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Editorial im Frühling + Sommer 2025


Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Leserinnen und Leser,

besser spät als nie melden wir uns zurück, im fortgesetzten Semi-Ruhestatus aufgrund sonstiger Überarbeitung. Immerhin, das zwingt uns noch mehr als sonst schon dazu, Wichtiges zu priorisieren und Unwichtigeres hintenanzustellen - oder Letzteres anderen zu überlassen. Das beibehaltene Schwerpunkthema "Strukturen" bleibt wichtiger den je, denn diese galoppieren fortgesetzt in zweifelhafte Richtungen - siehe hierzu auch das erste Editorial des Jahres 2025: Editorial 1 2025, inklusive fortgesetzen Herausdrängens von Frauen und Jugendlichen aus dem öffentlichen digitalen Raum, während sich die Manosphäre dort mit Gewalt fortgesetzt breitmacht.

Inzwischen wachen einige auf, wohin das führen wird - und vor allem, wie schnell man, in vorauseilendem Gehorsam, selbst auf die dümmsten Argumenationsketten der neuen, alten Gewaltverherrlicher hereinzufallen droht. Darunter befinden sich auch jene der amtierenden Trump-Administration, um u.a. sämtliche DEI-Programme, nicht nur aus Regierungsprogrammen und öffentlichen Verwaltungen zu eliminieren - und privatwirtschafltiche Unternehmen hierzu aufzufordern.

DEI ist die Abkürzung von Diversity, Equity, Inklusion, zu deutsch: Vielfalt, Gerechtigkeit und Inklusion. Auf Wikipedia ist zu lesen, Zitat: "In den Vereinigten Staaten sind Vielfalt, Gerechtigkeit und Inklusion organisatorische Rahmenbedingungen, die darauf abzielen, die faire Behandlung und volle Teilhabe aller Menschen zu fördern", Zitatende. Weiter unten wird die Lage ab 2025 aktualsiert, denn das von der USA Regierung vehement betriebene Auslöschen dieser ehemals geltenden "Rahmenbedingung" schafft diese angestrebte (bisher noch nie erreichte) Teilhabe gerade im großen Stil ab.

Zwei sehr große "Schönheitsfehler" in der Argumentation gegen DEI, die angeblich nur ein paar Minderheiten betreffe und damit, so wird falsch suggeriert, diese angeblich unverhältnismäßig und überproportional gegenüber einer angeblich großen Mehrheit von "Normalen" aufwertete, liegt in der Ignoranz gegenüber der Tatsache, dass erstens Einseitigkeit die Wirtschaft noch nie gefördert hat und zweitens, die von der DEI-Auslöschung massivst betroffene Frauen als solche keine Minderheit sind. Im Gegenteil, Frauen bilden in vielen Staaten sogar die Mehrheit, auch wenn ihre tägliche Dezimierung, u.a. durch Femizide, ebenfalls fortgesetzt betrieben wird. Und mit Kindern und Jugendlichen zusammen, bilden Frauen in jedem Land der Welt die absolute Mehrheit, was die meisten, die von angeblich priorisiertem "Minderheiten-Schutz" von Wenigen schwafeln, immer noch nicht begriffen haben oder bewusst zur (Haar)-Spalterei einsetzen.

Vergessen Sie das nie: Frauen, die in Autokratien keine andere Rolle als jene spielen sollen, wieder zurück zu Heim und Herd gedrängt zu werden sind keine Minderheit (!). Dafür lassen sie sich gegenwärtig erstaunlich viel oder sehr wenig, wie man es nimmt, von einigen wenigen mächtigen weißen Männern bieten, die das Rad sehr weit zurückdrehen wollen. Die Frage lautet, wie lange noch? Bis der Rückschritt perfektioniert, das Ende der Menschheit besiegelt worden ist? Denn diese Menschheit wird ohne Frauen, Kinder und Jugendliche, definitiv nicht stattfinden, und darum ist ihre Teilhabe, auch am öffentlichen Diskurs, schlicht unverzichtbar.

Ihnen wünschen wir trotz dieser kritischen Hintergrundlage, stets Besonnenheit in allen Lagen und hoffentlich ein paar glückliche Sonnenscheinstunden

Ihre
Angelika Petrich-Hornetz

Lübeck, am 1. Juni 2025

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