Die Internationale Funkausstellung 2006 setzt auf klare Konzepte
von Annegret Handel-Kempf
Viel vom angesagten Schwarz sieht die rothaarige Miss in diesem Jahr bei den Produkten auf der Internationalen Funkausstellung. Der düsteren Farbe zum Trotz, blickt das Messe-Maskottchen 2006 besonders hoffnungsvoll: Nach WM und FIFA kommt im neuen einjährigen Turnus zur Aufmunterung aller Medienfreunde die IFA vom 1. bis 6. September. Unterm Funkturm in Berlin gibt es das große Finale der Neuheitenvorstellungen 2006 aus der Unterhaltungselektronik (UE).
Wer vor der Mehrwertsteuererhöhung mit dem Kauf eines edlen, großflächigen Fernsehgeräts liebäugelt oder sein Heimkino auf Highdefinition (HD)-Hochleistungsstandard bringen will, kann sich beim IFA-Rundgang im Sauseschritt über die angesagten Trends informieren.
Vorausschauende Information ist vor allem für diejenigen wichtig, die sich in den vergangen acht Jahren kaum etwas Neues aus der Unterhaltungselektronik zugelegt haben: 1998 gab es die meisten Kategorien des heutigen TV-, Audio- und Video-Marktes noch gar nicht. Mittlerweile sind 75 Prozent aller UE-Produkte kürzer als ein Jahr beim Händler, bevor sie von ihren Nachfolgern aus dem Angebot verdrängt werden. Entertainende Technik-Innovationen überrollen die Menschen im Halbjahrestakt.
Manche Aussteller haben ihre Flächen auf der Funkausstellung trotz der schnellen Preiserosionen verdoppelt: Der internationale Fachhandel kauft hier kräftig für den herbstlichen Saisonstart des boomenden Marktes ein. Stände zu den Bereichen Telekommunikation und IT nehmen immer mehr Platz ein. Das Konzept, die internationale Leitmesse der Unterhaltungselektronik doppelt so oft wie bisher zu veranstalten, scheint aufzugehen: Schon Monate vor dem Start waren Dreiviertel der Hallen und Freiflächen ausgebucht.
Digitalisierung all dessen, was die Menschen unterhält, und Neuheiten-Marathon: Da geht ordentlich viel über die Ladentheken. 27 Prozent mehr Umsatz erzielte die Consumer Electronics (CE)-Branche im vergangenen Jahr weltweit, steigerte sich von 35,2 auf 47,7 Billionen Euro. Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit: Eine so innovative Branche wie die Consumer Electronics braucht eine jährliche Messe als Schaufenster. Der europäische TV-Markt wächst, Umsatz-Plus: 16 Prozent. Digitale, hochauflösende Fernseher und digitale Formate treiben den Markt. Und: Bislang sind nur fünf der 50 Millionen Geräte in den deutschen Haushalten flach. Die Heimvernetzung soll den Verkauf von Flachbildschirmen weiter anschieben. Bis 2010 soll der Digital Home-Markt jährlich im Durchschnitt um sieben Prozent wachsen. Media Center PCs und Festplattenrekorder verzeichnen das stärkste Umsatzwachstum.
Die andere Seite der flachen Produkte: Die Preise fallen ständig, wohingegen sie früher über lange Zeit gleich blieben. Bei Liquid Crystal Displays (LCDs) bestimmen die Panels zu etwa 90 Prozent die Kosten. Diese Bildschirmtechnologie wird mit Tempo weiterentwickelt. Die Panel-Preise sinken deshalb im Monatstakt. Der Wettlauf um schnelle Lieferung und Gewinne wird zum Dauerrenner gegen Verlustängste. Man handelt fast schon mit verderblichen Gütern, sagte der Nürnberger Grundig-Chef Hubert Roth auf der IFA-Preview in München. Jede trendige, boomende Geräteart, wie Navigationsgeräte oder DVD-Player, erreicht sehr schnell Sättigungsverhältnisse, konstatierte Yakumo-Geschäftsführer Jürgen Rachow.
Zwei Fernsehgeräte pro Haushalt sind schon lange kein Luxus mehr: Üblich werden ein Bildschirm für jedes Zimmer und für die Küche, plus ein mobiles TV für Badezimmer, Terrasse oder Camping.
