Wenige Male werden wir noch wach – und schon ist Weihnachtsabend da: Hoffentlich ohne böses Erwachen, denn es ist nicht alles Gold, was in den Shops so verführerisch glänzt. Aber vielleicht doch ganz okay, wenn man weiß, was da unter dem Baum gelandet ist.
Wirtschaftswetter-Tipps von Annegret Handel-Kempf
Der Weihnachtshit 2009 könnten digitale Bilderrahmen werden: Selbst in Drogeriemärkten werden sie angeboten, die Preis- und Qualitätsspanne ist groß. Unser Tipp: Zu billige Fotorahmen machen keinen Spaß, da bei schlechter Bildqualität der Ausschaltknopf zum wichtigsten Merkmal wird. Ein paar hundert Euro muss man aber auch nicht gleich hinlegen, denn – ähnlich wie Fernsehgeräte – werden die gerahmten Fotoshows immer günstiger und besser. Also lieber jetzt nicht mehr als 50 bis 120 Euro für einen gut ansehbaren Bilderrahmen ausgeben, und in ein paar Jahren einen noch besseren Zweitrahmen für günstiges Geld kaufen. Denn die digitale Kamera-Euphorie wird in den kommenden Jahren erst richtig hoch schwappen. Und die zeit- und geldsparendste Art, die so entstandenen, vielen Erinnerungsfotos zu bewahren und zu nutzen, sind digitale Bilderrahmen, die gerne auch an mehreren Stellen stehen dürfen.
Fein ist eine kleine Video-Abspielfunktion, da auch bessere Kompakt-Digitalkameras hübsche kleine Schnappschuss-Filme von wahrlich bewegenden Momenten, wie den ersten Schritten, liefern. Optimal ist eine Auflösung von 800 x 600 Pixel, das entspricht einem Bildverhältnis von 4:3. Wer sich an schwarzen Balken nicht stört, wenn die Rahmengröße nicht genau der Fotogröße entspricht, kann auch eine andere Auflösung wählen, solange es sich um ein gutes Display mit hohem Kontrast handelt. Übrigens ist der schwarze Balken einer automatischen oder optionalen Anpassung des Bildes an die Rahmengröße vorzuziehen, wenn die Menschen auf den Fotos nicht zu verzerrten, komischen Figuren werden sollen. Auch wenn man Liquid Crystal Display (LCD)-Technologie bei seinem Flachbild-Fernseher schätzt, sollte man beim digitalen Fotorahmen trotzdem die Thin Film Transistor (TFT)-Wiedergabe bevorzugen: Die Bilder erscheinen damit kontrastreicher.
Wer Oma und Opa mit digitalen Bilderrahmen zu Weihnachten überrascht, sollte auch gleich gefüllte Speicherkarten mitliefern oder sicherstellen, dass der Beschenkte mit digitalen Kameras fotografiert. Denn der Clou der elektronischen Fotorahmen liegt in der Abwechslung und in den kreativen Gestaltungsmöglichkeiten. Also das optimale „selbstgemachte“ Geschenk – zumal die Großeltern auf diese Weise nicht genötigt werden, sich selber Bilder aus dem Internet vom Familienalbum zu laden.
Computer und Kids gehen schon in der Grundschule eine Partnerschaft ein. Dort lernen sie beispielsweise Willy Werkel kennen, mit dem sie Autos, Häuser, Raumschiffe und – besonders beliebt - Flugzeuge bauen. Beim fröhlichen Konstruieren der fliegenden Gefährten registrieren sie schnell, welche Formen und Materialien bessere Chancen haben, sich in der Luft zu halten und welche Flieger ganz schnell wieder unten sind – selbst wenn ihnen der Sprit nicht ausgeht. Ganz wichtig ist es natürlich, zu entdecken, wo Tankstellen mit Flugbenzin versteckt sind – Tüfteln ist in mehrfacher Hinsicht angesagt.
