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Mit viel Her(t)z und umschmeichelndem Sound

Internationale Funkausstellung 2007: Retro in Technik und Design bekämpfen die eiskalte Digitalisierung der Unterhaltung

von Annegret Handel-Kempf

Über „eine der stärksten IFAs“, die es in der 83jährigen Geschichte der Internationalen Funkausstellung in Berlin je gegeben hat, freut sich Messe-Berlin-Geschäftsführer Jens Heydecker: „Bei der zweiten jährlichen IFA erreichen wir das Rekordniveau von 2005.“

Der Grund dafür, dass die Unternehmen trotz der neuerdings doppelt so häufig stattfindenden Funkausstellung ihre Auftritte nicht reduzierten, läge darin, dass der Wettbewerb extrem hart sei. „Noch nie waren so viele neue Produkte so schnell und preiswert im Markt“, diagnostizierte Heydecker. Alle Produkte, die der private Nutzer für Unterhaltung (UE), IT und Telekommunikation (TK) brauche, gebe es bei der europäischen Leitmesse unterm Funkturm zu sehen. „Diese Produkte treiben die Entwicklung und den Markt an“, so der Messe-Chef.

Auch dem Thema Energie hat sich die Industrie gewidmet: „Moderne Fernsehgeräte benötigen im Stand-by-Betrieb nur noch weniger als ein Watt“, betont Hans-Joachim Kamp, Vizepräsident des Zentralverbands Elektrotechnik und Elektroindustrie (ZVEI). Die Bereitschaftsschaltung eines Fernsehgeräts wird derzeit so weit abgesenkt, das sie an einem Tag weniger Energie verbraucht, als eine 60-Watt-Glühlampe in zwölf Minuten. Sind Satelliten-, DVB-T-Empfänger und Festplatten-Videorekorder im Fernseher eingebaut, beschränkt sich der Stand-by-Verbrauch auf ein einziges Gerät. Auch soll die Leistungsaufnahme pro Quadratzentimeter Bildfläche weiter reduziert werden: Schließlich haben die derzeit am stärksten gefragten TV-Geräte über 94 Zentimeter (37 Zoll) eine eineinhalb (bei 37 Zoll) oder fast dreimal (bei 50 Zoll) so große Bildfläche, wie die früher bequem in die Schrankwand passenden Röhrengeräte mit 72 Zentimetern (28 Zoll) Diagonale.

Die wichtigsten Trends

Völlig hochaufgelöst

Mehr denn je sind in diesem Jahr High Definition (HD), also hochauflösende Medien wie Fernseher und Digicams, sowie Digitaltechnik und Audio im Trend. Zusätzlich nehmen sich die meisten führenden Hersteller des Themas „Hertz“ an: Die Spitzengeräte unter den Flachbildfernsehern bieten die schon bei Röhrengeräten bewährte 100-Hertz (Hz)-Technologie. Das heißt, die Bildwechselfrequenz wird verdoppelt, wodurch störende Unschärfen bei sehr schnellen Bewegungen vermieden werden sollen.

Auch die Loewe XElos-TV-Geräte wurden mit 100-Hertz-Technologie für hochauflösende, flimmerfreie Bildqualität ausgerüstet, so etwa der XElos 42 HD+ 100.

Teuer ist in: Die großen Unternehmen setzen weiter auf Marke, Qualität und Design als Verkaufsargumente. Diese Strategie hat sich als erfolgreich erwiesen. Zwei Hersteller haben in Deutschland sogar ihren Durchschnittspreis gesteigert. Dem Aufsichtsratsvorsitzenden der Gesellschaft für Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik (gfu), Reiner Hecker zufolge, geben die Konsumenten in diesem Jahr pro TV-Gerät 20 Prozent mehr aus. Dafür bekommen sie größere Diagonalen und mehr Qualität. Bei Samsung sollen 70 Zoll-LCD- und 63-Zoll-Plasma-Geräte tatsächlich zu kaufen sein. In Korea hat Samsung im Juni den mit 70 Zoll größten Full-HD-Fernseher mit Light Emitting Diodes (LED) vorgestellt, der damit 50 Prozent Energie sparen, sowie Geisterbilder und Flackern vermeiden kann. Die „Local Dimming Technology“ erlaubt es, einzelne LEDs gezielt anzusteuern. Dadurch steigt der dynamische Kontrast des Geräts, dessen Startpreis bei 48.000 Euro lag, auf einen Wert von 500.000:1.

