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Editorial im Herbst und Winter 2014
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Leserinnen und Leser, ach, hätten wir doch gleich das ganze Jahr lang Shakespeare gefeiert. Dann eben jetzt noch ein letztes Mal, zu seinem 450. Geburtstag, da die meisten von uns für die kommende 500-Jahr-Feier dann wirklich zu schrumpelig und schrullig sein dürften. Oder sind wir es schon jetzt, zumindest im Geiste? Wie schnell vergänglich ist doch das Leben, aber Shakespeare nicht ... Schrullig ist auch die liebskranke, illyrische Gesellschaft in der komplizierten Liebeskomödie "Was Ihr wollt" - deshalb gar nicht leicht zu durchschauen in ihren Maskeraden und Verkleidungen, bei ihren Verwandlungen, Verstellungen und Verwechslungen, so dass "Twelfth Night" (Or What You Want) - die Zeit der Narrenfreiheit am Ende der Weihnachtszeit - seit runden vierhundertfünfzig Jahren getrost immer wieder neu interpretiert und neu inszeniert werden kann, und die alten Probleme dieses Haufens Schwermütiger, Liebestoller und Irrer, die sich selbst nicht kennen, bis heute ungebrochen hochaktuell sind - allein schon das ist wirklich abgrundtief komisch. Zitat: "If this were played upon a stage now, I could condemn it as an improbable fiction."
Ihnen, ein letztes Mal nicht nur im shakespearschen Sinne, einen schönen Herbst und Jahresausklang 2014
Lübeck, im Oktober 2014 |
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