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Neue Wege

Die CeBIT 2008 ist consumer-orientierter als angekündigt

von Annegret Handel-Kempf

Fremde Stadt, die U-Bahn hält, doch wie geht’s weiter? Kein Problem, Navigationsgerät aus der Jackentasche ziehen und schon bekommt man erklärt, welchen Ausgang man aus dem Bahnhof nehmen muss und wie man weiter geht, um zur gesuchten Adresse zu gelangen.

Die CeBIT 2008, als weltgrößte Messe für die digitale Welt, wechselt rapide die Fahrtrichtung, nachdem sie in den vergangenen Jahren zunehmend einem hochpotenzierten Elektrofachmarkt ähnelte. Dennoch hat die nun gewählte, offiziell als „Business-orientiert“ betitelte Straße vom 4. bis zum 9. März in Hannover jede Menge Fahrbahnen, die auch von Privatmenschen genutzt werden können. Ständig stößt man zudem auf Abzweigungen hin zu reinen Verbraucherthemen.

Die Trends 2008

Wer beispielsweise an Navigation und Telematik im Alltag und auf Reisen interessiert ist, kann auf der CeBIT in eine Welt eintauchen, die jetzt auch die Fußgänger entdeckt. Eine Zukunftsvision ist mit vier Rädern auf dem Boden zu sehen: Auf dem Freigelände nördlich der Halle 26 soll das Fahrerassistenz-Wunder Caroline, ein Auto, das bei der DARPA Grand Challenge in der Mojave Wüste im US-Bundesstaat Nevada führerlos durch eine künstlich erbaute Stadt fuhr, ohne Fahrer den Weg finden.

Wer keine Lust auf horrende Stromrechnungen hat, erfährt beim Trend-Thema Green IT, wie sich die Energieverschwendung der Stand by-Tasten, sowie Wärme abstrahlender Notebooks und DVD-Rekorder, eindämmen lässt, wie Strom aus erneuerbaren Energien bezogen und deren Ausbau gefördert werden kann. Wie Virtualisierung die Stromkosten der Rechenzentren senkt, erläutert VMware (Halle 2, Stand A 30). IBM-Forscher zeigen erstmals ein Modell für ein emissionsfreies Rechenzentrum durch Energiewiederverwendung. „Die Stromwirtschaft der Zukunft wird in hohem Maße eine IT-Wirtschaft sein“, prognostizierte Robert Werner, Vorstand Greenpeace energy eG, bei der CeBIT-Preview in München. „Allein, was in Deutschland an Stand by-Energie verbraucht wird, sind zehn Prozent des Gesamt-Energieverbrauchs in Deutschland“, sagte Joseph Reger, als CTO oberste Instanz für technologische Weichenstellungen bei Fujitsu Siemens Computers. Schlimmer noch: „Internetnutzer, die in der virtuellen Welt ‘Second Life‘ einen Avatar haben, verbrauchen im Schnitt soviel Strom wie ihr gesamter Haushalt. Der Energiebedarf verdoppelt sich“.

Wer nach allen Regeln digitaler Kunst speichern, sichern und aufzeichnen will, ist mit intelligenten Festplatten gut bedient.

Wer ohne Umstände und auch unterwegs im Internet zuhause sein will, dem wird geholfen.

Wer einen schicken, dünnen Flachbildschirm – solo oder am Notebook - sucht, der zugleich sparsam arbeitet, ist mit Displays gut bedient, die im Hintergrund durch Light Emitting Diodes (LED) erleuchtet werden. Außerdem im Trend: TV-Tuner im Monitor. Und Full-HD-TVs auch für kleinere Bildschirme.

Wer seine Telefonrechnungen eindämmen will, bekommt technische Unterstützung.

Trend 1: Perfekt geortet und geleitet

Lösung für gordische Verkehrsknoten
Unübersichtliche Autobahnkreuze und Ausfahrten nimmt eine neuartige Software in den Navigon 8110-Navigtionssystemen unter die Lupe: Bessere Orientierung und Sicherheit sollen durch eine realistische Anzeige des Knotenpunktes, der richtigen Fahrspur an der aktuellen Kreuzung und durch einen Ausblick auf die weitere Strecke erreicht werden. Die Routenkalkulation soll schneller, die Reaktionszeit des Co-Piloten kürzer sein. MP3-Player und Radio sind im 8110 eingebaut. Mit Europakarten für 38 Länder ausgestattet ist das Navi, das auch spezielle Motorrad-Touren auf dem Kasten hat.

