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Herzlich willkommen in den Wirtschaftswetter-News aus dem Dezember 2004. Die Nachrichten aus dem Vormonat finden Sie ganz unten auf jeweils einer Extraseite und die Nachrichten aus 2003 im Archiv. News - Nachrichten - Dezember 2004 |
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2004-12-29 ... Krankmeldungen auf Rekordtiefststand Seit Einführung der Lohnfortzahlung im Jahr 1970 waren noch nie so wenige Arbeitnehmer krankgemeldet wie 2004. Der Krankenstand in deutschen Unternehmen sackte auf ein historisches Rekordtief. Nur noch 3,4 Prozent der Arbeitszeit ist Fehlzeit wegen Krankheit, bereit 2003 sackte der Krankenstand erstmals auf unter 4 Prozent. Schätzungweise dürften Kosten der Lohnfortzahlung 2004 um eine Milliarde Euro gesunken sein und zu einer deutlichen Entlastung der Unternehmen geführt haben. Die Aufwendungen für Krankengeld entlasteten die Krankenkassen bereits in den den ersten drei Quartalen um 9,6 Prozent bzw. 511 Millionen Euro. Die meisten Krankmeldungen fielen auf Erkrankungen des Muskel- und Sklelettsystems, weitere auf auf Verletzungen und Vergiftungen. Seit 1990 verdoppelt haben sich hingegen die psychischen Erkrankungen. Am wenigsten krank meldeten sich Elektroingenieure, Chemiker, Physiker und Mathematiker. Laut einer BKK-Analyse fehlten sie wenger als anderhalb Tage im Jahr wegen Krankheit. Den Forderungen nach Beitragssenkungen entgegnete die Sprecherin des Ersatzkassenverbandes, Michaela Gottfried, dass man erst den Jahresabschluss abwarten müsse. Gestrichene Weihnachtsgelder könnten sich nach ihren Angaben durch wegfallende Krankenkassenbeiträge negativ auf den Abschluss auswirken.
Die Tagesschau hat eine Adressenliste auf ihren Webseiten eingerichtet, mit Informationen zu Suchdiensten, betroffenen Hotels sowie Patienten- und Opferdiensten. Schmerzensgeld für getötete Kinder Einer Mutter, deren zwei Kinder vor drei Jahren durch den eigenen Ehemann getötet worden waren, erhielt vom Landgericht Paderborn 30 000 Euro Schmerzensgeld zugesprochen, wie das Gericht am Mittwoch mitteilte. Der Eheman hatte sich nach dem Mord an den beiden acht und elf Jahre alten Kindern im Gefängnis später selbst erhängt. Der Tat vorausgegangenen war die Trennung des Paares. Die hinterbliebene Ehefrau nahm nun vor Gericht erfolgreich den Bruder des Täters als Erben in Regress. Aktenzeichen.: 3 O 20/04 ER
... Autofahren im Neuen Jahr. Neben der LKW-Maut (1.Januar 2005) sind besonders Besitzer älterer Autos von Teuerungen betroffen. Die KFZ-Steuer von PKW für Benzinmotoren und Diesel der Euro1-Norm steigen immens - bis zu 100 Euro mehr für 2 Liter Hubraum. Für viele lohnt sich die Umrüstung auf eine günstigere Emissionsklasse. Die Besitzer von Diesel-PKW mit Rußpartikelfilter können sich - auch bei Nachrüstung - über eine Steuerersparnis freuen. Ab April/Mai 2005 sollen Geländewagen ab 2,8 t nur noch nach Hubraum und Schadstoffklasse wie PKW besteuert werden. Das sogenannte Auflasten als leichtes Nutzfahrzeug (preisgünstigere Besteuerung nach Gewicht) soll dann nicht mehr möglich sein. Mit einer Übergangsfrist von einem halben Jahr sollen allerdings die Länder eine Möglichkeit haben, für gewerbliche Nutzern in Mittelstand und Handwerk Nachteile auszuräumen. Drängler und Raser sollen bei ungenügendem Sicherheitsabstand mit bis zu 250 Euro und drei Monaten Fahrverbot bestraft werden können. Bußgelder für falsches Parken auf Geh- und Radwegen sollen ebenfalls steigen. Die Taktik, Einträge in Flensburg, durch Einsprüche zu verzögern ist ab 1. Februar 2005 nicht mehr möglich, der Eintrag erfolgt am Ereignistag - wenn der Verstoß begangen wurde. Als PKW zugelassene Kleintransporter über 3,5 Tonnen Gesamtgewicht sollen mit einem Tempolimit von 80 Km/h belgegt werden, wie für LKW. Ab Mitte des Jahres dürfen Fahrten bei Schnee nur noch mit Winterreifen oder Ganzjahrereifen erfolgen. Für Microcars, drei- und vierrädrige Motorräder mit einer Geschwindigkeit bis zu 45km/h wird die neue Führerschein-Klasse "S" eingeführt, die Jugendliche ab 16 Jahren erwerben können. Eine Schutzhelm-Pflicht ist derzeit in Planung, vorraussichtlich ab Mitte 2005. Seit Oktober 2004 mussen neu zugelassene Fahrzeuge auf allen Plätzen (auch der hintere Mittelplatz) mit Dreipunktgurten ausgerüstet werden. Ausland: warnwestenpflicht ab 1. Januar 2005 in Österreich und Portugal.
