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US-Präsidentschaftswahl-Ticker 2012

Obama oder Romney?

Die Nacht der Nächte, getickert von Angelika Petrich-Hornetz

+++ 2012-07-11, 08:25 Uhr MEZ. Noch einmal, Mr. President ... +++. Für noch einmal vier Jahre Präsident Barack Obama haben sich die US-Wähler in einer aufregenden Wahlnacht ausgesprochen. Erst eineinhalb Stunden später, etwa gegen sieben Uhr morgens (MEZ), von hier aus betrachtet, hatte dann auch der republikanische Herausforderer Mitt Romney das Wählervotum realisiert und seine Niederlage immerhin dann noch anständig eingestanden. Nach bisherigen Auszählungen und Hochrechnungen hat Demokrat Obama schließlich alle der brenzligen Swingstates für sich entscheiden können: Colorado, Iowa, Nevada, New Hampshire, Ohio und auch noch Virginia. Wahrscheinlich auch Florida, in dem noch gezählt wird (Was dachten Sie denn?), aber das nichts mehr an weiteren vier Jahren Obama im Weißen Haus ändern wird, schon jetzt fast ein Treppenwitz der Geschichte. Dass der zunächst als Kopf-an-Kopf-Rennen gestartete Endspurt dann am (europäischen) frühen Morgen plötzlich dermaßen zügig und eindeutig entschieden würde, hätte vorher wohl kaum jemand erwartet, sondern eher eine endlose Hängepartie und ein knappes Ergebnis: Doch schließlich konnte Obama 303 Wahlmänner einsammeln, Romney nur 206, für Obama stimmten rund 50 Prozent, Update: 50,2 Prozent und für Romney rund 49 Prozent, Update: 48,2 Prozent der Wähler. Auch im Senat bleibt es bei einer Mehrheit der Demokraten (52 zu 44), während im Repräsentantenhaus die Republikaner ihre Mehrheit (226 zu 170) behalten. Also, noch ein Mal , one more time: Barack Obama in The White House - und damit Gratulation: Yes, he can. Während wir Deutschen gleichermaßen staunend, erschreckt oder entzückt über den bombastischen US-Wahlkampf bei unseren dagegen doch eher bescheidenen Bundestagswahlen im nächsten Jahr wahrscheinlich einmal wieder "Yes, we gähn" werden sagen müssen. Bis dahin: Good bye vom Wahlticker.

+++ 2012-07-11, 05:20 Uhr MEZ. Westküste: Und da purzeln sie ... +++, die Westküsten-Wahlmänner in das Obama-Lager, gleich 55 aus Kalifornien. Und jetzt liegt er ganz weit vor Romney - die ersten Gratulanten twittern und funken auf allen Kanälen ihre Glückwünsche. North Carolina geht dagegen noch knapp an Romney, in Iowa liegt inzwischen Obama knapp vorn, Florida und Ohio sind immer noch nicht ausgezählt, aber Wisconsin und Ohio sind dem Präsidenten sicher - gleich mehrere US-Sender melden Obamas Sieg.

+++ 2012-07-11, 04:35 Uhr MEZ. Alle Augen auf die Swing-States +++. Die Luft in den Wahlzählstuben der umkämpften Staaten Colorado, Florida, Ohio, Iowa, Virginia, Wisconsin und Nevada dürfte zum Schneiden sein. Nur New Hampshire ist nun wirklich entschieden, für Obama. Momentan (mit drei Ausführungszeichen, nichts ist klar zu diesem Zeitpunkt) führt Obama in Florida, Colorado, Ohio und Iowa ganz knapp. Romney führt genauso knapp in Wisconsin - obwohl es andere Meldungen gibt, der Vollständigkeit halber - und in Virginia, das wohl auch bis zum letzten Wähler auszählt.

+++ 2012-07-11, 04:20 Uhr MEZ. Noch keine Entscheidung, Atempause +++. In den Swing-States wird noch akribisch gezählt, das ist auch notwendig, weil Ohio keineswegs schon entschieden ist und in Florida die Hölle los ist. Aber es gibt auch Gewohntes und Erwartetes, tatsächlich, fast schon so etwas wie eine Atempause in diesem sonst so hitzigen Rennen: New york City holt höchstwahrscheinlich Obama und das Mormonenland Utah geht doch ziemlich sicher an Romney.

