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Die Präsidentschaftswahlen in den USA 2004

Den Wahltag - für Europäer die Wahlnacht - der Präsidentschaftswahlen verfolgten für Sie in Deutschland Angelika Petrich-Hornetz und in den USA Cornelia Schaible (cor). Wie Ihnen inzwischen sicher bekannt ist, gab es Verzögerungen, so dass die eigentliche Entscheidung nicht durch ein eindeutiges Wahlergebnis, sondern erst am 3. November durch eine erwartete Mehrheit und die Aufgabe des demokratischen Kandidaten John F. Kerry fiel, der damit um 20:00 Uhr MEZ in Boston an die Öffentlichkeit ging. Zuvor hatte Kerry dem alten und neuen Präsidenten George W. Bush telefonisch gratuliert. Bis jetzt sind zahlreiche Stimmen wie die von Briefwählern und provisorische Stimmenabgaben, die auf ihre Rechtmäßigkeit noch überprüft werden müssen, noch nicht ganz ausgezählt. Mit der Aufgabe Kerrys wanderten die 20 Wahlmänner aus Ohio in das Bush-Lager: 274 zu 252 für Bush, die Würfel sind gefallen. Stand 4. November 2004 22:33 MEZ

Nachwort:

Wahlzeit Die letzte Meldung unserer Wahlberichterstattung ist die Nachricht über den Vorbericht der OSZD-Wahlbeobachter, die zum ersten Mal in den USA vor Ort waren. Die Bilder der langen Warteschlangen vor den Wahllokalen haben einige von Ihnen vielleicht in den Medien gesehen. So etwas wäre in Deutschland fast undenkbar. Auch, dass die Wahlen in Deutschland am Sonntag stattfinden sorgt für eine gerechte Chance, dass jeder zur Wahlurne schreiten kann. In den USA war es aber ein normaler Arbeitstag. Da muss man sich den Gang zur Wahl mit vier Stunden Wartezeit inklusive (vor manchen Wahllokalen bis zu 9 Stunden und länger) erst einmal leisten können. Darüber hinaus kann man solche Wartezeiten für bestimmte Bevölkerungsgruppen durchaus als ernstzunehmenden Faktor der Wahlbehinderung bezeichnen, wie es die OSZE nun auch zu Recht tat: Neben den Arbeitnehmern dürften vor allem Familien mit kleinen Kindern und Alleinerziehende Schwiergkeiten haben solche langen Wartzeiten durchzuhalten bzw. überhaupt erst in Angriff zu nehmen, um ihre Stimme abzugeben. Und wie man sich als williger Wähler durchkämpfen muss, wenn Behörden versuchen dies mit allen Mitteln zu verhindern, beschrieb realistisch Irene Dische in der "Zeit".

Haarspalterei

Ein weiterer Punkt, der uns bei diesen Wahlen auffiel war der weltweite Aufschrei über das knappe Wahlergebnis und daraus abgeleitete Spaltung der Gesellschaft. Selbst der demokratische Kandidat sprach von einer Spaltung des Landes. Doch die sollte man lieber abseits einer US-Präsidentschaftswahl diskutieren, weil das Rennen um das Weiße Haus eine temporäre Spaltung der amerikanischen Gesellschaft in zwei Kandidaten entspricht. Die Wahl war darum kaum gespaltener als einige vorangegangene. Knappe Wahlergebnisse sollten aus diesem Grund weder den ein oder anderen Kandidaten, Beobachter oder Bürger verunsichtern - solange alles andere seine Richtigkeit und seine Mehrheiten hat und damit schließt dieser Hinweis die Wahl 2000 ausdrücklich nicht ein - weil die Mehrheiten fehlten.

