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Wirtschaftswetter-Tipps - Herbst-Winter 2016 Liebe Wirtschaftswetter-Leserinnen und -Leser, hier finden Sie unsere IN und Outs, und viele Tipps zum Lesen, Hören, Schmecken, Reisen, Anziehen, je nach Jahreszeit und Schwerpunktthema. Bestückt wird diese Seite von Autorinnen, Leserinnen und Lesern. Für Unternehmerinnen und Anbieter haben wir andere schöne Werbeplätze, Anfragen und Aufträge für Anzeigen im Wirtschaftswetter bitte einfach per E-Mail an werbung@wirtschaftswetter.de oder telefonisch. Herbst-Winter 2016. In dieser Ausgabe: In + Out plus Tipps zum Lesen, Hören, Sehen und Schenken zu unserem Schwerpunkt: Total entspannt. Schauen Sie wieder öfter herein, die Liste wächst munter bis zum 31. Dezember 2016. |
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IN + OUT
Wirtschaftswetter Ins + Outs IN : Schöne Aussichten liegen imTrend, jedenfalls gemäß den Fashionshows in New York, London, Mailand und der aktuell noch laufenden in Paris, deren Urteil uneindeutig eindeutig ausfällt, was den Frühling/Sommer 2017 betrifft, auf den man sich deshalb jetzt schon freuen kann, falls man ihn noch erleben wird: Den wieder in die Welt gesetzten nationalistischen und frauenfeindlichen Tendenzen, setzt die weltweite Mode dafür ihre bunte Vielfalt entgegen - ein eindeutiges Statement: Es wäre nicht das erste Mal, dass die Modewelt politisch wird. Die schöne Frau an und für sich ist schließlich schon immer eines der Streitthemen Nr. 1 auf der Welt. Konjunktur hat deshalb auch ein Trend zum Rollback und damit schon wieder die Diskussionsfreude darüber, wie die Frau zu sein hat. Darauf kann es nur eine einzige Antwort geben: ganz sie selbst. Wie sie das angesichts alter Vorstellungen Ewig-Gestriger, gleichzeitig voranschreitender Digitialisierung inklusive alter und neuer Fallen hinkriegen wird? OUT : Auf der anderen Seite haben sich die Vorstellungen von Männern und wohlgemerkt auch Frauen, wie die Frau zu sein hat genauso auch totgelaufen. Man kann es einfach nicht mehr hören. Mag sein, dass es gesellschaftliche Machtstrukturen, seltsame persönliche Wünsche oder andere Vorstellungen davon gibt, die dem ein oder anderen Machtapparat nun einmal sehr genehm sein dürften: Die Projektionen auf Frauen werden langsam langweilig. Wer jetzt immer noch nicht begriffen hat, dass Frauen nichts anderes als Menschen sind, dem ist einfach nicht mehr zu helfen, der Zug ist abgefahren. Wobei zwei konkurrierende schlechte Modelle auch noch kein einziges gutes bedeuten: Das Matriarchat ist genauso überholt wie das Patriarchat. Wer Frauen und Männer in erster Linie als Menschen betrachtet, käme auch weder auf die Idee, solche ollen Kamellen aufrechtzuerhalten noch sie wiederaufleben zu lassen. Das dritte Jahrtausend verlangt nun einmal eine andere Antwort. Die Zeit läuft. |
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------- Wirtschaftswetter-Tipps: Achtung Werbung -----
Bücher und Hörbücher: Digitaler Stress. Noch bevor uns irgendwelche Verbesserungen durch die Digitalisierung etwa glücklich erreicht hätten, machen sich indes die Nachteile breit, mit der Folge: digitaler Stress. Wie wir bei unserer alltägliche Verhedderung in der neuen Hauptbeschäftigung Maschinen füttern, feststellen, ist der offenbar nicht zu unterschätzen. Da hilft nur Selbstverteidigung. Die Autorin Anitra Eggler zeichnete im Mai 2016 die Lage, ist u.a. der Ansicht, die digitale Revolution ist längst vorbei, Gewinner sind einmal mehr nur ein paar Konzerne - und erteilt der übrig gebliebenen Rest-Mehrheit nun Rat gegen Daten-Diarrhö, Social-Media-Inkontinenz, Tinderitis, das Sinnlos-Surfen-Syndrom und weitere digitale Krankheiten des Homo digitalis.
