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Ostern, oh je

Das Bundesinstitut für Risikobewertung gibt gesundheitlich sinnvolle Tipps zum Blasen und Bemalen

von Angelika Petrich-Hornetz

Mittlerweile kam es sogar schon zum vorösterlichen Schlagabtausch zwischen gut informierten Eltern, die ihren Kleinen Styroporeier zum Osterbasteln mitgaben - und etwas weniger gut informierten Kindertagesstätten, die genau dies beanstandeten. Das Bundesinstitut für Risikobewertung wird wohl eher den Eltern beipflichten: Eier aus Kunsstoff haben definitiv seltener Salmonellen als ausgeblasene.

Jedes Jahr gibt es in Deutschland rund 50.000 Salmonelleninfektionen. Die Dunkelziffer dürfte um ein Vielfaches höher ausfallen. Für Alte, Kranke und insbesondere für kleine Kinder stellt die für robuste Erwachsene lediglich mit unangenehmen Durchfall, Erbrechen, Kopfschmerzen und Fieber behaftete Salomellose eine ernsthafte Gefahr dar, die sogar tödlich enden kann. Mangelnde Hygiene ist der schlichte Grund für diese gemeine Durchfall-Erkrankung. Und neben rohem Geflügel sind rohe Eier nach wie vor die Hauptquelle. Im Jahr 2005 waren 29 Prozent der untersuchten Legehennen-Herden und 0,5 Prozent der untersuchten Eier positiv auf Salmonellen getestet worden. Die Keime sitzen auf der Schale, seltener auch im Eigelb.

Doch ein Osterfest ohne Eier ist unddenkbar und so gibt das Bundesinstitut für Risikobewertung ein paar Tipps heraus, mit der wenigstens die Hygiene in der eigenen Küche gewahrt bleibt. Der wichtigste Hinweis lautet: Kinder sollten möglichst keinen Kontakt mit rohen Eiern haben, was in der österlichen Bastel-Praxis vor allem auf eines hinausläuft: Kinder sollten keine rohen Eier mit dem Mund auspusten, doch vor, während und nach dem anschließenden Bemalen sind ebenfalls tunlichst einige Hygieneregeln einzuhalten.

Hygienisch bunte Eier

Wer nicht auf den traditionellen Natur-Osterstrauch-Schmuck verzichten will, benötigt zunächst ein Hilfsmittel. Das ist zwar lästig, aber mehr als nur lästig ist eine Salmonellose. Zum hygienischen Eierausblasen brauchbar sind: ein dünner Strohhalm, eine Einwegsspritze mit Kanüle oder ein Blasebalg. Damit wird der direkte Kontakt zwischen Mund und rohem Ei und damit eine mögliche Salmonelleninfektion vermieden. Zusätzlich ist Folgendes zu beachten: Die Eier müssen frisch und sauber sein sowie vorsichtig angebohrt werden, das Werkzeug anschließend gründlich gereinigt werden.

Vor dem eigentlichen Bemalen und Verzieren sollten die mit einem der oben genannten Hilfsmitteln ausgepusteten Eier zusätzlich mit warmen Wasser und etwas Spülmittel innen und außen gereinigt werden. Anschließend die Eier mit Küchtuch sorgfältig trockentupfen. Ist beim Pusten Eiweiß und Eigelb verspritzt worden, sollte es mit Küchenpapier entfernt werden und die Arbeitsflächen sorgfältig gereinigt werden. Nach dem Auspusten, Bemalen und Verzieren von rohen Eiern müssen die Hände gründlich mit warmen Wasser und Seife gewaschen und anschließend gut abgetrocknet werden.

Und wer sicher gehen will, so der ausdrückliche Hinweis des Bundesinstituts, sollte zum Oster-Basteln wirklich auf hart gekochte Eier, Holzeier oder auf Eier aus Styropor oder Kunststoff ausweichen.

Osternest

Hartgekochte Eier sind nach wie vor eine sichere Bank

Deutlich einfacher, als die Prozedur Eier hygienisch auszublasen und zu bemalen, ist der Verzehr von hartgekochten Eiern. Die hohen Temperaturen beim Kochen können Salmonellen nicht überleben.Man muss nur darauf achten, dass die Schale unbeschädigt bleibt. Wenn die Schale verletzt wurde, können durch die Risse Keime ins Ei eindringen und sich dort vermehren. Um Risse zu vermeiden wird auch vom traditionellen Abschrecken mit kaltem Wasser abgeraten. Hartgekochte Eier sollten anschließend kühl, trocken und sauber abbewahrt werden. Hartgekochte Eier aus dem Handel sind wochenlang haltbar, sogar bei Raumtemperatur - sie werden mit einem Schutzlack versehen. Trotzdem sollte man sie besser im Kühlschrank aufbewahren - und auch die Schale von hartgekochten Eiern aus dem Handel muss unbeschädigt sein.


2008-03-17 Angelika Petrich-Hornetz, Wirtschaftswetter
Text: © Angelika Petrich-Hornetz
Quelle: Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR
Illustration: © Angelika Petrich-Hornetz, Wirtschaftswetter
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