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Wirtschaftswetter       2003 bis 2004 - ein Jahr Wirtschaftswetter

Herzlich willkommen in den Wirtschaftswetter-News im Oktober 2004. Die Nachrichten aus dem Vormonat finden Sie ganz unten auf jeweils einer Extraseite und die Nachrichten aus 2003 im Archiv.

News - Nachrichten - Oktober 2004

2004-10-31 +++ Kurzmeldungen +++ Verlängertes Wochenende Heute endet die Sommerzeit. Um 3:00 Uhr werden in den EU-Staaten die Uhren um eine Stunde zurückgestellt. +++ Americans only Seit Montag ist der Zugriff auf George Bushs Webseite www.georgebush.com für Internet-User außerhalb der USA und Kanada gesperrt

+++ Der umstrittene designierte EU-Justiz-Kommissar Rocco Buttiglione trat zurück und bezeichnet sich selbst als "unschuldiges Opfer" +++ Die Wahlaufsichtsbehörte im Bezirk Boward im Staat Florida gibt zu, dass bis zu 58.000 Wahlzettel von Briefwählern zur US-Präsidentschaftswahl "verschwunden sind".

+++ Kerry, der Gallier. 87 Prozent aller Franzosen würde laut einer Umfrage des Instituts CSA Kerry wählen. Die durch ihre Trennung von Religion und Politik sensibilisierte Bevölkerung Frankreichs befürchtet, Präsident Bush könnte die Welt in einer zweiten Amtszeit immer tiefer in Religionskriege treiben +++ 36 US-Zeitungen geben eine Empfehlung für John F. Kerry ab +++ Laut einem Bericht der Welt am Sonntag soll die Bundesregierung planen, den Tag der Deutschen Einheit als Feiertag abzuschaffen, um das Wachstum anzukurbeln. Die Bundesregierung dementierte laut einer Meldung von n-tv.

+++ China erhöht Leitzins um das starke Wirtschaftswachstum abzubremsen von 5,31 auf 5,58 Prozent für einjährige Kredite +++ Die EU erwartet ein Wirtschaftswachstum von 2,3 Prozent und ein Haushaltsdefizit um 3 Prozent in Deutschland, Griechenland, Frankreich, Italien und Portugal, sollten keine weiteren Konsolidierungsmaßnahmen vorgenommen werden.

+++ Wirtschaft in den USA wächst schwächer um 3,7 Prozent (BIP) - Analysten hatten 4,2 Prozent erwartet +++ Die Bundesregierung rechtnet für Deutschland mit einem Wirtschaftswachstum von 1,7 Prozent im Jahr 2005. Bundesbank, DIHK (Deutscher Industrie und Handelstag) und andere Wirtschaftsforscher hingegen mit 1,5 Prozent .

+++ Österreich wird ein Wirtschaftswachstum von 1,9 Prozent im Jahr 2004 von der EU prognostiziert, nach 0,8 Prozent im Jahr 2003 +++ Vicco von Bülow alias Loriot erhielt in Kassel den Jacob-Grimm-Preis des Kulturpreises Deutsches Sprache verliehen - für die Widerlegung des Vorurteils die Deutschen seien humorlos - nach den Worten der Jury +++
Quellen: Yahoo, n-tv, Washington Post, die Welt, EU-Kommission, Salzburg.com, Hessischer Rundfunk Online,derStandard;
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2004-10-30 Vorerst kein Terminator im weißen Haus. In einem Interview, das am Sonntag von CBS ausgestrahlt werden soll, unterstützt der kalifornische Senator Arnold Schwarzenegger eine Verfassungänderung, die es auch im Ausland geborenen Bürgern ermöglichen würde, Präsident der Vereinigten Staaten zu werden. Er selbst sei jedoch vorerst nicht an einer Kandidatur interessiert, sondern möchte seine Arbeit in Kalifornien weierführen, so Schwarzenegger.

... EU-Verfassung Die erste europäische Verfassung wurde am Freitag von den Regierungschefs der 25 Staaten in Rom unterzeichnet. Sie tritt erst dann in Kraft, wenn Sie in allen Mitgliedsstaaten ratifiziert worden ist. Das soll bis 2007 geschehen. In Deutschland wird über einen Volksentscheid diskutiert, für den jedoch eine Änderung des Grundgesetzes nötig wäre. Die EU-Verfassung soll eine langfristige, demokratische Staatengemeinschaft festigen. Sie beinhaltet die Definition der EU-Spitze, die aus dem Kommissionspräsidenten, dem Außenminister und dem Ratspräsidenten (Staats- u. Regierungschefs sind im Rat vertreten) besteht. Das EU-Parlament wird gestärkt und entscheidet künftig bei der Gesetzgebung mit und bei der Wahl des Kommissionspräsidenten. Vorschläge der EU-Kommission werden künftig mit 55 Prozent der Mitgliedstaaten, mindestens jedoch 15 Ländern entschieden, die wiederrum mindestens 65 Prozent der Bevölkerung der EU repräsentieren. Für ein Veto gegen einen Beschluss werden vier Länder benötigt. Einige Politikbereiche werden mit einfacher Mehrheit entschieden, für die Steuer-, Außen- und Sicherheitpolitik bleibt das Veto-Recht. Ab 2014 sendet nicht mehr jedes Land einen Vertreter in die EU-Kommssion, die auf zwei Drittel der EU-Länder reduziert wird - mit Rotation, so dass jedes Land in jeder dritten Amtsperiode (fünf Jahre) nicht vertreten sein wird. Ein Bürgerbegehren von einer Million Europäer zwingt die Kommission zum Handeln. Der viel diskutierte Gottesbezug fehlt in der EU-Verfassung, die europäische Charta der Grundrechte wurde aufgenommen.
Überschattet wurde der historisch wichtige Tag von der gescheiterten Wahl der neuen EU-Kommission, über die am Nachmittag beraten wurde. Bundeskanzler Gerhard Schröder forderte in einem Fernseh-Interview eine zügige Lösung - möglichst innerhalb der nächsten 14 Tage. Bisher ließ jedoch keiner der Regierungschef einen Rückzug seines Kandidaten vermerken.
Quellen: Yahoo, Netzeitung, Focus, ARD, ZDF, nachrichten.ch
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2004-10-28 Alte EU-Kommission bleibt vorerst im Amt Der designierte EU-Kommissionspräsident Barroso zog seinen Vorschlag für die Besetzung der neuen EU-Kommission in letzter Minute zurück, um einem Scheitern bei der am Mittwoch vorgesehenen Wahl zuvorzukommen. Die alte EU-Kommission um Romano Prodi bleibt vorerst im Amt. Barroso muss nun mit den Regierungschefs der Mitgliedsstaaten während des EU-Gipfels zur Unterzeichnung der EU-Verfassung in Rom klären, wie es über den 1. November hinaus weitergeht, der Tag an dem eigentlich die Ablösung der alten Kommission durch die neue hätte stattfinden sollen. Das ist wichtig, weil der erstmals eingetretene Fall eines vorzeitigen Rückziehers vertraglich nicht geregelt ist. Durch den Rückzieher Barrosos konnte das EU-Parlament keine Entscheidung vertagen - weil es keine gab - um Barroso mehr Zeit zu geben. Prozedere und Fristen sind nun wieder völlig offen. Der designierte Kommissionspräsident wird in den Medien mit "ein paar Wochen" zitiert, die er benötige.
Quellen: Netzeitung, derStandard, tagesanzeiger.ch
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2004-10-27 EU-Kommissions-Desaster: Barroso, Buttiglione und kein Ende Der designierte EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso bat das EU-Parlament kurz vor der Abstimmung am Mittwoch über die zukünfte EU-Kommission um eine Aufschiebung der Wahl. Offenbar will Barroso in letzter Minute einlenken. Die Machtprobe zwischen der künftigen EU-Kommission und dem EU-Parlament entzündete sich nicht nur, doch vor allem an der Person Rocco Buttigliones, der mit negativen Äußerungen über Homosexuelle, alleinerziehende Mütter und eine ultrakonservative Auffassung über die Rolle der Frau in der Familie für Schlagzeilen sorgte. Buttiglione ist für das Justiz- und Innenressort vorgesehen und damit auch für den Schutz von Minderheiten zuständig sowie für die Durchsetzung der Gleichberechtigung innerhalb der EU. Bis zuletzt hatte Barroso an Buttiglione festgehalten. Was jetzt geschieht ist noch offen. Der österreichische SPE-Politiker, Hannes Swoboda, wird in der Netzeitung zitiert, dass es heute keine Abstimmung mehr geben werde.
Quellen: Netzeiung, Kurier
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2004-10-26 + Kommentar + : Bevorstehende Landtagswahlen - Schläge in der CDU - Tränen in der SPD.
Während Langzeitlandesvater, Erwin Teufel (65 Jahre, 13 Jahre Amtszeit), am Montag seinen Rücktritt für das nächste Frühjahr im Ländle ankündigte, erfreut sich die weit und breit einzige Langzeitlandesmutter der Republik, Heide Simonis (61 Jahre, 11 Jahre Amtszeit), in Schleswig-Holstein nicht nachlassender Beliebtheit unter ihren Parteigenossen.
Am vergangenen Wochenende nahm sie unter Tränen der Rührung das einstimmige Ergebnis ihrer Fraktion an und wird als einzige Frau im Berufststand der Ministerpräsidenten wieder einmal ihre Partei als Spitzenkandidatin in die Landtagswahl im Februar 2005 führen.