Mit welchen knappen Ergebnissen selbst heiß geliebte Präsidenten ihre später dann bejubelten Präsidentschaften begannen, zeigen wir Ihnen abschließend mit einem Text-Zitat: Es handelt sich um einen Präsidenten, der zum amerikanischen Mythos schlechthin wurde - und auch dessen Wahl gelang nur sehr knapp und war nicht unumstritten, was man dem Wahlsystem auch gern anlasten kann. Niemand sprach zu diesem Zeitpunkt jedoch von einer dramatischen Gespaltenheit der amerikanischen Bevölkerung. Trotzdem standen sich die Gegener und ihre Gefolgschaften zur Wahl mindestens genauso unvereinbar und unversöhnlich gegenüber wie 2004. Man darf nicht vergessen, dass Amerika groß ist und solange es das Zweiparteien-Wahlsystem geben wird, wird es immer eine Entscheidung zwischen zwei Kandidaten sein. Nixon und Kennedy waren sich nicht ähnlicher als Bush und Kerry, Kennedy war als Katholik vielen protestantischen Wählern höchst suspekt, die tatsächlich eine Vermischung von Religion und Politik befürchteten. Eine Wahl wird immer eine temporäre Spaltung sein. Ob eine tatsächliche langfristige und damit besorgniserregende Spaltung einer Gesellschaft vorhanden ist, kann man kaum während Wahlen untersuchen. In Deutschland gibt es lediglich ein paar mehr Parteien zur Wahl-Spalterei. Und nun das Zitat:

Zitat:
"Das Ergebnis der Präsidentschaftswahl vom 8. November war denkbar knapp. Die Auszählung zog sich bis weit in den nächsten Morgen hin. Kennedy hatte nur knapp 113.000 Stimmen mehr erhalten als Nixon - bei einer Rekordwahlbeteiligung von fast 70 Millionen Amerikanern. Der Vorsprung war in den Einzelstaaten oft hauchdünn gewesen. In vielen Fällen wurden die Ergebnisse angezweifelt. Die Republikanische Partei von Illinois erhob Manipulationsvorwürfe gegen den Demokratischen Bürgermeister Richard Daley und die örtliche Mafia. Auch Richard Nixon war überzeugt, dass Kennedy ihn um den Wahlsieg betrogen hatte. Gerichte stellten jedoch keine systematische Wahlfälschung fest. Nur knapp die Hälfte der Wähler hatte für Kennedy gestimmt. Er besaß kein wirkliches Mandat für seine Politik. Im Kongress gab es zwar weiterhin klare Demokratische Mehrheiten. Doch die Zustimmung der konservativen Demokraten aus den Südstaaten zu einem Reformkurs war keineswegs sicher." - Zitatende, Quelle: Deutsches Historisches Museum

Kennedy gewann mit 49,7 Prozent zu 49,5 Prozent für Nixon

In Wahlmännern: 303 zu 219 - in absoluten Zahlen: 34.227.096 zu 34.108.546

Und mit einem frei nach Sepp Herberger: "Nach der Wahl ist vor der Wahl" verabschieden wir uns bis zur nächsten Wahl.
Angelika Petrich-Hornetz und Cornelia Schaible

Die Präsidentschaftswahlen in den USA 2004

Am laufenden Band, neueste Nachrichten oben

2004-11-04 ... US-Wahlen: OSZE-Wahlbeobachter veröffentlichen Vorbericht Die 94 Wahlbeobachter der OSZE aus 34 Staaten, die zum ersten Mal bei amerikanischen Präsidentschaftswahlen zugegen waren, stellten einen vorläufigen Bericht ihrer Beobachtungen am Donnerstag in Washington vor. Die Wahlen seien demnach "großteils" korrekt abgelaufen. Bemängelt wurden:
- starke Verzögerungen in den Wahllokalen mit bis zu vier Stunden Wartezeit, die vermutlich Wähler abgeschreckt und deren Wahlreicht eingeschränkt haben könnte. Die Wahlen fanden nämlich an einem Arbeitstag statt.
- keine landesweite einheitliche Regelung für die provisorische Stimmabgabe
- Wahlhelfer kannten sich mit den Regelungen zur provisorischen Stimmabgabe nicht aus
- die OSZE-Beobachter seien in einigen Wahllokalen abgewiesen worden, so in Florida geschehen
- keine eiheitlichen Standards für die Wahlberechtigung von Verurteilten (in einigen Bundesstaaten haben Verurteilte auch nach Verbüßen einer Haftsstrafe kein Wahlrecht, in anderen haben auch Gefängnisinsassen das Wahlrecht)
- allgemein fehle es an einheitlichen, landesweiten Standards zur Wahlberechtigung, die die OSZE dringend empfahl
Positiv bewerteten die Wahlbeobachter die hohe Wahlbeteiligung, das Engagement der Bürgergesellschaft und nichtstaatlicher Organisationen. Auch die im Vorfeld umstrittenen Wahlmaschinen hätten nach den Beobachtungen keine Probleme verursacht. aph

