Die internationale Gemeinschaft beging am 10. Dezember 2023 das 75. Jubiläum der Verabschiedung der allgemeinen Menschenrechte. Dazu gehören unverzichtbar die Frauenrechte, denn Frauenrechte sind nichts anderes als Menschenrechte für Frauen. Zuvor, am 25. November 2023, fand der alljährliche UN-Tag zur "Abschaffung der Gewalt gegen Frauen" statt. Darauf folgen, seit vielen Jahren traditionell, einst von Frauenrechtlerinnen ins Leben gerufen, inzwischen von der UN übernommen, 16 Tage Aktivismus zur Abschaffung dieser geschlechtsspezifischen Gewalt - bis zum Tag der Menschenrechte am 10. Dezember. Das Wirtschaftswetter stellt an dieser Stelle die bei uns im Terminkalender 2023 hierzu veröffentlichten Meldungen, eigene und verlinkte, externe Beiträge, vor
Während sich die öffentlich-rechtliche TV-Berichterstattung auch am diesjährigen, äußerst wichtigen Tag - weil die Gewalt gegen Frauen weltweit zunimmt - für die Menschheit zur "Abschaffung der Gewalt an Frauen" einmal mehr in engen Grenzen hielt, viele Medien und öffentliche Stellen sich auf das Thema "Häusliche Gewalt" beschränkten, Stichwort "Beziehungstat", das zweifelsohne wichtig, aber nicht das einzige Problem ist, spielten sich in Israel am 7. Oktober 2023 die dramatischsten Szenen geschlechtsspezifischer Gewalt ab, die man seit 75 Jahren auf dem Boden einer Demokratie gesehen hat. Die Reaktion der Vereinten Nationen: Das Offensichtliche wurde ignoriert, die brutale, sexualisierte Gewalt durch bewaffnete Terroristen heruntergespielt, die Opfer mit hunderten toten, verstümmelten und vergewaltigten Frauen und Kindern unter den Teppich des eisernen Schweigens eines angeblichen Kontextes gestellt, der keiner einzigen sachlichen Überprüfung standhalten wird: Es existiert kein Recht, gegen Frauen Gewalt anwenden zu dürfen.
Dass dies inzwischen selbst in den Vereinten Nationen gänzlich unbekannt geworden ist, erschütterte nicht nur die Opfer dieses massiven Gewaltausbruchs in Israel und ist ein echter, handfester Skandal. Selbst die UN-Frauenorganisationen und weitere , die sich angeblich für Frauenrechte einsetzen, erwiesen sich in diesem Fall als komplett unfähig, erstens die Lage zu überblicken, zweitens das Geschehen sachlich einzuordnen und sich drittens, wie es ihre Aufgabe gewesen wäre, konsequent auf die Seite der weiblichen Opfer der brutalen Massaker zu stellen sowie deren Schutz vehement einzufordern, darunter die unverzügliche Freilassung von noch 15 bis 17 jungen Frauen in den brutalen Händen der Terrorgruppe Hamas, auf deren Konto diese Gewaltorgie geht.
Das ist aber noch nicht alles. Wenn man sich die 75 Jahre Menschenrechte ansieht, gelten sie nach wie vor weltweit nicht für Frauen - und die noch vorhandenen werden zunehmend abgebaut, von echter Gleichberechtigung ist man im Jahr 2023 meilenweit entfernt: Die Gewalt gegen Frauen nimmt zu, und damit auch alle negativen Folgen daraus für die ganze Menschheit. Der Antisemitismus nimmt ebenfalls zu, womit Jüdinnen doppelt betroffen sind; in gegenwärtig weltweit rund 55 bewaffneten Konflikten, von vorwiegend Männern angetrieben, mit Ausnahme ihrer willfährigen Assistentinnen, fallen immer mehr Frauen und Kinder bewaffneter Gewalt zum Opfer; die Friedensnobelpreisträgerin 2023 sitzt in einem iranischen Knast, und ist zusätzlich zu Peitschenhieben verurteilt worden - weil sie sich für Menschen- und Frauenrechte einsetzt, wohlgemerkt; die neue, alte Burschenherrlichkeit zahlloser Staaten, in den Jungen mehr Wert als Mädchen beigemessen wird, jedenfalls so lange diese Jungen im Sinne irgendeines Dikators parieren, fordert wieder harte Männer und schwache Frauen ein; die Rechte von Frauen und Mädchen werden weltweit, jeden Tag weiter eingeschränkt, darunter ihr Recht auf Bildung, Geburtenkontrolle, Arbeit und eigene persönliche Entscheidungen; anstelle des Rechts auf persönliche Entfaltung wird Frauen und Mädchen von ihren eigenen Regierungen mit zunehmend militaristischer werdenen Strukturen aufgetragen und/oder gar gesetzlich vorgeschrieben, zum Wohle des Militär-Staates gefälligst Kinder zu gebären. Mädchen sollen statt ein eigenes, selbstbestimmtes Leben anzustreben, in immer mehr Staaten wieder dazu "herangeführt" werden, dem Manne Untertan zu sein, schlimmstes Beispiel: Afghanistan. Selbst bei solchen, seit Jahrzehnten bearbeiteten Themen, wie die Verheiratung von Minderjährigen drohen nun alle bisherigen Fortschritte eingestellt und der Rückwärtsgang eingelegt zu werden.
