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Einsame Spitze

Dass die Luft dünner wird, je weiter man nach oben kommt, weiß oder ahnt zumindest jeder Mensch. Doch das Leben kann noch viel gemeiner zuschlagen. Und dagegen helfen weder Genialität, besonderes Engagement noch großer Reichtum. Machen Sie sich keine Illusionen.

von Angelika Petrich-Hornetz

GeierViele Menschen sind tief davon überzeugt, man müsse talentiert sein, etwas leisten und als Zugabe vielleicht noch aus einem guten Elternhaus stammen, schon stehe einem erfolgreichen und glücklichen Leben nichts mehr im Wege. Das stimmt nicht ganz. Sogar nicht wenige sehr erfolgreiche Menschen, die Herausragendes leisteten, manches davon sogar von unschätzbarem Wert für die ganze Menschheit, starben dennoch verarmt, vereinsamt und vergessen.

Ursachen waren Umbrüche in Form von Krankheiten, Unfällen, Katastrophen, Kriegen, Revolutionen, Diktaturen und andere widrige Umstände, eigene oder andere Fehlspekulationen, desweiteren die lieben Mitmenschen, in Form von Ignoranten, Neidern, notorischen Verfolgern oder nur Konkurrenten und das gute, alte Pech.

Die Intelligenten unter den Erfolgreichen werden daher auf die ewig gestellte Frage, wie sie es geschafft haben durchgehend erfolgreich und glücklich zu werden, ehrlich antworten, dass sie sehr viel Glück gehabt haben. Wie rar das gesät sein muss, zeigen folgende Menschen, die Außerordentliches vollbracht haben.

Der Erfinder des Fernsehens: Philo T. Farnsworth – sorgte für ein Medienerdbeben und verlor sich im Kampf um das Recht auf die Ausbeutung seiner Idee. Die Legende sagt, dass der 1906 in eine arme Familie geborene Amerikaner Farnsworth bereits im zarten Alter von 14 Jahren die Idee zum Fernsehen hatte, als er einen frisch gepflügtes Kartoffelfeld sah – und sich vorstellte, wie ein Bild Zeile für Zeile übertragen werden könnte – genau wie die Furchen auf dem Feld. Er konnte sie sogar viele Jahre später umsetzen, 1927 hatte er das erste Fernsehbild übertragen und soll gesagt haben: Bitte sehr: Elektronisches Fernsehen. Es folgte ein unschönes Beispiel aus dem alltäglichen Wirtschaftskrieg, und Farnsworth hatte am Ende nichts von seiner in diesem Fall wörtlich weltbewegenden Erfindung: Bildschirm Es existierte – offenbar ohne Erfindung – bereits ein Patent auf die Erfindung. Farnsworth geriet in einen jahrzehntelangen Rechtsstreit, der ihm zwar ein paar Etappensiege einbrachte, ihn jedoch letztendlich zermürbte. Trotz noch mindestens hundert weiteren Erfindungen, starb Farnsworth von der Welt weitestgehend unbemerkt am 11. März 1971.

