Und wir dachten, wir hätten schon alles
von Angelika Petrich-Hornetz
Auch im Weihnachtsgeschäft 2018 boomt einmal mehr der Online-Handel. Das Prinzip dabei ist zwar noch nicht ganz so veraltet wie der Otto-Motor, aber es stammt eindeutig aus den 1980 bis 1990er Jahren. Das erkennt man spätestens am gegenwärtig erreichten Ausmaß der rollenden Paketeflut auf deutschen Straßen und der dazu passenden, sich langsam verfinsternden Mienen von Zustellern und Kunden. Einer wachsenden Anzahl von Abholstationen zum Trotz: Was einst als bequemes, weltweites Einkaufen angepriesen wurde, artet seit ein paar Jahren in puren Stress aus, der alle Beteiligten inzwischen an den Rand des noch Erträglichen bringt. Und das ist gewöhnlich immer ein eindeutiges Zeichen für einen Wendepunkt. Hier ist etwas überholt und es bedarf einer Korrektur in Richtung Zeitgeist
Wer regelmäßig online einkauft, hat das schon alles erlebt: Vollkommen fertige Paketboten, ohne Pause, ohne eine Chance auf einen halbwegs vernünftigen Parkplatz, die dementsprechend an die Tür hetzen und Sturm klingeln, als ginge es um Leib und Leben. Prompt würde man ihnen gern einen Tee anbieten, nicht zuletzt aus reinem Eigennutz, nämlich damit man nicht womöglich noch eine Reanimation einleiten muss.
Wahlweise sollte man eine notwendige werdende Selbst-Reanimation im Auge behalten, weil man wieder einmal wie auf Kohlen auf das mittlerweile, per E-Mail (Die E-Mail ist tot?), Sendungsverfolgung und dergleichen, angekündigte Paket wartet oder der berechtigte Ärger darüber, halbtot im Weihnachtsstresss, im Dunkeln nach der Arbeit, in irgendeiner einsamen Poststation noch ein dringendes Paket abholen zu müsssen.
Denn man angeblich unerreichbar, dabei war man zum angekündigten Liefertermin doch ganz real vor Ort. Nicht zuletzt kommen Pakete durchnässt und/oder kaputt an, was inzwischen regelmäßig eine nicht praktizierbare, professionelle Wareneingangsprüfung erforderte. Dabei nicht zu vergessen, die schon beim Einkauf inzwischen notwendige Überprüfung der Bonität zweifelhafter Verkäufer auf fortschreitend nachlässiger werdenden Verkaufsplattfomen.
Nicht immer fallen diese heutzutage positiv aus, wie noch vor ein paar Jahren, als Vertrauen noch eine harte Währung war. Und so kommt es u.a. vor, dass die angekündigte und auch noch dringend benötigte Kaffeemaschine für 25 Euro, sich beim Auspacken als Staubsaugerroboter für den fünffachen Preis entpuppt. Damit folgt der Rücksendestress des teuren Zeugs - sowie der massive Ärger beim Endkunden darüber, auf zumindest einigen, unnötigen Kosten sitzenzubleiben, ganz zu schweigen, von dem Zeitverlust.
Hinzu kommen weitere Unwägbarkeiten, die jeden angeblich so "bequemen Interneteinkauf" in der Gegenwart ad absurdum führen. Die Verkehrssituation in Deutschland, das sich gerade bemüht, unzählige marode Brücken zu reparieren und aktuell bei Neubauten von Tunneln und Autobahnen deutlich mehr vor Gerichten als auf den Strecken als solchen beschäftigt ist, kann man dementsprechend nur noch als suboptimal bezeichnen, freundlich ausgedrückt. Die Mitarbeiter an zwei Standorten des weltweit und auch in Deutschland größten Online-Versandhauses kündigten außerdem in der letzten Woche vor Weihnachten einen Streik an .
In dieser Kombination dürfte das Schicksal des Weihnachtspäckchen im Online-Handel damit in den nächsten Tagen besiegelt sein. Es wird bei den Lieben möglicherweise nicht mehr rechtzeitig ankommen. Aber genau das ist die erste Pflicht eines Weihnachtspakets, schließlich ist es kein Silvestergeschenk: Es muss rechtzeitig angkommen. Traurige Kinder, es tapfer nehmende Geschwister, enttäuschte Ehefrauen und geknickte Ehegatten oder Großeltern sind das Allerletzte, was man zu Weihnachten unterm Christmastree gebrauchen kann.