Designstarke LCD-TVs der F8-Serie bringt Samsung zum Preis von 3.199 Euro (LE-46F86BD) und 2.599 Euro (LE-40F86BD) auf den Markt. Die F9-Serie (ab September) kommt, zusätzlich zur vollen Pixeldarstellung Full HD und 100-Hertz-Bewegungsgleichmäßigkeit, mit LED-Smartlighting als Hintergrundlicht der LCD-Displays, bei Bildschirmdiagonalen in großen Größen.

„Je größer der Bildschirm, desto eher braucht der Kunde Full HD, wenn er sehr dicht dran sitzt“, erklärt Carsten Landshöft von Hitachi. „Wer ein Kinoerlebnis haben will und für ein Pixelerlebnis wie vor einer großen Leinwand voll dransitzen will, der braucht Full HD.“ Eine Bildschirmdiagonale von 60 Zoll hat der Plasma-Fernseher P60XR01 (6.499 Euro) von Hitachi, der im Gegensatz zu HD-Ready-Geräten alle übertragenen Pixel (1.920x1.080) abbildet. Hitachis Spitzenprodukt ist durch einen 250-Gigabyte-Festplattenrekorder und einen Motordrehfuß besonders komfortabel.

Bei Sharp geht man davon aus, dass Full HD und 100 Hertz (Hz) die Markttreiber der IFA 2007 sein werden. Den mit 108 Zoll (273 cm) größten Fernseher der Welt wird das Unternehmen nach und nach einführen. Als hoch auflösende Full HD-LCD-TVs, mit einer High-Definition-Auflösung von 1.920 mal 1.080 Pixel, können Kino-Enthusiasten mit der verdoppelten Bildwechselfrequenz von 100 Hertz den Sharp Aquos LC-46HD1E (4.499 Euro) oder den LC-52HD1E (5.499 Euro), mit 117 beziehungsweise 132 Zentimetern Bilddiagonale, in edler Carbon-Optik, ausprobieren. Unterbricht Werbung den Film, wird der erhöhte Geräuschpegel automatisch an das Niveau des Films angepasst.

Designvision ist bei Sharp der rahmenlose Fernseher. Das heißt, die Gerätefläche stimmt immer stärker mit der Bildschirmfläche überein. Der Rahmen hat nur noch eine unauffällige Design-Funktion.

Auf cooleres Design bei schlankerem Rahmen setzt Toshiba mit „Picture Frame“ beim Full-HD LCD-TV 40XF350D (ab September), der für seine 40 Zoll (102 cm) Bildschirmdiagonale weniger Platz braucht, als herkömmliche 37-Zoller. Sein Rahmen ist weniger als zwei Zentimeter breit, gegenüber den etwa fünf Zentimetern Breite bei herkömmlichen LCD-Fernsehern.

Der größte von Toshiba in Europa angebotene LCD-TV ist der High-End REGZA 57Z3030D der Z-Serie (145 cm, ab September/Oktober). „Active Vision M100“ errechnet bei ihm 100Hz-Bilder in Full HD-Auflösung.

Der Lenaro 100 Hz (ab Oktober, 1.999 Euro) von Grundig hat nicht nur viel Her(t)z für schnelle Bewegungsabläufe ohne Unschärfen in der Wahrnehmung, sondern auch sein digitales Empfangsteil über die Software komplett in den Fernseher integriert: Das Umschalten zwischen den Programmen läuft über die TV-Ebene der Fernbedienung ab. Auch beim schwarz-schimmernden Lenaro DVB-T (ab Oktober, ab 799 Euro) ist eine getrennte Settop-Box für den Digital Video Broadcast (DVBT)-Empfang, der den früheren analogen Antennenempfang weitgehend abgelöst hat, überflüssig: Das digitale Empfangsteil ist im Fernseher eingebaut, das heißt, Antennenstecker einstecken genügt, um empfangsbereit zu sein.