... Verabschiedung zur Rallye Dakar. Am 27. Dezember um ca 11:30 Uhr verabschiedet sich das Rallye-Team aus Wolfsburg nach Barcelona, bestehend aus 17 Fahrzeugen und über 60 Personen. Vor der Abreise werden sich die Fahrer Jutta Kleinschmidt, Juha Kankkunen, Bruno Saby und Robby Gordon mit ihren Co-Piloten Fabrizia Pons, Michel Périn, Juha Repo und Dirk von Zitzewitz noch einmal um 10.30 der Öffentlichkeit präsentieren.
++ Die britische Regierung friert das Vermögen eines Exil-Saudis ein. Al-Faqhi, Chef der "Bewegung für islamische Reform in Arabien, lebt im Londoner Exil und wurde von den Vereinten Nationen offiziell beschuldigt, Verbindungen zum Terrornetzwerk El Kaida zu unterhalten. ++ Musik-Schwergewicht Der Musiker Prince war der Großverdiender im Jahr 2004 und nahm mit seiner durch 96 Städte führenden Tour Musicology 64 Millionen Dollar ein. Auf Platz zwei landete Célin Dion und auf Platz drei Madonna mit ihrer "Re-Invention"-Tour. ++ Bam wird Weltkulturerbe Zu Weihnachten gedachten die Menschen dem verheerenden Erdbeben im Jahr 2003, das die iranische Stadt Bam fast vollständig zerstörte und durch das etwa 40.000 Menschen getötet und viele weitere verletzt wurden. Bam soll nun Weltkulturerbe werde, wie die UNESCO am Donnerstag in Paris mitteilte. Am 27. Dezember soll in Bam eine feierliche Zeremonie zur Ernennung stattfinden. ++ Tsunami in Südostasien. In Südostasien riss eine riesige Flutwelle um 2:00 Uhr MEZ mehrere tausend Menschen in den Tod, die sich nach einem Erdbeben der Stärke 8,9 vor der Küste von Sumatra bildete. Betroffen sind Indonesien, Thailand, Sri Lanka, Indien und Malaysia. Die Malediven stehen zur Hälfte unter Wasser. Unter den Opfern sind auch zahlreiche Touristen, die ihren Weihnachtsurlaub in Thailand und anderen Ländern der Region verbringen. Das Auswärtige Amt richtete eine Hotline ein. ++ Heute findet die Stichwahl in der Ukraine statt ++
... Das Online-Geschäft brummt. Vor allem das Weihnachtsgeschäft 2004 bricht alle Rekorde. Gefragt waren vor allem Technik, Bücher, Schmuck, Bekleidung und Dessous. Bei den ITK-Produkten waren vor allem Handys, Flachbildschirme und MP3-Player die Verkaufschlager, dicht gefolgt von Notebooks, DSL-Einsteigerpaketen, Digitalkameras und Fotodruckern. Der Jahresumsatz in Online-Verkauf wird die Schätzungen noch übertreffen, rechnet der Bundesverband Deutscher Versandhandel. Eine Konsumflaute sei nichts zu spüren, bestätigt der Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder gegenüber zdnet.de. Die Einnahmen im Internet-Handel seien um etwa 10 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Eine Studie im Auftrag der Postbank prognostizierte, dass Deutschland bereits 2007 größter Online-Markt Westeuropas werden könnte. 70 Prozent der Offline-Händler wollen ab 2005 in den Vertrieb über das Internet investieren. Das Auslandsgeschäft spielt eine immer größere Rolle: 40 Prozent der Unternehmen erzielen bereits mehr als 5 Prozent ihres Umsatzes durch den Verkauf über die Grenzen, wobei das Internet hilfreich sei.