Marken sind in: Beim Ersatzkauf für einen No-Name-Elektronikartikel greifen immer mehr Käufer zu Markenprodukten. Information beim Fachhändler löst den schnellen Zugriff beim Discounter ab. Strategie mancher Hersteller und Vertreiber: Wer mehr Wert bietet, erzielt mehr am Markt.
Differenzierung ist ein Erfolgsrezept: Wertmäßig ist der Loewe Individual der bestverkaufte LCD-TV über 32 Zoll (81 Zentimeter). Andere Hersteller ziehen bei der freien Wählbarkeit von Optik und Ausstattung nach. Beispielsweise Fujitsu Siemens mit einer individuellen Gestaltung ab Werk. Zwei Fernsehprogramme parallel für unterschiedliche Geschmäcker aufzuzeichnen, ist Standard.
Höhere Qualitäten treiben die Menschen zu vorgezogenem Ersatzkauf. Grundig betont deutsches Know-How. Unternehmenschef Roth zweisprachig: Unsere Geräte sind invented in Germany, engineered in Germany und designed in Germany. Den ersten Marken-MP3-Player im Einstiegspreisbereich bringen die Nürnberger mit dem XRed-farbenen MPaxx MP600/512MB ab September, auf den Markt. In der FM-Variante ist ein UKW-Radio eingebaut.
Geiz ist geil ist laut Gesellschaft für Konsumgüterforschung (GfK) out. Die Freude am Luxus wird zu einem langlebigen Trend. Extravaganz zeigt sich in ausgefallenen Formen und Materialien.
Verspiegelung und Klavierlack sind selbst bei Notebooks in. Siehe das T-Mobile Laptop von Fujitsu-Siemens, das erste Notebook mit voll integrierter UMTS/HSDPA- und WLAN-Technik, das seine Schöpfer LIFEBOOK Q2010 genannt haben (18 mm, 1 kg).
Oft wird das schimmernde Outfit mit der Trendfarbe Schwarz kombiniert. Beispielweise der PJ-TX300 Hitachi Heimkinobeamer ist nicht nur für High Definition (HD) gerüstet, sondern glänzt auch in hochwertiger, schwarzer Klavierlack-Optik.
LG-Highlight im Herbst 2006 ist die Design-Reihe FLATRON fantasy L1900. Die 19-Zoll-Monitore setzen mit extravaganten Standfußkonzepten auf individuellen Stil und brillieren in hochglänzendem Schwarz-Rot.
High-End-Technologie und die digitale Neuheiten-Palette sollen beherrschbar werden. Die Design-Richtung Feinsinnigkeit begleitet dabei Schlichtheit und Funktionalität.
Das beginnt bei der Fernbedienung. Diese besteht bei führenden Anbietern und geschickten Marktstrategen aus weniger, dafür gut greifbaren Tasten, und ist für mehrere Geräte einsetzbar. Idealerweise auch für die so genannter Mitbewerber. Sie versteckt Zusatzfunktionen unter einer Klappe (z. B. Pioneer), überbrückt Werbezeiten auf Knopfdruck, und erklärt bei Bedarf über eine Hilfetaste, was die angesteuerte Funktion für die konkrete Geräte- und Nutzersituation bedeutet (Grundig).
Beim weltweit ersten HD-Fernseher mit integrierter Festplatte (Loewe Individual Compose), der bis zu 200 Stunden in HDTV-Qualität aufnimmt, genügt ein Druck auf die grüne Taste, um (Fußball-)Szenen individuell zu archivieren, mit 30 Sekunden Vor- und Rücklauf. Foto-Slide-Shows werden zu ständigen Begleitern.
Karteneinschub und Play starten den digitalen Bilderrahmen Yakumo FotoFrame.
Von Verknotungen befreien die kabellosen, kugeligen Indoor-Stereo-Boxen PSW 6000 von Grundig (ab 4. Quartal), die das Signal bis zu 100 Meter über einen Sender empfangen.
