von Carola Fiedler
Schreibe ich ’was zum Thema Sparen? Also, vorher muss ich noch fix zur Post. Die Post ist bei uns ein kleiner Schalter im Supermarkt. Da war ich nicht alleine. Ein alter Herr mit Hörapparat und Leselupe tätigte seine Bankgeschäfte, fragte die Angestellte gründlich aus und ach ja, er wolle auch noch Marken, Wohlfahrtsmarken. Hinter mir schnaubten Kunden: Wir fahren jetzt woanders einkaufen. Eine Dame vor mir zur Angestellten: Können Sie nicht mal meins schnell... .
Die Angestellte: Da muss ich an den Computer, eine Moment noch bitte und jeder Kunde hat das Recht ordentlich bedient zu werden. Ein genervtes Gesicht seitens der Kundin. Sie stürmte los, ihre Einkäufe zu machen. Der alte Herr hatte unterdessen eine riesigen Stapel Wohlfahrtsmarken gekauft. Der schreibt wohl an Gott und die Welt, alle Achtung. Dann war ich dran. Die Dame kam zurück, um sich zu beschweren und ihre Post zu erledigen.
Nicht, dass ich gern meine Zeit im Supermarkt oder am Postschalter verbringe. Ja, Künstler schlafen bis Mittag und sitzen dann mit einem Glas Rotwein in der Sonne.
Was das mit Sparen zu tun hat? Ganz einfach: Nerven sparen. Hat meine Oma immer gesagt: Da spar ich mir doch die Nerven!
Es gibt Dinge, die ich gerade nicht ändern kann und ich erspare mir und anderen die Aufregung. Die kleine Zwangspause habe ich lächelnd - Tendenz grinsend - genutzt, um die Leute zu beobachten. Meine Kraft brauche ich für Wichtigeres.
Und noch eins, Lächeln macht schöner - innen und außen. Hat die Dame wohl nicht gewusst.
2007-01-01 by Carola Fiedler, Wirtschaftswetter
Text: © Carola Fiedler
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