Beim Zirndorfer Familienunternehmen Metz, das mit Entwicklung und Produktion „Made in Germany“ 2006 seinen Umsatz im Bereich Consumer Electronics um 30 Prozent auf 134 Millionen Euro steigerte, besteht die Möglichkeit, zahlreiche früher produzierte LCD-TVs (ab Chassis 605), die bereits im Markt sind, mit hochauflösendem HDTV-Empfang für präzisere Konturen und sattere Bildfarben nachzurüsten. Auch Satelliten-Empfang ist nach- oder umrüstbar. Das heißt, wenn man etwa wegen eines Umzugs die Empfangsart wechseln will, muss man sich dennoch das Wohnzimmer nicht mit Extra-Box und –Fernbedienung zustellen. Metz produziert übrigens noch Röhrengeräte, die allerdings deutlich flacher ausfallen, als die früher gebauten. Metz-Geschäftsführer Norbert Kotzauer: „2006 wurden mehr Röhren- als LCD-TVs verkauft“.

Auf alle Eventualitäten eingestellt ist der Metz Linus 32 HDTV 100 R (zum Jahreswechsel erhältlich), mit 100 Hertz und einem innovativen Festplattenrekorder, mit dessen Hilfe ein Programm im Hintergrund aufgenommen und ein anderes zeitgleich gesehen werden kann. Bei Bedarf auch mit Unterbrechungen, etwa wenn das Telefon klingelt, ohne dass von dem live angesehenen Programm eine Sekunde verloren geht (Time Shift).

Interaktivität ist in, beispielsweise sein eigener Programmdirektor sein, da Programme zwischengespeichert und wann man will abgerufen werden können. Bei Philips sorgt eine Pause-Taste dafür, dass das laufende Programm nach Lust und Laune angehalten und fortgesetzt werden kann: Beispielsweise mit dem 250-Gigabyte-Festplattenrekorder DVDR 5570 H (600 Euro), der auch Dolby-Surround-Sound auf den Aufnahmen festhält. Die neuesten Festplattenrekorder verschiedener Hersteller bieten auch Aufnahme beziehungsweise Wiedergabe in HD-Qualität.

Philips bestückt seine Ambilight-Technik, die den Fernseher mit einem korrespondierenden Umgebungslicht umgibt, mit Light Emitting Diodes (LED): Dadurch soll vor allem der Energieverbrauch gesenkt werden. Neu führt das Unternehmen 47- und 52-Zoll-LCD-Flat-TV ein, etwa den 47PFL9532 (3.499 Euro). Die 52-Zoll-Varianten, beispielsweise der 52PFL9632D mit Full HD und 100 Hertz-Technologie, mit möglichst vielen und klar zu sehenden Bilddetails, sollen kurz nach der IFA in den Läden stehen.

Eskalation in Blau

Der Multiformat-HD-Player Samsung BD-UP5000 (999 Euro, ab Oktober) ist der erste HD-Player weltweit, der neben den Videoinformationen der beiden High-Defintion-Formate HD-DVD und Blu-ray auch ihre multimedialen Inhalte abspielen kann, also mit allen hochauflösenden Filmen auf dem Markt etwas anfängt. Als Kombi ist er etwa 400 Euro teurer als ein reines Blu-ray-Gerät: Angesichts des endlosen Formate-Streits der Hersteller aber auch zukunftssicherer, da Samsung zufolge bislang nur ein Fünftel aller erhältlichen Filmtitel in beiden Formaten zu haben sind.

Wie sein Vorgänger GGW-H10N beschreibt der neue LG Super Multi Blue GGW-H20N nicht nur Blu-ray-Discs, sondern liest auch das zweite High Definition-Format HD DVD. Zudem brennt der H20N Blue-ray-(BD-R-)Scheiben mit sechsfacher Geschwindigkeit. Das interne optische Speichergerät, das zur IFA auf den Markt kommt, soll bezahlbarer werden, das heißt nicht mehr als 400 Euro kosten. Neben allen gängigen CD- und DVD-Formaten, inklusive DVD Dual und Double Layer, liest und schreibt der GGW-H20N auch DVD-RAM und unterstützt doppellagige BD-Medien, deren Speicherkapazität 50 Gigabyte beträgt.