Und dann noch die eigenen Unzulänglichkeiten. Man hat es ja gewusst, Weihnachten steht vor der Tür. Ach, was, bis zum 21. Dezember, kann man noch bestellen, heißt es unisono vollmundig in der Werbung des Online-Verrsandhandels. Jawohl, ausgerechnet die größten Online-Händler werben inzwischen sogar im Fernsehen. Das hatten sie in den vergangenen zwanzig Jahren und noch bis vor kurzem, bei zweistelligen Wachstumsraten pro Jahr, noch gar nicht nötig.
Auch diese Rückkehr des Online-Handels zur klassischen Werbung ist ein deutliches Zeichen dafür, dass ein massives Wachstum inzwischen an seine (analogen) Grenzen stößt. In diesem im höchsten Maße "dynamischen" Umfeld haben Online-Kunden nur noch zwei Möglichkeiten: Sie passten sich gnadenlos an. Sie müssten ebenfalls wie Bestell-und-Versand-Machinen arbeiten und 100-prozentig funktionieren, wie es die unverzichtbaren Versand-Mitarbeiter und Paketzusteller seit Jahren vergeblich versuchen. Schließlich erwies sich die Robotik, wenn die Endmeile betrofffen ist, bis dato als zu fantasielos und damit im Ergebnis als Totalversager.
Und die Kunden müssten sich daran gewöhnen bzw. gefallen lassen, dass kurzfristige Bestellungen ab Gegenwart einfach nicht mehr von jenem Erfolg gekrönt sein werden, wie noch regelmäßig vor wenigen Jahren. Im Zenit des globalen Internet-Endkundenschäfts müssten sich die Verbraucher nicht zuletzt, rechtzeitiger mit dem Weihnachtseinkauf beschäftigen, allerspätestens bereits im November. Doch damit stellt sich die unter der Hand gehandelte Frage, welchen Vorteil der Online-Handel überhaupt noch bietet, lag das Vesprechen des Onlinehandels doch genau in seinem Gegenteil vom jetzt Sichtbaren, nämlich darin, alles kurzfristig, just in time, zu jeder Zeit an jeden Ort liefern zu können. Und ja, das klingt nach 1990. Und was ist mit der einzig verbleibenden Alternative, selbst direkt vor Ort einzukaufen?
Dabei sollte man nie vergessen, das für den Kunden ausgelagerte Transport- und Logistikproblem - zumindest, wenn nichts schiefgeht - ist grundsätzlich immer noch der größte Vorteil des Online-Handels ist. Der zweite ist eindeutig die Verfügbarkeit, und zwar gar nicht einmal im direkten, sondern im indirekten Sinn: Es handelt sich ganz konkret lediglich um die Information über die Verfügbarkeit von Waren.
Hier ist selbst der stationäre Handel seit Jahren auf das Internet, als Informationsplattform Nr. 1, angewiesen, auch wenn einige Anbieter aus sehr guten Gründen nie auf Prospekte verzichteten. Im Großhandel existieren immerhin diverse gewachsene und entstandene Plattformen. die über Verfügbarkeiten informieren. Doch leider muss man zugeben, im Einzelhandel gibt es diese nicht, zumindest nicht für den Einzelhandels-End-Kunden.. Einem galoppierendem technologischen Fortschritt, sämtlichen Netzwerken, fortgesetzten Bekundungen und EU-Programmen zum Trotz, besteht der stationäre Einzelhandel immer noch aus Einzelkämpfern mit Einzelinteressen, deren Wettbewerbsfähigkeit in der Gegenwart des globalen Plattformkapitalismus mittlerweile deutlich leidet.
