von Angelika Petrich-Hornetz
Mitgehangen, mitgefangen: Wenn der Mensch von Globalisierung, Überstunden und Zeitmangel erfasst wird, leidet auch die Hundewelt. Pünktliche Feierabende und regelmäßige Arbeitszeiten nehmen generell ab. Damit wird auch der regelmäßige Gassi-Gang und die Beschäftigung des berufstätigen Hundehalters mit seinem Liebling nicht selten zu einem regelrechten Schnelldurchgang. Doch in modernen Zeiten entstehen auch genauso moderne Ideen, die Hund und Mensch den zivilisierten Alltag erleichtern können.
So helfen sich immer mehr Hundehalter selbst, indem sie zum Beispiel für ausreichend Platz sorgen, auf dem sich die Hundbesitzer mit ihren Tieren am Feierabend und an Wochenenden doch noch so richtig austoben können. So auch zwei Ehepaare im hessischen Espenschied an der Grenze zu Rheinland-Pfalz, über die der Wiesbadener Kurier kürzlich berichtet hatte. Sie pachteten den 3000 Quadratmeter großen, ehemaligen Sportplatz für ihre acht Hunde und gründeten den Verein Espenschieder Hundefreunde.
Anschließend bauten sie den Platz mit hundegerechten Hindernissen und Geräten aus und warten nun auf weitere Interessenten, die ihren Hunden zum Beispiel ein so genanntes Agility-Training angedeihen lassen möchten. Dahinter verbirgt sich nichts anderes als ein Bewegungstraining, also Sport für Hunde. Agility ist seit rund zwanzig Jahren auch in Deutschland bekannt und es werden dafür sogar Weltmeisterschaften ausgetragen. Darüber hinaus bieten die Hundefreunde Espenschied auch Welpen-, Junghunde- und Erziehungstraining und laden, ganz aktuell, am 18. Januar Hundefreunde von 11:00 bis 16:00 Uhr zu einem Schnuppertag ein.
Fast alle Städte und größeren Orte beherbergen schon immer Hunde- und Hundesportvereine. Die Polizeihundevereine, die vielerorts ebenfalls Kurse anbieten, gehen zum Beispiel auf das Jahr 1901 zurück, als in Mönchengladbach der erste Polizeihundeverein gegründet wurde. In den Vereinen vor Ort können Sie sich sowohl über Agility-Kurse als auch über andere Sportarten und passende Trainings für Ihre Hunde informieren. Sie finden diese auch über das Internet sowie über den Deutschen Hundesportverband (DHV).
Eine andere Möglichkeit für den berufstätigen oder aus anderen Gründen zeitlich eingeschränkten Hundehalter, seinen Liebling in Bewegung zu halten ist die regelmäßige, stundenweise Betreuung durch externe Profis, die meistens mehrere Hunde betreuen und damit schon einen wichtigen Teil zur Sozialisation beitragen, denn ein Hund ist nicht gern allein, jedenfalls nicht den ganzen Tag lang.
Auch Betreuer, Dogwalker und Gassi-Geher findet der Hundefreund inzwischen bequem über das Internet. Dennoch werden deren Namen genauso wie bei allen anderen sensiblen Dienstleistungen in der Regel auch heute noch per Mundpropaganda weitergegeben. Die Nordwestzeitung berichtete vor kurzem über eine Bremerin, die sich vor einem Jahren als Frauchen auf Zeit selbstständig gemacht hat und inzwischen zwei Hundegruppen betreut.
Neben klassischen Hunde-Sitting- und Trainings-Angeboten, kommt der Hund dort bei Bedarf auch in den Genuss eines Stadttrainings. Dort lernt er zum Beispiel, wie ein Hund aus dem Bus steigt, Rolltreppe fährt und sich beim Überqueren der Straße richtig verhält. Im größten City-Trubel muss ein Stadthund schließlich ein zuverlässiger Begleiter sein. Auch die Bremer Hundebetreuerin wird vorwiegend immer noch schlicht persönlich empfohlen. Inzwischen musste sie sich personelle Verstärkung beschaffen. Die Nachfrage nach Hilfe und Unterstützung bei der Betreuung sowie bei anderen (Hunde-)Fragen steigt nun einmal.
2009-01-01 Angelika Petrich-Hornetz, Wirtschaftswetter
Text: ©Cornelia Schaible
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