... US-Wahl: Wer wählt wen 2004? Wer wissen möchte wen die Amerikanerinnen, die Protestanten, die Südstaatlen, die Nordstaaten die jungen und die alten Leute usw. usf. gewählt haben, findet auf CNN einige Antworten (ohne Gewähr, auch diese Werte waren umstritten, dennoch aufschlussreich): Elections 2004 - Wer wählt wen 2004?
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2004-11-03 ... 21:00 MEZ ... Kommentar zum Wahlausgang: Bush gewinnt - John F. Kerry gibt auf Der Kandidat der Demokraten, John F. Kerry, trat mit seinem Vize, John Edwards, in Boston an die Öffentlichkeit, machte den Demokraten Mut und bat sie gleichzeitig um Verständnis für seine Entscheidung, dem amtierenden und gleichzeitig neuen Präsidenten, George W. Bush, zu gratulieren und die Wahlschlacht für geschlagen zu erklären. In allen drei Wackelstaaten, Ohio, Iowa und New Mexico, lag Bush vorn und auch die sogenannten provisorischen Stimmen in Ohio hätten diesen Vorsprung sehr wahrscheinlich nicht mehr aufholen können. Ohne die 20 Wahlmänner aus Ohio, die quasi die Wahl so oder so entschieden hätten, war die Chance zu gering und es wäre unfair gewesen, dem amerikanischen Volk noch eine weitere, möglicherweise tage- oder wochenlange Zitterpartie mit Gerichtsentscheiden zuzumuten. Ein weiterer Stein zu dieser Entscheidung waren auch die gleichzeitig stattfindenden Kongress-Wahlen, denn sowohl im Senat als auch Repräsentantenhaus zementierten die Republikaner ihre Mehrheit. Es ist John F. Kerry vor allem zuzurechnen, dass er keine endlose Hängepartie zuließ, obwohl sicher nicht wenige Demokraten bei der Vorrede Edwards, die so enthusiastisch war und auch trotz dem Rückzug das Zählen jeder (!) Stimme weiter zusicherte, noch großer Hoffnung waren, der Kampf gehe weiter. Dass dies nicht mit allen Mitteln geschieht, kommt den offensichtlichen Mehrheiten näher und spricht eindeutig für den Realitätssinn der Demokraten, diese Wahl nicht mehr gewinnen zu können. Auf die andere Waagschale müssen sie dennoch sehr viel Hoffnung legen, dass sie zur nächsten Präsidentschaftswahl in vier Jahren nicht evtl. einen noch größeren Scherbenhaufen übernehmen werden müssen, wie es jetzt schon der Fall gewesen wäre. Und wie dieser Scherbenhaufen zusammengefegt werden soll, daran wird sich der 44. Präsident der Vereinigten Staaten, George W. Bush nun selbst messen lassen müssen. Simon Heusser drückte es in der Schweizer Weltwoche - noch vor dem Rückzug Kerrys - so aus, Zitat:" Falls George W. Bush tatsächlich gewählt wird, tritt er ein schweres Erbe an: sein eigenes." Wir gratulieren, Mr. President!
aph für Wirtschaftswetter

18:00 MEZ ... Updates: Electorals (Wahlmänner) -
Bush 254 - Kerry 252 via CNN
Bush 254 - Kerry 252 via New york Times
Um das Rennen um das Weiße Hause zu gewinnen sind 270 Wahlmänner notwendig.
Quellen: CNN, New York Times, aph

18:45 MEZ ... Weiteren Meldungen zufolge erwartet man, dass Kerry gegen 19:00 Uhr MEZ an die Öffentlichkeit treten wird. aph

18:00 MEZ ... Bush-Ölpreis Bisher unbestätigten Meldungen diverser Medien zufolge hat John F. Kerry aufgegeben und bereits Bush zum Sieg gratuliert. Der Ölpreis reagierte und stieg um 41 Cent. Der Markt rechnet damit, dass die US-Ölreserven aufgestockt werden sollte Bush eine zweite Amtszeit bekommen. Bisher gibt es noch keine offizielle Bestätigung der Aufgabe Kerrys. Es fehlen immer noch 32 Wahlmänner und Stimmen aus Ohio, Iowa und New Mexico - der Unterschied beträgt offiziell immer noch 2 Wahlmänner. aph

13:30 MEZ ... Warte-Dienst = Zeit-Gewinn Ein Erfolgsmodell, dass man Deutschland während der MoMA-Austellung in Berlin beobachten konnte, nämlich dass sich Studenten verdingen, um in Warteschlagen anzustehen, nutzte nun Hollywood-Star Jim Carey und ließ seine Assistentin in der Schlange vor dem Wahllokal im Rathaus von Beverly Hills für sich warten. aph