Weder für den Einzelhandel in Deutschland noch auf EU-Ebene existiert irgendeine allgemein zugängliche (Stichwort: Open Access) und brauchbare Internet-Plattform, über die für den Verbraucher sinnvolle Erkundigungen über die Verfügbarkeit von gewünschten Waren vor Ort zu erhalten sind. Sie existieren einfach nicht und genau in dieser Lücke halten sich, auch auf dem deutschen Markt, seit vielen Jahren vor allem drei Anbieter auf: Amazon, Ebay und Facebook, die damit deutlich schlichter als ihre Werbeversprechen arbeiten, nämlich als einfach Waren-Suchmaschinen - und mit ihrer Marktmacht dank mangelnder Konkurrenz aus dem stationären Einzelhandel - dementsprechend auch die allgemeinen Suchmaschinen füttern.
Manchmal bekommt man, je nach Algorithmus, noch einige weitere größere Versandhäuser und Versender oder auch Hersteller angezeigt, aber keine einzige Suchmaschine sagt Ihnen, wo Sie in welchem Mini-Geschäft, direkt vor Ort das Gewünschte erhalten. Und das obwohl jede einzelne Stadt und jeder einzelne Ort in Deutschland selbst ein gut gefülltes Warenlager ist, wo die gesuchten Güter stapelweise auf ihre Kunden vergeblich warten.
Ausnahmen bilden lediglich einige kleinere, lokale Einkaufsplattformen, die - nicht selten als Kooperative in der jüngeren Vergangenheit in einigen Regionen gegründet wurden - aber fortlaufend mühsam per Mundpropaganda oder analog beworben werden müssen. Sonst haben die lokalen Händler im Haifischbecken global agierender Online-Großversender und Suchmaschinen nicht eine einzige Chance.
Die Folge: Sie können laut Internet z.B. wenige Tage vor Weihnachten "problemlos" 72 unterschiedliche Modelle Kerzenständer aus China einkaufen, die alle irgendwann nach Weihnachten oder im neuen Jahr eintreffen werden, aber Sie finden im ganzen WWW keine einzige Information darüber, in welchem Geschäft vor Ort Sie überhaupt ein einziges, benötigtes Exemplar Kerzenständer direkt in ihrem Ort käuflich erwerben können, das Sie sich rechtzeitig zum Fest, von jetzt auf gleich auf den Weihnachtstisch stellen können - überraschend wenig Information im Informations-Zeitalter. Dafür können die Suchmachinen nur bedingt etwas, wenn der stationäre Einzelhandel einer Region oder Stadt, diese nicht mit den entsprechenden Daten über sein vorhandenes Warenangebot füttert.
Probieren Sie es selbst aus. Versuchen Sie Informationen über eine bestimmte Ware im Internet zu finden, die Sie, mit oder ohne menschlichem Faktor - zu spät an den (Geschenke) -Einkauf gedacht, zu viel gearbeitet, zu wenig Zeit, keine Ideen, keine Lust etc. -, selbst und direkt vor Ort mit ernsthaften Absichten käuflich erwerben möchten. Dazu benötigen Sie lediglich zwei Informationen: Die Angabe, wo diese Ware zu bekommen ist und deren aktuelle Verfügbarkeit, damit im Grunde nur eine einzige Information. Und genau das ist im gegenwärtigen Online-Handel nicht möglich. Der Fehler liegt im System, nämlich im Prinzip des gegenwärtigen Online-Handels, dass kein Weg zu weit ist, kein Wunsch zu exotisch ist, um nicht erfüllt zu werden - und damit die vollkommene Missachtung der Versandwege, inklusive vollständiger Ignoranz gegenüber den Vorteilen von kurzen Lieferwegen.
Nur leider, wie bereits erörtert, funktioniert dieses 1980er und 90er-Jahre-Prinzip bei der Masse der kreuz und quer gesendeten Waren im Jahr 2018 nicht mehr ganz so reibungslos wie einst gedacht. Darüber hinaus kann der Online-Handel, wenn er bei diesem Prinzip zu bleiben gedenkt, auch den Wunsch nach einem sogenannten Shopping-Erlebnis nicht erfüllen: Was ist, wenn Sie es einfach nur schön fänden, erst in der letzten Woche vor Weihnachten ihre Geschenke persönlich zu besorgen? Das spart (eigentlich) Zeit- und Krafstoffressourcen und kann auch unter ökologischen Gesichtspunkten in der Gegenwart einfach nicht mehr komplett ignoriert werden.
