwissenschaften im Alltag boomen, schließlich erfährt so mancher auch erst nach der Schule, was er davon wirklich hat oder hätte haben können. Statt sich zu ärgern, mit diesem oder jenden Fächern nichts Richtiges angefangen zu haben, fängt man eben jetzt einfach noch mal von vorn an. Autor Christian Hesse führt den Leser, auch den bisher mathe-abstinenten, unterhaltsam darin ein, wie er im heutigen Daten- und Zahlensalat zurechtkommt und als seriös vorgegaukelte Tricks der Zahlenjongleure entlarven kann. Zahlen lügen zwar nicht, aber auch nur dann, wenn's die richtigen sind - und die auch noch genauso richtig berechnet, gelesen und gedeutet werden können. Erhellend und witzig geschrieben, deshalb auch als Sommerlektüre geeignet.
Wer falsch rechnet, den bestraft das Leben: Das kleine Einmaleins der Alltagsmathematik

Ess- und Zeitkultur. Alles muss in der Gegenwart schnell gehen, also auch das Essen. Wir futtern, mampfen und stopfen - das Nächstbeste - zum Schmausen und Genießen hat man nur noch sehr selten Zeit. Das folgende Buch, von der Dr. Rainer Wild-Stiftung befasst sich mit dem Symptomen und den Folgen des Geschwindigkeits- und Effizienz-Zwangs unserer heutigen Gesellschaft. Was bedeuten diese für unsere Esskultur und was haben Ernährungsforschung und Zeitforschung miteinander zu tun? Interessante Sichtweisen und Denkanstösse, für eine moderne, angepasste Esskultur, die auch wieder Spaß macht.
Tempodiät. Essen in der Nonstop-Gesellschaft

Mobbing (Jugendcomic).Wenn Hélène mit dem Bus von der Schule nach Hause fährt, hört sie, wie die anderen Mädchen über sie tuscheln, auf der Klassenfahrt wird sie bloßgestellt. Das Mädchen ist eines von tausenden Mobbingopfern, wie in den Schulen üblich sind. Die beiden Autorinnen haben zum Thema die Geschichte von Hélène in einem wunderschönen Comic verarbeitet, der mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet wurde. Nachteil: Leider ist der edel verarbeitete und ausgestattete Band mit 29 Euro etwas zu teuer für jüngere Leser, wenn sie ihn sich alleine kaufen möchten und damit eher etwas für Liebhaber gut erzählter und gezeichneter Comics.
Jane, der Fuchs & ich

Musik
Anm.d.R.: Die spanische und braslianische Musik der vorangegangen Ausgabe bleibt bis zum Ende des Sommers stehen

Concierto de Aranjuez. Die Melodie kennt so gut wie (fast) jeder, die Version des Gitarristen Jim Hall, von Chet Baker und Paul Desmond begleitet, in Don Sebeskys Arrangement gilt neben der von Miles Davis als eine der besten. Wer wirklich gute Musik mag, der sollte nicht lange zögern - sondern lieber genießen, vom Allerfeinsten:
Concierto

Brasil66. Es gab diverse Formationen, mit den Sergio Mendes musizierte, aber viele bekommen Brasil66 einfach nicht aus den Ohren (was an den Sängerinnen liegt), so dass sie bei vielen Fans als die Beste gilt. Es sei denn, jemand fühlte sich bei Fahrstuhlmusik der 60er Jahre etwa nicht zu Hause (ein häufiger Vorwurf von Ignoranten). Am schönsten sind natürlich die brasilianischen Stücke. Eine gute Anschaffung für die Ohren im Sommer.
Herb Alpert Presents

Saudade. Wer es lieber ganz brasilianisch hat, ist mit diesem Abend in New York gut aufgehoben, mit einer schwungvollen Version von Chega de Saudade:
Day in New York