Kino zuhause, wie noch nie erlebt, verspricht das große Angebot an Fernsehern, Rekordern und Receivern in hochauflösender (HD-)Qualität. Sogar der Ton wird mit Surround Sound raumfüllend, wie in den Lichtspielen an der Ecke: HD-Phonie streichelt die Ohren mit feinen Details.
Der Markt ist voll mit zusehends größeren TV-Geräten in HD-ready- und immer mehr auch in Full-HD-Qualität, die sich für die Darstellung hochauflösender Filme und Sendungen eignen. Die durch Verdoppelung voll übertragene HD-Auflösung von 1920 mal 1080 Bildpunkten gibt dem Kunden bei Full-HD die Möglichkeit, die vollen Pixel-Details, in möglichst natürlicher Bildwiedergabe, zu sehen. Das können an den Rändern auch mal Bildstörungen sein. Deshalb ist es gut, wenn das Panel die Wahl lässt, auf eine niedrigere Auflösung zuzugreifen.
Der Wermutstropfen: Es gibt immer noch kein Konzept, wann die Zuschauer das Hochzeilenfernsehen HDTV voll ausspielen können. Es hat den Anschein, entscheidende Programmmacher und Strategieentwickler lösen sich in Selbstblockaden auf.
Höchste Zeit zum Selber-Filmen wie die Profis, mit den neuesten HD-Camcordern. Diese sind oft handlich klein in Mini-Formaten erhältlich, beispielsweise der SDR-S150 von Panasonic.
Pioneer hat beim 50-Zoller-TV PDP-5000EX als weltweit erstem Plasma-Display die volle HD-Auflösung erreicht. Nach Unternehmensangaben, gelang das bislang nur bei LCDs.
Wesentlich bessere Qualitäten als die bisherigen DVDs sollen die optischen Medienformate HD-DVD und Blu-ray-Disc bei Videos liefern. Beide bieten sehr viel Speicherplatz für High-Definition-Spielfilme. Von denen gibt es nur noch nicht so viele. Aber bis Ende des Jahres wollen Hollywood und Co. rund 150 Video-Veröffentlichungen bereitstellen.
Zeit genug, sich einen der HD DVD- oder Blu-ray-Player zu kaufen, die in Berlin gezeigt werden. Und höchste Zeit für die europäischen Alltagspremieren der Formate: In den USA werden HD DVD-Abspielgeräte seit Ende vergangenen Jahres zu einem symbolischen Preis von um die 500 Euro verkauft. Das Mediacenter MCP9480i ist das erste Blu-ray-Abspielgerät - ab November - von Philips.
Ab September ist der Triple Writer SPD7000 der Niederländer verfügbar, der auch Blu-ray-Medien beschreibt. Toshiba bringt mit dem Qosmio G30-189 nach dem weltweit ersten, nun das zweite Notebook auf den Markt, das über ein HD DVD-ROM Laufwerk verfügt.
Mit Blu-ray- und HD-Technologie können Filme in der ursprünglichen Kino-Geschwindigkeit und – Qualität gesehen werden. Wichtig sind Displays, die bei diesem Tempo mithalten und die Inhalte nicht langsamer darstellen, als sie die Discs hergeben würden. Das schafft beispielsweise der PDP-5000EX.
Kinosound ergänzt das Breitbild. Mittendrin, statt nur dabei, sind die Ohren der Zuschauer von HDTV-Sendungen, die mit digitalem 5.1-Kanal-Ton ausgestrahlt werden. Heimkino-Receiver und –Verstärker, die auf der IFA zu sehen sind, sind auf den Ausbau auf weitere Tonkanäle vorbereitet. Zur HD-Revolution gehört, dass HD-DVD und Blu-ray Disc die Soundtracks von Hollywood-Produktionen mit bis zu sieben vollwertigen HifI-Kanälen und einem zusätzlichen Subwoofer-Kanal für die kraftvollen Bässe wiedergeben. Das Soundergebnis ist besser als das Klangvolumen der meisten heutigen Kinos.
Auch der Sound lässt sich individuell gestalten, wahlweise in Stereo oder Surround. Über eine Million (Aufstell-)Möglichkeiten bieten Lautsprecher, Subwoofer, TV-Geräte und Farblösungen der Loewe Systeme. Die Kronacher werben mit dem Slogan: Bild hören für ihren häuslichen Kino-Sound Digital + HD, der Dolby Digital integriert. Auf der IFA heißt es: Das haben Ihre Ohren noch nie gesehen.
