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Editorial im Frühjahr 2007

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Leserinnen und Leser,

Sparen? Das klingt nach einem trockenem, freudlosen Thema. Zugegeben, kaum etwas anderes als die Erhöhung der Mehrwertsteuer könnte als Anlass zu diesem ersten Schwerpunkt im neuen Jahr reizvoller sein. Mit dem Wort wird suggeriert, dass man sich etwas vorenthält, was vielleicht bei besserer Kassenlage freudig ausgegeben worden wäre. Im Englischen wird Sparen daher passend als to conserve übersetzt, konservieren, und nichts scheint der Bewegung mehr abholt und dem Geben ferner zu sein als das.

Andere englische Verben öffnen vielleicht eher die Augen für die Vielfalt einer Tätigkeit, die allgemein eher als Nicht-Tätigkeit aufgefasst wird: to save – sichern, retten, bergen, aufheben oder to put aside – beiseite packen, aufbewahren. Das klingt schon etwas mehr nach bewusster Aktivität eines nur scheinbar in nebulöser Passivität verharrenden Verbs.

Schließlich landen wir in unserer ökonomisierten Welt bei: to economise oder amerikanisch to economize, Begriffe, die das Sparen zum Haushalten und Wirtschaften aufwerten, wobei ein sparsames Vorgehen dem klugen Wirtschaften nicht abträglich zu sein scheint, schließlich wird to economize auch mit Rationalisieren gleichgesetzt und ein wenig mehr Ratio (Verstand) vor und während des Geldausgebens hat eigentlich noch niemandem geschadet.

Und dann ist Sparen auch abseits des schnöden Mammons überall ein großes Thema, schließlich denken sehr viele Menschen nicht umsonst (!) darüber nach, manche schon ganz verzweifelt, wie sie Zeit sparen können. Andere denken schon weiter, nämlich wen oder was sie sich eigentlich ersparen könnten, damit sie ihre optimistische Grundstimmung nicht verlieren, die man durchaus gut gebrauchen kann, wenn man Stress einsparen und mit seinen Kräften haushalten muss - auch diese sind ein sehr begrenztes Gut. Wir sind alle darauf angewiesen, mit unseren eigenen Ressourcen und denen anderer sparsam, im Sinne von vorsichtig, schonend (to conserve heißt auch: schonen, erhalten), umzugehen, damit sich niemand im wörtlichen Sinne total verausgaben muss.

Wir hoffen, Sie gewinnen in unserer ersten Ausgabe des neuen Jahres einen Einblick in interessante, überraschende und aktuelle Facetten des Sparens und wünschen Ihnen, dass Sie sich im Jahr 2007 mit Verstand und Feingefühl bewahren und einsetzen sowie für lohnende Ziele sparen und investieren.

Ihnen ein erfolgreiches und glückliches neues Jahr!

Mit vielen Grüßen
Angelika Petrich-Hornetz
Lübeck, im Januar 2007

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