Wesentlich weniger ungtrübt dagegen die Landtagswahlvorbereitungen in Baden--Württemberg, die Anfang 2006 stattfinden werden: Das Gerangel um den Dienstältesten unter den Landeschefs grummelt schon lange in der CDU. Man unkte dort, er wolle nicht vom Amt lassen und davon hatte er nun offensichtlich selbst genug. Der bei seinen Landsleuten so beliebte Ministerpräsident ließ sich jedoch lange nichts anmerken.

Am Sonntagabend gipfelte das Spiel um Macht und Nachfolge in einer unschönen Ohrfeige, ausgeführt vom Minister im Staatsministerium, Christoph Palmer (CDU), gegen den Bundesabgeordneten und Parteikollegen, Joachim Pfeiffer, der sich intern für eine Ablösung Teufels ausgesprochen hatte.

Der Minister entschuldigte sich und sah wohl ein, dass seine hoffnungsvoll begonnene Politkarriere mit jenem Klatsch vorzeitig ins Nirvana entschwand. Also trat er zurück und Erwin Teufel folgte mit seiner Ankündigung - eine Entscheidung, die er eigentlich erst Ende des Jahres treffen wollte. Zwei Nachfolger bewerben sich schon einmal um die Spitzenkandidatur und könnten gegensätzlicher kaum sein: Kultusministerin Annette Schavan, die einstige NRW-Politikerin und Fraktionschef Günther Oettinger, der ewige Kronprinz.

Ob die nächste Abstimmung im Ländle ebenso fröhlich wie in Schleswig-Holstein ausfallen wird, bleibt fraglich. Auf dem letzten Parteitag im Dezember 2003 sprachen sich für Teufel als Landesvorsitzenden nur noch 77 Prozent aus, für Simonis waren es auf diesem Parteitag in Lübeck unglaubliche 100 Prozent. So ein Ergebnis ist wahrlich ein Grund zum Heulen - vor Freude, egal ob nun eine Ministerpräsidentin oder ein Ministerpräsident, die oder der die nächste Landtagswahl noch einmal "wuppen" will und muss.
Kommentar: Angelika Petrich-Hornetz für Wirtschaftswetter
Quellen: Stuttgarter Nachrichten, Handelsblatt, nt-v, Faz, Kieler Nachrichten
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2004-10-24 Das schönste deutsche Wort wird heute, von 11 bis 12.30 Uhr, im Rahmen der Sendung „westART“, dem Kulturmagazin des WDR, bekannt gegeben. Die Sendung wird im Fernsehen und im Rundfunk auf WDR 5 live übertragen. Der Deutsche Sprachrat hatte dieses Jahr dazu aufgerufen, weltweit nach dem schönsten deutschen Wort zu suchen. 22.838 Einsendungen aus 102 Ländern gingen bei den Veranstaltern ein. Nachtrag: Zum schönsten deutschen Wort 2004 kürte die Jury: "Habseligkeiten"

... Schering plant Anti-Baby-Akne-Depressions-Pille Mit der steigenden Beliebtheit der Anti-Baby-Pille "Yasmin" stablilisiert der Pharmakonzern Schering seinen Wachstumskurs. Etwa eine Million Frauen weltweit schlucken das Präperat, in Italien liegt der Marktanteil bei 20 Prozent. Man überlegt, ob man eine niedrigdosierte Variante auf den Markt bringe, die weitere Kombinationen zulasse, z. B. mit einem Wirkungspektrum gegen Akne und hormonell bedingt Depressionen, sagte Schering-Vorstandschef Hubertus Erlen dem Handelsblatt. Die Prognose für den Betriebsgewinn 2004 sieht der Finanzchef Jörg Spiekerkötter dennoch nicht zu rosig. Das notwendige Restrukturierungsprogramm verursache im letzten Quartal Kosten in Höhe von etwa 50 Millionen Euro. Im Rahmen der Restrukturierung sollen Produktionsstätten geschlossen und 2000 Stellen wegfallen.
Desweiteren kündigte der Konzern bereits am Donnerstag an, künftig seine Vorstandsgehälter offen zu legen.
Quellen: Handelsblatt Online 22.10, Berliner Morgenpost, Lausitzer Rundschau, Deutscher Sprachrat
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2004-10-22 +++ Weltbürger-News +++ Bambi für Schrempp und Mandela Für Ihren Kampf gegen Aids werden Nelson Mandela und Jürgen Schrempp am 18. November mit einem Bambi ausgezeichnet.