Sexuelle Gewalt der Hamas, externe Seite, spiegel.de, im Interview: Juristin über sexuelle Gewalt beim Hamas-Angriff
Zitat zu Frauenrechten: "Man kommt sich auf dem Gebiete der Frauenfrage immer wie ein Wiederkäuer vor. Das liegt an der Taktik der Gegner.", von Hedwig Dohm, 1896
Jedes Jahr werden weltweit mindestens 12 Millionen minderjährige Mädchen verheiratet und aktuell bewegt sich nichts. Michelle Obama, Amal Clooney und Melinda French Gates möchten das ändern, externe Seite bbc.com: "We can end child marriage in a generation"
Frauenhass im Netz - und weit darüber hinaus, Radio-Feature, am 30.11. gesendet, jetzt in der ARD-Audiothek, ca. 52 min: Der autoritäre Mann - Doku über Frauenhass im Netz
Über die ARD-Audiothek: ARD Audiothek - Der autoritäre Mann - Die Autorinnen im Gespräch
Catcalling 1, ohne KI, externe Seite, twitter.com: Hinterherpfeifen 1
Catcalling 2, mit KI, externe Seite, twitter.com: Hinterherpfeifen 2
Frauenfeindlicher Terrorismus. Ende November 2023 ist in Canada erstmals ein Frauenmörder, zum Tatzeitpunkt kurz vor seinem 18. Geburtstag, wegen frauenfeindlichem Terrorismus zur zulässigen Höchststrafe nach Erwachsenenrecht von zehn Jahren ohne Bewährung verurteilt worden. Der Mann hatte einen Mord und einen Mordversuch an zwei Frauen aus dem Motiv Frauenhass und Frauenverachtung begangen, Zitat Staatsanwaltschaft: "Er wollte mit diesen bösartigen Angriffen eine Botschaft der Einschüchterung an alle Frauen und der Inspiration an Männer senden. Das heutige Urteil zeigt Frauen und Männern, dass Gewalt, die auf frauenfeindlichen Überzeugungen beruht, als Terrorismus definiert und entsprechend bestraft werden wird", Zitatende, weitere Informationen, Englisch, externe Seite Public Prosecution Service of Canada, vom 28. November 2023: Court sentences young person as an adult in Murder/Terrorism Case
Freier-Foren. Ein Artikel vom 10. Dezember 2023 (Tag der Menschenrechte) im Tagesspiegel zum Thema Prostitution: Betrügen, erniedrigen, missbrauchen - Die menschenverachtendde Welt der Freierforen
Friedensnobelpreis-Trägerin 2023 Narges Mohammadi - im Gefängnis. Heute, am 10. Dezember 2023, wurde der Friedensnobelpreis in Oslo, Norwegen an die Kinder der Menschen- und Frauenrechtlerin Narges Mohammadi übergeben. Ihre Kinder nahmen die Auszeichnung für ihre Mutter in Emfpang und verlasen einen von ihr verfassten Text. Narges Mohammadi, die Friedensnobelpreisträgerin 2023 konnte persönlich nicht teilnehmen, weil sie seit acht Jahren in iranischen Gefängnissen festgehalten wird. Gewürdigt wurde Mohammadi für ihr Engagement für Menschen- und Fraurechte im Iran, darunter gegen die Todesstrafe unter großem. persönlichem Einsatz, wie man bereits an den insgesamt 13 Festnahmen ablesen kann, aber auch stellvertretend für die gesamte iranische Frauenprotestbewegung "Frauen.Leben.Freiheit", die sich vor einem Jahr anlässlich des Todes von Mahsa Jina Amini gebildet hatte. Mehrere junge Frauen und junge Männer wurden seit dem Beginn der Proteste im September 2022 unter Missachtung rechtsstaatlicher Prinzipien (u.a. kein Zugang für Rechtsanwälte