Der Pioneer BDP-LX70A Blu-ray-Player (ab Oktober, 1.499 Euro) spielt mit HD digital film direct 24, als echtes Heimkino, tatsächlich 24 Vollbilder pro Sekunde ab, so wie sie bei der Produktion von Hollywood-Filmen aufgenommen und in großen Kinos vorgeführt werden. Normalerweise laufen DVDs und der zugehörige Soundtrack zuhause schneller als im Kino, so dass einem der Film nicht nur viel kürzer als im schummrigen Kino-Dunkel erscheint, sondern der Flug in die Phantasiewelt deutlich verkürzt ist.

Auch der Sharp Blu-ray-Player BD-HP20S (4. Quartal) spielt Filme genau in der Laufgeschwindigkeit ab, in der die Bilder in den Studios aufgenommen werden (24p-Vollbildverfahren). Kinofilme werden mit 24 Bildern pro Sekunde aufgezeichnet, also einem Bild weniger als das bisher meist gesendete und verwendete PAL-Format benötigt. Deshalb wirken die Bilder bei Fernsehsendungen und DVDs, die nach PAL-Standard mit 25 Bildern pro Sekunde abgespielt werden, beschleunigt und die Tonlage von Geräuschen und Stimmen ist leicht erhöht. Das „p“ steht für „progressive Bildwiedergabe“, die nur Vollbilder anstelle des vom Fernsehen bekannten Zeilensprungverfahrens (Interlaced) zeigt. Allerdings müssen für 24p-Wiedergabe alle beteiligten Geräte, also auch der Fernseher, auf diese Frequenz ausgerichtet sein.

Internet als Programm

Die Inhaltevielfalt von immer mehr TV-Sendern, bis hin zum Nutzer-kreierten Web 2.0, zeigt, dass die Amateurangebote im Internet ohne professionelle Technik und Medien nicht überleben könnten. Fernsehen übers Internet ist, zumindest den Vermutungen der Gebühreneinzugszentrale (GEZ) nach, bald auf allen Internetfähigen Geräten, beispielsweise PCs und Handys, zu sehen.

Ingo Wolf, Geschäftsführer von Grid-TV mit mehr als 250 IPTV-Kanälen zufolge, ist bei der Programmübertragung übers Internetprotokoll (IPTV) der „Durchbruch jetzt passiert“. Mitte des nächsten Jahres werde es auf dieser Schiene hierzulande mehr als 3.000 internationale Sender geben. Derzeit sehen 4,25 Millionen deutsche Zuschauer viermal täglich für acht Minuten Internet-TV. Die hochauflösenden HDTV-Programme können bereits übers Internet-Fernsehen ausgestrahlt werden. 7.000 Arbeitsplätze werden Wolf zufolge in den nächsten Jahren in Deutschland beim IPTV entstehen. Schon würden Menschen fehlen, die sich in der Kombination von IT und Kameraführung ausbilden lassen. Eine IPTV- und Multimedia-Plattform ist beispielsweise der Microsoft Mediaroom.

Toller Ton

Auch Stereo- und Raumfüllender 5.1-Surround-Sound sind gefragt: Starker Ton mit viel Gefühl öffnet wieder die Geldbeutel. Grundig widmet sich zum 100. Geburtstag des Firmengründers Max Grundig dem Revival der Stereo-Audiorama-Lautsprecher (599 Euro, ab Februar 2008) aus den 1970er-Jahren, den kultigen Kugelboxen mit 360-Grad-Raumklang, in denen jeweils vier Lautsprecher-Systeme stecken. Technologie und Design wurden aufgepeppt. Entwicklung, Design und Produktion der High-End-Kugeln sind komplett „made in Germany“.

Für dreidimensionalen Klang im Heimkino sorgt mit einem 7.1-Kanal-Soundsystem der AV-Receiver Samsung AV-R720 (659 Euro, ab Oktober), der fit für Blu-ray ist und Full HD unterstützt.

Während herkömmliche Lautsprecher Schall nur in eine Richtung erzeugen, bilden die neuen dreidimensionalen Pioneer-Lautsprecher des Heimkino-Systems LX01 (2.499 Euro, ab Oktober) Klangfelder in alle Richtungen - einschließlich einer vertikalen Abstrahlung zur Raumdecke. So entsteht ein der Live-Musik ähnlicher Effekt mit vollem, dreidimensionalem Surround Klang.