Navigationssystem mit Unterhaltungswert
Das laut Hersteller weltweit erste Hybrid-Navigationssystem bringt Pioneer mit dem AVIC-F500BT im zweiten Quartal auf den Markt. Vernetzt mit dem vorhandenen Audiosystem ist es als Navi, Bluetooth-Freisprecheinrichtung und Verstärker zu nutzen. Die Bildschirmeinheit ist abnehmbar und lässt sich als tragbarer Multimedia-Player für Videos und Musik immer und überall verwenden.

Automatisches Notrufsystem
Telematik wird zur Standardausrüstung in PKWs: Ab 2010 soll Plänen der EU-Kommission zufolge eCall, ein automatisches Notrufsystem, für das der Karlsruher Mobility-Experte PTV die Software liefert, für alle Neuwagen zur Pflicht werden. eCall löst bei einem Unfall automatisch einen Notruf aus, überträgt die Global Positioning System (GPS)-Daten des Fahrzeugs, übermittelt Angaben zum Auto und zur Crashintensität, und bewirkt so eine schnellere Rettung via Leitstelle (Halle 15, Stand F 08).

Navigation bis zum Schreibtisch
Dynamische, also zeitabhängige Inhalte, wie wechselnde Benzinpreise, sowie für Fußgänger relevante Themen sind voll im Trend beim Erforschen und Festhalten von Regionen für digitale Navigationssysteme. „Hilfe, auch wenn die Straße weg ist, bis hin zum eigenen Schreibtisch“, verspricht beispielsweise NAVTEQ (Halle 14, Stand E 24), Anbieter von digitalen Karteninformationen, mit NAVTEQ Discover Cities. Das Datenbank-Paket besteht aus Kartendaten, Fußweggeometrie wie Haltestellen, Treppen oder Ein- und Ausgängen, Informationen zu öffentlichen Verkehrsmitteln sowie für Fußgänger interessanten Punkten. Mobile Endgeräte sollen mit NAVTEQ Discover Cities zu persönlichen Reiseführern für Fußgänger werden, gleichermaßen für Geschäftsreisende und für Touristen, die stets auf dem Laufenden gehalten werden, was sich in ihrer Nähe befindet und wie sie dort hinkommen. Die Verhandlungen mit den Geräteherstellern laufen.

Navigation im Handy
Wer den Weg zur Arbeit, zum Sport, zu Freunden und Verwandten kennt, braucht nur ab und zu einen digitalen Wegweiser. T-Mobile-Kunden können sich mit NaviGate 2.0 für 99 Cents pro Route bei Bedarf einzelne Wegstrecken auf ihrem mobilen Begleiter, beispielsweise Handy oder MDA II, anzeigen lassen. Über eine Luftschnittstelle werden sie für ihre Routenwahl mit frisch aktualisiertem Kartenmaterial und den neuesten Verkehrsinfos versorgt. Der ähnlich funktionierende Vodafone Navigator wird zur CeBIT ohne Extra-Hardware auch für das Samsung i550v und das Nokia N95 8GB angeboten.

Navigationsgerät im PC-Bauch
Navigationssystem, Videokonferenz-Unterstützung und drahtloser Internetzugang: Der Ultra Mobile PC (UMPC) Q1 Ultra-PRO von Samsung ist mit 690 Gramm, 60-Gigabyte-Festplatte, einer Notizbuch-Handschriftenerkennung, Multimedia-Musik- und Film-Abspiel-Funktionen, sowie einer Front- und Back-Kamera, die als Webcam und Schnappschuss-Fotoapparat dienen, eine extrem leichte Alles-in-einem-Gerät-Lösung. Der UMTS-Mobilfunk-Turbo High Speed Downlink Packet Access (HSDPA) sorgt für Tempo bei der Datenübertragung unterwegs.