Der geborene, moderne Star unter den Komponisten: Wolfgang Amadeus Mozart. Es gibt immer noch Menschen, die nicht wissen, dass sogar Mozart das Pech hatte nicht zu Lebzeiten den Ruhm zu erfahren, der ihm unbezweifelbar zusteht. Wolferl, in Salzburg geboren, war schon als Kind ein Genie, das vom ebenfalls musikalischen, in Augsburg geborenen, Vater erkannt und auf Karriere getrimmt wurde. Auf den vielen Konzertreisen mit seiner Schwester Nannerl sammelte Mozart wertvolle Erfahrungen, und setzte die Reisen eingeschränkt auch während seiner Zeit als Konzertmeister in Salzburg fort - eine ihn einengende Stellung, die er kündigte und sich auf die Suche nach einem neuen Arbeitsplatz begab – und wieder in Salzburg landete – als Hoforganist. Schließlich kündigt Mozart Salzburg ein zweites Mal, zog nach Wien und arbeitete ganz modern als freischaffender Komponist und Musiklehrer. Hier entstanden die großen Opern und Sinfonien u.a. Die Entführung aus dem Serail, Figaro, Don Giovanni, Cosi fan tutte und schließlich die Zauberflöte, die Messe in C-Moll, die Prager Sinfonie, eine kleine Nachtmusik und weitere. Figaro soll beim Wiener Publikum durchgefallen, die Kritiken dagegen sehr positiv gewesen sein. Mozarts wirtschaftliche Situation, die seiner Frau Constanze und den Kindern verschlechterte sich, auch wegen laufender, hoher Ausgaben, bei einer gleichzeitig unsicheren Einnahmenseite. Und das sollte sich auch nicht mehr ändern. Kurz nach der Premiere der Zauberflöte, die entgegen vielen anderen Opern, beim Wiener Publikum großen Anklang fand, wurde Mozart mit Fieber ans Bett gefesselt und starb schließlich mit nur 35 Jahren am 5. Dezember 1791. Seine Witwe konnte die verbliebenen Verbindlichkeiten nur mit Hilfe einer kaiserlichen Pension begleichen. Mozarts verdienter Weltruhm aber, setzte erst nach seinem Tod ein.

Alles für die Gäste: der Unternehmer und schweizer Luxus-Hotelier Cäsar Ritz. Das hohe Lied des eleganten Komforts und das Recht des Gastes auf seine Privatssphäre waren dem besten Gastgeber aller Zeiten heilig. Der Prinz of Wales verlieh ihm dafür einst sogar den informellen Titel König der Hoteliers und Hotelier der Könige. Vergleicht man Ritz’ unveräußerbares Prinzip, das Wohl seiner Gäste an die erste Stelle zu setzen, mit einer Weltbestzeit im Sport, dürfte diese bis heute unübertroffen sein. Dafür verlangte er viel von seinen Mitarbeitern und viel zu viel von sich selbst - einen immensen, unermüdlichen und pausenlosen Arbeitseinsatz. Das für Luxushotels notwendige, anspruchsvolle Ambiente, so heißt es, habe maßgeblich seine Frau beeinflusst, und mit einem ganz eigenen Zauber versehen. Glas Wein Beide wurden vom Leben trotz dieser großen Leistung privat nicht belohnt. Die permanenten Höchstleistungen forderten ihren Preis. Nach seiner märchenhafte Karriere verbrachte einer der größten Hoteliers der Welt fast sechzehn Jahre in einer Klinik in geistiger Umnachtung. Cäsar Ritz, der bis zu zehn Grand-Hotels in ganz Europa gleichzeitig geleitet hatte, erlitt 1903 einen Zusammenbruch und sollte sich bis zu seinem Tod im Jahr 1918 nicht mehr erholen. Gattin Marie-Louise Ritz führte die Geschäfte weiter, später übernahm der Sohn – bis zu seinem Tod. Sein Bruder war schon lange vorher bei einem Unfall gestorben. Ein ganz, bescheidenes, privates Glück wider all dieser Schicksalsschläge fand die gestandene Geschäfts- und Hoteliersfrau schließlich doch - weitab von Paris und London im schweizerischen Niederwald, dem Geburtsort ihres Mannes, den der arme Bauernbub einst enttäuscht Richtung Paris verlassen hatte. Die Witwe des Hoteliers leitete auch deshalb die Cäsar Ritz Stiftung Niederwald mit Überzeugung weiter, die jungen Menschen aus dem Ort die Möglichkeit gibt, eine Ausbildung oder ein Studium ihrer Wahl zu absolvieren. Ritz prägte die weltweite Hotellandschaft, erfand den Luxus im Hotel, veränderte den internationalen Tourismus, die Ausbildung in der Branche, entwickelte einen neuen Lebensstil und fand Eingang in die Sprache - das Adjektiv ritzy heißt laut Wörterbuch auf Deutsch: elegant, feudal, nobel, protzig und stinkvornehm.