Der Grundig Fine Arts 2007-Fernseher (ab Dezember), der in der 3.000-Euro-Preisklasse angesiedelt ist, fällt durch eine am äußersten Rand verspiegelte Frontglasscheibe auf, die wie eine Brille alle externen Fremdlichtspiegelungen reduziert und als Kontrastfilter die Bildqualität steigert. Der extravagante Lautsprecher des Standgerätes, mit seinem ungewöhnlich großen Resonanzkörper, besticht durch geometrische Muster als Designelemente, die direkt auf die Speaker ausgerichtet sind und dem Klang dadurch besonders gut Gehör verschaffen.

Breitbild-16:9-Heimkino mit Full HD (1.920x1.080 Pixel) und ruckelfreier 100 Hertz-Technologie bietet in 52-Zoll-Größe (132 cm) der Individual 52 Compose Full HD + 100 von Loewe, der Top-Bild, -Ton und –Outfit aus seiner Produktfamilie, entsprechend dem persönlichen Gestaltungswillen, in die Wohnraumumgebung einfügt. Elegant integriert wird beispielsweise der Centerspeaker in den Standfuß beim Centerspeaker Floor Stand I Compose. Zusammen mit vier Standlautsprechern, sowie dem aktiven Subwoofer, entsteht so raumfüllender 5.1 Surround Sound.

Fürs authentische Kinoerlebnis in bis zu 60-Quadratmeter-großen Zimmern, das den Zuschauer und –hörer mit einer einzigen Komponente ins Herz der Klanglandschaft versetzt, sorgt der Loewe Individual Sound Projektor zusammen mit dem Individual 52 Compose-Fernseher: Er analysiert die Raumakustik, richtet die Klangstrahlen teils auf den Hörer, teils per Reflexion über die Wände aus, und liefert Surround-Wirkung mit Mehrkanal-Raumklang von digitalen Quellen.

Ohne umständliche Lautsprecher- und Kabelinstallation, sollen die Fernsehzuschauer künftig durch Philips’ Ambisound von 5.1 Surround-Sound, unabhängig von Sitzposition, Raumgestaltung und –Größe, umgeben sein. Das heißt, sie sitzen ganz normal vor dem TV-Gerät, werden aber rundum harmonisch von den Geräuschen aus dem Fernseher umschlossen. Bereits erhältlich ist etwa das HTS 8100 AmbiSound Surround System (1.200 Euro) mit fünf Verstärkern.

Mehr als Raumfüllenden 360-Grad-Klang verspricht das Design-Objekt XOUNTS, das Lautsprecher und zugleich Lichtquelle ist, mit einem Look, der sich mit auswechselbaren Hüllen ganz schnell verändern und der aktuellen Stimmung oder Mode anpassen lässt. Digitale, kabellose Funkübertragung lässt die Musik aus iPod, Handy, Stereoanlage oder Fernseher aus dem Soundsystem erschallen. Ab 329 Euro (Soundsystem), Xounts Wireless ab 469 Euro, Styles ab 59 Euro.

JBL bringt mit der JBL ES (300 - 1.100 Euro pro Paar) zur IFA eine komplett neue Lautsprecher-Serie auf den Markt, die Profitechnik und elegantes Design in Kirsche, Buche und Esche schwarz vereint. Besondere Kennzeichen sind die sich nach hinten verjüngenden Gehäuse und eine Schallwand, die verrundet in die Oberseite der Box übergeht und akustisch wirkungsvoll stehende Wellen reduziert.

Funk im Web

Die 250 Millionen potenziellen Internet-Radio-Hörer sollen das Programm der 10.000 via Internet sendenden Stationen unabhängig vom PC hören können: Deshalb rüstet Grundig seine Ovation 2i CDS 9000 WEB-Design-Anlage (599 Euro) zur IFA für diese Option auf. Der als Wandschmuck taugliche HiFi-Flachmann holt mittels WLAN-Netz Musik aus dem PC und von Internet-Sendern, ohne dass der Rechner angeschaltet sein muss. Auch das tragbare Radio Web Boy 60 (249 Euro, ab Oktober) sendet Internet-Programme. Fujitsu Siemens greift auf Radioprogramme aus dem World Wide Web mit dem Activy Media Center 570 zu.

