von Dr. Elisabeth Kärcher
Liebe Leserinnen und Leser,
eigentlich ist diese Frage immer interessant: Auf was muss ich mich einrichten? Auf was kann ich mich freuen? Kurz: Was geschieht morgen?
Ganz besonders interessant ist diese Frage am Anfang eines neuen Jahres. Hier wird uns durch das Brennglas der Jahreswende bewusst, dass in einem Moment ein ganzer Moment vergeht, so wenig und so viel zugleich. Und so, wie wir das Brennglas halten, so sehen wir das neue Jahr: in hellen oder in dunklen Farben.
Der Beginn einer neuen Sache, einer neuen Tat, einer neuen Umgebung hat seinen eigenen Zauber. Das Neue ist ein Abenteuer, eine Herausforderung und eine Inspiration. Allein die Hoffnung, die das schenkt, lässt immer wieder nach Neuem suchen. Aber das Neue ist auch ein Risiko, eine Gefahr und eine Bedrohung. Allein die Angst, die das in sich birgt, lässt immer wieder Neues vermeiden.
Der Jahreswechsel lässt sich weder suchen noch vermeiden, er kommt immer genau zu seiner Zeit, weder erbarmungslos noch gnädig, denn im Grunde kommt er nur, weil wir ihn so definieren. Indem wir messen und Abschnitte einteilen, entsteht dieser Taktstrich mathematisch notwendig, ob er nun zur Melodie passt oder nicht.
Die Melodie ist es, die beides enthält: Hoffnung und Angst. Denn die Melodie ist unsere tiefmenschliche Stärke und Schwäche in einem. Sie tragen wir überall hin: vom alten in das neue Jahr, beim Reisen um die Welt, beim Umzug in den neuen Ort und beim Auswandern auf einen anderen Kontinent.
So werden wir auch in Australien und auch im Jahr 2008 all das Menschliche mit seinen Schrecken und seiner Freude wiederfinden. Denn es war nie weg.
2008-01-01 Dr. Elisabeth Kärcher, Wirtschaftswetter
Text : ©Dr. Elisabeth Kärcher
Fotos Themenbanner: ©Astrid Wehling
Infos zu Datenschutz + Cookies
zurück zu: Lifestyle
zurück zu: Startseite
wirtschaftswetter.de
© 2003-2021 Wirtschaftswetter® Online-Zeitschrift