Digitaler Stress II. Ebenfalls im Mai erschienen, dasselbe Thema von zwei Wissenschaftlern beschrieben, mit dem Fokus auf die Auswirkungen einer ständigen digitalen Medien-Nutzung auf unser Glücksempfinden. Die Ausbeute dafür scheint durch Likes und Co nämlich eher mager auszufallen. Das untermauert die Notwendigkeit eines neuen Umgangs mit der ganzen privaten Technik-Ausrüstung, damit eben nicht die digitale Depression droht.
Digitaler Stress III. Noch einen Schritt weiter geht Autor Harald Welzer in seinem im April 2016 erschienenen Buch, das nicht nur das Glückgefühl, sondern unsere Freiheit durch die fortschreitende Digitalisierung ernsthaft bedroht sieht, wobei das eine mit dem anderen gewöhnlich zusammenhängt. Wir steuern auf einen neuen Totatilarismus zu und verwandeln uns in fremdbestimmte Konsum-Zombies, lautet des Autors düsteres Fazit,
Digitaler Stress IV. Der bekannte Wissenschaftsautor Christoph Drösser gibt in seinem aktuellen Buch (April 2016) Einblick in die digitale Entscheidungsfindung der Maschinen - und dem Leser damit einen Enstieg in die Arbeitsweise von Algorithmen, gut für das Allgemeinwissen. Vielleicht sollte man diesem und den folgenden Büchern den Vortritt lassen, d.h. zuerst damit anfangen, bevor man die o.g. liest, der fundierteren Kritik wegen. Und nach der Lektüre von allen dürfte man zumindest einen ungefähren Überblick bekommen, in welcher wie getakteten Daten-Welt wir uns auf einmal befinden - und warum die kritische Auseinandersetzung einfach immer notwendig ist und bleibt, schließlich sind wir selbst immer noch unberechenbar.
Digitaler Stress V. Nun noch einmal zum täglichen Handwerkszeug unserer neuen digtalen Daten-Wunderwelt und damit zum fast schon alltäglichen Umgang mit Statistiken. Nein, man muss nicht alles glauben, was in der Zeitung steht. Die Statistikerin Katharina Schüller, die selbst eine Statistik-Firma führt, gibt dem Leser mit ihrem im Januar 2016 erschienenen Buch verständlich formuliertens Hintergrundmaterial an die Hand, um das nächste Mal die nächste Statistik etwas distanzierter zu betrachten. Von Journalisten fordert sie, dass mehr und genauer recherchiert und Statistiken endlich wieder hinterfragt werden.
Wer lieber guckt als liest, hier ein Video, in dem sich Frau Schüller im Interview zum Umgang mit Stastisken äußert, im zweiten Teil zu noch frisch dem Leser im Gedächtnis verhaftet gebliebenen Statistiken, wobei einiges zurechtgerückt wird:
Digitaler Stress in Englisch. Die amerikanische Mathematikerin Cathy O'Neil wird inzwischen Whistle-Blowerin der Big Data Industrie genannt, kein Wunder, bei so viel Sachkenntnis von einer Materie, die Externe kaum noch verstehen. Nach ihrem Abschluss in Harvard, leitenden und forschenden Tätigkeiten am MIT, Barnard College, an der Columbia University sowie Berufsjahren in der Finanzindustrie, trat sie desillusioniert von der Finanzwelt der Occupy-Bewegung bei. Sie veröffentlicht den Blog mathbabe.org. Als Co-Autorin mit Rachel Schutt veröffentlichte sie das Buch "Doing Data Science: Talk from the Frontline". Im September 2016 erschien ihr nun neues Buch, das mit den Mythen von neutralen Daten und Zahlen bzw. gleichen Regeln für alle aufräumt - undurchsichtige, ungeregelte und unangreifbare Rechenmodelle verstärkten in der Gegenwart nämlich bereits vorhandene Diskriminierung und Marginalisierung auf geradezu hemtückische Weise und beförderten damit lediglich destruktive Bewertungen und Sichtweisen, die im Gegensatz zur Wirklichkeit agieren - so die These. Das Buch ist für den diesjährigen American National Book Award nominiert worden. O'Neil ruft damit nicht nur Mathematiker, Programmierer und Entscheider zu mehr Verantwortung auf, sondern beliefert ihre Leser mit dem Wissen einer Insiderin.