11:45 MEZ ... Oh Ohiooo Die New York Times zeigt an, Ohio hätte alle Wahlbezirke gemeldet. Da hier über hundertausende Briefwähler und vorläufige Stimmen noch nicht ausgezählt sind, schlug die NYT den Staat, an dem sich bei dieser Wahl alles entscheidet, weder Kerry noch Bush zu, der die vorläufige Führung in Ohio hält. Auch CNN hält sich noch zurück. Die Hängepartie, die der aus dem Jahr 2000 ähnelt, geht weiter. aph

10:30 MEZ ... Bush hält die Führung. Alles konzentriert sich auf Ohio und auch da liegt Bush bisher vorn. Allerdings fallen die Ergebnisse knapp aus und wieder einmal werden Briefwähler, nachzuzählende Stimmen u.a. evtl. das Zünglein an der Waage sein wie 2000 und das heißt: Ein amtliches Ergebnis wird u.U. noch lange auf sich warten lassen. George W. Bush will sich dennoch bereits zum Sieger erklären - eine PR-Maßnahme: Sieger ist nur wer 270 Wahlmännerstimmen erhält. John F. Kerry kämpft weiter - um jede einzelne Stimme. In Ohio geht es um 100.000 Stimmen von Briefwählern und 150.000 "vorläufige" Stimmen, deren Wahlberechtigung noch überprüft werden muss. Das kann nach Schätzungen etwa 11 Tage dauern. Ausgerechnet in diesem Staat sind keine Wahlbeobachter zugegen. aph

09:30 MEZ ... 55 Parlamentarier und etwa ein Dutzend technische Experten hat die OSZE als Wahlbeobachter in die USA entsandt - zum ersten Mal. Sie sollen sich auf die heiß umkämpften Staaten konzentrieren. Ihren Abschlussbericht werden Männer und Frauen am 4. November vorstellen. Die Wahlbeteiligung liegt nach bisherigen Prognosen bei 60 Prozent (2000: 51 Prozent) - Jeder zehnte Wähler nahm zum ersten Mal an einer Präsidentschaftswahl teil. Der Wahlbeteilungsrekord liegt bei 62,8 Prozent im Jahr 1960 als John F. Kennedy gegen Richard Nixon gewann. aph

08:27 MEZ ... Ein ziemlich übernächtigt wirkender John Edwards trat in Boston vor jubelnden Anhängern auf und sagte: "Wir haben vier Jahre auf diesen Sieg gewartet - wir können jetzt noch einen weiteren Tag warten." Und er versprach:
"Wir kämpfen um jede Stimme". cor

08:05 MEZ ... Es zeichnet sich langsam ab, dass am Ende dieser Wahlnacht noch nicht klar ist, wer in den nächsten vier Jahren amerikanischer Präsident wird. In Iowa gibt es offenbar Verzögerungen beim Auszählen der Briefwahlstimmen, außerdem haben einige Wahlmaschinen den Geist aufgegeben. Mit Ersatzlieferungen kann frühestens morgen gerechnet werden. cor

08:00 MEZ ... Eines scheint klar zu sein: Das Florida der Wahl 2004 heißt Ohio. Das Ergebnis könnte so knapp werden, dass mit Nachzählungen zu rechnen ist. Und in manchen Bezirken war der Andrang so groß, dass noch Stunden nach dem offiziellen Schließen der Wahllokale weiter abgestimmt wurde. cor

07:17 MEZ ... Im kleinen Neuengland-Staat New Hampshire gewinnt wohl John Kerry. Das ist ein kleines Zuckerl für den Herausforderer - der erste Staat, den er Bush abluchsen kann. cor

Wahlparty 06:19 MEZ ... Kurz nach Mitternacht Ostküstenzeit verkündet CNN, dass Präsident Bush nach den letzten Hochrechnungen Florida gewonnen hat. Es zeichnet sich bereits ab "Präsident Bush mag bekanntlich seinen Bruder Jeb", sagt John King, CNN-Korrespondent im Weißen Haus, "aber jetzt mag er ihn wahrscheinlich noch ein bisschen mehr." cor

