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Tennispower

Buchbesprechungen von Annegret Handel-Kempf

Was für eine Power und was für ein Durchhaltevermögen: Sabine Lisicki und Christopher Kas, das Mixed-Traum-Paar beim Kampf um Olympia-Bronze, Angelique Kerber im Wimbledon-Viertelfinale beim Fight um die begehrte Trophäe, Tommy Haas in Halle und bei den French Open rasen(d) gefährlich. Wie machen die Großen der Tennis-Tour das, wie bringt man den Körper in derartige Leistungsdimensionen, wie optimiert man das eigene Training?

Statt mit dem eigenen Unvermögen zu hadern, sollten Tennis-Interessierte lieber lesen. Die Beschäftigung mit zwei wahrlich erhellenden Büchern aus dem Hause Copress Sport hilft auch bei der Couch-Analyse des immer attraktiver werdenden Tennis-Spitzensports - soweit die Partien von den Sendern übertragen werden.

Und das sind sie:
E. Paul Roetert, Mark S. Kovacs: „Tennis Anatomie. Der vollständig illustrierte Ratgeber für mehr Kraft, Ausdauer, Schnelligkeit und Beweglichkeit im Tennis“

Thomas Kosinski, Alexander Schepp: „Tennis. Werden Sie Ihr eigener Trainer! Lernen durch Selbstbeobachtung“

Fragen, die Anfänger, wie Profis umtreiben: Was kann man sich trauen, was sich zumuten, wie agiert man kraftvoller, schneller, wendiger - und ohne in der entscheidenden Phase die Puste zu verlieren?
Bei Roetert und Kovacs finden sich Antworten.

Etwa die Leistungsfähigkeit des Herz-Lungen-Systems im Training zusammen mit den Muskeln aufbauen, anhand von Bewegungsabläufen, wie sie bei einem Tennismatch vorkommen: Ganz pragmatisch sprechen die Autoren der „Tennis-Anatomie“ entscheidende Grundvoraussetzungen für erfolgreiches Tennis jeder Leistungsstufe an, beschäftigen sich mit Spieltaktiken, Schlagarten und Platzbelägen und sind in allem, was sie dozieren, ganz nah an ihren fiktiven Spielern dran.

Das ist auch das Besondere an diesem Konditions- und Kraft-Lehrbuch: Es gibt nicht nur 72 Schritt-für-Schritt-Übungsanleitungen, zu denen die aktiven Muskeln farbig illustriert werden. Dieses lehrreiche Bilderbuch nimmt sich eine relevante Körperpartie nach der anderen vor, bringt sie in analytischen Zusammenhang mit effizienten, genau abgezielten Übungen und stellt den fiktiven Spieler dabei an Grundlinie und Netz, um die beabsichtigte Wirkung genau zu erläutern und zu verdeutlichen. Bis zu 500 Richtungswechsel fallen den Autoren zufolge in einem Match an: Gut zu wissen, was man tut, damit’s wirkt und nicht weh tut!

Mut zur Individualität und zum persönlichen Spielstil promotet „Tennis. Werden Sie Ihr eigener Trainer! Lernen durch Selbstbeobachtung“.

Viele Wege führen zum erfolgreichen Spiel und jeder hat seinen eigenen, der ihm speziell am besten liegt. Einheitsbrei bringt nichts. So lässt sich der Impetus von Thomas Kosinski, dem langjährigen Chefredakteur des Tennis-Magazins, und Alexander Schepp, der Sportwissenschaftler und Trainer ist, zusammenfassen.

Über diese zentrale Botschaft hinaus, gehen die Autoren ins Detail: Wie geht man mit Nervosität um, wie gelangt man zur Körperspannung, wie sieht die Griffhaltung bei meiner Vor- und Rückhand aus?

Taktisches zum Stopp-Ball und anderen Schlagvarianten, Antizipation und Wahrnehmung des Balles und seiner Fluglinie, Schlagruhe gewinnen, die Kontrolle des Spiels und wie Hosenträger dabei helfen, Angriff und Verteidigung, sowie Drehscheibenposition werden nicht nur erläutert, sondern stets mit Fragen zur Selbstkontrolle garniert: „Habe ich beim Aufschlag einen Plan für den ersten Grundschlag im Kopf?“.

Insgesamt ist das Buch eine Anleitung zur strategischen Lockerheit: Nicht die scheinbar fixen Vorgaben und Erwartungen der Außenwelt sollen umgesetzt, sondern die Selbstbeobachtung verstärkt werden, um mit voller Kraft die eigenen Stärken auszuspielen. Das alles inspiriert von Tipps und Tricks, die von den Autoren gut nachvollziehbar ausgebreitet werden.

Dieses Buch eignet sich gut als Lektüre, während man darauf wartet, dass die Platz-Reservierung greift und das eine oder andere Kapitel bei der bevorstehenden Trainings-Einheit besonders beherzigt, beziehungsweise eines der vielen Verbesserungs-Spiele auf dem Court umgesetzt wird. Vom Leser, der sein eigener Trainer ist. Zumindest bei den Übungseinheiten, bei denen ihm kein Coach in Menschengestalt zur Seite steht.

Buchwerbung + weitere Infos:
E. Paul Roetert, Mark S. Kovacs:
„Tennis Anatomie. Der vollständig illustrierte Ratgeber für mehr Kraft, Ausdauer, Schnelligkeit und Beweglichkeit im Tennis“
ISBN: 978-3-7679-1076-8
Verlag: Copress Sport

Thomas Kosinski, Alexander Schepp:
„Tennis. Werden Sie Ihr eigener Trainer! Lernen durch Selbstbeobachtung“
ISBN: 978-3-7679-1068-3
Verlag: Copress Sport


2012-08-12, Annegret Handel-Kempf, Wirtschaftswetter

Text: ©Annegret Handel-Kempf
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