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Grün

von Godiva von Freienthal

Grün

Erfreut uns jetzt der Herbst auch mit seinen irdenen Farben so umgab uns die Natur im Sommer mit sattem Grün in vielen Schattierungen: Flaschengrün, Maigrün, Oliv, Gelbgrün, Froschgrün, Jade, Waldmeistergrün.

Wer erinnert sich nicht an das leuchtende Grün der Waldmeisterbrause aus der Kinderzeit, etwas zarter die Farbe der Waldmeisterbowle im Mai oder der Berliner Weiße mit Waldmeistersirup als perlendes, sommerliches Erfrischungsgetränk.

Grün ist die Quintessenz der Natur. Freude durchströmt uns wenn nach einem langen Winter endlich alles wieder Grün wird. Frühlingsgrün bedeutet Erneuerung nach einer Zeit des Mangels, es bringt Hoffnung auf Neues, Besseres, mehr Energie und Lebendigkeit – Grün ist also die Farbe der Hoffnung.

Leben wir in der Stadt fahren wir zur Erholung hinaus ins Grüne. Grün steht für Umweltbewusstsein, Gesundheit, Frische und Unreife der Jugend. Der Grüne Punkt, alles im grünen Bereich, knackig grüner Salat und du bist ja noch ganz grün hinter den Ohren. Doch kennen wir auch giftgrün. Wie kann etwas Gesundes und Frisches giftig sein? Schon in der Antike wurde ein leuchtendes Grün aus Bindemitteln, wie Leim und Öl, und dem Grünspan hergestellt, der durch das Einlegen von Kupferspänen in Essig entsteht.

Es ist die gleiche Farbe die wir auf Kupferdächern und an altem Kupfergeschirr finden. Dieser Grünspan ist giftig. 1800 stellte der Edle von Miltis aus Wien ein noch intensiveres Grün durch das Einlegen von Kupferspäne in Essigsäure und Arsen her, genannt Miltisgrün. Die Firma Sattler produzierte 1814 erstmals die hochgiftige, jetzt Schweinfurter Grün genannt, Farbe in großen Mengen.

Seit Beginn des 20. Jahrhundert ist dieses Echte Schweinfurter Grün nur noch für RestauratorInnen mit Giftschein erhältlich, denn die Dämpfe sind tödlich. Als ungiftiger Ersatz in gleichem Farbton hat sich eine Mischung aus Heliogengrün und Zinkweis bewährt.

Wollen wir uns heute selber ein sattes Grün zum Malen mischen gelingt uns das am Besten mit einer guten Portion Zitronengelb und einigen Tropfen Preußisch oder Pariser Blau oder Ultramarin. Und dann können wir entscheiden - wird es das dunkle gruselige Grün für den Drachen aus dem Märchen, welches die Tochter oder der Enkel so gerne vorgelesen bekommt oder verwenden wir verschiedene Grüntöne für ein Landschaftsbild.

Wie auch immer die Entscheidung fällt, Grün hat eine beruhigende Wirkung auf unsere Augen ohne uns zu ermüden. Nach einem anstrengenden Tag für Kopf und Augen wirkt ein Blick ins Grüne entspannend.

2006-10-01 by Godiva von Freienthal, Wirtschaftswetter
Text: ©Godiva von Freienthal
Illu: © Angelika Petrich-Hornetz
Foto, Motivationsbanner © Ines Kistenbrügger
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