Den ersten DVD-Rekorder mit Festplatte, der auf 5.1 Surround-Aufnahmen von externen Quellen eingerichtet ist, zeigt Philips mit dem DVDR7260H (ab September) in Berlin. Im zur Wiedergabe passenden Home Cinema System HTS 6510 sorgt ein SonoWave Surround-System für Mehrkanal Sound, obwohl nur zwei Lautsprechergehäuse zu sehen sind: In jedem von ihnen sind drei Treiber angesiedelt.
Musikalische Weltenbummler empfangen mit der Grundig Ovation Internet (ab 4. Quartal) ohne PC mehr als 1000 Radioprogramme. Verfeinert durch ein Magic Fidelity Soundsystem, das abgerundeten, vollen Klang liefern soll. Voraussetzung ist ein WLAN-Netz im Haus.
LCD-Fernseher sind das mit Abstand größte Segment der Unterhaltungselektronik in Deutschland. Fast die Hälfte aller Fernseher in Europa haben 16:9-Bildschirme. Immer mehr davon sind flach. 32, 37 und 42 Zoll werden hier zu Standardgrößen. 4:3-Panels sind fast völlig aus dem Handel verschwunden.
LCDs sind nicht nur groß im Kommen, sondern mit Diagonalen zwischen 20 und 65 Zoll schon riesig da. Von Mai 2005 bis zum gleichen Monat dieses Jahres wuchs die durchschnittliche Bildschirmdiagonale in Deutschland von knapp 24 auf 28 Zoll. DisplaySearch zufolge, werden 2010 LCD-TVs mit einer Diagonale von 37 Zoll (94 Zentimetern) fast die Hälfte des Gesamtmarktes in Europa ausmachen.
Die Bildschirme zu den Fernsehgeräten der Markenhersteller stammen meist von Samsung und Philips, beziehungsweise LG, und künftig aus der neuen Traumfabrik von Sharp in Japan. LCDs der Aquos-PRO-Reihe aus dem Werk Kameyama II, die auf der IFA vorgestellt werden, sollen noch größere Diagonalen und ein Kontrastverhältnis von einer Million zu eins haben.
Yakumo bringt ab Mitte September einen 37-Zoll großen, HD ready-LCD (94 cm), der bis Jahresende ein paar Euro weniger als beim Marktstart kosten dürfte. Toshiba führt 15 neue LCD-Fernseher zur IFA ein, unter ihnen das Full HD-Modell 37WL67Z (94 cm). Bei Philips sorgt eine neuartige Lichttechnologie für geringeren Stromverbrauch. Ein Bestreben, dem auch andere Hersteller nachgehen.
Größere Reaktionsgeschwindigkeiten auf das Sendesignal zeigen jetzt fast alle LCDs. So verhindert beispielsweise die auf sechs Millisekunden reduzierte Pixelschaltzeit des Full-HD LCD-TVs AQUOS High Grade LC-37GE1E (94 cm) Nachzieheffekte. Hitachi präsentiert gegen den LCD-Trend einen 62 Zoll-Plasma auf der IFA.
Ab 2008 wird es voraussichtlich nicht mehr die aktuelle Fülle an TV-Produktneuheiten geben.
Entweder integriert in die Wohnung, mit Größen bis zu 37 Zoll, die an die Stelle des Vorgängers in der Schrankwand passen. Oder als architektonisches Kunstwerk, beispielsweise auf einer edlen Boden-Decken-Stange, die Kabel verbirgt. So wünschen sich die Menschen ihr Flach-TV. Oder doch an der Wand aufgehängt: Da darf er auch mal 52 Zoll Durchmesser haben.