+++ Garcia Márquez schlug Raubkopierern ein Schnippchen. Der Autor und Litaraturnobelpreisträger änderte ein Kapitel seines neuen Romans "Erinnerungen an meine traurige Heimat" kurzerhand vor dem Druck. Nicht-autorisierte Versionen dürften dem am Mittwoch in Spanisch erschienenen Werk damit vorerst keine ernstzunehmende Konkurrenz machen. Die deutsche Ausgabe soll im Dezember erscheinen

+++ Prof. Christiane Nüsslein-Volhard, Medizin-Nobelpreisträgerin von 1995 bricht mit einer 185jährigen Tradition und wird als erste weibliche Präsidentin der Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte (GDNÄ) in die Geschichte eingehen. Zunächst wird sie Vizepräsidentin und ab 2007 für zwei Jahre Präsidentin zu der sie im September gewählt wurde. Die GDNÄ ist eine der ältesten wissenschaftlichen Vereinigungen der Welt. Ihre Vorgänger waren u.a. Ferdinand Sauerbruch, Albert Einstein und Max Planck. +++

... Nervenprobe für Europa Der Streit um den designierten EU-Kommissar Rocco Buttiglione spitzt sich zu. Buttiglione, der sich zwar für seine jüngsten Äußerungen entschuldigte (negative Aüßerungen in der Öffentlichkeit über Homosexuelle und alleinziehende Mütter sowie eine Definiton der Ehefrau als Familienfrau und Mutter), soll nach dem Willen des künftigen Kommissionspräsidenten José Manual Barroso trotzdem das Justiz und Innenressort erhalten. Viele EU-Parlamentier lehnen dies nach wie vor ab und fordern eine Umbesetzung. Den Vorschlag Barrosos, den Schutz von Minderheiten aus Buttigliones Zuständigkeit zu nehmen, reicht den Parlamentariern keineswegs. Da nur die gesamte Kommission gewählt oder abgelehnt werden kann, könnte die Wahl am 27. Oktober mit nur einer knappen Mehrheit gelingen oder zum Desaster werden.

... Schmerzengeld für eine tödliche Kindheit Der Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe entschied am Donnerstag, dass ein schwer misshandeltes Pflegekind vom zuständigen Kreis-Jugendamt ein Schmerzensgeld in Höhe von 25.000 Euro zugesprochen wird und bestätigte damit die Vorinstanz, die eine schwere Pflichtverletzung darin sah, dass das Jugendamt die Pflegefamilie nicht überprüfte. Außerdem erhält das ehemalige Pflegekind Schadensersatz in noch nicht bezifferter Höhe für sämtliche materiellen und künftigen immateriellen Schäden, die auf die Pflichtverletzung des Jugendamtes zurückzuführen sind. Der heute 15-jährige Junge wurde 1997 nach sieben Jahren der Qual im Alter von 9 Jahren, einer Körpgergröße von 1,04 m und einem Gewicht von etwa 12kg entdeckt, erst nachdem kurz zuvor sein fünfjähriger Bruder an Unterernähung gestorben war. Bei den Pflegeeltern handelte es sich um einen angehenden Waldorf-Pädagogen und eine Kinderpflegerin, die ihre drei eigenen Kinder gut behandelten doch ihre Pflegekinder einem unvorstellbares Martyrium aussetzten. Die drei Jungen wurden eingesperrt, ausgehungert und geschlagen. Die Pflegeeltern wurden vor fünf Jahren zu lebenslangen Freiheitsstrafen verurteilt wegen Mordes und Misshandlung von Schutzbefohlenen. Der BGH urteilte, dass ein Jugendamt verpflichtet sei, sich ein eigenes Bild von Pflegeeltern und der Lage eines Pflegekindes zu verschaffen. Ein überfälliges, wichtiges Urteil -zu spät für das jüngste Pflege-Kind.
Quellen: Netzeitung, TAZ, Frankfurter Rundschau, BGH Aktenzeichen: III ZR 254/03 21. Oktober 2004; Manager-Magazin, FTD, Märkische Oderzeitung;
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2004-10-21 ... Hochtief in die Dienstleistung. Der Baukonzern Hochtief will seine Dienstleistungssparte von der Baukonjuktur abkoppeln. Künftig sollen Services angeboten werden, die von der Flughafenreinigung bis zur Künstleragentur reichen. So will das Unternehmen von der schwächelnden Baukonjunktur unabhängiger werden und sein KnowHow einsetzen. 2003 waren 30 Prozent der Konzernleistung den Dienstleistungen zuzurechnen, vor allem im Gebäudemanagement. 2007 sollen es bereits 50 Prozent werden. Die Hochtief Facility Management beschäftigt derzeit etwa 4500 Mitarbeiter. Mit der Philharmonie Essen wurde ein Kunde gewonnen, der die Künstler- und Gästebetreuung gleich mit an Hochtief vergab, Schwerpunkt ist noch die Banken- und Versicherungsbranche, weitere sind anvisiert.

... In die digitale Gewinnzone. Die Strategie von Kodak auf digitale Produkte zu setzen, trägt Früchte. Nach eigenen Angaben verdreifachte das Unternehmen in den vergangenen drei Monaten seinen Gewinn im Jahresvergleich (Netto: 479 Mio US$ 2004 - 122 Mio. 2003). Dabei räumte die Digital-Sparte mit einer Umsatzsteigerung von 39 Prozent ab und fing das schrumpfende (minus 13 Prozent), traditionelle Film- und Entwicklungsgeschäft auf. Der Umsatz wuchs um 1 Prozent auf 3,36 Milliargen Dollar.

