Wirtschaftswetter-Tipps - Frühjahr 2017Liebe Wirtschaftswetter-Leserinnen und -Leser, hier finden Sie unsere IN und Outs, und viele Tipps zum Lesen, Hören, Schmecken, Reisen, Anziehen, je nach Jahreszeit und Schwerpunktthema. Bestückt wird diese Seite von Autorinnen, Leserinnen und Lesern. Für Unternehmerinnen und Anbieter haben wir andere schöne Werbeplätze, Anfragen und Aufträge für Anzeigen im Wirtschaftswetter bitte einfach per E-Mail an werbung@wirtschaftswetter.de oder telefonisch. Frühjahr 2017. In dieser Ausgabe: In + Out plus Tipps zum Lesen, Hören und Sehen zu unserem Schwerpunkt: Aquarium. |
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IN + OUT Wirtschaftswetter Ins + Outs IN : Unsicherheit ist wohl das passenste Attribut, das wir aus dem Jahr 2016 in das neue Jahr hineinschleppen. Wachsende Flüchtlingsströme und grenzenlose Krisenstimmung sind der Preis einseitigen Fortschritts und Prosperität , die man in den westlichen Industriestaaten noch im 20. Jahrhundert allen Ernstes selbstbewusst als Lösung aller Probleme verteidigte. Angesichts der nun langsam überall durchsickernden Erkenntnis, dass wir alle in einem Boot sitzen, wirken die kläglichen Versuche, sich vor dem Weltgeschehen krampfhaft abzuschotten alles andere als zielführend. Die erkämpften und gewachsenen Nationalstaaten befinden sich so gut wie alle in der Krise. Man will sich abgrenzen und einige wie gehabt, aus dubiosen Gründen heraus, ihre Rolle als brutale Anführer-Staaten durchsetzen, die angeblich wüssten, wo es lang geht, aber die Probleme verlangen vielmehr danach international auf Augenhöhe zusammenarbeiten, u.a. um eine Weltbevölkerung von über 7,5 Milliarden Menschen zu ernähren und nicht nur das, sondern ihr auch noch Hoffnung auf eine bessere Zukunft zu geben. Dazu gehört auch für die Urbanisierung ganz andere Konzepte zu entwerfen - aussterbende ländliche Regionen können wir uns angesichts von Übervölkerung und Platzmangel in den Städten einfach nicht mehr leisten. Also müssen ländlichen Regionen wieder angebunden werden. OUT : Die in den Industriestaaten zahlenmäßig überlegene Generation X altert rapide und hat nicht mehr viel Zeit noch Weltbewegendes zu leisten. Eine gewisse Rückschrittlichkeit hat sich in ihr breit gemacht, so dass sie sich in zahlreiche Splittergruppen aufteilt, die lieber unterschiedlichste Heilslehren für begrenztes Zielpublikum verbreiten, als sich mit globalen Problemen herumzuschlagen. Offenbar auch aus der Panik heraus alt zu werden, befasst man sich in dieser Generation lieber ausgiebig damit, wie der Einzelne seine Gesundheit optimieren kann und vergisst dabei die politische Dimension des Privaten. Eines Tages alt und pflegebedürftig zu werden, ist so ziemlich das Letzte an Thema, mit dem die heute 50- bis 60-Jährigen irgendetwas zu tun haben wollen. Doch genau das Schicksal wird auch sie bald ereilen und deshalb wäre es ganz schön, sie würden jetzt mehr Disziplin an den Tag legen, etwas bescheidener auftreten, sich zusammenreißen und überlegen, was sie den nächsten beiden Generation hinterlassen wollen, außer einen ausgeplünderten, zerbombten Planeten. |
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Bücher und Hörbücher: World on the Move. In diesem im Dezember 2016 (noch nicht auf Deutsch) erschienenen Buch, skizzieren die Autoren Tomas Hellebrandt und Paolo Mauro die aktuelle Gegenwart als Wendpunkt: Die schnellste wirtschaftliche Entwicklung und die größten Gewinne werden auf den sich entwickelten Märkten in den ärmeren Regionen, allen voran Subsahara Afrika und Indien zu finden sein. Der Einkommensunterschied zwischen Arm und Reich wird sich laut der Studie auf einen weltweiten Maßstab reduzieren und die Verbrauchsstrukturen drastisch ändern - global weniger Geld für Lebensmittel ausgegeben werden müssen, mehr für Güter, Transport und Dienstleistungen zur Verfügung stehen. Das werde in Folge die globale Infrastruktur strapazieren und den Klimawandel beschleunigen. Entscheidungsträger sollten sich rechtzeitig mit diesem wichtigen Moment der Weltgeschichte auseinandersetzen, um auf die tiefgreifenden Effekte auf die Weltwirtschaft und den Planeten vorbereitet zu sein. Ob die Analyse des Lebensmittelverbrauchs und andere Prognosen wirklich so eintreffen werden, bleibt offen. Zumindest sollte man die Studie und ihre Analyse möglichst öffentlich diskutieren.
Jahrbuch - Arbeitszeit. Im neuen Jahrbuch Gute Arbeit, Ausgabe 2017, im Dezember 2016 im Bund-Verlag erschienen, thematisieren die Autoren Lothar Schröder und Hans-Jürgen Urban die Entgrenzung und Flexibilisierung der Arbeitszeit vor dem Hintergrund der Digitalisierung. Die Ware Arbeitskraft wird hochverfügbar, damit verabschieden sich auch normale Arbeitszeiten und Arbeitsverhältnisse. Das neue Jahrbuch diskutiert die Themen und sucht den Weg zu einer neuen Arbeitszeitgestaltung.