Dabei wird der Weihnachtseinkauf von Kundenseite tatsächlich immer kurzfristiger eingeplant. Viele schaffen es zeitlich gar nicht anders oder würden zu gern am 21., 22. oder 23. Dezember durch die weihnachtlich geschmückte Stadt schlendern und ihre Geschenke persönlich einkaufen - wenn man nur wüsste wo, wäre vielen Menschen damit wirklich gedient. Dem Stationären Handel dürften damit jedes Jahr nicht nur gut gelaunte, weil weniger gestresste Weihnachtseinkäufer, sondern auch ein nicht zu knapp bemessener, regelmäßiger Umsatz schlicht und einfach entgehen, weil er nur diese eine Information bis heute nicht liefern kann: Wo ist die gewünschte Ware jetzt sofort erhältlich?. Das hieße aber, nicht die Käufer müssten ihr Verhalten einem veralteten Handelskorsett weniger Global Player anpassen, sondern der Einzelhandel seinen Kunden die paar notwendigen Informationen per Internet endlich öffentlich anbieten - immerhin im lokalen Betrieb ohne aufwändige Zollformalitäten durchaus machbar.
Im Kern stellt die Einseitigkeit der Information im Internet über das jeweilige, tatsächlich vorhandene Warenangebot der Parallel-Märkte des Stationären Einzelhandels und des auf wenige Player beschränkten Online-Einzel-Handels ausdrücklich keine "Waffengleichheit", sondern eine Wettbewerbsverzerrung dar. Den stationären Handel trifft, das sei noch einmal ausdrücklich betont, dabei auch eine eigene Schuld, nämlich, sein eigenes Informationsangebot im Netz sträflich vernachlässigt zu haben. Doch in der Praxis dürften viele kleine Unternehmen genau deshalb u.a. in sogenannten "Wallet Gardens" bei Facebook u.ä. gelandet sein: Weil lokale Händler nicht mehr hinterherkommen, ihr Warenangebot, plus Öffnungszeiten und ihren Online-Shop im Meer der globalen Online-Angebote sichtbar zu gestalten.
Gefragt sind u.a. Stadtverwaltungen, Einzelhandelsverbände, IHK, Stadtmarketing und nicht zuletzt für Deutschland auch das Bundeswirtschaftsministerium, um entsprechende, funktionstüchtige Netzwerke anzuregen, deren Bildung zu unterstützen - und internetfreundliche Waren- bzw. Angebotsinformationssysteme für lokale Händler umzusetzen - ob von unten oder oben, ist dann eine Frage des Konzepts. Die Augen vor dem Problem viel zu lange verschlossen zu haben, dass die Angebote lokaler Anbieter und damit einhergehend deren kurze Lieferwege, die im 21. Jahrhundert nachweislich ökologisch und ökonomisch sinnvoll, aber in der Gegenwart online viel zu wenig sichtbbar bis gar unsichtbar geworden sind, verlangt eine unverzügliche Antwort, um die Gefahr abzuwenden, dass der lokale Einzelhandel nicht nur aus dem Netz, sondern auch analog von der Bildfläche verschwindet. In den USA hat diese Entwicklung bereits bedrohliche Fortschritte gemacht.
Die europäischen Staaten, Regionen und Städte sollten endlich aufwachen und aktiv eine Gegen-Strategie entwickeln. Das schließt nicht aus, dass die vorhandenen Globalplayer selbst die Initiative ergreifen und lokale Einzelhandelsplattformen einrichten oder zumindest unterstützen könnten - nur: Sie tun es aktuell nicht, weil das direkte Konkurrenz schaffen würde.
Dabei würden im Zuge von besseren, transparenteren und gezielteren Informationen über das jeweilige Angebot vor Ort eindeutig auch der globale Handel und die globalen Plattformen als solche außerordentlich profitierten.
