von Dr. Elisabeth Kärcher
Liebe Leserinnen und Leser,
was bedeutet Ihnen in diesem Jahr der Frühling? Blüten schießen allerorten aus Boden und Zweigen, die Boote werden im Minutentakt für die Segelsaison zu Wasser gelassen, Cafés stellen Tische nach draußen, in den Gärten wird gegraben und auf den Terrassen gesonnt.
Manche älteren Menschen, die nicht gut sehen und nicht gut gehen können, wagen sich nach vielen Wochen der Straßenglätte vor das Haus und müssen feststellen, wie mühsam es sein kann, wieder Schritt für Schritt voranzuschreiten.
Manche Städte kämpfen mit Fegekolonnen und Straßenmaschinen gegen die Tonnen an Sand und Streugut an und dennoch liegen hier und da aufgetaute Silvesterknallreste oder sogar alte Weihnachtsbäume.
In diesem Jahr ist das Aufblühen trotz aller Energie, aller Sonne, allem Sehnen danach schwer. Schäden und Folgen des Winters sind nicht nur in den Straßen, den Gärten, den Hafenbefestigungen zu sehen, sondern auch bei manchen Menschen. Mit dem Frühling ist der Winter nicht einfach überstanden, sondern muss Zelle für Zelle, Wurzel für Wurzel und Schritt für Schritt überwunden werden. Das Aufblühen kommt nicht von selbst. Die Sonne lockt und Feuchtigkeit und Wärme beleben den Boden. Aber Wachstum und Gestaltung sind aktive Leistungen.
Wenn wir wollen, dass wir mit der Natur aufblühen, müssen auch wir aktiv werden. Nach einer Krankheit, mit schweren Gliedern oder müder Seele, mag dies ein unüberwindbarer Berg sein. Aber es geht nicht um den Gipfel. Das Leben wartet auf den Hängen und die sind nur wenige Schritte entfernt.
Ein Schritt nach dem anderen.
2010-03-29 Dr. Elisabeth Kärcher, Wirtschaftswetter
Text : ©Dr. Elisabeth Kärcher
Fotos Themenbanner: ©Cornelia Schaible
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