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Editorial im Sommer 2024


Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Leserinnen und Leser,

mittendrin, zwischen allen Kriegen, Klima- und anderen -Katastrophen, tourt Taylor Swift durch Europa und sorgt dort zusammen mit der Fußball-EM und den Olympischen Spielen und Kollegin Adele für etwas Abwechslung im Multikrisen-Einerlei in diesem Sommer, das den Leuten bereits seit mehreren Jahren durchgehend auf die Nerven fällt und die Sorgenfalten ins Gesicht treibt.

"Nach der Freiheit ist vor Freiheit", in Abwandlung eines Fußballzitats, passt zur gegenwärtigen Lage, die geprägt davon ist, dass die Freiheit immer irgendwo gefeiert und zelebriert wird und anderswo immer mehr bedrängt oder direkt bekämpft wird. Frieden und Freiheit wünschen sich zwar nicht alle Menschen, aber doch die meisten, und zwar weltweit. Die das nicht tun, wissen, dass freie Menschen, in Frieden zusammenlebend nicht so leicht zu manipulieren sind und sich damit auch so nicht leicht von einzelnen Mächtigen unterdrücken lassen werden, eine nicht zu unterschätzende Hürde für aufstrebende Gewaltherrscher mit Profilneurose.
Die Macht, die Freiheit anderer Menschen zu beschränken, sollten eigentlich nur einwandfreie Gesetze haben, die damit maximal Straftaten und Verbrechen sanktionieren. Alles darüber hinausgehende wird zum Machtmissbrauch und ist darum auch immer Bestandteil des Systems krimineller Taten und Vereinigungen.

Natürlich ist es im Detail nicht immer einfach zu unterscheiden, man muss schon genau hinsehen, Wissen und Nichwissen, Fantasie und Fakten auseinander halten können, wo und in welchem Ausmaß Machtmissbrauch stattfindet und die Freiheit als solche ernsthaft in Gefahr gerät. Dennoch ist gut dokumentiert, Machtmissbrauch weltweit an der Tagesordnung und somit für viel zu viele Menschen leider eine alltägliche Realität.

Als Shakespeare seine Liebeskomödie "A Midsummer Night's Dream" schrieb, war man von der Freiheit des Einzelnen oder gar einer ganzen Gesellschaft ähnlich weit entfernt, wie wir es alle wohl bald sein werden, wenn das gegenwärtige Theater so weiter geht. Immerhin durfte man schon zu Shakespeares Zeiten Theater spielen und ins Theater gehen. Wer genau zuhört, bemerkt, das die Ordnung, die Puck u.a. Protagonisten leidlich durcheinanderbringen, grundsätzlich nicht in Frage gestellt wird. Das ist heute durchaus etwas anders, alles wird inzwischen in Frage gestellt, was nicht niet- und nagelfest ist. Eine der wichtigsten, solcher niet- und nagelfesten Tatsachen ist diese: Wenn sie droht, erstickt zu werden, kann die Freiheit temporär zu einem unerreichbaren Traum werden, aber sie wird nie totzukriegen sein.

Neben Swift, in deren Musik und Performances, interessanterweise Freiheit und Macht zusammengehen, wenn deren Fans, die Swifties, u.a für messbare Erdbeben sorgen, wenn sie alle auf einmal live auf- und abhüpfen, betrat eine zweite Musikerin im Sommer 2024 das ganz große Rampenlicht; Charli XCX brachte mit "Brat" das "Popalbum des Jahres" heraus, ungeschliffen und mitreißend. Zwei Musikerinnen, die das Publikum zum Träumen bringen - und ein Alptraum für jeden Despoten, der zwecks persönlichen Machterhalts, die Jugend wie üblich, lediglich in Kanonenfutter und in Gebärende von Kanonenfutter einzuteilen vermag. Es gibt kein schlechteres "Angebot" als dieses an die nächste Generation. Prompt, immer dann, wenn Vertreterinnen des weiblichen Geschlechts einfach nicht mehr zu übersehen sind, urteilen dementsprechend gepolte, übellaunige Kommentatoren stets auffällig abfällig über Künstlerinnen, Politikerinnen, Unternehmerinnen, Wissenschaftlerinnen, Dienstleisterinnen u.a., nicht verheiratet zu sein und keine Kinder zu haben. Das ist Chauvinismus und Sexismus pur.

Lassen Sie sich bloß nicht irre machen, in diesem Sommer 2024 und feiern Sie die Freiheit, freie Menschen und nicht zuletzt sich selbst, inklusive aller Fakten, die dafür sprechen. Wir wünschen Ihnen allen einen gelungenen, frischen Sommernachtstraum und veröffentlichen im Sommer, wie gewohnt, bis zum 30. September.

Ihre
Angelika Petrich-Hornetz

Lübeck, im Juli 2024

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