Im September wird gewählt, wir fragten die Parteien nach Ihren Ansichten zur Familienpolitik. Hier lesen Sie das Statement von Dorothee Bär, MdB, Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, stellvertretende Generalsekretärin der CSU und Vorsitzende des CSU-Netzrates und des CSUnet.
Die Wirtschaftswetter-Frage zur Bundestagswahl stellte Angelika Petrich-Hornetz
Wirtschaftswetter: Familie in Deutschland wird zu einer knappen Ressource und sie ist vielfältig: Familien mit Kindern sind Haushalte mit Doppelverdienern oder Alleinverdienern, mit und ohne entsendetem Elternteil. Es sind Hartz-IV-Empfänger, Studierende, Auszubildende, Pflege- und Adoptionsfamilien. Kinder wachsen in Familien mit und ohne Migrationshintergrund auf, mit Mutter und Vater oder bei gleichgeschlechtlichen Paaren. Es gibt Alleinerziehende mit oder ohne Beruf oder in Ausbildung, Haushalte mit einem oder mehreren Kindern. Wie wollen Sie die Familienpolitik nach der Bundestagswahl 2013 für diese große Vielfalt von Eltern- und Kindern in Deutschland gestalten, Perspektiven für die vorhandenen Kinder schaffen und zusätzlich jungen Frauen und Männern die Entscheidung pro eigenem Nachwuchs erleichtern?
Dorothee Bär, CDU/CSU: Es ist richtig: Familien sind heute vielfältig und leben unterschiedliche Lebensentwürfe. Daher schreibt die Familienpolitik von CSU und CDU den Menschen kein bestimmtes Familienmodell vor, indem wir nur dieses eine Modell finanziell fördern. Nein, wir wollen Familien unterschiedliche Optionen eröffnen, damit sie so leben können, wie es ihrer momentanen Lebenssituation am besten entspricht.
Ein Ausspielen von Familien, die sich - zumindest dann, wenn die Kinder klein sind - für den traditionellen Lebensentwurf entscheiden, bei dem ein Partner für die Betreuung der Kinder seine Erwerbsarbeit unterbricht oder aufgibt, gegen Familien, bei denen sich beide Eltern für eine (Vollzeit-)Erwerbstätigkeit entscheiden, wird es bei der Union nicht geben. Daher setzten wir uns für die Beibehaltung des Ehegattensplittings, der beitragsfreien Mitversicherung in der Kranken- und Pflegeversicherung und das Betreuungsgeld genauso ein, wir für den quantitativen und qualitativen Ausbau der Kinderbetreuungsplätze für die unter Dreijährigen.
Für die Eltern, die sich Berufs- und Familienpflichten partnerschaftlich teilen wollen, wollen wir in der nächsten Legislaturperiode das Teilelterngeld einführen und die Partnermonate erweitern. Auch die Vereinbarkeit von Familie und Beruf wollen wir weiter verbessern. Dazu gehört neben flexiblen Arbeitszeiten und Telearbeit auch das Rückkehrrecht von einem Teilzeit- auf einen Vollzeitarbeitsplatz nach der Familienphase, das wir gesetzlich verankern werden. Für die bessere Vereinbarkeit wichtig sind auch ausreichend Betreuungsplätze für die Kinder. Dabei darf sich das Betreuungsangebot nicht nur auf die Krippen- und Kindergartenzeit beschränken. Auch die Betreuungseinrichtungen für Schulkinder müssen weiter ausgebaut werden. Daher fordern wir die bundesweite Einführung von Ganztagsschulangeboten sowie ein enges Zusammenspiel zwischen Schule und Hort.
Ergänzende Informationen zu den familienpolitischen Vorhaben der Union für die nächste Legislaturperiode finden Sie im Wahlprogramm von CSU und CDU, das am 24. Juni 2013 vorgestellt und dann auf den Internetseiten beider Parteien abrufbar ist.
2013-04-28, Angelika Petrich-Hornetz, Wirtschaftswetter
Text: © Angelika Petrich-Hornetz und Interviewpartnerin Dorothee Bär, CDU/CSU
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