... Wettbewerb der Volkswirtschaften. Das Weltwirtschaftsforum geht in seiner jährlichen Wettbewerbsstudie der Volkswirtschaften, dem Global Competiveness Report mit der Korruption ins Gericht, denn neben mangelhafter Infratstruktur, hohen Steuern und Bürokratie ist sie ein ernstzunehmender Faktor für Misserfolg. Die skandinavischen Länder befinden sich wieder unter den Top Ten. Als Gründe werden ein Privatsektor genannt, der neue Technologien anzunehmen bereit sei und eine Innovationskultur pflege, ein hervorragendes makroökonomisches Management und u.a. ein extrem geringes Maß an Korruption, da Verträge und Gesetze respektiert werden. Italien verlor am meisten und landete auf Platz 47 obwohl es auf dem ersten Platz der Mobiltelefonie, Festnetzanschlüsse, Internetnutzer und Computernutzer steht. Das werde, so die Begründung u.a. durch Bürokratie, schlechte Infratstrukturen, übertriebene Steuern, Kriminalität, Korruption, Inflation und eine rigide Beschäftigungspolitik zunichte gemacht. Deutschland liegt wie im Vorjahr auf Rang 13. Die 20. wettbewerbsfähigsten Volkswirtschaftender Studie (absteigend): Finland, USA, Schweden, Taiwan, Dänemark, Norwegen, Singapur, Schweiz, Japan, Island, Groß Britannien, Niederlande, Deutschland, Australien, Kanada, Vereinigte Arabische Emirate, Österreich, Neuseeland, Israel, Estland;

... Die Reporter ohne Grenzen prangern die fünfte Verhaftung eines Online-Journalisten im Iran an und fordern die sofortige Freilassung der Kollegen. Mehrere große Online-Magazine schlossen sich zusammen. In einer gemeinsamen Erklärung heißt es, Zitat: "Da das Internet eine grundlegende Informationsquelle ist, gehört der bedingungslose Schutz der Internet-Journalisten und Online-Publikationen zur Verteidigung der Meinungsfreiheit." Das iranische Regime beschuldigt die Journalisten u.a., die nationale Sicherheit zu bedrohen und Anstiftung zum Umsturz. Rechtsbeistand und Kontakt zur Familie wurden ihnen verweigert. Reporter ohne Grenzen weiter:"In einem Land, in dem Fernsehen, Rundfunk und Zeitungen unter strikter Kontrolle der Regierung stehen, sind unzensierte Internetseiten die einzigen weitgehend unabhängigen Informationsquellen".
Quellen: Handelsblatt, Heise, reporter-ohne-grenzen.de, weforum.org, internationale-kooperationen
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2004-10-20 ... Bei Opel in Bochum wird die Produktion wieder angefahren Nach den postiven Gesprächen zwischen Gesamtbetriebsrat und Management, die zu dem Ergebnis kamen, auch der Standort Bochum solle - sofern wettbewerbsfähig - langfristig erhalten bleiben, beschloss die Betriebsversammlung die Arbeit am Nachmittag wiederaufzunehmen.

... Sicherheit in Netzwerken Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) bietet einen neuen Service an - einen 14-tägigen Newsletter für den privaten PC-Benutzer. Der Newsletter gibt Auskunft über die wichtigsten Sicherheitsmeldungen und Virenwarnungen.

... Nachgewiesen. Göttinger Wissenschaftler haben ein neues System entwickelt mit dem sich Epidemien in einem Simulationsmodell berechnen lassen. Der größter Faktor der Verbreitung sei der Flugverkehr. So sei SARS vor allem über Flugreisende aus Hongkong in kürzester Zeit über große Teile der Welt verbreitet worden. Dabei spiele die Größe des Flughafens keine große Rolle, doch sein Vernetzungsgrad. Seuchen könne man durch die Isolation von Flughäfen einschränken, erklärte der Direktor des Max-Planckinstituts für Strömungsforschung, Professor Theo Geisel in den Medien.
Quellen: bsi-fuer-buerger.de, Welt, NDR, FTD
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2004-10-19 ... 0-3-2 Der Präsident der Regulierungesbehörde für Telekommunikation, Matthias Kurth, gab am Montag auf einer Veranstaltung bekannt, für die Internet-Telefonie (Voice over IP) eine bundesweite Vorwahl einzurichten. Unter der Vorwahl 032 sollen aller Voraussicht nach bereits ab Januar 2005 Rufnummern vergeben werden, die nicht an einen Wohnort gekoppelt seien. Damit solle der Wettbewerb für Internet-Telefonie-Unternehmen gefördert werden und Rufnummern-Knappheit vorgebeugt werden. Die Zuteilungsregeln sollen am 24. November bekanntgegeben werden. Freenet und andere VoIP-Anbieter äußerten sich abwartend bezüglich der genauen Ausgestaltung der Regeln. Neben der neuen Vorwahl sollen Ortsnetzvorwahlen auch weiter genutzt werden können. Durch Entkoppelung von Telefonanschluss vom DSL-Anschluss könnten Internet-Telefonierer zukünftig ihre alten Telefonanschlüsse abbestellen. In Norwegen hat nach Auskunft des Handelsblatts die Entkoppelung für einen Boom der Internettelefonie gesorgt.

... Herbstprognose In ihrer gemeinsamen Herbstprognose sagen die sechs führenden deutschen Wirtschaftsintitute, die Konjunktur bleibe stabil und wachse im Jahr 2005 um 1,5 Prozent
Quellen: Heise, die Welt, teltarif, Handelsblatt, Tagesschau
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2004-10-18 ... Opel-Poker geht am Montag in eine entscheidende Phase In Bochum geht der Poker weiter. Inzwischen signalisiert die Konzerspitze Verhandlungsbereitschaft, vorrausgesetzt: Die Mitarbeiter nehmen ihre Arbeit wieder auf. Am Donnerstag legte die Belegschaft die Räder still. Die Produktion in Bochum ist wichtig - hier werden u.a. Teile (z. B. Achsen für den Astra) für andere Opel-Werke in ganz Europa gebaut, denen in Kürze der Nachschub ausgehen dürfte. IN Antwerpen, Ellesmere Port (GB) und Gleiwitz in Polen könnte damit die Produktion zum Erliegen kommen. Verhandlungen hat die Belegschaft erreicht. Nun erwartet die Konzernspitze, dass die Arbeit wieder aufgenommen werde und spricht von Chancen, Bochum bis über 2010, mit einem harten Programm zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten. Betriebsrat und Gewerkschaften bleiben skeptisch, signalisieren jedoch ebenfalls Verhandlungsbereitschaft. Es läge nun alles daran, was am Montag geschehe.
Quellen: ARD, Tagesspiegel, Netzeitung
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2004-10-16 ... +++ Kurznachrichten +++ In Hamburg wurde der deutsch-syrische Geschäftsmann Marmoun Darkazali festgenommen. Gegen den 46-Jährigen liegt ein Spanischer Haftbefehl vor, der ihm Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung vorwirft. Darkazali soll seit 1997 in Spanien, Großbritannien und Deutschland als eine Schlüsselfigur das Terrornetzwerk der El Kaida logistisch und finanziell unterstützt zu haben. Trotz des neuen Verfahren innerhalb der EU, mit dem auch Deutsche ausgeliefert werden können, wird sich die Auslieferung an Spanien voraussichtlich hinziehen.

