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Genießen mit Mehrwert

Der Kochclub mit Wohltätigkeits-Faktor

von Anne Siebertz

Kochen, klönen und kommunizieren sind Dinge, die vielen Menschen Spaß machen. Ganz besonders aber drei Frauen aus dem Rhein-Erft-Kreis, die ihre Lieblingsbeschäftigung in ein pfiffiges Konzept umgemünzt haben: die Gründung eines Kochclubs der besonderen Art.

Eine Idee nimmt Gestalt an

Die Enoteca in Stommeln Alles begann in einem der schönsten Restaurants in der Umgebung von Köln, der Enoteca "Makambo" in Pulheim-Stommeln. In der gepflegten Gaststätte ganz im italienischen Stil – einer Mischung aus Feinstkostladen, Café-Bar und Restaurant - trifft sich seit gut einem Jahr das Trio Gabriela Christ, Stefanie Ebelhäuser und Andrea Frimmersdorf zu regelmäßigem Gedankenaustausch. Schon lange gärte der Wunsch in ihnen, gemeinsam an neuen Ideen zu arbeiten und neue Menschen kennen zu lernen. Vor allem aber neue Impulse zu bekommen, ein wenig über den eigenen Tellerrand hinaus zu schauen.

Am Silversterabend vergangenen Jahres stellte sich dann schließlich die zündende Idee ein: „Wir gründen einen Kochclub der anderen Art und verbinden das ganze mit einem wohltätigen Zweck.“ Sofort machten sich die drei an die überaus stimmige Konzeption eines Kochevents, dessen Erlöse in die Finanzierung einer Kochausbildung für Kinder rückfließen sollen.

Was noch vor wenigen Wochen in der Konzeptionsphase war, ist mittlerweile Wirklichkeit geworden. Die drei Frauen haben sich zu einer GbR zusammen geschlossen und veranstalten ihre Kurse nun unter dem Namen ‚Liners Club’. Noch bieten sie ihre Kochseminare vorwiegend an Wochenenden im regionalen Umkreis an, aber das kann sich schon bald ändern. Denn: Die erste Resonanz auf das Konzept war so groß, dass sie alle Hände voll zu tun haben, den Anfragen nachzukommen.

Philosophie: Mittel zum Leben

Bei ihrem Konzept geht es den drei Damen auch darum, gegenüber ihren Gästen ihre Philosophie zu kommunizieren. „Lebensmittel“, die bei ihnen im Fokus des Interesses stehen, sind für sie „nicht allein Nahrungsmittel, sondern alle Mittel, die dem Leben in unserer Zeit und in unserer Gesellschaft zuträglich sind“. Das umfasst einen gepflegten Umgang miteinander, eine Atmosphäre zum Wohlfühlen und den stilvollen kulinarischen Genuss.

Essen mit Stil

Wenn die drei zum Dinner einladen, wähnt sich der Gast in einem der feinsten Restaurants. Gleichwohl finden die Charity-Dinner in perfekt gestaltetem häuslichem Ambiente statt. Als Stylistin ist Gabriela Christ der kreative (Koch-)Kopf des Trios. Mit Hilfe von Andrea Frimmersdorf und Stefanie Ebelhäuser zaubert sie in der eigenen Küche ruhig und gelassen ein Fünf-Gänge-Menü, das sich sehen lassen kann. Je nach Jahreszeit kredenzt sie da schon mal „Vitello al Latte“, ein in Salbei-Milch geschmorter Kalbsbraten mit Saisongemüse, oder etwa den viel versprechenden Nachtisch namens „Opium“. Der hat jedoch mit dem Verwandten aus der Gattung der Rauschmittel nicht viel zu tun, außer dass allein der Gedanke daran schon die Sinne berauscht: auf Himbeerspiegel angerichtetes Mohn-Dinkelgrießflammerie mit einer flambierten Kruste aus Rohrzucker. Dass sich bei dem Menü schnell eine gepflegte Unterhaltung entwickelt, versteht sich.

Die exklusiv geladenen Gäste – Vertreter aus der Stadtpolitik, kirchliche Würdenträger oder auch eine im Dorf beheimatete Rockband - sind in der Regel gerne bereit, für den Gaumenschmaus eine angemessene Spende zu leisten. Und damit kommt für die drei der Charity-Aspekt ins Spiel: sie selbst arbeiten ehrenamtlich, aber mit Leidenschaft und freuen sich, mit den Erlösen ihren Kinderkochclub finanzieren zu können.

Kinder lernen mehr als kochen

Liners Club In fünf kostenlosen Einheiten lernen Kinder ab acht Jahren alles über gesunde Ernährung, die Zubereitung frischer Lebensmittel, Tischkultur und nicht zuletzt über Esskultur. Dass dabei auch Regeln für gutes Benehmen auf dem Plan stehen, ist ebenso selbstverständlich wie eine Anleitung zum Säubern der Arbeitsmaterialien und eine Einführung in die Kunst der Servierens. Zum Abschluss erhalten die Kinder ein Kochdiplom. Das lässt sich nach dem ersten Kurs noch steigern: Anfänger werden gekürt als „Liners-Koch“, später kann man das „Junior-Diplom“ erwerben und schließlich können Nachwuchsköche bis hin zum „Maître“ ihr Talent unter Beweis stellen. Höchste Auszeichnung ist eine Kochkluft mit eingesticktem „Liners“-Emblem.

Gemeinsames Ziel: Unterstützung wohltätiger Zwecke

Für die Zukunft hat der Liners Club viel vor: Koch- und Weinseminare mit gemeinsamem Einkauf, Warenkunde, Ess- und Tischkultur, Geburtstagsdinner, Kinderkurse mit Diplom, aber auch Teilnahme an kulturellen Veranstaltungen. Und je mehr Erlös übrig bleibt, desto mehr wollen die drei in wohltätige Zwecke investieren: zum Beispiel für in Not geratene Familien aus der Region, für Hilfswerke oder für gemeinnützige Zwecke. Guten Appetit!

2006-04-04 by Anne Siebertz, Wirtschaftswetter
Text: ©Anne Siebertz
Foto ©"Liners Club" ©Gabi Petersen
Foto© "Enoteca" ©Anne Siebertz
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