Deutschlands Charlie Chaplin – Karl Valentin. Er wurde zu einer Institution und ist es bis heute. Doch der unter Asthma leidende, hagere Valentin, der seine Statur selbst zur Karikatur machte, war nicht nur einer der besten Bühnenkomiker, sondern setzte sich auch schon sehr frühzeitig mit den neuen Medien - Telefon, Schallplatte, Radio und Film auseinander. Und damit war er seiner Zeit stets weit voraus. Seinen eigenen ersten Film Valentins Hochzeit drehte er bereits im Jahr 1912. In den Jahren startete auch seine große Karriere, die Roaring Twenties in Deutschland wurden seine Zeit. Auf allen Bühnen feiert er einen Erfolg nach dem anderen, drehte einen Film nach dem anderen. Das Münchner und Berliner Publikum lag ihm bei seinen Auftritten in den großen Häusern zu Füßen. Fee Renommierte Künstlerkollegen und Kritiker waren voll des Lobes. Ein Angebot aus Hollywood lehnte er ab. Jeder in Deutschland liebte Valentin und auch im Ausland fand er immer mehr Anhänger. Der große wirtschaftliche Erfolg blieb dennoch aus. Mit dem Aufkommen der Nazis stellten sich noch ganz andere Probleme ein, 1936 fiel der Film Die Erbschaft der rechten Zensur zum Opfer. Valentin zog sich immer mehr zurück, sein melancholischer Witz war nicht mehr gefragt. Auch nach dem Krieg wollte kaum jemand noch etwas von seinem tiefschwarzem Humor wissen, das Publikum verlangte heitere Ablenkung von seiner eigenen Vergangenheit. Valentin verarmte und geriet immer mehr in Vergessenheit. Bei einem Gastspiel erkältete er sich schwer und starb am 9.2. 1948, einem Rosenmontag, an einer Lungenentzündung.

Der verarmte und lange vergessene Meister: Rembrandt Harmensz van Rijn, genannt Rembrandt, einer der größten Maler und der wichtigste niederländische Maler des 17. Jahrhunderts, 1606 in Leiden geboren, ging nach anfänglich erfreulich verlaufender Karriere später bankrott, u.a. durch die Ausgaben für seine große Kunstsammlung und durch Fehlspekulationen. Weitere widrige Umstände setzten ihm zu. Schließlich wurde sein Haus versteigert und er lebte fortan bis zu seinem Tod am 4. Oktober 1669 verarmt in Amsterdam. Rembrandt hinterließ rund 600 Gemälde, 1200 Zeichnungen und 300 Radierungen. Bis zu seiner späten Wiederentdeckung erst im 19. Jahrhundert geriet er nach seinem Tod lange in Vergessenheit.

Armes, kleines, reiches Mädchen: Barbara Hutton wurde am 14. November 1912 geboren. Die Woolworth-Alleinerbin galt in den zwanziger Jahren als reichste Frau der Welt. Barbaras Mutter, Edna Woolworth, beging Selbstmord, als Barbara gerade einmal sechs Jahre alt war. Ab dem Zeitpunkt wuchs das Mädchen bei Verwandten und Kindermädchen auf. Einziger fester Bezugspunkt ihrer Kindheit soll eine Gouvernante gewesen sein. Auch Gleichaltrigen blieb Hutton als Kind und junge Frau gegenüber zurückhaltend, sie galt als introvertiert. Lediglich ihrem Cousin James Donohue, heißt es, vertraute sie. Goldsack Barbara Hutton war sieben Mal verheiratet. Mit jeder Ehe und mit jeder Scheidung – außer der von Cary Grant, der hatte selbst genug Ruhm und Geld – verlor sie mehrere Millionen ihres Vermögens, von dem am Ende nicht viel übrig blieb. Der beiden ersten Ehemänner sollen brutal zu ihr gewesen ein, und damit nicht unerheblich zu ihrer später immer offensichtlicheren Magersucht beigetragen haben. Der Unfalltod ihres einziges Sohnes gab ihr den Rest. Nach der letzten Scheidung zog sie sich nach Kalifornien in ein Hotel zurück, in dem sie die letzten Jahre ihres Lebens weitestgehend isoliert verbrachte. Barbara Hutton starb 1976 abgemagert bis auf 36 Kilogramm im Alter von 66 Jahren.