Erst fahren, dann zahlen
Wer wenig fährt, gefährliche Straßen und Stoßzeiten meidet, und sich immer an die gültigen Höchstgeschwindigkeiten hält, soll richtig Geld sparen. „Zahle, wie Du fährst“ (Pay as you drive) heißt diese neue Kfz-Versicherungsart, deren technische Umsetzung in Hannover von PTV gezeigt wird (Halle 15, Stand F 08). Eine Telematikbox im Auto empfängt während der Fahrt GPS-Signale, wertet die gefahrenen Strecken nach Kriterien wie Kilometerzählung und Geschwindigkeitsbeschränkungen aus, und schickt eine Zusammenfassung an die Versicherung. Erst dann wird dort die Rechnung geschrieben. Datenschutz soll dadurch garantiert werden, dass alle anderen Infos bereits im Auto gelöscht werden.

Arzt und Schwester gesucht
Der Patient löst im Krankenhaus mit einem Knopfdruck Alarm aus, der auf Laptop, PDA oder einem mobilen Rufgerät von Schwester und Arzt eingeht. Das Neue am Wireless Positioning System von Nonius Software (Halle 12, Stand D82/1): Über eine Zentrale lässt sich orten, wo sich die einzelnen Personen befinden.

Das Kino auf der Nase
Digitalen Lebensgenuss hält allen, die beispielsweise auf Langstreckenflügen Angst vor Langeweile haben, eine Brille aus der Kult-Designerschmiede FROG vor Augen: Der cinemizer. Mit der Optik von Carl Zeiss zeigt er Videos von tragbaren Playern, iPods, DVD-Playern oder der Spielekonsole in Kinoqualität. Dazu simuliert der cinemizer ein zwei Meter entferntes Display mit 115 Zentimetern Durchmesser. Die Brille und ihre Lautsprecher lassen sich individuell anpassen: auch an die erforderlichen Dioptrien-Stärken bei Sehschwächen.

Trend 2: IT-Unternehmen entdecken die Umwelt

Garantiert grüner Null-Watt-Monitor
Wenn alles in voller Blüte steht, bringt Fujitsu Siemens im Sommer – ganz im Trend der Green-IT-Initiative - einen Null-Watt-Monitor auf den Markt, der in Hannover schon im Frühling zu sehen ist (Green IT Village in Halle 9). Herkömmliche Bildschirme verbrauchen im Stand-by-Betrieb, auch wenn sie längst dunkel sind, Energie und tragen in dieser Zeit bis zu zehn Euro jährlich zur Stromrechnung bei. So war es bisher. Ein Schaltelement im Netzteil trennt den neuartigen 20-Zoll-Monitor computergesteuert komplett vom Netz, wenn er gerade nichts zu tun hat. Ebenfalls auf Befehl des PC springt der Null-Watt-Monitor wieder an, wenn die Arbeit ruft.

Erster schadstoffarmer Toner für Farblaser
Farbtoner der TBS Printware Vertriebs GmbH (Halle 23, Stand B38), die für mehrere Druckermodelle von Hewlett Packard verfügbar sind, unterschritten in einer Materialuntersuchung und Emissionprüfung die einzuhaltenden Grenzwerte von Schadstoffen wie Benzol, Styrol und Schwermetallen deutlich und sind dafür von der Landesgewerbeanstalt Bayern mit dem Zertifikat LGA-schadstoffgeprüft ausgezeichnet worden. Laut Hersteller sind die Kartuschen das erste schadstoffarme Tonerprodukt für Farblaser.

Trend 3: Unendlicher Speicherbedarf

Futter für Sammler und Jäger
Auf die menschlichen Urinstinkte des Sammelns und Jagens, die in unserer Zeit mit immer größer werdenden Datenmengen einhergehen, setzt das neue Potsdamer Unternehmen Fukato (Halle 25, Stand D40). „Eine Billion Disketten wären notwendig, um die in einem einzigen Jahr weltweit produzierten digitalen Daten zu speichern“, erläutert Mit-Inhaber Jürgen Rakow. „Das würde elf Stapel hoch zum Mond ergeben.“ Für Fans großer Kapazitäten und hoher Sicherheit ist beispielsweise eine intelligente Festplatten-Serverlösung gedacht: datacask io 3105v ist ein Modell für vier Festplatten, die auch zu einem großen virtuellen Laufwerk bündelbar sind. Ist das Gerät an einen Router angeschlossen, können mehrere PCs via Internet aus allen Teilen der Erde auf die gespeicherten Daten zugreifen.