und Familienmitgliedern zu den Gefangenen) verurteilt. Und immer mehr junge Männer, die sich an den Protesten beteiligt hatten, werden seitdem hingerichtet. Mohammadis Einsatz gegen die Todesstrafe im Iran gilt auch ihnen. U.a. wurde am 21. November 2023 still und heimlich der erst 21-jährige Milad Zohrevand im Oktober 2023 festgenommen, bereits Mitte November in einem Schnellverfahren, ohne anwaltliche Vertretung zum Tode verurteilt. Er soll über seine Exekution am 21. November nicht einmal informiert worden sein. Seiner Familie wurde darüberhinaus keine Möglichkeit gegeben, sich von ihrem Sohn und Bruder wenigstens noch einmal vor seiner Hinrichtung zu verabschieden, wie es selbt im Iran vor der Vollstreckung von Todesurteilen eigentlich üblich ist. Die Beerdigung fand mit wenigen Familienmitglieder unter Bewachung durch zahlreiche Sicherheitskräfte statt, berichteten mehrere NGOs übereinstimmend.
Weitere Informationen, externe Seite nobelprize.org: The Nobel Peace Prize Award Ceremony 2023
Der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk in einem Video-Ausschnitt eines ARD-Interviews, geführt von Kathrin Hondel, ARD-Genf, veröffentlicht am 7. Dezember 2023, Länge 10:34 Minuten inklusive Vorspann und Einleitung, externe Seite, ARD-Mediathek.de: Volker Türk, UN-Hochkommissar für Menschenrechte, zum 75-jährigen Bestehen der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte
Audio-Version des Interviews, externe Seite, tagesschau.de, veröffentlicht am 9. Dezember 2023, Länge 13 Minuten: 75 Jahre Allgemeine Erklärung der Menschenrechte - Interview mit Volker Türk.
Wie Sie beim Zuhören feststellen werden, ist dieser Beitrag über drei Minuten länger als das Video und enthält u.a. einige Fragen und Antworten mehr.
2. Audio-Version des Interview, ausgesendet im RBB, 07.12.2023, dieses Mal 12 Minuten lang, externe Seite ardaudiothek.de: UN-Kommissar Türk - An die Kraft der Menschenrechte erinnern
Text-Version des Interviews, mit dem Hinweis, das hierfür das Interview "leicht angepasst" wurde, externe Seite, tagesschau.de, veröffentlicht am 9. Dezember 2023, unter dem Text das "längere" Audio-Inverview, vom 09.12.2023, Länge 13:08 Minuten: UN-Hochkommissar für Menschenrechte - "Diese Gewalt muss zum Ende kommen". In der Textversion erfahren Sie im Gegensat zum Video von Kathrin Hondles Frage nach der Polarisierung im Konflikt zwischen Israel und Hamas, ebenso die Antwort von Türk, in der dieser betont dass seine Arbeit und die seiner Mitarbeiter auf "Ethik und Professionalität gründet". Auch in der Textversion können sie mindestens zwei Fragen der Interviewerin und Antworten von Türk nachlesen, die im Video nicht zu sehen sind, u.a. die o.g. Antwort, die sich auf die Professionalität der Arbeit der UN betrifft.
Wirtschaftswetter-Kommentar: Wenn der UN-Hochkommissar für Menschenrechte erst zwei Monate nach den schwersten Massakern in Israel von der seit zwei Monaten für alle anderen offensichtlich gewordenen, sexualisierten Gewalt der Terrorgruppe Hamas gegen Israelinnen erfahren haben will, wirkt das jedenfalls nicht sehr professionell.