... Putin in Deutschland. Der russische Präsident Wladimir Putin holte den wegen des Terroranschlags von Beslan verschobenen Deutschland-Besuch nach. Auf Schloss Gottorf in Schleswig-Holstein äußerte sich das russische Staatsoberhaupt zum Tschetschenien-Konflikt und zur bevorstehenden Wahl in der Ukraine. Erstmals erklärte sich Putin bereit, mit europäischen Ländern zu beraten und auszustauschen, wie im Kaukasus Friede einkehren, sowie politische Lösungen erarbeitet werden und wirtschafltliche und soziale Hilfen aussehen können. In die Wahlen in der Ukraine am 26. Dezember werde sich Russland nicht einmischen und jedes Ergebnis akzeptieren, so Putin. Darüberhinaus kündigte ein gutgelaunter und zeitweise in fließendem Deutsch sprechender Präsident den Beginn der Schulentilgung (21. Milliarden Euro) an Deutschland an und lud Bundeskanzler Schröder zum 60. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkrieges nach Moskau ein. Die Versteigerung des Yukos-Konzern bezeichnete Putin als übereinstimmend mit geltenden russischen Gesetzen. ... Fünfter Fall von versuchter Kindesentführung im Aachener Raum. Im Raum Aachen gab es nach Medienberichten bereits einen fünften Versuch von Kindesentführung. Nach bisher vier aktenkundig geworden Fällen im Aachener Raum, bei denen bisher unbekannte Täter stets versuchten Kinder im Alter zwischen 10 und 13 Jahren in Autos zu zerren, die sich losreißen oder mit Hilfe von Passanten verhindert werden konnten, sorgt ein jetzt fünfter Fall für große Nervosiät in der Bevölkerung. In Frauwüllesheim bei Düren soll ein Autofahrer versucht haben, ein zehnjähriges Mädchen in sein Auto zu zerren, das sich auf dem Weg zum Schulbus befand. Aus der Beifahrertür heraus packte ein Mann das Kind, welches sich losreißen und nach Hause rennen konnte. Die Beamten erstellten anhand der Beschreibung nun erstmals ein Phantombild bei dem es sich um den Beifahrer handelte. Im einem "großen, roten" Auto sollen zwei Personen gewesen sein.
... Blitzmeldung: Die EU nimmt Beitrittsgespräche mit der Türkei auf.
... Signal der Aussöhnung. Nun ist es amtlich. In der Ukraine wird es am 26. Dezember eine neue Stichwahl geben. Das Parlament stimmte einem Kompromiss-Paket zu, das der amtierende Präsident Leonid Kutschma noch im Parlamentsaal unterzeichnete. Es enthält u.a. eine Änderung der Verfassung, die die Machtbefugnisse des neuen Präsidenten beschneidet und die von der Oppostion unter Oppositionsführer Viktor Janukowitsch geforderte Wahlrechts-Reform, die mögliche Wahlmanipulationen verhindern soll. Für die Einigung stimmten 402 der 450 Abgeordneten. ... Neuer Hunde-Spa. "Wer Hunde föhnt" titelte eine Zeitung einst keck in Anspielung auf einen Schlager der Sängerin Michelle, als diese einen Hundesalon eröffnete. Die Sängerin bekommt jetzt weitere Vip-Kollegen in ihrer Branche. Starfrisör Udo Walz und als Schirmherrin Sabine Christiansen eröffnen am Donnerstag in Berlin einen Wellness-Tempel für Hunde, der neben dem üblichen Programm auch Massagen, Bachblütentherapie und einen Gassi-Geh-Service anbieten will. Die Schirmherrin wacht über den Anteil der Einnahmen, der zu Gunsten von Tieren "bedürftiger Besitzer" verwendet werden soll. Hunde-Dienstleistungen liegen voll im Trend, die Umsätze für Futter, Pflege und Beschäftigung von Haustieren boomen, 2003 hatte allein der deutsche Heimtiermarkt ein Umsatzvolumen von knapp drei Milliarden Euro.
