von Angelika Petrich-Hornetz
Die Bundesarbeitsagentur startet ein neues Projekt, das unter dem Motto "Mehrwert schaffen", Mini-Jobs auf 400-Euro-Basis in sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse umwandeln will. Obwohl der Mini-Job nach Auffassung der BA immer noch ein guter Einstieg für Langzeitarbeitslose sei, zeige die Erfahrung, dass inzwischen immer mehr Mini-Jobber ein insgesamt immer größeres Arbeitsvolumen zu bewältigen habe und damit die Gefahr bestehe, dass Mini-Jobs sich als dauerhaftes Erwerbsprinzip etablieren - eine unerwünschte Sackgasse, die nicht selten sogar lediglich zurück in die Arbeitslosigkeit führe. Mini-Jobs sollen laut BA deshalb möglichst lediglich als Einstiegsmodell in den Arbeitsmarkt gelten, aber kein Dauerzustand werden und so will die BA nun die Durchlässigkeit von Mini-Jobs zur Festanstellung erhöhen.
Deshalb startete in Nordrhein-Westfalen ein Pilotprojekt, das bald bundesweit Schule machen soll: Ausgewählte Jobcenter, wie das in Dortmund, werben bei Unternehmen und Beschäftigten für die Umwandlung von Mini-Jobs in eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung in Form von Teilzeit oder Vollzeit, indem sie Unterstützung und Beratung anbieten sowie bürokratische Hürden aus dem Weg räumen. In Dortmund, Unna, Bielefeld und Duisburg entstehen so aus Mini-Jobs von Mitarbeitern, die sich im Betrieb bewährt haben sowie gleichermaßen bei Kunden und Kollegen gut bekannt sind, nach eigenen Angaben der BA bereits pro Monat rund 150 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze. Ko-finanziert wird das Modell von der EU, die das Projekt begleitet und Daten sammelt, um fundierte wissenschaftliche Informationen zu erhalten, wie die Jobcenter die Umwandlung vom Mini-Job zum festen Arbeitsplatz am besten fördern kann.
2012-07-01 Angelika Petrich-Hornetz, Wirtschaftswetter
Text: ©Angelika Petrich-Hornetz
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