Eine israelische Mutter fürchtet um das Leben ihre Tochter. Während sich die UN seit zwei Monaten ziert, die weiblichen Opfer der Hamas-Massaker angemessen als solche anzuerkennen, ja sogar nur als solche zu benennen, berichtet eine Mutter über einige Fakten des 7. Oktobers 2023, deren Tochter sich immer noch in der widerrechtlichen Geiselhaft dieser Gangster befindet, die Menschen wie objektifizierte, entmenschlichte Beutestücke behandeln, die man nicht nur auf jede erdenklich bösartige Art foltern und abeschlachten kann, wie man nur wollte, sondern auch als "Referenz" an einen Diktator gnädigerweise freilässt - was im Übrigen sehr viel über die alte Burschenherrlichkeit aussagt, die gerade eine angeblich "neue Weltordnung" zementieren möchte, die keine neue, sonderen eine total veraltete ist - wie im finstersten Mittelalter. Katar hat alles, was möglich war, getan und Maßgebliches erreicht und danach, an einigen Stellen war es zumindest zu lesen, an die Internationale Gemeinschaft übergeben - und die versagt nun einmal mehr. Spätestens nach dem Bericht dieser Frau sollte Guterres zurücktreten, ebenfalls die gesamte Führungsriege der UN-Women, unbedingt auch die UN-Leiterin der UNRWA, der Leiter der palästinenischen Hilfsorganisation vor Ort und die Leiterin der UN-Afghanistan-Behörde, die fortgesetzt ständig irgendetwas von "Geduld" erzählt, während die Mädchen in Afghanistan nicht einmal mehr unhelligt einen Zentimeter vor ihre Haustür treten können, aber ein Talibanführer ausgerechnet mit einer WHO-Einladung und einem Schengen-Visum lustig durch Europa reist.
Die weltweite "Geduld" der Frauen ist mit der, allen Ernstes gleich von mehreren UN-Schullehrkräften in Gaza bejubelten, sexualisierten Gewalt von bewaffneten, zugedröhnten Männern gegen Leib und Leben unbewaffneter Frauen endgültig vorbei. Die UN benötigt dringend Führung, aber sicher nicht die herkömmliche, die nicht nur in diesem Fall absolut nichts gegen die exorbitant zunehmenden Gewaltorgien und Unterdrückungstrukturen zum Nachteil von Frauen und Mädchen unternimmt, sondern seit Jahren tatenlos zusieht, wie die Lage von Frauen und Mädchen weltweit immer prekärer wird.
Dieses Versagen ist die nächste Schande im 21. Jahrhundert, nach der ersten Schande des wieder wachsenden Antisemitismus, als hätte es die deutschen Nazis und den zweiten Weltkrieg angeblich niemals gegeben. Die Israelinnen sind von beidem persönlich betroffen und damit doppelt getroffen. An ihrem 75. Feiertag muss sich die UN fragen lassen, welche Werte sie eigentlich noch vertritt, zum Beispiel, ab wann sie sich, in welcher, exakt zu definierenden Art und Weise einmal ganz konkret für die Menschenrechte von Israelinnen, Palästinenserinnen, Afghaninnen, Iranerinnen, Ukrainerinnen und unzähligen weiteren, jeweils zahlenmäßig nicht zu knapp besetzten Gruppen alltäglich bekriegter Frauen einsetzen will. Die UN hat zu beantworten, ab wann genau diese Frauen überfälligerweise ihre Menschenrechte zurückerhalten werden, nachdem ihnen diese während der Amtszeit von Herrn Guterres brutal und widerrechtlich genommen wurden.
Externe Seite, The Free Press, Englisch, vom 8. Dezember 2023: The Woman in the Hamas-Video Is My Daughter
Und übergeben Sie endlich alle Geiseln an internationale Organisationen, die diese ihren Familen zuführen können. Denn genau da gehören sie hin!