+++ CSU Sozialexperte Horst Seehofer dementierte gegenüber dem ZDF Medienberichte, nach denen er einen Rückzug aus seinen Spitzenämtern erwäge. Die Spekulationen kamen auf, nachdem Seehofer die Gesundheitspolitik der CDU scharf kritisierte. Am Dienstag hatte Finanzexperte Friedrich Merz seinen Rückzug aus der CDU-Spitze angekündigt.

+++ Das polnische Parlament sprach seinem Ministerpräsidenten Marek Belka am Freitag das Vertrauen aus.

+++ ITK-Branche im Aufwind. Wie das statische Bundesamt mitteilte erreichten deutsche ITK-Exporte im ersten Halbjahr 2004 einen neuen Spitzenwert von 36,4 Mrd. Euro. Er stieg damit im Vergleich zum Vorjahr um 19,9 Prozent und hält 10 Prozent am Gesamtexport. Hauptabnehmer waren: Großbritannien, Frankreich und Italien

+++ Arbeitsmarkt USA für Frauen: 47 Prozent der Beschäftigten waren im Jahr 2002 Frauen - IT-Arbeitsplätze 27,2 Prozent - Ingenieurberufe: 14 Prozent - Naturwissenschaften: 38,3 Prozent - Medizin: mehr als 50 Prozent Frauen. Weitere Daten: Professional Women and Minorities - A Total Human Resources Data Compendium (veralteter Link)

+++ Dosen-Kampf Der Bundesrat stimmte einem Vorschlag aus Bayern zur Vereinfachung des Dosenpfands zu: Künftig werde es ein einheitliches Pflichtpfand von 25 Cent auch für Alkopops, Eistee und sonstige nicht kohlensäurehaltige Erfrischungsgetränke geben. Ausgenommen bleiben Milch, Säfte und Wein, Spiritiousen ab 15 Prozent Alkohol. Betroffen seien nur "ökologisch nachteilige" Verpackungen wie Dosen, Einwegglas und Pet-Gefäße. Gegen das deutsche Dosen-Pfand wird vor Europäischen Gerichtshof höchstwahrscheinlich noch geklagt und geklärt werden müssen, inwiefern es ausländischen Mitbewerber diskriminiere. +++
Quellen: Focus, Tagesanzeiger, internet.com, Statistisches Bundesamt, pressetext Schweiz, Heise, ZDF, Berliner Morgenpost
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2004-10-15 ... KarstadtQuelle einigt sich. Nach einem 29stündigem Verhandlungsmarathon einigten sich die Konzernspitze und die Verhandlungsführer der Belegschaft des KarstadtQuelle-Konzerns. Für ein Sparpaket von 760 Mio EUR wurde den Mitarbeitern zugesagt, sie seien weitgehend vor betriebstbedingten Kündigungen sicher. Mehr als 5000 Stellen sollen sozialverträglich abgebaut werden. Gehaltserhöhungen stunden die Mitarbeiter, die Auszahlung wird an Dividenen-Ausschüttung gekoppelt, Urlaubsgeld in Warengutscheinen ausgezahlt, die Arbeitszeit soll sich nicht verlängern. Entlassungen wird es dennoch möglicherweise beim Verkauf von Filialen geben. 89 Warenhäuser bekamen eine Standortgarantie sowie 67 von 77 Filialen die verkauft werden sollen. Die geplante Sanierung wird damit beginnen. Am 22. November soll in der Hauptversammlung über die Kapitalerhöhung um ~ 500 Mio.EUR abgestimmt werden.

... Opel Während die Einigung bei KartstadtQuelle mit einer gewissen Erleichterung der Beschäftigten aufgenommen wurde, werden bei Opel massiv Stellen abgebaut. Mutterkonzern General Motors hatte angekündigt, bei seinen europäischen Töchtern 12.000 Stellen abzubauen, 10.000 allein in Deutschland. Die Fließbänder in Bochum stehen z. Zt. still und die Proteste sollen laut Tagespiegel auch tagsüber fortgesetzt werden.

... Standort. Ein Standort-Problem hätte Deutschland jedoch nicht, sagte der Direktor des Instituts der Deutschen Wirtschaft, Michael Hüther, in der Lausitzer Rundschau. Vielmehr lägen die Ursachen in Managementfehlern und Strukturproblemen der Branche. Die Standortattraktivität Deutschland werde hingegen in den nächsten Jahren steigen. Kanzler Schröder drückte sich bezüglich der Karstadt-Krise bereits im September ähnlich aus: "Es handelt sich um Management-Versagen in seiner krassesten Form."
Quellen: BerlinOnline, Märkische Zeitung, Tagesspiegel, Lausitzer Rundschau, NDR, Stern
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2004-10-14 ... +++ Notizen aus den Provinzen +++ Dem Bundeskanzler sind die Deutschen zu provinziell. Am Mittwoch bemängelte er, die Eliten seien auf neue, internationale Anforderungen nicht vorbereitet. Bundeskanzler Gerhard Schröder forderte seine Mitbürger auf, Deutschland mehr in internationalen Zusammenhängen zu sehen und verlangt von ihnen weltoffener zu werden. Die Binnensicht auf Deutschland sei in sich gekehrt, gelegentlich provinziell, sagte Schröder der Financial Times. Quelle: FTD