Schnelle Karte mit Riesen-Hunger
Komplette Sammlungen von MP3-Musikdateien oder digitaler Bilder speichert eine 16-Gigabyte-Secure Digital High Capacity Card (SDHC) von AnMOS Technology Corporation (Halle 23, Stand A01(13)), deren Schreibgeschwindigkeit nach Herstellerangaben bei mindestens sechs Megabyte pro Sekunde liegt. Die kleine SDHC-Karte, auf die es lebenslange Garantie gibt, entdeckt den Angaben zufolge selbständig Fehler und korrigiert diese.

Trend 4: Überall Internet – von der Schule bis ins Bett

Alles easy beim Familien-Mini-PC
Mit dem EeePC-Laptop von ASUS, dessen Name für dreimal easy (leicht) in der Anwendung, sowie für exzellenten Internetzugang und mobile Unterhaltung steht, sollen alle Familienmitglieder leicht und problemlos arbeiten, lernen und spielen können. Auf dem CeBIT-Stand (Halle 26, Stand D39) kann sich erstmals jedermann mit dem aktuellen und bereits mit dem CES 2008 Innovationspreis gekrönten EeePC 4G mit Sieben-Zoll-Display, einem Gewicht von 920 Gramm und einem Preis von 299 Euro befassen, sowie weitere Produktneuheiten rund um die neue PC-Gattung ins Visier nehmen. Das robuste, Schultaschen-taugliche Notebook soll allen, die das Teletubbies-Alter überschritten haben, das Internet als Informationsquelle spielend leicht erschließen und auch Erwachsenen unterwegs und in der Freizeit als Begleiter dienen. Eine Desktop-Version des Eee-PC, der E-DT, der bis Mai in den Handel kommt, ist auf der CeBIT ebenfalls zu bestaunen.

Schicker Begleiter mit Traum-Maßen
Extrem schick ist das Multimedia-Design-Notebook R700-Aura von Samsung, das exakt dem aktuellen 17-Zoll-Trend bei Notebooks entspricht – der große Bildschirm spart den Desktop-PC. Filme, auch aus dem Internet, Bilder und Grafiken sind darauf gut anzusehen. Mit der Grafikkarte Geforce 8600 GS von Nvidia ist der Laptop zudem sogar für Spiele geeignet und kann High Definition (HD)-Videos sowie 3D-Grafiken sehr gut wiedergeben. Und er arbeitet wahnsinnig leise.

Trend 5: Gute Sicht mit hellen LED-Displays und Full-HD-TVs

Angenehme Draufsicht in jedem Licht
Superleicht, mit seinem zwei Kilogramm Notebook-Tablet-PC-Gewicht, ist der Toshiba Portégé M700, dessen dreh- und umklappbarer Bildschirm mittels eines speziellen Eingabestiftes zur intuitiven Kommunikation mit dem PC genutzt werden kann. Das heißt, auf den Monitor per Hand geschriebene Notizen wandern direkt in den Bauch des Computers. Das Display ist durch die sparsame LED-Hintergrundbeleuchtung besonders hell und somit auch bei Präsentationen im Freien gut lesbar. Das robuste Notebook ist vor Festplattencrashs mit 3D-Bewegungsmeldern geschützt, hält mit Zweitakku 8,5 Stunden Arbeit durch und ist auch durch eine Bluetooth-Mobiltelefon-Authentifizierung vor unberechtigten Zugriffen auf seinen Datenbestand geschützt.