Fazit: Wenn sich in der UN nichts ändert, und sie nicht endlich mehr Einsatz für Frauenrechte an den Tag legt, endet es wohl ähnlich, wie sie selbst vor einiger Zeit in gelungener Art und Weise vorgeführt hatte, Stichwort Dinosaurier: Wir bekommen irgendeinen, leider, leider übersehenen Asteroiden auf den Kopf, weil alle zu sehr damit beschäftigt waren, sich gegenseitig zu massakrieren und fertigzumachen - und das war es dann, sowohl mit dem angeblich "glorreichen, männlich-dominanten Heldentum" als auch mit der auf diese einseitge Weise "geführten" Menschheit, die sich derzeit auf dem, sowohl aus der Menschheits- als auch aus der Erdgeschichte wohlbekannten, Asteroiden-Einschläge u.a. Katastrophen ähnlichen Formats nicht übelebensfähigem Holzweg gefräßiger Landwirbeltiere befindet.
Nachtrag, 14. Dezember 2023. Während die internationale Gemeinschaft, darunter erstaunlicherweise die gesamte UN-Spitze sowie ausgerechnet deren Frauenorganisation UN Women und weitere feministische Organisationen zur brutalen, sexualisierten Gewalt gegen israelische Frauen wochenlang mit Schweigen reagierten, kommt das Thema inzwischen in den Frauenzeitschriften an, u.a. in der Elle, externe Seite, elle.de:
Frauenkörper als Schlachtfeld - Warum der Feminismus zu den Taten der Hamas nicht schweigen darf.
Zurück in Deutschland, rüttelt zu den angeblichen Errungenschaften west- und ostdeutscher Gleichberechtigung seit vielen Jahren die Rechtsanwältin und Autorin Christina Clemm auf, die in ihrem Buch "Gegen Frauenhass" aus ihrer beruflichen Erfahrung berichtet, die es in sich hat, und dem wachsenden Hass gegen Frauen in Wort und Tat auch hierzulande mit großer Sorge beobachtet. Sie statuiert darin u.a., dass mittlerweile Gewalt gegen Frauen schulterzuckend hingenommen wird. Für ihre These spricht die Gleichgültigkeit gegenüber der Tatsache, dass in Deutschland allein an jedem dritten Tag eine Frau von ihrem (Ex-)Partner ermordet wird. Die Leser finden in Clemms Buch auch das verbindende Element der Gewalt wieder, die u.a. auch bei der Terrorgruppe Hamas stattfindet: der pathologische Besitzanspruch an den Opfern, dem, siehe oben, sogar die UN nichts entgegenzusetzen hatte, die Millionen und Milliarden Gelder erhält, um das genaue Gegenteil zu bewirken.
Buchempfehlung und Werbung:
Gegen Frauenhass
von Christina Clemm
256 Seiten
ISBN 978-3-446-27731-1
erschienen im September 2023 bei Hanser-Literarturverlage
Akteneinsicht, Clemms Vorgängerbuch ist über die Seite der bpb bestellbar, externe Seite:
AktenEinsicht - Geschichten von Frauen und Gewalt
Interview. Hier noch zur Textversion eines Interviews im RBB mit der Autorin, externe Seite, rbb24.de: "Die Gewalt gegen Frauen nimmt eher zu - die Zahl der Verurteilungen sinkt"
Im Fall Israels betrifft das typische Muster der Entmenschlichung der Opfer auch die männlichen Geiselopfer, die, ähnlich wie weibliche Opfer von männlichen Tätern, ihren Enführern wie eine Sache, ein lebloser Gegenstand "zugeordnet" werden, und die aus Judenhass und Menschenhass betroffen sind. Ähnlich wie Frauenrechte nichts anderes sind als Menschenrechte für Frauen, ist Frauhass auch nichts anderes als gruppenbezogener Menschenhass, womit dieselben Wirkungen und Folgen solcher Taten auch auf die Opfer männlichen Geschlechts übertragbar sind.
Wer sich mit dem Thema Frauenrechte und Gewalt gegen Frauen beschäftigt, hat auch längst bemerkt, das nicht selten Männer, die sich auf die Seite der Frauenrechte stellen, z.B. verantwortungsvolle Väter, die sich für ihre Töchter nachvollziehbarerweise eine bessere Zukunft wünschen, als dass diese versklavt werden, von gewaltbefürwortenden Männern wie Terroristen, aber auch ganzen Regierungen besonders hart bestraft werden, was neben solchen Greueltaten wohl so etwas wie eine Botschaft an sie und ihr Umfeld darstellen soll, die männliche Gewaltherrschaft über Frauen tunlichst nicht in Frage zu stellen.