Casa. Das ist ein Klassiker, Samba mit klassischen Elementen, ein Album zum Abheben. Weniger hätte man von Ryuichi Sakamoto aber nicht erwartet und wird aufgesogen, von Sängerin Paula Morelenbaum auch nicht, die auch, s.o., in New York sang:
Casa

Paco de Lucia. Am 26. Februar verstarb der Meister der spanischen Gitarre und vor allem des Flamenco, der diesen auch gekonnt mit Jazz und Klassik würzte. Das Werk des Ausnahmegitarristen ist sehr groß, wir haben anlässlich des kommenden Sommers eine ältere Aufnahme mit Livemitschnitten herausgesucht inklusive Gitanos Andaluces und eine CD mit einem Querschnitt aus seinem Schaffen, in Gedenken an einen ganz Großen.
One Summer Night

Brasilian Songbook. Nicht zuletzt anlässlich der Fußballweltmeisterschaft 2014 in Brasilien, sondern auch, weil sich der Tod von Antônio Carlos Jobim am 8. Dezember jährt, ist seine Musik in diesem Jahr ein absolutes Muss. Als eines seiner besten Alben mit gekonnten Arrangements gilt dieses: Stone Flower

Kino + DVD:

Französische Komödie. Ein Sommer ohne französische Komödie ist möglich, aber sinnlos. U.a. weil sich französische Regisseure sehr gern an brisante Themen heranwagen und damit die Lächerlichkeit jeglicher Vorurteile derart brillant-komisch und messerscharf auf die Leinwand bannen, wie es kaum eine andere Nation bisher vermochte. Nichts weniger als Rassismus ist das Thema des aktuellen Filmspaßes, in dem Monsieur und Madame Claude, stolze Eltern von vier Töchtern, feststellen müssen, dass sie mit der Gattenwahl ihrer Töchterschar auf einmal die ganze konfliktreiche Weltpolitik am heimischen Herd versammelt haben. Ab <24. Juli> in den Kinos: Monsieur Claude und seine Töchter

Anime aus Südkorea. Regisseur Sang-ho Yeun zeichnet in seinem Animationsfilm ein düsteres Bild der Gesellschaft, in der bereits in der Kindheit eine brutale Hackordnung vorherrscht, durch die beide Protagonisten schwer traumatisiert wurden. Dass ein menschenverachtende Machtkampf in der Schule lediglich eine ebensolche menschenverachtende Gesellschaft herausbildet, klagt der Film in starken, bisweilen schockierenden und schmerzhaften Bildern an. Seit 17. Juli< in den Kinos: The King of Pigs

Vivian Maier. Sie hat großartige Bilder gemacht und die ganze Welt fragt sich, warum sie den riesigen Foto-Fundus (der größte Teil nicht entwickelte Negative) nicht zu ihren Lebzeiten gezeigt hat. Vivian Maier lebte u.a. ganz bescheiden als Kindermädchen in Chicago, es gibt aber noch viele weiße Flecken in ihrer Biografie. Sie hatte den Kamerablick, sie war eine waschechte Streetfotografin. Erst 2007 tauchten ihre Bilder, die sie in Kisten verwahrte, bei einer Versteigerung wieder auf, die John Maloof erwarb. 2009 starb Vivian Maier Es gibt inzwischen zahlreiche Bücher, Ausstellungen, eine BBC-Dokumentaion und nun auch einen weiteren Film über sie, und wie die Bilder und deren Fotografin von Maloof entdeckt wurden, der seit Ende Juni auch in den deutschen Kinos läuft. Über allem aber schwingt immer ein bisschen die Traurigkeit darüber, dass sie den Ruhm, der ihr sicher auch schon zu Lebzeiten, weil zu Recht, zu Teil geworden wäre, jetzt nicht mehr selbst erleben kann, was immer sie auch damals dazu bewogen hatte, so zu entscheiden.
Hier finden Sie einige ihrer Fotos, Vita usw.: vivianmaier.com


20. Juli 2014

------- Wirtschaftswetter-Tipps + Werbung Ende -------
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