Entwickelte Vernetzung

Das Thema "Vernetzung“ löst seine Knoten, weil die Inhalte immer einfacher in die Geräte hineingebracht werden. Beispielsweise kommen Bilder vom Fotoapparat direkt auf den Fernseher, indem der Kamera-Chip umstandslos ins TV-Gerät oder in den Festplattenrekorder eingesteckt wird.

Loewe etwa entwickelt das Fernsehgerät weiter zum intelligenten, vernetzten Medienzentrum und damit zum Mittelpunkt multimedialer Möglichkeiten. Mit den beispielsweise trendig-weiß hochglänzenden Geräten Connect Media (37 Zoll mit Mediaplayer, 2.300 Euro) wird mittels eines Network Mediaplayers und eines WLAN-Moduls direkt auf Fotos und Videos eines PCs oder eines Netzwerkspeichers zugegriffen: Und zwar durch den integrierten HDTV-Empfänger in hochauflösender Bild- und Klangqualität. Ob von Digitalkamera, Handy, Camcorder, MP3-Player, Spiele-Konsole, HD-DVD- oder Blu-ray-Player: Inhalte all dieser Medien werden auf den Connect-LCD-Fernsehgeräten via USB- und anderer Schnittstellen und Eingänge direkt dargestellt.

Einer für alle: Fujitsu Siemens launcht mit dem Scaleo Home Server (ab 699 Euro; kommt zum Weihnachtsgeschäft) nicht nur einen Microsoft Home Server, sondern den ersten Home Server für Europa. Er ähnelt einem PC, funktioniert jedoch ohne Maus und Display, und erhält Daten auch dann, wenn eine der beiden Festplatten ausfallen sollte. Fotos, Filme und Sound Files lassen sich auf dem Heimserver zentral ablegen und von überall aus dem vernetzten Heim, sowie aus dem Internet abrufen. Außerdem präsentiert das Unternehmen Wireless-Produkte zur Vernetzung mehrer Computer mit LCD- und Plasma-TV, HiFi und MP3-Player oder Media Center PCs, ohne Kabelgewirr.

Als erstes Toshiba Audio-Video-Notebook mit HD-DVD-Brenner in Deutschland präsentiert sich der Qosmio G40-11L (400 GB, 3.299 Euro), der auch ein 17-Zoll-LCD-Fernseher ist und in elegantem Schwarz-Weiß als Multimediastation selbst im Schlafzimmer nicht unangenehm auffällt. 30 Gigabyte auf HD-DVD brennen, also die gesamte Musiksammlung auf einen Rohling, dauert etwa drei Stunden.

Eine Maus, die sich gern in Wohnzimmern aufhält und bei erhobener Hand zur Fernbedienung wird, ist die MX Air von Logitech (150 Euro). Mit ihr lässt sich selbst aus zehn Metern Entfernung die Musik eines Media-Center-PCs an- oder lauter stellen und eine Diashow starten. Gewöhnungsbedürftig ist das berührungsempfindliche Scrollrad, das sie anstelle eines mechanischen eingebaut hat. Auf die Steuerung per Gesten reagiert sie gut.

UEberall digital dabei

Mobilität und Lifestyle decken in diesem Jahr trendige Unterhaltungs- und Info-Elektronik von MP3, über mobile Navigation, bis zu Mobile TV ab.

Beim videotauglichen, 85 Gramm leichten MP3-Player YP-S5 von Samsung (249 Euro, ab September) hat man Taschenkino, ausfahrbare Lautsprecher, Bilder, Musik, MPEG4-Filmclips, Wecker, Diktiergerät und Bluetooth-Schnittstelle für zwei kabellose Bluetooth-Headsets immer dabei, wobei jede Unterhaltung für einen Anruf auf dem eigenen Bluetooth-Handy unterbrochen wird.