Bis dahin finden Verbraucher, die gezielt an einem ganz bestimmten Ort der Welt einkaufen möchten, trotz allem technologischem Fortschritt gegewärtig immer noch viel zu wenige bis gar keine Informationen, wo und wann dies für sie möglich ist. Die grobe Vernachlässigung des Wettbewerbsfaktors Standort ist eindeutig ein Problem derzeitiger Internet-Plattformen und Suchmaschinen, die sich diesbezüglich einfach nicht weiterentwickelt haben - s.o. Hinweis auf die 1980er und -90er Jahre. Sie beschränken sich selbst darauf, den Standort von Konsumenten und anderen Einkäufern auszuforschen, statt den Standort von Händlern zu ermitteln und so deutlich anzuzeigen, dass potentielle Kunden erstens einen ordentlichen Überblick erhalten, und zweitens damit selbst eine Auswahl darüber treffen können, wo sie etwas einkaufen wollen - vor Ort oder im Web - womit dann endlich ein echter globaler Wettbewerb stattfinden könnte.
Das Prinzip eines bundesweiten - und natürlich am besten auch europa- und weltweiten - Waren-Verfügbarkeits-Informations-Dienstes ist so einfach, dass es fast wehtut, überhaupt noch darüber berichten zu müssen. Niemand brauchte dafür umfangreiches oder kompliziertes Daten-Material, im Gegenteil, der Charme liegt in der Begrenzung auf die Funktionalität und in einer konsequenten Ergebnisorientierung. Eine vernünftige, gut betreute Internetplattform und Datenbank vorausgesetzt, die, natürlich ausbaufähig, zunächst auf das Notwendige beschränkt bleibt, plus die Mögilchkeit für Händler vor Ort, ihr verfügbares Warenangebot regelmäßig (!) einzupflegen, reichte erst einmal vollkommen aus. Noch nicht einmal Fotos wären unbedingt notwendig, weil sich die potentiellen Käufer vor Ort, sowieso selbst ein Bild von dem Gewünschten machen möchten. Andernfalls könnten sie schließlich auch im herkömmlichen Internet-Handel wie gehabt global bestellen.
Auf Deutschland beschränkt, wäre es ein Dienst am Verbraucher und eine nette Übung für die Vertreter aus Wirschaft und Einzelhandel in der von KI begeisterten "Digitally Driven Economy", die manchmal den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr zu sehen scheint. Dass so ein einfaches Prinzip auf alles Mögliche übetragbar ist, versteht sich von selbst .
Wie formulierte einst John F. Kennedy das wichtigste Verbraucherrecht überhaupt? "The Right to Be Informed". Dieses Verbraucherrecht feiert 2018 bereits sein 56. Jubiläum. Ein guter, aber überfälliger Zeitpunkt, dieses Recht auch im Internet wiederzubeleben - und endlich konsequent umzusetzen.
Die rapide abnehmende Sichtbarkeit des Warenangebots im Stationären Einzelhandels vor Ort im Internet, gerade in der jüngsten Vergangenheit, stellt damit eine immer unterträglicher werdende Desinformation des Verbrauchers über das tatsächliche Angebot im Allgemeinen und über das Angebot vor Ort im Besonderen dar - und damit auch im Widerspruch zu diesem wichtigsten Verbraucherrecht. Eine Steigerung der Sichtbarkeit des stationären Angebots, dient dem Verbraucher, dient dem Stationären Einzelhandel, bietet kurze Lieferwege - unterstützt damit den Umweltschutz - und fördert vor allem den Wettbewerb, der im 21. Jahrhundert in eine deutliche Schieflage geraten ist.
Über diese anhaltend mangelnde Sichtbarkeit sollte der europäische Einzelhandel unbedingt nachdenken, bevor er sich in Panik angesichts sinkender Umsätze nun endgültig von der analogen Oberfläche verabschiedet und, ähnlich wie die Verbraucher zuvor, fast komplett in den konzentrierten Online-Handel weniger Internet-Plattformen verschwindet, um sich damit der Willkür lediglich einer Handvoll Global Player auszuliefern, die als Einzige von dieser Entwicklung profitieren werden. Das hieße aber auch, der stationäre Einzelhandel müsste sich auf seine Vielfalt besinnen und die hausgemachten, eigenen Fehler der Vergangenheit korrgieren, die zuließen, dass diese Vielfalt des stationären Einzelhandels im WWW inzwischen weitestgehend unsichtbar geworden ist.
2018-12-19, Update 2020-09-13, Angelika Petrich-Hornetz, Wirtschaftswetter
Text: ©Angelika Petrich-Hornetz
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