Dumm ist nur, wenn Willy Werkel und seine Mitstreiter an entscheidenden Spielstellen nicht sprechen, sondern nur den Mund bewegen, während das nun nicht mehr spielende Kind fast wahnsinnig wird: Wie bei so mancher Vergnügungssoftware vertragen sich in einem solchen Fall diverse Windows-Eigenheiten mit den Spielespezifika nicht. Wobei das Spiel auf einem PC mit Windows XP etwa wunderbar laufen kann, beim anderen ähnlich ausgerüsteten Computer schleichen sich jedoch kleine Defekte ein.
Hier entstehen die ersten Partnerschaftsprobleme zwischen Computern und Kids. Verschärft werden sie, wenn die kopiergeschützte Original-CD an mehreren Familien-PCs verwendet wird: Dann kann es, nach der Installation auf einen zweiten PC, passieren, dass eine Info-Schrift auftaucht, die behauptet, man würde mit einer illegalen Kopie spielen wollen. Folge: Willy Werkels Flugzeuge können weder an diesem Computer, noch an dem PC, an dem die CD-Software als erstes installiert wurde, gebaut werden. Denn die böse Schrift taucht von nun an immer auf, auch wenn stets die Original-CD eingelegt wird und keineswegs eine Kopie.
Dem Verlag (Terzio) zufolge gibt es dieses Phänomen nicht. Die CDs, die übrigens bei jedem Spiel eingelegt sein müssen, seien lediglich mit einem normalen Kopier-Schutz versehen.
Dennoch: Vorsicht! Die Praxis widerlegt die Theorie. Begeistern wird Willy Werkel - Flugzeuge Bauen (20 Euro) als Weihnachtsgeschenk sicherlich, doch Kinder und Eltern sollten sich gegen Abstürze wappnen.
Wer seit längerem mit dem Gedanken spielt, sich einen neuen Fernseher zu kaufen, kann jetzt ohne Reue zugreifen: Im Laufe dieses Jahres sind LCD-Flachbildfernseher, oft auch gekoppelt mit LED-Beleuchtung, im Sturzflug billiger und technisch besser geworden. 32-Zoller, ausgestattet mit der Zukunftsdigitaltechnologie Full-HD und vielen praktischen Anschlüssen, werden für weniger als 500 Euro angeboten. Mindestens ein USB-Anschluss und vielleicht sogar ein Karten-Steckplatz sollten am TV-Gerät sein, damit mit ihm auch Fotoshows präsentiert werden können. 40- Zoller, mit Kinoleinwand-Feeling und 100-Hertz-Ausstattung für ruckelfreie Sportübertragungen, gibt es - ebenfalls mit der Full-HD-Ausstattung vieler Bildzeilen - unter 700 Euro.
Wissenschaftliche Erkenntnisse machen sich die gesungenen Lernlektionen Music for Learners zu Eigen, die sich an Kinder ab der zweiten Klasse oder ab dem zweiten Lehrjahr richten. Rechtschreibregeln, das Einmaleins, englische und französische Vokabeln werden als Lieder zu Ohrwürmern, die das Gehirn zu komplexen Lernprozessen anregen sollen. Quasi eine Fortsetzung der musisch untermalten ABC-Lektionen, die aus Baby-Lernspieltischen tönen. Jede CD der Reihe aus dem Hause Terzio kostet etwa 10 Euro und hat bislang nicht nur Eltern, sondern auch manchen Schüler begeistert. Mit einer Einschränkung: Die Rechtschreibregeln werden von solch bierernsten Stimmen in die Welt gerappt, dass sich manche Adressaten der Lernlektionen, die siebenjährig wohl noch auf sanftere Rhythmen stehen, schnell eine andere Musik-CD einlegen. Begründung ihrer Ablehnung der Rechtschreibsel: „Genau das hören wir doch schon in der Schule.“
zurück zu: Lifestyle
zurück zu: Startseite
wirtschaftswetter.de
2009-12-13 Anngegret Handel-Kempf, Wirtschaftswetter
Text: ©Annegret Handel-Kempf
Foto: ©Cornelia Schaible
© 2003-2021 Wirtschaftswetter® Online-Zeitschrift