+++ Kommentar: Dem wollte die Europäische Provinz in nichts nachstehen . Nach der Ablehnung des designierten EU-Justizkommissars Buttiglione wg. seiner umstrittenen Äußerungen gegen Homsexuelle und Frauen bezeichnete der "Minister für Auslandsitaliener" Mirko Tremaglia von der postfaschistischen Alleanza Nazionale die EU-Parlamentarier in ihrer Mehrheit als "Schwuchteln." Das gab er laut ORF sogar schriftlich per Pressemitteilung zu Protokoll. Auch angesichts Buttigliones eigener Vorstellungen zur Rolle der Europäerinnen, dürfte Bundeskanzler Schröder möglicherweise wieder mehr Gefallen an seinen eigenen Provinzleuten finden. Buttiglione sagte - Zitat: "Das Wort Ehe (Marriage) kommt vom lateinischen ´Matrimonium´, was so viel heißt wie Schutz der Mutter und so existiert die Familie, um Frauen zu ermöglichen, Kinder zu haben und den Schutz eines Mannes zu haben, der sich um sie kümmert und das ist die traditionelle Sicht der Familie, die ich verteidige." ... "Übrigens ist das die Ansicht, die in 22 von 25 Mitgliedsländern heute akzeptiert ist. Es ist keine Angelegenheit der Union, es sollte keine Angelegenheit der Union werden, es ist eine Angelegenheit der Mitgliedsländer und soll das auch bleiben". Zitatende +++ Ende der Notizen aus den Provinzen +++
Quelle: ORF, Zitat Buttiglione: diestandard +++
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2004-10-13 ... Neue Steuergesetze in den USA. Der US-Senat stimmte gestern einem neuen Steuergesetzpaket zu, das eine Woche vorher vom Kongress verabschiedet worden war. Das Gesetz tritt 2007 in Kraft und soll die umstrittenen Exporthilfen stoppen. Zudem können Unternehmen zukünftig Steuern sparen , die ihre Gewinne aus dem Ausland zurückholen. Das Paket ist jetzt auf dem Weg zur Unterzeichnung beim Präsidenten.
Die Exporthilfen hatten zu einem Handelsstreit mit der EU geführt. Die EU belegte nach erfolglosen Verhandlungen 1600 US-Produkte mit Einfuhrstrafzöllen - seit März im laufenden Jahr mit etwa 250 Mio. Euro. Die Welthandelsorganisation hatte die Steuervergünstigungen für Auslandsgeschäfte bereits vorher für illegal erklärt und die Strafzölle genehmigt, die jetzt bei 12 Prozent liegen (März: 5 Prozent).
Die ebenfalls verabschiedeten Steuergerleichterungen für US-Unternehmen sollen den Abschied von den Exporthilfen versüßen - z. B. sinkt der Höchststeuersatz für bestimmte Produzenten von 35 auf 32 Prozent. Die Gegenfinanzierung liegt im Schließen von Steuerschlupflöchern, u.a. von Cross-Border-Leasing-Geschäften.
Die WTO begrüßt die Beilegung des Handelsstreits. Die EU reagierte verhalten und will das 633-Seiten starke Gesetzeswerk zunächst prüfen, bevor über das Einfrieren von Strafzöllen entschieden werde. In den USA ist das Gesetz nicht unumstritten. Einige Branchen werden belastet, andere begünstigt: z. B. Walfänger in Alaska. Senator Edward M. Kennedy (Demokrat; Massachusetts) nannte es in "CIO Today" einen "Lobbyisten-Traum und Mittelklasse Alptraum."
Quellen: CIO Today, Tirol Online, Ecommerce Times, Chicago Sun Times, die Welt
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2004-10-12 ... Zypern - Zünglein an der Waage? Als Zypern im Mai der EU beitrat, scheiterte die von der UNO gewünschte Einigung zwischen dem türkischen Norden und dem griechischen Süden der Mittelmeerinsel. So kam es, dass nur der griechische Teil Zyperns - als neben Malta und Luxemburg drittkleinstes - doch vollwertiges Mitglied, der EU beitreten konnte. Der alte Zypern-Konflikt könnte weitere Auswirkungen haben. International wird nur der griechische Süden anerkannt. Umgekehrt lehnt die türkische Regierung in Ankara die Annerkennung der Republik Zypern im Süden ab. Genau das, so die EU-Zyprioten, könne nicht sein, nämlich dass ein EU-Land von einem Beitrittskandidaten unverhohlen abgelehnt werde. Zypern droht nun laut Medienberichten, sein Veto-Recht am 17. Dezember geltend zu machen, wenn der Beginn von Beitrittsverhandlungen mit der Türkei formell von allen 25 Staaten abgesegnet werden soll. Grundsätzlich wünscht sich die Regierung in Nikosia, der Hauptstadt der zypriotischen Republik, eine Annährung zwischen Griechenland und der Türkei, macht dies offenbar nun jedoch von der Anerkennung durch Ankara abhängig.
Quellen: Tagesspiegel, die Welt, Frankfurter Rundschau
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2004-10-11 ... Der Nobelpreis für Wirtschaft geht an zwei Makroökonomen Der Norweger Finn E. Kydland und der Amerikaner Edward C. Prescott teilen sich die höchste Auszeichnung für Wirtschaftwissenschaften in diesem Jahr, die sie für ihre Arbeiten zur Erforschung von Wirtschaftspolitik und Konjunkturzyklus erhielten.

... Otto biologisch dynamisch Die Verbraucher Initiative e.V. beteiligt sich innerhalb des Projekts namens "Leistsysteme für nachhaltige Produkte" mit einer Kampagne für das Versandhaus, Otto. Das Projekt soll neue Wege zur Verkaufsförderung für nachhaltige Produkte entwerfen. Das theoretische hohe Maß an Umweltbewusstsein deutscher Kunden soll sich mehr als bisher in tatsächlichem Einkaufsverhalten niederschlagen, denn daran mangelte es bisher in der Praxis. Die allgemeine Kaufzurückhaltung lässt nachhaltige Produkte nicht selten zu Ladenhütern verkommen und diese werden dann irgendwann aus dem Sortiment genommen. Die Initiatoren machten den Graben zwischen Theorie und Praxis vor allem in mangelnder Information fest: Der Kunde wisse oft einfach nicht, welche Waren besonders umweltfreundlich seien. Handzettel, Plakate, ein Gewinnspiel, Aktionen in den Otto-Shops und andere verkaufsfördernde Maßnahmen sollen für Abhilfe sorgen und über die Vorteile von Bio-Baumwolle informieren. Für Otto selbst fällt auch etwas ab - das eigene Bio-Label "Purwear" dient als Pilotprojekt im Praxistest. Ein weiterer Praxistester der besseren Vermarktung von biologisch verträglichen Waren für den Endverbraucher ist der Baumarkt, Obi. Dort werden umwelfreundliche Farben, Lacke, Bodenbeläge etc. "besser" vermarktet. Das vom Bundesumweltministerium und Umweltbundesamt geförderte Projekt startete im August 2003 und wird bis März 2005 abgeschlossen sein, die Ergebnisse in einer Studie veröffentlicht.
Quellen: Verbraucher Initiative e.V., Financial Times Deutschland (FTD)
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2004-10-08 ...

Den Friedensnobelpreis erhält die Kenianerin Wangari Maathai für ihren Einsatz für Menschenrechte und Umweltschutz. Im Mai dieses Jahres wurde die promovierte Biologin und Professorin für Veterinär-Anatomie bereits mit dem Petra-Kelly-Preis der Heinrich-Böll-Stiftung ausgezeichnet. Maathai ist zudem stellvertretende Ministerin für Umweltschutz in Kenia und im Green Belt Movement aktiv, welches u.a. gegen Bodenerosion bis heute etwa 30 Millionen Bäume pflanzte. Maathai ist die erste Afrikanerin, die einen Nobelpreis gewinnt.