Unter edlem Design denkt das Premium-Navigationssystem Sony NV-U92T (400 Euro) mit, und verliert selbst bei zeitweise ausfallenden GPS-Signalen nicht die Orientierung: Bewegungs- und Höhensensoren springen bei Fahrten durch Tunnels, Häuserschluchten und unter Brücken ein. Der Verkehrsfunk wird automatisch überwacht und gegebenenfalls eine Umleitung vorgeschlagen. Malt man mit dem Finger ein Dach ein, berechnet der Pfadfinder die Route zum eingegebenen Heimatort.

Projektor statt Zigarettenschachtel: Einen LED-Digital Light Processing (DLP)-Ultra Mobile Projektor, mit einer Bilddiagonalen bis zu 80 Zoll, 100 Lumen Helligkeit bei einer Lebensdauer der Lampen von über 20 000 Stunden, einem Kontrastverhältnis von 2000:1 und einer maximalen Auflösung von 800:600, sowie den Mini-Maßen von 154 mal 117 mal 50 Millimetern, bei 750 Gramm Gewicht, zeigt LG mit dem HS 101.

Auf dem im Auto mitnehmbaren Grundig Personal Media Player MPixx 4100 (149 Euro, ab Oktober), einem digitalen Movie- und Musicplayer, mit bis zu fünf Gigabyte Speicherplatz, sehr großem Display, gutem Klang und Anschluss für zwei Kopfhörer, können zwei Kinder oder erwachsene Beifahrer gleichzeitig auf dem Weg in den Urlaub Filme sehen, ohne dass sie einen tragbaren Fernseher dazu brauchen.

Einen 16:9-Breitbild-Fernseher mit digitalem DVB-T- und analogem Empfangsteil, der in die Hosentasche gesteckt und am Strand oder im Garten genutzt werden kann, bringt Grundig mit dem Davio7 Portable LCD-TV (229 Euro) in die Geschäfte. Der auflösungsstarke TV-Zwerg zeigt bei Programmwechseln sofort an, wie die eingeschaltete Sendung heißt und wie lange sie schon läuft.

Besonders leise, Strom sparend, schadstoffarm und halogenfrei sind die Scaleo Green Edition PCs von Fujitsu Siemens (599 Euro, ab Oktober).

Schnell im Bild

Bei der digitalen Einsteigerkamera S85 von Samsung (199 Euro) kann der Benutzer Schärfe und Belichtung manuell selbst steuern. Neben anderer neuester Technik, arbeitet sie mit automatischer Gesichtserkennung, Verwacklungsschutz und Szeneprogrammen, bei einem Empfindlichkeitsbereich bis zu ISO 1.600.

Gesichter werden nicht mehr nur von vorn, sondern auch von der Seite oder im Liegen mit der FinePix F50fd von Fujifilm (ab Oktober) erkannt. Die Kamera, die mit einem 12 Megapixel Super CCD Sensor ausgestattet ist, passt Schärfe und Belichtung automatisch an.

Bis zu vier Stunden Selbstgedrehte Filme in High Definition aufnehmen: Der Samsung VP-HMX10A (879 Euro) bietet - laut Hersteller - als einziger High Definition Camcorder vier Gigabyte integrierten Flash-Speicher.

Ein Schnellstarter ist der Hybrid-Camcorder Samsung VP-DX10 (649 Euro, ab September), mit DVD-Laufwerk und integriertem vier Gigabyte großem Flash-Speicher, der Videos selbst schneiden und auf DVDs brennen kann.

Im Urlaub eine Kopie des gerade gedrehten Films an Ferien-Bekanntschaften weitergeben, kann man ohne PC mit dem Hitachi Hybrid Camcorder DZ-HS501E (679 Euro): 23 Stunden Aufnahmen in Standardqualität lassen sich von der 30-Gigabyte-Festplatte mit einem einzigen Knopfdruck direkt auf DVDs brennen.

Ohne PC speichert der DVDirect-Rekorder VRD-MC5 von Sony (219 Euro, ab September) Videos und Digitalfotos von fast allen Camcordern, einschließlich Modellen mit MiniDV, DVD oder Festplatte, auf DVD. Auch die Daten von High-Definition-Handycams lassen sich ohne Qualitätsverlust auf einer AVCHD-Disc erstellen. Und selbst alte VHS-Aufnahmen werden konvertiert.