04.05 MeZ ... Die politische Landkarte färbt sich langsam rot - aber gemach, das will nichts heißen, außer dass die Ergebnisse bisher genau den Vorlagen aus dem Wahljahr 2000 entsprechen. Das heißt: Alle Staaten, die Bush bis jetzt sicher hat, stimmten auch schon vor vier Jahren für ihn. Und Kerry bewegte sich so weit in den Fußstapfen von Al Gore. cor

02:45 MEZ ... Damen-Wahl Laut CNN wählten bis jetzt 54 Prozent Frauen Kerry und 45 Prozent Bush. 51 Prozent der Männer wählten Bush und 47 Prozent Kerry. Mit dieser Nachricht verabschiede ich mich. In ein paar Stunden berichtet Cornelia Schaible für Sie weiter von den Präsidentschaftswahlen 2004.
Angelika Petrich-Hornetz

02:30 MEZ aktualisiert ... Erste Ergebnisse der Präsidentschaftswahl in den USA: Bush gewinnt nach Prognosen: Georgia - 15 Electorals (Wahlmänner), Kentucky - 8, Indiana - 11, West-Virginia - 5 , Alabama - 9, Oklahoma - 7, Tennessee 11. Kerry gewinnt Vermont - 3, Illinois - 21, Connecticut - 7, Delaware - 3, District of Columbia - 3, Maine - 3, Maryland - 10, Massachusetts - 12, New Jersey - 15 ,
Gesamt in Prozent: Bush 56 Prozent, Kerry 44 Prozent, Nader 0 Prozent;
Electorals (Wahlmänner) : Kerry 77 - Bush 66 - 0 (270 sind erforderlich)
Staaten: Kerry 9 - Bush 7. aph
Quellen: New York Times (NYT), CNN, ABC

2004-11-02 - 23:50 MEZ ... Quote mit Micheal Moore Am Montag sahen in Deutschland 6,73 Millionen Zuschauer die Dokumentation Fahrenheit 9/11. Micheal Moore lieferte dem Sender damit den Quotensieg im Gesamtmarkt in der Prime Time (20:15 bis 23:00 Uhr) +++ In Kürze schließen die ersten Wahllokale an der Ostküste. aph

23:30 MEZ ... Wahl-Wetten Rekordumsätze in zweistelliger Millionen-Höhe verzeichnen die Britischen Buchmacher in ihren Wettbüros. Man rechnet bei dieser US-Wahl mit einer Verdoppelung des Einsatzs - noch nie sei soviel Geld auf eine Wahl im Ausland gesetzt worden berichten vor allem Schweizer Medien. Bush galt lange Zeit als Favorit doch Kerry holt den Wetten nach zu urteilen nun etwas auf. aph

22:30 MEZ ... Hohe Wahlbeteiligung Die ersten Schätzungen von 121 Millionen Wählern in den USA werden von neuen Prognosen übertrumpft: Man rechnet jetzt mit 125 Millionen Wählern. Zum Vergleich: 2000 waren es nur 105,4 Millionen - d.h. 20 Millionen Menschen mehr (etwa ein Viertel der Bundesrepublik) die an den Wahllokalen in den amerikanischen Bundesstaaten Schlange stehen, um ihre Stimme abzugeben. Selbst der Astronaut Leroy Chiao gab seine Stimme per verschlüsselter E-Mail ab und erinnerte daran wie wichtig das Wahlreicht sei, weshalb er diesem nachkomme. (Anmerkung: Noch sind nicht alle gültigen Stimmen ermittelt) aph

21:55 MEZ ... Knappe Mehrheiten für Senat und Repräsentantenhaus Parallel zum Prädsidentenwahl wird in den USA auch ein neuer Kongress gewählt. Beobachter gehen von wenig Änderungen aus, außer dass sich die Mehrheit der Republikaner in beiden Häusern verringern könnte. Republikaner sind im Repräsentantenhaus mit 229 und Demokraten mit 205 Abgeordneten vertreten. Im Senat ist die Mehrheit hauchdünn 51 Senatoren aus dem republikanischen Lager gegen 48 demokratische Senatoren und einem Unabhängigen. (Anmerkung: Mit der Einschätzung die Republikaner behalten ihre Mehrheiten behielten wir Recht - mit der Einschätzung, diese würden sich etwas verringern nicht: In beiden Häusern wurde die Mehrheit ausgebaut) aph

