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Editorial, Winter 2005

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Leserinnen und Leser,

herzlich willkommen in der Wirtschaftswetter-Herbst-Winter-Ausgabe 2005!

Das süße Leben ist Geschmackssache und lässt sich nur ansatzweise verallgemeinern. Stress gehört zum Beispiel nicht dazu. Das beinhaltet einmal mehr, dass Zeit-haben ein Luxusgut geworden ist: Die Zeit zu haben, um nichts zu tun oder endlich einmal das, an dem man sich erfreuen kann, ganz persönlich - ohne Zwang, ohne Terminkalender und tickender Uhr im Hintergrund.

Was kann wohl süßer sein, als ein Meer aus Zeit, das sich in sanftem Wellenschlag vor einem ausbreitet? Wir müssten uns nur losreißen und hineinsteigen. Alles andere ist dann Beiwerk, ob jemand diese Zeit damit füllen will, um dies oder das oder nichts zu tun, wird zweitrangig. Das süße Leben ist indes gar nicht so egoistisch, wie man ihm andichtet. Obwohl es einen gewissen Sinn für das eigene Wohlbefinden sehr schätzt, bleibt die geteilte Freude mindestens die doppelte Freude.

Das Beiwerk hat eine breite Palette, was dem einen seine Aufback-Pizza ist, ist dem anderen der Sportwagen, der über die Landstraßen der Pampa düst. Das Dolce Vita kostet meistens Geld, sofern man es anders verbringt als mit dem reinen Nichts. Doch es ist allgemein etwas billiger geworden, wenn man sich ein wenig anpasst und flexibel zeigt. Man muss dann eben den Billigflieger nehmen, wenn man am Zielort gut essen will oder umgekehrt, zusammen genommen dann gar nicht einmal so teuer. Wer es sehr exklusiv liebt, hat es dagegen schon etwas umständlicher und muss mehr hinblättern oder lässt sich sein Vergnügen von Dienstleistern auftischen.

Man sollte jedoch nicht auschließlich entspannen, stundenlang schlafen und damit vielleicht alles Gute und Schöne verpassen. Gut dosierte Aufregung gehört zum süßen Leben dazu, welches die Bequemlichkeit mitnichten vorschreibt. Doch wir sollten eins unbedingt tun, wir müssen diesem süßen Leben ab- und zu Gelegenheit geben, uns überhaupt zu Gesicht zu bekommen, weil das Leben nicht nur ungerecht, brutal und hundsgemein ist, sondern nachweislich süße Seiten hat. Die müssen sich die meisten von uns sehr hart erarbeiten, doch die süßesten Früchte futtern längst nicht mehr nur die großen Tiere, die kleinen besorgen sich eine Leiter.

In diesem Sinne wünschen wir Ihnen in diesem Herbst und Winter möglichst viele behagliche Stunden, stets nette Gesellschaft und einen offenen Blick für die Süße des Lebens.

Mit vielen Grüßen um die Welt
Angelika Petrich-Hornetz
im Oktober 2005

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