+++ 2012-07-11, 04:10 Uhr MEZ. Hin- und Her +++. Die Schwierigkeiten sind schon da, in Florida ist kein Ende abzusehen, dort muss wohl bis auf die letzte Einzelstimme gezählt werden, der Unterschied liegt momentan bei wenigen hundert Wählerstimmen. Ein Drama. Bei den nächsten US-Wahlen sind wir jetzt aber so was von spätestens gewarnt. Das gab's schließlich schon 2000. Der District of Columbia mit 3 Wahlmännern war immerhin sehr entschieden mit über neunzig Prozent für Obama. Mit nahe bei siebzig Prozent erreichte Romney in Oklahoma seinen besten Prozentwert und 7 Wahlmänner. Zahlreiche Staaten sind noch nicht gezählt, also, Augen auf und durch.

+++ 2012-07-11, 03:45 Uhr MEZ. Pennsylvania +++. Obama führt in Pennsylvania. Das hätte man sich von hier aus auch nicht so unbedingt vorgestellt. Auch bei den Wahlmännern holt Obama aktuell wieder auf, der Unterschied ist momentan marginal, aber bald geht es Schlag auf Schlag, dann purzeln die Wahlmänner dutzendweise in das eine oder andere Lage - wenn nicht wieder irgendwelche neuen Schwierigkeiten auftauchen.

+++ 2012-07-11, 03:30 Uhr MEZ. Der mittlere Westen +++. Der mittlere Westen und Süden färbt sich für Romney erwartungsgemäß rot in Arkansas, Mississipi, Oklahoma, Nebraska, South und North Dakota und Wyoming. In Florida schrumpft der Unterschied der Wählerstimmen auf dramatische Mini-Maße von ein paar hundert Stimmen. In New Jersey, Michigan, New Mexiko und Colorado liegt Obama derzeit in Führung. Der Stand der Wahlmänner ist momentan auf der Seite von Romney. Es finden noch weitere Wahlen statt: Im Senat herrscht momentan Gleichstand zwischen Demokraten und Republikanern, im Repräsentantenhaus haben die Republikaner die Mehrheit.

+++ 2012-07-11, 03:10 Uhr MEZ. Wahlmänner-Wechsel +++. Ein Königreich für einen Kaffee. Der ständige Wechsel ist anstrengend, Obama und Romney wechseln sich bei der Führung inzwischen im Sekundentakt ab, biegen mit beidseits inzwischen über 100 Wahlmännern dennoch langsam in die Ziellinie dieser US-Präsidentschaftswahlen ein, während die Swing-States immer noch weitesgehend unentschieden sind, in Florida wird sich munter abgewechselt, in Ohio und Colorado liegt derzeit (!) Obama gut im Rennen, in Virginia liegt derzeit (!) Romney vorn, aktuell auch in Wisconsin.

+++ 2012-07-11, 02:50 Uhr MEZ. Battleground +++. Die Swing States werden auch schlicht und direkt Battleground genannt, bei diesen Wahlen einmal mehr zu Recht. Noch ist in den Swing-States nichts entschieden. Also weiß auch noch niemand, wohin die vielen Wahlmänner aus Florida gehen, weil der Unterschied wieder einmal in dieser Nacht bei ein paar wenigen Tausend Stimmen liegt, die aus den anderen Schlachtfeld-Bundesstaaten sind auch noch unklar.

+++ 2012-07-11, 02:10 Uhr MEZ. Nicht auszuhalten +++. Die Zählmannschaften kommen in richtig in Schwung und rücken immer weiter ins Land vor. Während in Florida alle fünf Minuten die Mehrheit wechselt, liegt Obama derzeit in Ohio vorn. In Alabama, Missouri, Oklahoma, Maine und Kansas sieht es für Romney aktuell gut aus. Obama liegt derweil in Connecticut, Rhode Island, Massachusetts (Romneys Heimatbundesstaat), Delaware, Maryland und Illinois weit vorn. Die Wahlmännermehrheit liegt derzeit bei Romney, wechselt aber minütlich hin und her. Wie gesagt: Nicht auszuhalten.

