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Der Diäten-Check 3. Folge

von Susanne Hagedorn

apple Im Diäten-Check möchte ich für Sie in unregelmäßigen Abständen die verschiedenen bekannten und weniger bekannten Diäten nach Sinn und Unsinn unter die Lupe nehmen. Anregungen nehme ich gerne entgegen.

Atkins-Diät

Diese Diät ist benannt nach ihrem Erfinder Dr. Robert C. Atkins und erlebte ihren unbegreiflichen ersten Boom vor ca. 25 Jahren. Dr. Atkins vertritt die Ansicht, dass nicht das Fett dick macht, sondern die Kohlenhydrate die Dickmacher Nr. 1 sind.

Ziel dieser Diät soll es sein, durch eine geringe Kohlenhydrataufnahme - in den ersten Wochen nur bis zu 16 g pro Tag! - den Körper zur Fettverbrennung zu „zwingen“. Im Laufe der Zeit wird die Kohlenhydrataufnahme dann auf bis zu 40 g pro Tag „gesteigert“. Eingeschränkt bleiben auf Dauer Obst und Gemüse und Süßigkeiten , letzteres der einzig positive Effekt.
Eiweiß und Fett aus Fleisch und Fleischwaren, Fisch, Eiern, Käse und auch Mayonnaise dürfen uneingeschränkt gegessen werden. Schon ein Laie müsste eigentlich merken, dass diese Kostform nicht gesund sein kann.

Worin besteht das Risiko?
Die Folge der erhöhten Fettaufnahme ist, dass der Körper vermehrt Ketonkörper (=Eiweiß-Stoffwechselabbauprodukte) bildet. Der Körper übersäuert komplett und verliert große Mengen an Flüssigkeit. Weitere unangenehme Nebenwirkungen, außer z.B. Mundgeruch können u. U. sogar Gichtanfälle und Harnsäuresteine sein.
Diese Diät stufe ich nicht nur als gesundheitschädigend, sondern auch als gefährlich ein. Außer oben genannten Gefahren sind ein Mangel an Mineral- und Ballaststoffen und auch an Vitaminen die Folge. Die These, dass man durch erhöhte Fettzufuhr und reduzierten Kohlenhydratverzehr gesund abnehmen kann, entbehrt jeder wissenschaftlichen Grundlage. Hier bitte: Finger weg!

Fasten nach Buchinger

Diese „Diät“ wird in speziellen Fastenkliniken stationär durchgeführt, soll aber auch in abgewandelter Form zuhause anwendbar sein, wovor ich allerdings warnen möchte.
Der Darm wird durch Glaubersalz und einen Einlauf gereinigt und ruhiggestellt und soll dadurch regenerieren. Die ganze Ernährung besteht, grob gesehen, aus Obst, Obst- und Gemüsesäften, Kräutertees und Gemüsebrühen. An den Tagen nach dem eigentlichen Fasten muss man sich an eine ganz spezielle Diät halten.
Außerdem muss während dieser Zeit auf eine Flüssigkeitszufuhr von 3-4l pro tag geachtet werden.
Auf diese Art und weise soll man z.B. Hauterkrankungen, Übergewicht oder auch Rheuma einfach „wegfasten“ können.

Dabei fehlen in dieser Zeit alle wichtigen Nährstoffe. Muskulatur wird abgebaut, weil der Körper seine Reserven angreift und der Jojo-Effekt ist auch hier wieder einmal vorprogrammiert. Zusätzlich kann es zu Gichtanfällen kommen. Der hohe Mineralstoffverlust führt teilweise zu niedrigem Blutdruck und somit Schwächegefühl und Kopfschmerzen.
In eigener Regie sollte man diese Kur daher lieber nicht durchführen. Eine stationäre Überwachung halte ich für dringend angebracht, wenn es denn das Fasten sein soll. Bei der Auswahl der Klinik bitte unbedingt darauf achten, dass man dort Erfahrung mit dem Fasten hat.
Als Dauermaßnahme ist das natürlich auf keinen Fall zu empfehlen, auch nicht zum dauerhaften Abnehmen geeignet.

Weight-Watchers- Programm

Hier handelt es sich um eine durchaus andwendbare Art des gesunden Abnehmens.
Die Mitglieder treffen sich wöchentlich in Gruppen. Es werden keine Kalorien gezählt, sondern jedem Lebensmittel oder auch Gericht werden je nach Zusammensetzung „Points“ zugeordnet. Die Teilnehmer stellen sich ihren Ernährungsplan innerhalb ihres individuellen Punktekontos selbst zusammen.
Es handelt sich dabei um eine Mischkost mit ca. 1200 kcal pro Tag. Mahlzeiten dürfen auch nicht ausgelassen werden.
Ihre Motivation beziehen die Teilnehmer durch die wöchentlichen Gruppentreffen. Auch die Führung eines Ernährungstagebuches tragen zum besseren Erkennen der bisherigen Ernährungsfehler bei.
Der Körper bekommt alle Nährstoffe und somit ist diese Art des Abnehmens auch als Dauerkost zu empfehlen. Wichtig ist nur, dass man ,wenn das Zielgewicht erreicht ist, sich wieder langsam seinem persönlichen Kalorienbedarf incl. Arbeitsumsatz nähert


2003-10-29 by Susanne Hagedorn, Wirtschaftswetter
Text: ©Susanne Hagedorn
"Apfel", Banner: ©Angelika Petrich-Hornetz
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