von Dr. Elisabeth Kärcher
Liebe Leserinnen und Leser,
wie sehr Trauer einen Menschen zutiefst erschüttern kann, wissen alle, die dies schon einmal erlebt haben. Der Verlust eines nahestehenden Menschen reisst auch die eigene Lebensgeschichte und Lebenswelt ein. Es kann sehr schmerzvoll sein sich zu erinnern, manchmal ist es unerträglich schmerzvoll, die Trauer in ihrer Vollständigkeit zuzulassen.
Medizinisch gesehen hat Trauer erhebliche Auswirkungen - auch auf die körperliche Verfassung. Der Mensch reagiert mit allen Stresssymptomen. Er wird anfälliger für Infekte und leichter krank.
Dennoch führt nur Trauer zurück ins Leben, so widersprüchlich es zunächst klingen mag. Verdrängen, statt durchleben der Trauer ist wie ein Schwelbrand im Moor: Jederzeit kann an jeder Stelle die Trauer wieder hervorbrechen und stärker als zuvor. Krankheit und Tod sind für viele Menschen ein so großes Schreckgespenst, dass sie verdrängen und ein Durchleben von Trauer kaum zulassen können. Der Preis dafür ist jedoch hoch: Ein ständig drohender Schatten belastet das Leben, das mit Trauer unvorstellbar wird.
Die Jahreszeit von Herbst und Winter und die Gedenktage im November führen uns das Vergehen und das Trauern als Teil des Lebens als normale und gesunde Entwicklung vor Augen. Trauern bedeutet Abschied zu nehmen, sich dankbar zu erinnern und Gutes in die Zukunft mitzutragen. Trauern beendet einen Lebensabschnitt und eröffnet einen neuen - immer wieder im Leben.
Herzliche Grüße
Dr. Elisabeth Kärcher
Gedenk- und Feiertage im November: Reformationstag in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen ~ Allerheiligen in Baden-Württemberg, Bayern, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland ~ Allerseelen (kein Feiertag) ~ Volkstrauertag (kein Feiertag) ~ Buß- und Bettag in Sachsen ~ Totensonntag (kein Feiertag)
2005-10-05 von Dr. Elisabeth Kärcher
Text: © Dr. Elisabeth Kärcher
Infos zu Datenschutz + Cookies
zurück: Lifestyle
zurück: Themen
2003-2021 wirtschaftswetter.de
© Online-Zeitschrift Wirtschaftswetter