+++ 2012-07-11, 02:10 Uhr MEZ. Es geht zur Sache +++. Inzwischen zählen immer mehr Staaten. In Texas und Tennesee liegt Romney wie erwartet vorn. In Ohio ist noch nichts klar, aber Obama führt momentan, ebenso bei den Wahlmännern, vor fünf Minuten war es noch genau umgekehrt. In Florida ist wieder alles unklar, d.h. noch unentschieden.

+++ 2012-07-11, 02:00 Uhr MEZ. Grausam eng +++. Geradezu grausam eng sieht die bislang unentschiedene Lage in Ohio. Dagegen geht West-Virginia an Romney. In North Carolina wird es eng und enger. In Florida liegt derzeit Obama vorn, ingesamt liegt bislang knapp Romney vorn. Das ist eine der Wahlen, von denen man ganz sicher graue Haare bekommt ...

+++ 2012-07-11, 01:30 Uhr MEZ. Obama in South Carolina, Romney in Giorgia und Virginia +++. In South Corolina liegt Obama weit vorn, in Giorgia sicher - und wahrscheinlich auch im engen Rennen um Virginia wird wohl Romney auftrumpfen. Auch in Florida wird es laut Hochrechnungen sehr eng, momentan sind es nur ein paar Tausend Stimmen Unterschied.

+++ 2012-07-11, 01:10 Uhr MEZ. Obama in Vermont und New Hampshire +++. Weitere Wahllokale schließen, laut Hochrechnungen liegt Obama in Vermont und New Hampshire weit vor Romney.

+++ 2012-07-11, 00:30 Uhr MEZ. Romney in Indiana und Kentucky +++. Die Wahllokale in Indiana und Kentucky haben geschlossen, in beiden Republikanerhochburgen liegt Romney laut Hochrechnung derzeit weit vor Obama, es wird aber noch gezählt. Derweil gibt es die ersten Meldungen über kaputte Wahlmaschinen und andere Schwierigkeiten, und die ersten Verzögerungen: Das von "Sandy" hart getroffene New Jersey will die Möglichkeit zur E-Mail-Wahl für Sturmopfer bis Freitagabend ermöglichen. Im Nordosten wütet ein neuer Sturm, weitaus nicht so schlimm wie Sandy, aber dennoch schwierig für die Bewöhner - und Wähler.

+++ 2012-06-11, 19:45 Uhr MEZ. Kopf an Kopf-Rennen +++ . Wie erwartet bis befürchtet, sieht laut Medienberichten und den letzten Umfragen alles nach einem Kopf-an-Kopf-Rennen aus, um die 48,X Prozent für beide. Das kann eine lange Nacht mit anschließender Hängepartie werden. Wäre ja nicht das erste Mal. Bei den Wahlen 2008 stand der Sieger Obama immerhin morgens zwischen fünf bis sechs MEZ fest. Heute könnte es dauern. Dank sechs Zeitzonen zieht es sich grundsätzlich hin (die ersten Wahllokale an der Ostküste schließen um Mitternacht, die letzten gegen 6:00 Uhr MEZ auf Hawaii und in Alaska), und dann wären da noch die möglichen Anfechtungsklagen, wenn das Ergebnis nicht klar sein sollte.