Doch was passiert, wenn auf Diagonalen von 81 Zentimetern und mehr kein Programm läuft? – Bei den sich gemächlich verändernden Display-Paintings des Schweriner Künstlers Winfried Wok füllen sich die sonst schwarzen LCD-Bildschirme mit Leben. Das Ergebnis sind einzigartige Bilder mit einer leuchtenden Farbigkeit, die bislang nur bei mittelalterlichen Glasmalereien erlebbar war, sagt Martin Beckmann von Sharp Electronics. Der Weltmarktführer, der 2001 den ersten an die Wand passenden (LCD-)Fernseher produzierte, lässt Möbel komplett um Design-Fernseher herumbauen. Beispielsweise einen Spiegelschrank, bei dem nach einer 180-Grad-Drehung ein LCD-TV sichtbar wird.
Internettechnologie (IT) unterhält im Wohnzimmer – mit störenden Nebenwirkungen. Neue Computerarchitekturen und Chip-Generationen bringen die Nachteile von Multimedia-Computern als Universalgeräte für die gesamte digitale Unterhaltung zum Verschwinden: Die Funkausstellung stellt die ersten Medien-PCs ohne lärmende Lüfter vor. Start- und Ausschaltzeiten reduzieren sich auf einen Tastendruck. Neue Bedienkonzepte ermöglichen unkomplizierte Unterhaltung.
Die Menschen wollen immer häufiger alle Medien auf einem Gerät zusammenfassen und nutzen. Idealerweise mit (TV-)Internet-Zugang.
Seinen Energieverbrauch halbiert hat der SCALEO E2 (Fujitsu Siemens), ein Wohnzimmer PC der nächsten Generation, durch ein neues Wärmemanagement. Das All-in-One-Entertainment-Gerät, mit Intel-Prozessor, WLAN und vielen Datenübertragungsarten, die im Wohnzimmer gewünscht werden, vereint ab Oktober Funktionen rund um Fernsehen, Filme, Fotos, Musik, Surfen, Mailen, Spielen und Archivieren.
Sowohl auf Festplatte aufgezeichnete Videoinhalte, als auch DVDs, rechnen die drei neuen Festplatten DVD-Rekorder DVR-545H, DVR-545HX und DVR-645H (ab Oktober) von Pioneer auf die HDTV-Auflösung 1280 mal 720 Pixel, oder 1920 mal 1080 Pixel, hoch. Detailreichtum und Tiefenschärfe sollen bei der Bildausgabe erheblich verbessert werden. Der Home Entertainer ist zugleich Musikarchiv, Jukebox und Fotoverwalter.
Hitachis neue DVD-Festplattenrekorder speichern bis zu 250 Gigabyte, unterstützen alle gängigen DVD-Formate und skalieren Videosignale per HD Multimedia Interface (HDMI) in den 1080i-Standard für sehr gute Bild- und Ton-Qualität. Bei einem anderen digitalen Anschluss wäre der Fernseher schwarz, wenn man eine normale DVD einlegte. Musik- und Bilddateien, die auf den Memory Master-Modellen DV-DS163E und DV-DS253E abgelegt werden, machen aus dem Fernseher eine Multimedia-Jukebox.
Der Grundig Hard Disk DVD-Rekorder ist als erstes Gerät mit der Vollversion der YesDVD-Software ausgestattet. Mit einem Tastendruck verwandelt der GDR 5550HDD Heimvideos in professionelle DVDs mit einzelnen Kapiteln und einem intelligenten Onscreen-Display zur einfachen Navigation.
Musikbox, DVD-Rekorder mit Festplatte, TV-Tuner, Satelliten-Empfänger, Internet-Terminal, Spielekonsole und Personal Computer ist der Yakumo mediaXline II AL YX.
Das ACTIVY Media Center von Fujitsu Siemens (ab Oktober) dient zugleich als TV-Server für das neue Follow me-TV: Wer zum Fernsehen etwa vom Wohnzimmer ins Schlafzimmer wechselt, kann seinen gerade laufenden oder archivierten Film mitnehmen. Er braucht lediglich vom Schlafzimmer aus über die Fernbedienung dem Media Center den Befehl geben, dass es weiter geht. Wiedergegeben wird das Signal von den Gerätefamilien SCALEO PCs, AMILO Notebooks, ACTIVY Media Player in Verbindung mit einem TV-Gerät, sowie MYRICA Prime Line TV (mit DMA Option).