Party-Saison. Anderes Thema. Eigentlich hört sie ja nie auf, nach den Sommer-Partys kommen die Winterbälle etc. Mit jeder Partysaison wird seit geraumer Zeit auch die K.O.-Tropfen-Zeit eröffnet, also auch eine immerwährende. Petra Glück die entgegen ihrem Nachnamen, das Pech hatte, ein Opfer dieser hinterlistigen Art zu werden, schrieb 18 Jahre nach dem Geschehen ihre Geschichte in dem Ende 2015 erschienenen Buch auf - aus der Notwendigkeit der persönlichen Aufarbeitung heraus und aus der Erfahrung, dass so ein unangenehmes Thema in der medialen Öffentlichkeit offenbar weitaus weniger gefragt ist, als die große Anzahl von Betroffenen vermuten ließe. Und genau diesen möchte die Autorin Mut machen.
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Musik für den Herbst
Hypnotisch in Moll. Und nun das Gegenteil von digitalem Stress, das perfekte Album (im September veröffentlicht) für den diesjährigen Jahresausklang. Die durch Wasser und Berge geprägte Landschaft Norwegens ist ein Traum. Der Trompeter Nils Petter Molvaer und seine Band versuchen genau die offenbar noch zu toppen und sind spätestens seit 2014, als das Album "Switch" Publikum wie Kritiker gleichermaßen begeisterte, einer breiteren, musikalischen Öffentlichkeit ein Begriff. Die eigentümliche Verknüpfung von Elektronik und Jazz zieht die Zuhörer in ihren Bann, ein neuer, ganz eigener Klang, mit zahllosen Instrumenten umgesetzt erreicht so mühe- wie schwerelos den im Titel angekündigten idealen Zustand. Mit diesem Album schweben Sie durch den Herbst.
Funky Geburtstagsparty. Im Mai feierte Klaus Doldinger seinen 80. Geburtstag und nahm dies zum Anlass, aus seinem umfangreichen Werk einige liebste Stücke unterschiedlicher Schaffensperioden herauszupflücken und ganz neu einzuspielen, einige sind kaum noch wiederzuerkennen, die Modernisierung ist großartig gelungen. Zahlreiche tolle Gäste assistierten gekonnt bei dieser inspirierten Party voller Spielfreude und reißen die entzückte Zuhörerschaft vollkommen mit.
Pur. Die im besten Sinne eigensinnige Madeleine Peyroux schafft es, sich jedes Mal wieder dem Starrummel zu entziehen, der sich genauso regelmäßig nach einem Album von ihr anfängt aufzubauen - um sich wieder auf die Suche nach purer Musik zu begeben. Puristisch instrumentiert mit Gitarre und Bass ist auch ihr neues Album aus dem September, in dem das Trio (mit Jon Herington und Barak Mori) abwechselnd Blues, Funk und Jazz mit viel Rhythmus ohne Rhythmus-Instrumente gekonnt serviert. Wer ihr treu geblieben ist, weiß längst, dass jedes Album ein Volltreffer ist, so auch diesmal, die pure Peyroux ist wundervoll.
Der Spanier Metheny. Zugegeben, das kam uns erst ganz spanisch vor. Pat Metheny als Flamenco???. Dass dies etwas ganz Neues werden muss, dürfte klar sein, doch wie toll sich die epischen, lichten Weiten eines Metheny in der rhythmischeren, auf ihre Art aber ebenso wie das Original verspielten Weise von Lara Santiago anhören, muss man unbedingt hören: Als wären sie für die Flamenco-Gitarre geschrieben worden. Nicht nur neue Akzente, sondern ein ganz eigenständiges Werk, dürfte das Album nicht nur Metheny-Fans gefallen. Und darüber hinaus: Ein Herbst und Winter ohne Flameco-Gitarre ist zwar möglich, aber doch reichlich dröge.