+++ 2012-06-11, 19:15 Uhr MEZ. Und die Frauen? +++ Für die steht bei diesen Wahlen sehr viel auf dem Spiel. Laut der National Organization for Women (NOW) muss nach einem Wahlsieg Romneys sogar mit "War on Women", mit einem Krieg gegen die Frauen gerechnet werden. So kündigten der Kandidat der Republikaner Mitt Romney, sein Vize und Parteifreunde während des Wahlkampfs stets an, was sie u.a. bei der sozialen Sicherung und im Gesundheitssystem für Frauen planen bzw. welche Einschnitte - oder taten zumindest frank und frei ihre Meinung kund, nicht immer unbedingt werbewirksam, wie Parteifreund Todd Akin, der sich später von seiner Aussage distanzierte, dass der weibliche Körper im Fall einer Vergewaltigung Wege fände, eine Schwangerschaft zu verhindern. Für Europäer sind das Unvorstellbarkeiten, aber warten wir ab, welche Stilblüten uns im deutschen Wahlkampfjahr 2013 um die Ohren gehauen werden. Die Wahlempfehlung von NOW ist daher erwartungsgemäß deutlich: "NOW/PAC Organizes to Educate Voters, Re-Elect Obama-Biden" und Huffington Post: "Todd Akin 'Ligitimate Rape' Comments Remain Focus Of Missouri Senate Race"

+++ 2012-06-11, 16:00 Uhr MEZ. Der Vize +++ . Europäern ist die starke Rolle der First Lady eher fremd. Gewählt wird der Kandidat oder die Kandidatin, das Ehegespons bleibt stets zweitrangig, gerade weil es ausdrücklich nicht gewählt wurde. Spätestens seit Angela Merkel Bundeskanzlerin ist, könnte sich in Deutschland wohl kaum jemand vorstellen, ihr Gatte, Professor Joachim Sauer würde für eine Home-Story der Öffentlichkeit sein Gemüsebeet präsentieren oder öffentlich Kuchen backen, so wie es für die First Ladys in den USA durchaus üblich ist. Und bei den US-Wahlen spielen die Damen (einen "First Man" hätte es bislang nur einmal beinahe gegeben) überaus wichtige Rollen. Sie werden gehört, was bedeutet, dass auch von ihren Äußerungen jedes Wort auf die Goldwaage gelegt wird. Angesichts des damit verbundenen Medienrummels gehen die Vize-Präsidenten auch öfter mal etwas unter. Dabei spielen sie die viel wichtigere Rolle. Präsidenten sind immer gefährdet, schon allein, weil auch sie in der Regel nicht zu den Jüngsten gehören. Bei den Demokraten steht Joe Biden als Vize-Präsident bereit. Bei den Republikanern ist es Paul Ryan. Wer weiß schon, wieviel die damalige Vize der Republikaner bei den US-Wahlen 2008 Sarah Palin zur Wahlniederlage ihres Präsidentschaftskandidaten John McCain beigetragen hatte? Man wählt halt den Vize mit dem Präsidenten nun einmal immer mit, und den wird man später dann auch hören.

+++ 2012-05-11, 17:15 Uhr MEZ. Der US-Präsidentschafts-Wahl-Ticker startet +++. Alles lesbar? The same procedure as every presidential election: Wir starten wieder den US-Präsidentschaftswahl-Ticker. Das haben wir im wirtschaftswetter bereits zweimal erlebt und bis heute überlebt und werden wir, egal wie es ausgeht, auch diesmal wieder überstehen. Wie bei den vergangenen Wahlen scheint auch jetzt die Spannung wieder zum Bersten zu sein. Den traditionellen Wählerhochburgen der Demokraten an der Ostküste machte der Sturm "Sandy" einen gemeinen Strich durch die Rechnung. Das lässt folgende Fragen offen, die erst am Mittwochmorgen europäischer Zeitrechnung beantwortet sein werden: Ob hier überhaupt jeder Wahlberechtigte zur Wahl gehen kann, der wollte? In welchen Bundesstaaten, die nicht von Sandy betroffen sind, kann der Sturm-Folgen-Bekämpfer, Präsident Barack Obama punkten? Oder kann Republikaner-Kandidat Mitt Romney sämtliche Enttäuschte an der Ostküste und anderswo einsammeln? Auch Florida ist - wie immer - heiß umkämpft, die Rechtanwälte der Demokraten und Republikaner stehen hier längst in den Startlöchern. Das und mehr, lesen Sie hier, in den nächsten Stunden bis etwa 6:00 Uhr, Mittoch, 2012-011-07, MEZ. +++


2012-11-05 Angelika Petrich-Hornetz, Wirtschaftswetter
Text: ©Angelika Petrich-Hornetz
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