21:00 MEZ ... Wie Amerika wählt Der US-Präsident wird durch die Stimmen von Wahlmännern und nicht nach Prozenten gewählt. Die Kandidaten in den einzelnen Bundesstaaten müssen diese Wahlmännerstimmen erringen. Für einen Sieg braucht es 270 Wahlmänner. Wieviele solcher Stimmen ein Staat hat, hängt von der Größe der Bevölkerung ab. In den meisten Staaten bekommt der Sieger alle Wahlmännerstimmen, auch als Elektoren bezeichnet. Die äußerst wichtigen, weil größten und noch unentschiedenen Battleground-States haben zum Beispiel 27 Wahlmänner Florida, Ohio 20 und in Pennsylvania gibt es 21 Wahlmänner.
Die Wahl wird mit den unterschiedlichsten Methoden erhoben, z. B. per alter Stanzgeräte, die u.a. bei der letzten Wahl 2000 für das Chaos in Florida sorgten bis hin zu hochmodernen Touch-Screen-Computern - auch die nicht störungsfrei. Manche Wahlcomputer lassen keinen Papierausdruck zu und somit können Stimmen nicht per Hand nachgezählt werden - für Zettel-Wähler in Deutschland sicher schwer verständlich. aph

19:30 MEZ ... Larry Flynt flüchtete nach Paris Der Hustler-Herausgeber Larry Flynt flüchtete vor dem "ekelerregenden" Wahl-Kampfklima in den USA. Außerdem kündigte Flynt an, der gestern seinen 62. Geburtstag in einem seiner Clubs in Paris feierte, bei einer Wiederwahl Bushs ins Exil zu gehen. In Birmingham eröffnete Flynt in der letzten Woche seinen ersten Supermarkt in England: "Hustler Hollywood". aph

18:30 MEZ ... Öl zu Kerry-Preisen? Analysten schätzen, dass John F. Kerry als Präsident für sinkende Ölpreise sorgen könnte. Einmal hätte er weniger Scheu davor, die Ölreserven der USA anzuzapfen. Andererseits sei vor allem die Angstatmosphähre und die angespannte Kriegssitution des George W. Bush der Grund für Ölpreise auf Höchstniveau. aph

17:30 MEZ ... Stimmen aus dem Ausland Der Kurier veröffentlichte Ausschnitte aus internationalen Tageszeitungen, die doch recht unterschiedlicher Meinung in ihren Stimmen sind, obwohl ein Großteil der Kommentatoren den Europäern und sogar der Welt mehr Sympathie für John F. Kerry einräumt - sofern Europa und die Welt mitwählen dürfte.

17:30 MEZ ... Sämtliche Wahllokale - außer Hawai und Alaska - haben jetzt geöffnet. In zwei der wichtigsten Swing States Ohio und Pennsylvania bildeten sich morgens lange Schlangen - wie schon seit Tagen in Florida. aph
Die ersten Wahllokale schließen um 24 MEZ.

