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Doc's Kolumne

Sommerferien

von Dr. Elisabeth Kärcher

Liebe Leserinnen und Leser,

wenn Sie an Sommer, an Ferien, an Urlaub oder an Freizeit denken, kommen Ihnen dann automatisch auch Gedanken an Ihre Arbeit? Und wenn Sie bei der Arbeit sind, fürchten Sie, nicht gut genug zu sein, nicht schnell genug, nicht perfekt genug? Fühlen Sie sich oft unter Zeitdruck und lähmt Sie dies bei der Arbeit? Ist Ihr Leistungsanspruch an sich selber kaum zu befriedigen?

Dann können Sie sich wahlweise als unentbehrlicher Manager, ausgebrannter Dienstleister oder schlicht als arbeitssüchtiger Mensch fühlen. Und wenn Sie dann Ihre Emotionen in einer Depression einkapseln, gehören Sie zu der wachsenden Zahl derjenigen, die gar nicht merken, dass Sie längst in die Burnout-Spirale eingetreten sind.

Gerade vor oder in den Ferien haben Sie die Chance, diese Situation zu erkennen und mit der Bewältigung zu beginnen. Denn die Ferien enthüllen gnadenlos, wie leer das private, alltägliche Leben im süchtigen Hingeben an die Arbeit geworden ist – und wie mühsam es Schritt für Schritt wieder gefüllt werden muss.

- Haben Sie mindestens einen festen Platz in Ihrem täglichen Terminkalender für eine Beschäftigung reserviert, die Ihnen einfach nur Freude macht, egal wie sinnlos Ihnen das Resultat vorkommt? Und achten Sie darauf, sich diese Freude bewusst zu gönnen?

- Haben Sie gegen sich selbst einen Tag in der Woche erstritten, an dem es für Sie keine Rolle spielt, ob und was Sie leisten?

- Haben Sie sich im letzten Monat mit einem fremden Menschen mindestens eine halbe Stunde lang über Themen unterhalten, die nichts mit Ihrem Beruf zu tun haben? Sorgen Sie dafür, Menschen für solche Unterhaltungen treffen zu können, indem Sie Einladungen wahrnehmen, Einladungen aussprechen, ausgehen und etwas unternehmen?

- Haben Sie in der letzten Woche mit einem guten Freund, einer guten Freundin ein ausgiebiges Gespräch oder Telefongespräch geführt? Haben Sie sich anschließend darüber gefreut, wie gut das wieder war?

Wenn Sie es nicht mehr können, sich über solche Zeiten zu freuen, brauchen Sie professionelle Hilfe. Wenn Sie die Freude nur vergraben haben, holen Sie die Sandschaufel Ihrer Kindheit heraus und fangen Sie an zu buddeln. Sandburgen sind am Ende der Ferien am schönsten.


2008-07-01 Dr. Elisabeth Kärcher, Wirtschaftswetter
Text : ©Dr. Elisabeth Kärcher
Kontakt: armeco.de
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