Genie und Code-Knacker: Alan Turing – der britische Mathematiker und Kryptoanalytiker erfand u.a. die Turingmaschine, die als theoretische Grundlage der Informatik gilt. Darüber hinaus entwickelte er die Turing-Bombe auf der Basis einer ersten Dechiffriermaschine, die polnische Bomba, die zuvor der Mathematiker Marian Rejewski geschaffen und mit zwei Kollegen weiterentwickelt hatte. Die Turing-Bombe war in der Lage die deutsche Chiffriermaschine ENIGMA zu knacken, was den Alliierten einen entscheidenden Vorteil im zweiten Weltkrieg brachte. Nicht wenige, auch der damalige britische Premier Winston Churchill, halten die Leistung der Dechiffriermaschinen und die äußerst verschwiegen arbeitenden Codeknacker – von denen die Deutschen nichts ahnten - für kriegsentscheidend. Laptop Turings bereits in der Schule auffällige naturwissenschaftliche Intelligenz und die Erfolge im zweiten Weltkrieg brachten ihm zwar eine außerordentliche berufliche Karriere, und später, nach seinem Tod den verdienten Weltruhm ein, doch persönlich hatte er kein Glück: Am 31. März 1952 wurde Turing wegen Homosexualität angeklagt und verurteilt, ähnlich wie 150 Jahre zuvor Oscar Wilde. Turing hatte die Wahl ins Gefängnis zu gehen oder sich ein Jahr lang mit Östrogenen behandeln zu lassen, die seine Libido reduzieren sollten. Die Injektionen verursachten Nebenwirkungen, u.a. Depressionen und Brustwachstum. Am 8. Juni. 1954 fand man den erst 41-jährigen Turing tot auf. Er war am Vortag an einer Cyanid-Vergiftung gestorben. Neben ihm lag ein entsprechend präparierter, halb aufgegessener Apfel, der zum Symbol einer Computerfirma werden sollte. Der Turing-Award, der seit 1966 einmal im Jahr von der Association for Computing Machinery (ACM) verliehen wird, gilt als Nobelpreis der Informatik.

Der revolutionäre Maschinenbauer: Johannes Gutenberg – Erfinder des Drucks mit beweglichen Lettern sowie der Druckpresse gilt damit gleichzeitig als Erfinder des Buchdrucks. Gutenberg führte mit seinen Entwicklungen eine Medien- und Informationsrevolution herbei, weil Drucke die zuvor üblichen Handschriften ablösten. Allerdings dauerte es noch etwas, bis sich u.a. hundert Jahre später mit der Übersetzung der Bibel durch Luther das Buch langsam, aber sicher, als Massenmedium durchsetzen sollte. Den wirtschaftlichen Erfolg aus Gutenbergs Erfindungen heimsten erst später die Verleger ein. Gutenberg selbst musste zwar nicht verhungern, was er einer Stellung als Hofmann des Fürstbischofs Adolf von Nassau zu verdanken hatte, doch er lebte sehr bescheiden und konnte froh sein in den letzten zehn Jahren seines Lebens keine existenziellen Nöte mehr erleiden zu müssen.