Comic-Reportage. Die Berichterstattung vom Irakkrieg hinkte. Vor ein paar Jahren reisten deshalb drei junge Amerikaner mitten in die betroffenen Regionen in den Irak, Syrien und Türkei, um sich selbst ein Bild von der Lage zu machen, wie es in der Region nach dem Irakkrieg aussah. Begleitet wurden sie von der Comicautorin Sarah Glidden, die die Reise zeichnerisch dokumentierte - und damit ein Buch vorlegte, das mehr über Journalismus aussagt als viele andere. Zu der Zeit - heute unvorstellbar - galt Syrien noch als sicherer Hafen für viele Flüchtlinge aus den vom Irakkrieg betroffenen Gegenden. Nach der Abreise der Amerikaner verschlechterte sich die Lage Syriens extrem, der Krieg brauch aus und das Land liegt fünf Jahre später in Schutt und Asche. Dennoch bietet Gliddens Buch einen wertvollen Einblick, hochinteressante Informationen und Hintergründe, die einiges erklären und die Situation kurz vor dem Ausbruch des Chaos in Syrien in der Region schildern. Und wenn man das Buch im Zusammenhang mit den aktuellen Nachrichten betrachtet, sehnt man sich wirklich nur noch danach, dass der Krieg endlich aufhört.
Heimat. Basierend auf einem Workshop von vor zwei Jahren, tragen die damals daran beteiligten Wissenschaftler unterschiedlichster Disziplinen in diesem Band ihre Beiträge vor und stellen sie zur Dikussion. Sie liefern in einem interessanten Ansatz der Gegenüberstellung aus unterschiedlichen Fachrichtungen Definitionen und Analysen und hinterfragen damit anschaulich die unterschiedlichsten Aspekte und Perspektiven von Heimat als Begriff und Erfahrung - bis hin zurück zur Antike. Das Thema ist gegenwärtig hochaktuell und brisant, aber auch der interdisziplinäre Ansatz der Erforschung als solcher schon so interessant und lebendig, das man auf Fortsetzung auch zu anderen Themen hofft.
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Musik fürs Frühjahr 2017 Afghan Women's Orchestra Zohra. Einem afghanischen Frauenorchester begegnet man nicht alle Tage. Vor ein paar Jahren erst startete es mit zehn Musikerinnen, inzwischen sind es dreißig. Im Januar wird das Orchester beim Weltwirtschaftsforum in Davos spielen. Danach geht es auf Tournee nach Zürich, Genf, Berlin, Weimar. Im Sommer 2016 nahm Zohra das erste Album mit traditioneller Musik und neuen Arrangements afghanischer Lieder auf, mit ebensolchen tr
House-Musik. Dass Dr. House alias Hugh Laurie auch gute Musik macht, wissen seine Fans natürlich längst. Etwas spät kommen auch wir endlich darauf, dass man angesichts der sich nur noch wiederholenden Arzt-Folgen vielleicht auch mal beim Blues-Original hereinhören könnte. Die Doppel-CD fasst seine zwei bisher erschienenen Alben zusammen, die einzeln jeweils in den höchsten Tönen gelobt wurden, wobei die Fans sich manchmal uneinig sind, ob nun das erste besser sei als das zweite oder genau umgekehrt. Mit diesem bekommen Sie beide und Laurie überzeugt auch auf beiden. So brillant dargebotenen Blues kann man in solchen Zeiten wie diesen gar nicht oft genug hören. Zu toppen ist das alles zusammengefasst wohl nur noch durch den Besuch eines Live-Konzerts.
Meister aller Klassen - hier aber nicht als Literaturnobelpreisträger, sondern als Musiker. Best-of-Alben sind bei Experten nicht besonders beliebt und bei Fans auch nicht, weil immer genau das Stück fehlt, das man am liebsten hört. Also sind sie nur etwa für Genießer und genießen kann man Bob Dylan auf diesem - es gibt unzählige - tatsächlich rauf und runter. Bei dem kleinen Preis sollte man ruhig zugreifen:
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Kino + DVD: Kino: Die Überglücklichen. Zwei Psychatriepatientinnen büxen aus der Klinik aus und am Ende fragen sich die Zuschauer dieses allein schon wegen seiner Hauptdarstellerinnen tatsächlich herzzerreißenden Films, wieder einmal, wer denn nun verrückt sei, die beiden Frauen oder doch eher die Normalen? Das Thema ist nichts Neues mehr, aber in diesem Fall besonders sehenswert, weil der Film nur selten in klischeehafte Muster abdriftet, und dann äußerst charmant und witzig. Dem Zuschauer bleibt außerdem die harte Wahrheit zweier zerrütteter Leben nicht erspart und die beiden Hauptdarstellerinnen Valeria Bruno Tedeschi und Michaela Ramazotti geben wirklich alles. Seit 29. Dezember 2016 in den deutschen Kinos, deutsche Filmseite: Die Überglücklichen Kino: Love & Friendship. Die Vorlage schrieb die erst 19-jährige, wohlbekannte Jane Austen, ein offenbar unerschöpflicher Fundus für neue Filme. Kein Wunder - die bissige Kritik an einer männerdominierten Welt wirkt erstaunlich aktuell. Und dagegen hilft wie immer scharfe Beobachtungsgabe auf ein beschränktes Mileu angewendet - eine offenbar sowohl der Autorin als auch dem Regisseur zuteil gewordene Gabe. Kate Beckinsale ist in der Rolle als niederträchtigen Intrigantin umwerfend, die Sticheleien in den steifen Konversationen herrlich, die Welt des Standesdünkels kommt einem trotz Abwesenheit im 18. Jahrhundert seltsam bekannt vor. Und damit wirkt auch dieser Stoff irgendwie zeitlos. Seit 29. Dezember 2016 in den deutschen Kinos: Love & Friendship 1. Januar 2017 |
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