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Kino + DVD für die langen Abende:
Kino: Snowden. Nach der vorangegangenen, mehrfach ausgezeichneten Doku "Citizenfour" von Laura Poitras brachte US-Regisseur Oliver Stone die Geschichte des Whistleblowers Edward Snowden nun noch einmal im abendfüllenden Spielfilmformat heraus, mit Joseph-Gordon Levitt in der Titelrolle. Bei der Premiere in Toronto im September gab Stone die Message seines echten Titelhelden weiter, dass dieser sich nämlich jederzeit stellen würde, wenn er einen fairen Prozess in den USA erwarten könnte. Dass dies wohl eher nicht der Fall sein wird, dürfte in Europa inzwischen eine fest-zementierte Mehrheitsmeinung sein. Aber man lässt sich ja immer gern positiv überraschen, zumal die eher aufklärerisch wirkenden, der Allgemeinbildung der Öffentlichkeit dienenden Enthüllungen als Begründung für den Titel Feind Nr. 1 mit jedem Tag, jedem Monat und jedem Jahr nach dem angeblichen Sündenfall in der Tat immer lächerlicher wirken. Seit 22. September in den deutschen Kino: Snowden Kino: Familienfilm. In Findet Nemo war sie die beste Nebenrolle und den Zuschauern ans Herz gewachsen, die treue vergessliche Dorie. Im nach zig Jahren endlich gezeigten Nachfolger "Findet Dorie" spielt sie logischweise die Hauptrolle. Dorie sucht ihre Eltern und erlebt dabei eine ganze Menge Abenteuer. Das ist eigentlich dasselbe in Grün wie beim Vorgänger, aber eben auch wieder genauso gut gemacht - und die Technik ist noch besser geworden, natürlich alles in 3D. Ein schöner Spaß für die ganze Familie, seit 29. Septebmer in den deutschlen Kinos: Findet Dorie Kino: Ein Denkmal für Ernst Lossa. Die Geschichte über die Ermordung des 14-Jährigen im Nazi-Regime nimmt u.a. den Jugendroman von Robert Domes (2008) zur Grundlage, der dem mutigen Jungen damit bereits ein Denkmal setzte, der bisherigen Recherchen zufolge offenbar ganz gesund, aber nicht genehm war. Einer Minderheit angehörend wurde Lossa schon 1933 den Eltern weggenommen und wuchs in Heimen auf. Er starb grausam, weil er dem Nazi-Regime im Weg stand. So jugendlich Lossa auch war, durchschaute der aufgeweckte Junge das verbrecherische System seiner immer wahnsinniger werden Umgebung, zuletzt das der Heil- und Pflegeanstalt Kaufbeuren-Irsee, offenbar zu gut. Am 9. August 1944 starb Ernst Lossa, am Abend zuvor hatten ihm mehrere Angehörige des damaligen "Medizin- und Pflegepersonals" eine Giftspritze verpasst. Seit 29. September in den deutschen Kinos: Nebel im August Weitere Informationen über Ernst Lossa, Online-Galerie www.dubistanders.de der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas : Ernst Lossa DVD: Bank Job. London, September 1971 - aber erst im Jahr 2008 kam der fiktive, sogenannte Heist Movie "The Bank Job" heraus, in der Hauptrolle passend besetzt Jason Statham. Der Spielfilm soll nach einem wahren Bankraub - bei Lloyds in der Baker Street - gedreht worden sein, der niemals ganz aufgeklärt wurde und bei dem neben einer Rekordsumme auch einige delikate Informationen aus den Schließfächern verschwunden sein sollen. Laut britischen Medien hatten die Drehbuchautoren Dick Clement und Ian La Frenais Unterstützung durch einen geheimen Informanten, der in die damaligen Ermittlungen eingeweiht war. Wie im Film war der "Walkie-Talkie Bank Job" nur wenige Tage in der Presse, danach wurde eine Nachrichtensperre verhängt, die andererseits im Nachhinein jedoch nie nachgewiesen werden konnte. Es gibt einige nachprüfbare Fakten und eine Reihe Ungereimtheiten. So sollen 1973 tatsächlich vier Bankräuber als Verantwortliche verurteilt worden sein, die sich allerdings wenig informativ verhielten - und sich laut einigen Quellen auch auf keinen Deal einlassen wollten. Andere vermuteten deshalb noch einen bis mehrere Masterminds hinter dem logistisch-technisch aufwendigen Einbruch, zumal auch die Beute nie wieder auftauchte. Das also zumindest filmisch beinahe in Dekadenz und Korruption komplett versinkende Großbritannien lässt den Zuschauer dennoch staunen, am Ende erscheint der Disclaimer: "Die Namen der handelnden Personen wurden geändert, um die Schuldigen zu schützen"
1. Oktober 2016 |
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