... Chirac und Schröder in Lübeck Während ihres Treffens in Lübeck zu informellen Gesprächen demonstrierten der französische Staatspräsident Jacques Chirac und Bundeskanzler Gerhard Schröder Einigkeit in ihren Positionen. Zur Frage der Beitrittsverhandlungen für die Türkei äußerten sich beide positiv. Das Ziel der ergebnisoffenen Verhandlungen sei nach wie vor die Mitgliedschaft in der EU. Auf die Forderung zu Neuwahlen in der Ukraine ließen sich beide nicht festlegen, boten jedoch ihren Rat und Unterstützung für eine friedliche Lösung an. Erneut sprachen sich Chirac und Schröder für eine Flexibilisierung des Stabilitätspaktes aus. Bei den Gesprächen nahmen die beiden Außenminister, Barnier und Fischer, teil. In zwei Wochen beginnt der EU-Gipfel in Brüssel. Dort werden die Regierungschefs der 25 EU-Staaten über die Aufnahme von Beitrittsverhandlungen mit der Türkei entscheiden. Desweiteren sicherten Chirac und Schröder UNO-Generalsekretär Kofi Anan telefonisch die volle Unterstützung Deutschlands und Frankreichs für eine Reform des UNO-Sicherheitsrates zu. Zur Freude der Lübecker Bürger nannte Monsieur le President die Stadt, in der er sich einen Bummel über den Weihnachtsmarkt und ins Buddenbrookhaus nebst Bad in der Menge nicht nehmen ließ, eine Perle Europas. Nach der Abreise Chiracs verlieh Ministerpräsidentin Heide Simonis, die Chirac begrüßt und begleitet hatte, im Beisein von Bundeskanzler Schröder die Ehrgenbürgerwürde des Landes Schleswig-Holstein an den Schriftsteller Siegfried Lenz. Lenz ist der vierte Ehrenbürger des Landes, doch der erste Nicht-Politiker. Der erste Ehrenbürger des nördlichsten Bundeslandes überhaupt war bei der Verleihung ebenfalls zugegen: Altbundeskanzler Helmut Schmidt
... ++ Kurzmeldungen ++ OECD erwartet Aufschwung auf breiter Basis in Deutschland im Jahr 2006. Der hohe Ölpreis und schwächere Welthandel lasse für 2005 nur zaghaftes Wachstum erkennen. Jedoch werde die Binnennachfrage anziehen und den schwächer werdenen Export ausgleichen, ab 2006 trägt sich der Auschwung selbst, so die OECD in ihrem Wirtschaftsbericht, der gestern in Paris veröffentlicht wurde ++ Morgen treffen sich Bundeskanzler Gerhard Schröder und der französische Präsident Jacques Chirac zu einer Fortsetzung ihrer informellen Gespräche in Lübeck. Neben den Gesprächen ist ein Besuch im Buddenbrookhaus sowie ein Bummel über den Lübecker Weihnachtsmarkt vorgesehen ++ Zwischen Mailand und Sizilien ging nichts mehr: Ein Generalstreik gegen die Wirtschaftspolitik von Regierungschef Silvio Berlusconi legte am Dienstag das öffentliche Leben in Italien lahm. Derweil mischt der ehemalige Präsident der Europäischen Komission Romano Prodi wieder in der Innenpolitik seines Heimatlandes mit. Prodi, der in den 90er Jahren bereits Ministerpräsident war, könnte dem angeschlagenen Berlusconi gefährlich werden, der einem noch vor Weihnachten zu erwartenden Urteil Mailänder Richter in seinem Korruptionsprozess entgegenzittert: Die Staatsanwaltschaft fordert acht Jahre Haft für Berlusconi. ++ Westdeutsche Nachkriegsgesellschaft Die OECD bescheinigt lediglich Ostdeutschland eine genügende Betreuung von Kleinkindern. Für twa 37 Prozent der unter 3-jährigen gibt es dort Betreuungsangebote - im Westen lediglich 2,7 Prozent. Als Ursache sieht die Organisation vor allem das immer noch von der westdeutschen Nachkriegsgesellschaft geprägte Familienmodell von der nicht berufstätigen Mutter am Herd. Familienministerin Schmidt sieht sich durch die OECD bestätigt und kritisiert die Blockade des unionsgeführten Bundesrats, der ihre Pläne zum Ausbau der Kleinkinderbetreuung ablehnte. ++ Anstieg der Frauen-Erwerbstätigkeit Im vierten Quartal erhöhte sich die Zahl der erwebstätigen Frauen nach einer Meldung des Statistischen Bundesamtes um 1,1 Prozent oder 194.000 Personen, während die Zahl der erwerbstätigen Männer um 0,5 Prozent oder 93.000 Personen abnahm. Der Frauanteil von allen Erwerbstätigen stieg im dritten Quartal 2004 auf 47,1 Prozent. Besonders hoch lag die Zahl bei den Selbständigen: Gegenüber dem Vorjahr nahm im 3. Quartal 2004 die Zahl der selbständigen Frauen um 3,4 Prozent zu, etwa ein Drittel aller Selbständigen sind inzwischen Frauen. Die Selbständigen-Quote von Frauen liegt z.Zt. bei 7,9 Prozent, die von Männer bei 14,1 Prozent. ++
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Die News November 2004
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