... Die iranische Friedens-Nobelpreis-Trägerin Shirin Ebadi wurde am Mittwoch "für ihren Mut und die Kraft, die Achtung der Menschenrechte auch gegen enorme Widerstände öffentlich einzufordern", mit dem "Leibniz-Ring-Hannover 2004" ausgezeichnet. Die Laudatorin Bundesjusitzministerin Brigitte Zypries sagte, Shirin Ebadi sei eine Frau, die sich aktiv und ausdrücklich zum Islam bekenne. "Für sie sind ihre Religion und der Einsatz für Menschenrechte kein Widerspruch. Sie unterscheidet sehr genau zwischen patriachalen Strukturen einer Gesellschaft einerseits und der Religion andererseits. Die Iranerin arbeitet als Rechtsanwältin und Dozentin an der Universität Teheran, weil sie ihr Amt als Richterin nach der islamischen Revolution aufgeben musste. Als Anwältin vertritt sie vor allem Menschenrechtler und politische Aktivisten. 1994 gründete sie die "Vereinigung zum Schutze der Kinder im Iran." Für ihren Einsatz für Demokratie und Menschenrechte wurde Ebadi 2003 der Nobelpreis verliehen. Der Leibniz-Ring wurde zum achten Mal vom Presse Club Hannover an Personen oder Institutionen für eine herausragende Leistung oder für ihr Lebenswerk verliehen - in Erinnerung an den Universalgelehrten Gottfried Wilhelm Leibniz (1646-1716).
Quellen: Bundesjustizministerium, ARD, ZDF, ntv, pro-physik
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2004-10-07 ... Der Nobelpreis für Literatur geht an Elfriede Jelinek. Die Schriftstellerin im Web: www.elfriedejelinek.com . Die Frankfurter Rundschau in einem Feuilleton über die Dramatikerin und ihre im Theater (und auch Film) so erfolgreiche - "Arbeit für und gegen uns" von Peter Michalzik.

... Bereits am Montag einigte sich die EU auf eine Gleichbehandlungsrichtlinie. Die wirtschaftliche Benachteiligung aufgrund des Geschlechts soll in der EU abgeschafft werden. Vor allem die Versicherungswirtschaft wird sich andere Tarife überlegen müssen: Bisher trugen allein Frauen das Kosten-Risiko für Schwangerschaft und Geburt - durch höhere Beiträge in den privaten Krankenversicherungen, selbst Kinderlose, denn sie waren potenziell schwanger. In Zukunft sollen Männer und Frauen mit gleichen Beiträgen an den Kosten von Schwangerschaft und Geburt beteiligt werden. Die EU-Staaten werden nach Verabschiedung Richtlinie drei Jahre Zeit haben, diese in nationales Recht umzusetzen. Ausgenommen von der Richtlinie werden Medien, Werbung sowie das staatliche und private Bildungswesen, Privat- und Vereinsleben. Ausnahmen bei Versicherungen sollen nur dann möglich sein, wenn ein unterschiedliches Vesicherungsrisiko verlässlich und aktuell belegt werden kann. Die Beweislast liegt beim Beklagten.
Quellen: Tagesschau, dieStandard
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2004-10-06 ... Neues Fernabsatzgesetz von Ebay? Vor dem Hintergrund eines anhängigen Verfahrens des BGH, der zu entscheiden hat, ob das Fernabsatzgesetz oder Auktionsrecht für Onlineversteigungen durch gewerbliche Anbieter gelte, äußerte sich Ebay nun in der Öffentlichkeit. Ebays Deutschland-Presse-Chef schlägt in der Berliner Zeitung Umsatzgrenzen vor, unterhalb derer das Fernabsatz nicht mehr greifen solle. Das Gesetz bürde seiner Auffassung nach Kleinunternehmern zu hohe Hürden auf. Die Sorge ist begründet: Nach den USA ist Deutschland der wichtigste Markt für Ebay. Es gibt diverse Kleinunternehmer, die aufgrund der Plattform selbständig wurden. Würden diese wegfallen, verliert Ebay viele Kunden. Privathändler sind von einer Gesetzesänderung nicht betroffen. Mit Festpreisen, für die das Fernabsatzgesetz sowieso gilt, wird bei Ebay schon lange gehandelt. Wieviele Festpreisangebote es gibt, ist nach dem Bericht der Berliner Zeitung wohl z. Zt. noch unkla. Auch abseits von Online-Vesteigerungen muss jeder Kleinhändler im Versandhandel mit dem Fernabsatzgesetz leben, welches dem Zweck des Verbraucherschutzes dient. Noch gilt für Ebay jedoch größtenteils das Auktionsrecht welches das Fernabsatzgesetz - den Rücktritt vom Kauf innerhalb von 14 Tagen - weitestgehend ausschließt. Ob Fernabsatz oder Auktion - das entscheiden die Richter Anfang November.
Quellen: Berlin Online, Berliner Zeitung
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2004-10-05 ... Schlaflos und aus Seattle. Der Nobelpreis für Medizin und Physiologie geht an zwei Amerikaner. Richard Axel und Linda Buck lieferten bahnbrechende Erkenntnisse zum Geruchssinn. Buck die am Fred Hutchinson Krebsforschungsinstitut in ihrer Geburtsstad Seattle arbeitet, wurde laut Tagesspiegel von Prof. Hans Halt von der Ruhr-Universität Bochum beschrieben: "Linda Buck sollte man am Morgen eher in Ruhe lassen. Sie ist ein Nachtmensch und ein Workaholic." Weiter bezeichnet der Leiter des Lehrstuhls für Zellphysiologie die frisch gekürte Nobelpreisträgern, sie sei eine Denkerin, nett, menschlich und offen und dabei keine Gegnerin von Parfüm. Da sind wir beruhigt, denn ihr Forschungsgebiet ist der Geruchssinn, ihre aktuellen Forschungen betreffen Pheromone.
Buck und Axel, ihr langjähriger Forschungspartner an der Columbia University in New York. fanden bereits 1991 Rezeptoren für Geruchsmoleküle in Form von 1000 Genen und wurden für die Entschlüsselung des Geruchssinns nicht zum ersten Mal geehrt. Mit der Entdeckung der "Geruchsrezeptoren und die Organisation des olfaktorischen Systems", konnte erstmals das Phänomen wissentschafltich erläutert werden, wie der Mensch es schafft etwa 10.000 Gerüche zu unterscheiden. Die Arbeit gibt darüber hinaus Auskunft wie groß die Bedeutung des Geruchsinns für die meisten Lebewesen ist.
Quellen: Tagesspiegel, HHMI, Deutsches Ärzteblatt