13:00 MEZ ... US-Wahl für Europäer Die ersten Wahllokale öffneten an der Ostküste. Mit den ersten Ergebnissen der Präsidentschaftswahlen in den USA wird vorraussichtlich gegen 2 bis 3 Uhr morgens MEZ gerechnet werden. Dann werden nämlich die Prognosen für die ersten 23 Staaten veröffentlicht. Die Wahl dauert deshalb solange, weil die USA in sechs Zeitzonen unterteilt ist. Von der Ostküste werden also die ersten Prognosen gegen 1 Uhr erwartet. Sofern ein Kandidat die Staaten Florida, Ohio und Pennsylvania gewinnen sollte, darf er sehr wahrscheinlich in das Weiße Haus einziehen. Diese drei bevölkerungsreichsten Staaten sind - wie viele andere - noch heiß umkämpft, d. h. weitestgehend unentschieden. Wer auch nur zwei von ihnen gewinnt könnte ebenfalls der 44. Präsident der Vereinigten Staaten werden, mit der Betonung auf könnte, weil es diesmal 17 der sogenannten, unentschiedenen Swing-States gibt. Die letzten beiden, Hawai und Oregon geben ihre Prognosen um fünf Uhr morgens bekannt. Sollte das Ergebnis dann eindeutig sein, dürfen die Wahlparties starten. Alaskas Wahllokale schließen um Sieben - als traditionelles Bush-Gebiet werden im kältesten Bundesstaat allerdings keine überraschenden Ergebnisse erwartet. Sie können also einigermaßen beruhigt schlafen gehen, denn die Chancen, dass ein eindeutiges Ergebnis bereits Mittwoch in aller Frühe feststeht sind eher schlecht: Es wird mit einem ergebnisoffenes Kopf-an-Kopf-Rennen gerechnet und die noch unsicheren Staaten werden erheblich zum Wahlausgang beitragen. Sollte die Wahl so knapp wie 2000 ausfallen (Bush gewann mit 537 Stimmen) könnte zudem wieder ein denkwürdiges Gerichtsdebakel notwendig werden, das eine noch weitaus längere Zitterpartie nach sich zieht:
US-Präsidentenwahl 2000
Bush gewann nur mit 537 Stimmen und 271 Wahlmännern (270 sind notwendig). Die Wahl fand am 7. November statt und das Ergebnis wurde erst am 12.Dezember durch Gerichtsentscheid möglich. aph
Quellen: DerStandard.at, Netzeitung, Tagesschau, wahlrecht.de, kurier.at, cnn, tagesanzeiger.ch, n-tv, FAZ, CNN, New York Times (NYT), ABC, Berliner Morgenpost, RP-Online
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Victory Checklist2004-11-01 ... Redskins-Orakel Anhand der Verkäufe von Halloween-Masken und vielem anderen versuchen Amerikaner zu prognostizieren, wer die Wahl gewinnen wird. Heute verhielt sich die Börse eher zurückhaltend, obwohl das alte Redskins-Orakel sprach: Analysten von Goldman Sachs wiesen laut Medienberichten darauf hin, dass der jeweilige Amtsinhaber oder Vertreter der amtierenden Partei kontinuierlich seit 1936 gewann, wenn die Washington Red Skins im American Football im letzten Heimspiel vor der Präsidentschaftswahl als Sieger aus dem Spiel hervorgingen. Am Sonntag verloren die Redskins 14:28 gegen die Green Bay Packers. aph

... Wahlempfehlung. Morgen wählt Amerika. Etwa 125 US-Zeitungen sprechen sich für Kerry aus - 96 für Bush. Wahlempfehlungen durch die Medien haben in den USA eine lange Tradition. Manche mochten vor dieser Wahl keine Empfehlung abgeben und auch das wird als Meinung gewertet. In Europa sind Wahlempfehlungen bisher verpönt. Dennoch wich die Financial Times Deutschland (FTD) bei der Bundestagswahl 2002 von europäischer Zurückhaltung ab und empfahl die Wahl von Edmund Stoiber zum Bundeskanzler. Die Bild-Zeitung veröffentlichte kürzlich 10 Punkte, warum Bush der bessere Präsident sei.
Zur Bundestagswahl 2006 und anderen Wahlen werden Sie von uns keinerlei Wahlempfehlung erhalten - zur US-Wahl 2004 macht die Wirtschaftswetter-Chefredaktion nun eine einzige Ausnahme und empfiehlt die Wahl von John F. Kerry. Wir werden damit einen Tag vor der Wahl noch kaum jemanden beeinflussen und fassen die Empfehlung als reine Meinungsäußerung auf.
Die Begründung entspricht dem Tenor der fünfzehnten und letzten Folge der US-Wahlkolumne, der in den USA lebenden Journalistin Cornelia Schaible, mit der sie für die Wirtschaftswetter-Leser die Präsidentschaftswahl 2004 begleitete: US-Wahlkolumne, 15. Folge: Im Reich des Teflon-Präsidenten, die Sie hier finden, PDF: USWahlkolumne, alle Folgen
Der zunehmende Realitätsverlust des amtierenden Präsidenten George W. Bush, die falsche Einschätzung des Irak-Kriegs, die mangelnde Bereitschaft oder Fähigkeit der derzeitigen amerikanischen Regierung, sich mit tatsächlich vorhandenen Gegebenheiten sachlich auseinander zusetzen und stattdessen einer Mission zu folgen, die sich in Glaubenfragen verliert sowie an einzelnen Interessen und nicht an Tatsachen und Erfordernissen orientiert, lassen keine andere Empfehlung zu. Wir sehen in John F. Kerry den besseren Vertreter der Vernunft, die eine Vorrausetzung für eine realitätsnahe, amerikanische Politik ist - mit weitreichenden Auswirkungen, auch für das amerikanische Ausland.
Angelika Petrich-Hornetz, Wirtschaftswetter

Bush-Land
von Cornelia Schaible, Angelika Petrich-Hornetz

 

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