Helligkeits-Sensor reguliert das Bild
In Klavierlack schwarz mit edlen Silber-Applikationen kommt erstmals ein 32-Zoll-Fernseher mit Full HD-Bildschirm der XV-Serie von Toshiba auf den Markt. Die große Nachfrage nach TV-Geräten, die hochauflösende Inhalte voll abbilden, veranlasste den Hersteller, mit der 81-Zentimeter-Bildschirmdiagonale auch in kleinräumigere Dimensionen des superscharfen Fernsehgenusses vorzustoßen. Je nachdem, wie die Lichtverhältnisse um den 32XV505D herum sind, reguliert ein Lichtsensor das Bild automatisch.

Trend 6: Umleitungen zum Billig-Telefonat

Billiggespräche ins Ausland
Telefonate ins Ausland kosten teilweise nur noch knapp ein Fünftel, wenn sie mithilfe einer auf dem Handy installierten Software von BT Germany zunächst als Inlands-Verbindung zum Invoice-Einwahlknoten des Unternehmens umgeleitet werden. Über das globale Netzwerk von BT wird der Anruf ins Zielland weitergeleitet und dort die gewünschte Nummer gewählt. Dem Münchner Netzwerk- und IT-Dienstleister zufolge, fallen während des Gesprächs kaum höhere Kosten an, als bei einem günstigen Mobilfunk-Inlandsgespräch (NordLB-Forum bei Halle 17).

Eine Handynummer für PC und Mobiltelefon
2008 soll das Jahr der Flatrates werden: Doch auch die können manchmal ganz schön ins Geld gehen. Billiger ist beispielsweise eine gemeinsame Handynummer für Mobiltelefon und PC: Wer viel im Ausland unterwegs ist, muss damit beim Reden über Tarifgrenzen hinweg weniger auf die Uhr schauen, weil aus dem Mobilfunk- ein Internetgespräch wird, wenn bei einem Anruf auf dem Handy auch der PC klingelt. Details zum Messenger PC gibt es bei Vodafone, Freigelände G04 südlich von Halle 25.

Mehrwert für die Zukunft

Und wer sich die Frage stellt, was denn noch an neuen Produkten aus IT, Telekommunikation und Unterhaltungselektronik kommen kann, die den Massenmarkt zum Jubeln bringen, wird auf den Seitenstreifen der Messe, hinter vorgehaltener Hand, manch Interessantes erfahren:

Über Internet-Radios mit Bildern, deren Tausende von Sendungen in der Küche und überall genossen werden könnten – sobald und sofern irgendwann die Probleme mit den Rechten an Filmen und sonstigen Produktionen gelöst sein werden.

Über Laptops, die wieder reizvolle, weil zuverlässige Qualitäten bieten könnten, wenn sie nicht nach Preisdruckkriterien gebaut werden müssten. Das würde zwar die Anschaffung eines tragbaren Computers um 100 Euro erhöhen, sich aber über sicherere und langwierigere Nutzbarkeit rentieren. Und Menschen helfen: Denen, die in weiter Ferne nicht unter unzumutbaren Bedingungen produzieren müssten und denen, die auch an näher gelegenen Orten Arbeitsplätze haben und behalten könnten.

Über Menschen, die ihren Sozialstatus in ihren kleinen asiatischen Dörfern deutlich steigern können, wenn sie ein Jahr lang in einer Fabrik gearbeitet haben: Zwar bei längeren Arbeitszeiten, als in westlichen Tarifverträgen steht, aber - wenn sie Glück haben – in einem vergleichsweise angenehmen Umfeld. Auf die Produktendpreise wirken sich letztere wesentliche Unterschiede zu weniger löblichen Betrieben, Insidern zufolge, kaum aus.

Über Möglichkeiten, bedenkliche oder funktionsuntüchtige Güter gar nicht erst auf die Schiffe zu verladen und solange zum Hersteller oder Subunternehmen zurückzuschicken, bis sie zumutbar sind.

Über kleine Fachhändler, deren Beratungskompetenz wieder zunehmend gefragt sein wird, wenn eine zweite Käufergruppe IT und Unterhaltungselektronik immer mehr im Internet einkauft, und die Fachmärkte zunächst zu Ausstellungshallen für billigeren Online-Kauf mutieren und dann möglicherweise sogar vom Markt verschwinden.


2008-03-04 Annegret Handel-Kempf, Wirtschaftswetter
Text: ©Annegret Handel-Kempf

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