Ein Multimediacenter für die Hosentasche ist der Hypermedia Pico (Yakumo, 512 MB – 2 GB), ein sieben Millimeter flacher, 47 Gramm leichter Highend-Multimedia-Player, der Musik, Videos und Bilder präsentiert und Sprachmemos aufzeichnet. Der schicke SA9400-Winzling von Philips (4 GB, ab September) kann außer Musik und Fotos wiederzugeben, ab Ende des Jahres bei (fast) allen Download-Portalen Musik runterladen.
Die Fußball-Bundesliga macht’s vor: Interaktives Fernsehen auf der Basis des Internetprotokolls (IP), verteilt über DSL-Netze, soll begehrlich werden. In ganz Europa gönnten die großen Telekommunikationsunternehmen ihren Festnetzen während der Sommerschwüle ein medienpolitisch hitziges Update. Schnelle, medientaugliche Infrastrukturen sind die Voraussetzung für die Übertragung von IPTV-Diensten. Wie’s funktioniert, welche Programme kommen, was der Fernsehspaß über schnelle Internet-Verbindungen kostet, und welche Endgeräte der Zuschauer benötigt, wird eines der heißesten IFA-Themen sein.
2006 wird in ganz Europa der Start-Knopf fürs Fernsehen aus der Hosentasche gedrückt. In Deutschland werden bei Probeläufen die ersten Ausstrahlungen aufs Handy oder andere mobile Mini-Empfänger geholt. Vier Fernsehsender und zahlreiche Rundfunkangebote lassen seit dem 31. Mai die ersten Nutzer in fünf Großstädten um gut koordinierte Bilder und Töne ringen. Die IFA zeigt serienreife Empfangsgeräte. Handy-TV wird hierzulande über Digital Media Broadcasting (DMB) übertragen, das die Multimedia-Erweiterung des digitalen Hörfunksystems DAB einsetzt. Die Infrastrukturen des digitalen Antennenfernsehens DVB-T wird Digital Video Braodcasting for Handhelds (DVB-H) nutzen. Zum Zug kommt auch der Übertragungsstandard UMTS mit relativ hohen Übertragungsraten.
Gesprochen und gestritten wird kaum noch auf der Fahrt in den Urlaub. Bildschirme an den Kopfstützen, plus Kopfhörer, ersetzen die gehäkelte Clopapier-Mütze im Rückfenster als Hingucker. In Berlin wird der boomende Markt der Car Navigation und Car Electronics weiter in Fahrt gebracht. Beispielsweise mit Geräten, die die Displays der Kinder mit unterschiedlichen Filmen versorgen, während Papa und Mama auf ihrem Bildschirm anstelle eines Movies die Wegstrecke verfolgen und mit vollem Sound Autoradio hören.
Bei Pioneer werden künftig auch Navigationssysteme mit Bluetooth-Freisprecheinrichtungen ausgerüstet, da sich Autoradios mit diesem Komfort-Merkmal sehr gut verkaufen. Ebenfalls via Bluetooth-Funk wird Musik vom MP3-Player des Handys über das Autoradio abgespielt.
Einer, der beides kann, ist der Ausstattungsgigant unter den CD-Tunern des Herstellers, nämlich der DEH-P9800BT. Er zeigt Animationen zu den abgespielten Titeln an.
Blaupunkt hat mit dem Empfänger Nashville DMB 35 das weltweit erste Digital Media Broadcasting (DMB)-Autoradio entwickelt. Damit lassen sich während der Fahrt verschiedene Fernsehprogramme empfangen. Beispielsweise 32 Hörfunk- und TV-Programme des Europäischen Projekts MiFriends, in den Regionen um München und Regensburg.
Wer unbeschwert zur Funkausstellung gelangen will, greift vielleicht auf einen brandneuen Mini zurück: Das leichteste und kleinste Navigationsgerät ist mit knapp 110 Gramm der Pocket LOOX N100 von Fujitsu Siemens, der zur IFA im Fachhandel ist.
2006-09-01 by Annegret Handel-Kempf, Wirtschaftswetter
Text: © Annegret Handel-Kempf
Fotos: © Angelika Petrich-Hornetz und S. Stern
Infos zu Datenschutz + Cookies
zurück zu: Themen
2003-2022 Wirtschaftswetter
©Wirtschaftswetter® Online-Zeitschrift