Der weltweit erste HD Video Walkman GV-HD700 von Sony (1.500 Euro, ab September) spielt auf einem Sieben-Zoll-Display im Breitbild-Format Aufnahmen, die mit einem HDV- oder DV-Camcorder gemacht wurden, zur mobilen Kontrolle in sehr guter Farbqualität ab, zeichnet sie auf und sichert sie. Dabei werden 100 Prozent der aufgezeichneten Video-Frames auf dem LC-Display dargestellt.

Ab Oktober gibt es von Philips 10,2-Zoll-große digitale Bilderrahmen, die mit vier unterschiedlich gestylten Rahmen erhältlich sind.

Wecker, Kalender und Musik bringt der Digital Video Frame DPF7X-SE (159 Euro, September) von Toshiba mit, der außer Fotos auch Videos in einer Art klassischer Bilderrahmen ablaufen lässt.

Digitale Spielereien

Tragbare Computer sind als reine Arbeitsmaschinen Vergangenheit: Speziell kreiert für digitale Spielfilme, MP3-Files, Internet Chats, LAN-Parties und Video-Telefonie sind die Amilo Xi2428 und Xi2528 Multimedia-Notebooks von Fujitsu Siemens, die dank Media-Funktionstasten nicht einmal eingeschaltet sein müssen, um Filme vorzuspielen (1.000-2.000 Euro, zum Weihnachtsgeschäft im Handel).

Extra auf Gamer und Graphikorientierte Anwender ist das rot-schwarz-marmorierte Satego X200-200-Gaming-Notebook (1.799 Euro) von Toshiba ausgerichtet. Ein Dolby-Home-Theatre versetzt die Spieler mit echtem Raumklang auf eine Pirateninsel, in ein außerirdisches Raumschiff oder auf eine Formel-1-Rennstrecke. Teamplayer verwenden Mikrofon und Kamera, die im Displaygehäuse integriert sind.

Gamer können sich zur IFA mit amBX Licht-, Sound-, Vibrations- und Windeffekten verwöhnen lassen. Die Premium-Version (399 Euro), die alle Peripherie-Geräte umfasst, soll mit Vibrationseinheiten am Handgelenk in direkter Korrespondenz zum verwendeten Spiel reagieren.

An die unterschiedlichen Fingerlängen passt sich eine Tastatur in Wellenform an, die ein Teil der drahtlosen Maus-Tastatur-Kombination Logitech Cordless Desktop Wave (90 Euro) ist. Auch die gebogene Form der Tasten, Spezialtasten für häufig benötigte Funktionen und eine gepolsterte Handballenauflage sollen es den Händen bequemer machen, endlose Stunden Eingaben und Befehle einzuhämmern. Das Wellenkeyboard ohne Maus gibt es ab Oktober für 50 Euro.

Ab September sorgt Philips mit der eleganten, schwarz- und silberfarbenen Slider Fernbedienung SRU7140 (40 Euro) für Verwirrung, die wie ein zusammenschiebbares Handy aussieht, jedoch viererlei Geräte steuern kann (TV, SAT, DVD HDD und Receiver).

Unter dem Titel Active Crystals kreierten die Designteams von Philips und Swarovski Kopfhörer und USB-Sticks aus Silbermetall und transparentem Kristall. Der magnetische Zylinder der Halskette Amazone (129 Euro, ab Herbst) hält auf der einen Seite einen MP3-Player und auf der anderen zwei silber-metallene Ohrhörer. Die USB-Sticks Heart Ware und Heart Beat gibt es als Herz-Anhänger (149 Euro), in denen jeweils ein Gigabyte-Stick, mit bis zu 1.000 Fotos oder 250 Songs ruht. Kristallgeschmückte Kopfhörer allein kosten zwischen 69 und 99 Euro.

Und was kommt nach all den erfüllenden Neuerungen zu den nächsten IFAs? Für Sharp ist die Antwort ganz klar: „Deutlich flachere Fernseher“.


2007-09-04 Annegret Handel-Kempf, Wirtschaftswetter
Text: ©Annegret Handel-Kempf
Foto Themenbanner: Dr. Elisabeth Kärcher
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