Die Vermessung der neuen Welt. Der gebürtige Engländer David Thompson, gilt als Nordamerikas größter Kartograph und erfuhr dennoch das harte Los der Altersarmut. Thompson kam mit 14 Jahren nach Kanada vermaß den kanadischen Westen sowie den Nordwesten der USA und errichtete mit seinen Leuten zunächst für die Hudson Bay Company und ab 1797 für die Northwestern Company wichtige Handelsposten. Er überquerte als erster Europäer die kanadischen Rocky Mountains, seine Karte von 1814 war auch noch nach 100 Jahren die Grundlage für neueres Kartenmaterial von Westkanada. LokomotiveMit Charlotte Small war Thompson fast sechzig Jahre verheiratet und hatte dreizehn Kinder mit ihr. Lange Zeit war sie seine Reisebegleiterin. Sein Unglück begann erst im Alter, als er nach 28 Jahren im Westen und fast zwei Millionen vermessen Quadratmeilen Land an der Ostküste sesshaft wurde, um seine Karten zu vervollständigen – für die er jedoch nie angemessen bezahlt wurde. Thompson erblindete wegen eines Glaukoms, und musste dennoch bis weit nach seinem 70. Lebensjahr arbeiten, als Pelzhändler und später immer mehr mit Gelegenheitsjobs. Im Alter von 74 Jahren bat er den Earl of Aberdeen um eine Pension für seine Leistungen. Man teilte ihm als Antwort mit, seine Karten würden nicht gebraucht - genutzt wurden sie trotzdem. Thompson musste daraufhin seine Karten, seine gesamte Ausrüstung - darunter auch seinen geliebten Sextanten - und schließlich alles, was er hatte, verkaufen, um zu überleben. Zum Schluss soll das greise, mittellose Paar bei seiner Tochter und dem Schwiegersohn gelebt haben. Im Alter von 86 Jahren starb Thompson total verarmt und von der Welt längst vergessen. Seine Frau folgte ihm drei Monate später. Gewürdigt wurde Thompsons Arbeit erst hundert Jahre nach seinem Tod am 10 Februar 1857.

Die Stilikone. Nun zu einer Schauspielerin, die weder verarmte noch Angst davor hatte zu vereinsamen. Greta Garbo wird nachgesagt, stets sehr gern in Ruhe gelassen worden zu sein. Diese Vorliebe wurde zunächst durch eine beispiellose Filmkarriere erschwert. Die Kamera – auch die Fotokamera – liebte die Garbo, was auch heute noch jeder sofort bestätigen kann, der nur eine Nahaufnahme von ihr zu sehen bekommt. Zunächst war Greta Lovisa Gustafson, 1905 in Stockholm geboren, jedoch ein schlecht frisiertes Pummelchen aus ärmlichen Verhältnissen, bevor sie an der Akademie des Königlichen Dramatischen Theaters in Stockholm, dem Nationaltheater von Schweden aufgenommen wurde. Der Rest ist Geschichte, von Mauritz Stiller für die Verfilmung von Gösta Berling entdeckt, Hollywood, die ewige Rolle der Femme Fatale, in der sich Garbo schon recht früh zu langweilen begann und der berühmte Satz aus dem Film Menschen im Hotel, der nicht nur ihrer Filmrolle zu entsprechen schien: I want to be alone. Rückenansicht Mit 36 Jahren gab sie, die längst zum neuen Rolemodel geworden war, ihre Filmkarriere auf. Finanziell hatte sie keine Sorgen, sondern ihr Geld stets gut angelegt. Sie lebte konsequent abseits der Öffentlichkeit, relativ bescheiden und zurückgezogen in der Schweiz und in New York, unterbrochen von Reisen und mit regelmäßigem Kontakt zu ihren Freunden. Manche Medien dichteten ihr große Krisen und noch Schlimmeres an, was schwer zu überprüfen ist, weil Greta Garbo während ihres ganzen Lebens höchstens rund ein Dutzend Interviews gegeben hatte. Die Garbo lebte vielleicht nicht so sensationell überglücklich, wie es sich ihre Bewunderer beiderlei Geschlechts für eine solche, seltene Schönheit vorgestellt haben mögen, sondern nur ganz normal für eine wohlhabende Ruheständlerin, die sich einen sehr frühen Eintritt ins Privatleben geleistet hatte. Doch die Welt gierte unbeirrt weiter nach der Anwesenheit der Göttlichen, der sie seit Garbos Verschwinden von der Filmleinwand und schließlich mit ihrem Tod auf immer verlustigt worden war. Greta Garbo starb 1990 dabei ganz menschlich, in einem New Yorker Krankenhaus im gesegneten Alter von 84 Jahren an einem Nierenleiden - und ließ die Welt wie schon so oft zuvor: allein.


2008-04-01 Angelika Petrich-Hornetz, Wirtschaftswetter
Text: © Angelika Petrich-Hornetz
Foto Banner: © Birgid Hanke, aph
Illus: Angelika Petrich-Hornetz
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