Beobachten kann man das gegenwärtig u.a. im Iran, wo junge Männer, die sich an den Protesten der Frauen gegen die Verschleierung beteiligten in zweifelhaften Schnellprozessen (u.a. ohne Rechtsbeistand) hart verurteilt und vermehrt hingerichtet werden. Der Unterschied liegt aufgrund des global vorhandenen Machtgefälles zwischen Männern und Frauen vor allem in der Anzahl der Opfer, so dass besonders Frauen betroffen sind. Aber egal, wer sich diesem Gewaltmodell männlicher Vormachtsstellung verweigert oder zu entziehen gedenkt, wird von dessen Anhängern - darunter auch Anhängerinnen (es gab in der Geschichte u.a. auch Frauen, die gegen das Frauenwahlrecht eintraten) - in jedem Fall von Gewalt bedroht, weil in diesem Gesellschaftsmodell Gewalt systemimmanent ist - und zwar weltweit - und damit auch immer der pahtologische Besitzanspruch der Täter enthalten.
Zur aktuellen Weltlage kann man demnach durchaus zu der Erkenntnis gelangen, dass auch die westlichen Industrieländern versagt haben, die Widerstandkraft "ihrer" Frauen in den vergangenen Jahrzehnten seit der Schreckensherrschaft der Nazis angemessen zu unterstützen. 30 Prozent weibliche Führungskräfte in privilegierten Jobs irgendwelcher Chefetagen reichen einfach nicht aus, bei der vorhandenen eklatanten Verbreitung allein schon von häuslicher Gewalt in sätmlichen Gesellschaftsschichten, um dem weltweit wachsenden Frauenhass angemessen zu begegnen.
Wenn die Gleichberechtigung in den vergangenen Jahrzehnten stärker als geschehen in den Fokus genommen wäre, hätte wir heute wohl kaum diese neue Gewaltwelle gegen Frauen, die von autoritären Staaten neuerdings auch noch als eine angebliche "Neue Weltordnung" verkauft werden soll. Dabei handelt es sich in Wirklichkeit um das überholte, veraltete, westliche Lebensmodell der Unterdrückung der dem Mann zugeordneten Frau als solcher, - die sich übrigens ihr Wahlrecht in sämtlichen Demokratien erst mühsamst erkämpfen musste.
Die nun angestrebte "neue Weltordnung" gewisser Staaten, die gegenwärtig damit auffallen, "ihre" Frauen wieder zum Alleinmuttermodell und Kinderkriegen zu animieren, strebt somit absolut nichts Neues an, ganz im Gegenteil. Sollten sich dieser krude Plan, den Frauen auch ihre noch viel zu wenig vorhandenen, mühsam erreichten Rechte zu nehmen, global durchsetzen, wird als erstes die Gewalt gegen Frauen weltweit noch massiver ansteigen, als in der jüngsten Vergangenheit bereits geschehen.
Wer kann so verantwortungslos sein, so etwas Grauenhaftes allen Ernstes seinen eigenen Staatsbürgerinnen, Müttern, Ehefrauen, Partnerinnen, Töchtern, Schwestern, Cousinen, Freundinnen, Arbeistkolleginnen, Mitarbeiterinnen, Chefinnen etc. erstens, als vermeintliches Erfolgsmodell verkaufen - und zweitens, überhaupt allen Ernstes zumuten zu wollen? Es droht damit nichts weniger, als dass die Welt mit diesem Plan von einseitig männlich geprägten Gewalt- und Unrechtsstaaten übersät sein wird, die vor allem für Frauen, aber auch für alle rechtschaffenen Männer nicht mehr bewohnbar sein wird. Wer auf solch eine zweifelhafte Erfolgsgeschichte tausendjähriger Unterdrückerregime verzichten möchte, sollte sich also schleunigst etwas wirklich Kluges einfallen lassen.
2023-12-11 und 2023-12-14, Angelika Petrich-Hornetz, Wirtschaftswetter
Text: ©Angelika Petrich-Hornetz, Wirtschaftswetter
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