... Die Financial Times Deutschland (Ausgabe 1.Oktober) stellte Europas 25 Top-Businessfrauen vor und gleichzeitig fest: Sie sind selten, Vorurteile wie Ressentiments ihnen gegenüber nach wie vor unverhohlen und weit verbreitet.
Quelle: FTD
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2004-10-04 ... Achtung Gift im Gewürz! Deutsche Lebensmittelwächter in Wuppertal (Chemisches Untersuchungsinstitut Bergisches Land in Wuppertal) warnen laut Spiegel-Online vor giftigen Farbstoffen in Curry und Paprika Mit den gefährlichen Stoffen werden verblassende Farben "bunt" gehalten. Außerdem befänden sich auch in Fertigprodukten wie gefüllten Teigwaren, Würz- und Nudelsoßen sowie paprikafarbenen gewürzten Rohwürsten Anteile illegaler Farbstoffe.
Kommentar Der Verbraucher hat kaum Zeit, die entsprechenden Informationen auf den Webseiten der EU zu suchen und zu finden, die jedoch unbedingt notwendig wären, wenn er sich gesund ernähren möchte. Ebenso sollte man an die Restaurant- und Gaststättenbesitzer und Einzelhändler denken, und andere Einkäufer, die genauso wissen müssen, was sie ihren Gästen und Kunden vorsetzen. Und hier sollte man sich ein Beispiel an dem tollen Service der britischen Behörde zur Überwachung der Lebensmittelsicherheit nehmen: Die warnt nämlich seit ein paar Jahren Ihre Bürger sofort - per E-Mail-Alert, wenn in Lebensmitteln giftige Stoffe auftauchen. Und für diejenigen, die es noch schneller wissen müssen, können die Nachrichten auch auf das Mobil-Telefon gesendet werden - und zwar kostenlos. In den Warnungen wird das Produkt ausdrücklich beim Namen genannt und welches Gift drin ist - ein Service, der dem Bürger und Einkäufer in der Praxis hilft, die Aufnahme als auch die Verteilung von Gift über Lebensmittel zeitnah zu vermeiden.
Quellen: Spiegel-Online, FAS
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2004-10-03 ... Zahlreiche Veranstaltungen finden heute am 3. Oktober anlässlich des 14. Jahrestages der Deutschen Einheit statt. Und es wird höchste Zeit, dass endlich wieder einmal gefeiert wird, denn der Streit um Subventionen, Aufbau Ost und welches Bundesland nun auf welcher Seite der veralteten Grenze mehr oder weniger Förderung benötige, reißt nicht ab. Gegenseitig hält man sich Unsolidarität vor. Mit Spannung wird darum heute die Rede von Bundespräsident Horst Köhler in Erfurt/Thüringen erwartet, wo diesmal die zentrale Feier stattfindet.
Quellen: Berliner Morgenpost
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2004-10-01 ... Bush liegt eindeutig vorn ..., und zwar was Halloween-Masken aus Gummi betrifft. Die Internet-seite Buycostumes.com veröffentlichte, dass bisher 55 Prozent Bush-Masken, aber nur 45 Prozent Kerry-Masken verkauft worden seien. Und das Unternehmen Buyseasons setzt noch eins drauf. Geschäftsführer Daniel Haight ist laut Medienberichten sicher, dass Bush gewinnt, denn sechs Halloween-Feste und Maskenverkaufszahlen können nicht irren: Bei allen sechs Präsidentschaftswahlen - seit Reagans erstem Sieg - gewann jeweils der Kandidat, der auch schon am 31. Oktober als Verkleidung vermehrt auf den Straßen zu sehen waren. Es gibt noch weitere Meinungen hierzu: Nach der Einschätzung eines Masken-Laden-Besitzers, müsste am 2. November 2004 demnach Richard Nixon die Wahl eindeutig gewinnen, denn Nixons Konterfei gehe zumindest in seinem Geschäft am häufigsten über den Verkaufstresen... zum Gruselfest.

... medica mondiale zieht sich temporär zurück Die Frauenhilforganisation evakuiert ihre internationalen Mitarbeiterinnen aus Afghanistan bis mindestens Mitte Oktober. Als Grund gibt die Organisation die "enorm angespannte Sicherheitslage" kurz vor den Wahlen am 9. Oktober an. Man hoffe ab Mitte Oktober die Arbeit für kriegstraumatisierte Frauen und Mädchen wieder aufnehmen zu können.

... In eigener Sache: Ein Jahr Wirtschaftswetter! Im August 2003 wurde die Idee geboren. "Was für ein Wirtschafts-Wetter!", sagte Angelika Petrich-Hornetz im Sommer 2003 eines Tages in ihrem Büro, welches mit 38 Grad eine nie dagewesene Spitzentemperatur erreichte. Während sie in den Nachrichten las, dass die Mineralwasser- und Bierbranche mit der Lieferung an durstige Kunden kaum noch hinterherkäme, konnte man über den heftigen Einfluss des Wetters auf die Wirtschaft nur staunen. Branchen weit abseits der Landwirtschaft wurden kalt bzw. heiß erwischt und mussten mit extrem hohem oder niedrigem Absatz fertig werden.

Was für ein Wirtschaftswetter! ...in dem andere bei solchen Temperaturen kaum noch arbeiten konnten ... In diesem Moment war die Idee zum Wirtschaftswetter geboren, eine Online-Zeitschrift, die für ein breites Publikum von Entwicklungen, Trends und Hintergründen in Wirtschaft, Politik und Leben berichtet. Von Anfang an wurde zusätzlich viel Wert auf gute Unterhaltung gelegt. Als offiziellen Termin zur Veröffentlichung legte die Gründerin zunächst den Januar 2004 fest. Doch daraus wurde nichts. Als die schwedische Außenministerin Anna Lindh im September 2003 ermordet wurde, musste (!) dokumentiert werden und so startete die erste Nachrichtenseite im September 2003 - zu dem Zeitpunkt nur einigen wenigen Insidern bekannt.

Schlag auf Schlag ging es weiter und im Oktober dann "richtig" an die Öffentlichkeit - einige Autoren spendeten Texte oder Abdrucke für die nächste Ausgabe, Zeichner Illustrationen und Fotografen Abdrucke ihrer Bilder. Am 10. Oktober 2003 feierte das Wirtschaftswetter seinen offiziellen Start. Und seitdem ging es rasant weiter. Die ersten Artikel aus dem Ausland trafen aus den USA ein - China, Groß Britannien, Rumänien folgten. Die Idee kam auf, Künstler auszustellen und sie blieb. Es gab die ersten Gewinnspiele. Weitere Autoren aus dem In- und Ausland schrieben für das Wirtschaftswetter über ernste und nachdenkliche Themen und die humorigen schlugen regelmäßig alle im Wirtschaftswetter bekannten Leserekorde. Die ersten Werbekunden buchten Anzeigen. Dann öffneten wir unsere Begrüßungseite in Englisch, weil die Übersetzungsprogramme für das in Deutsch getextete Wirtschaftswetter immer mehr bemüht wurden.
Quellen. FAZ, Kurier, Medica Mondiale

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News September 2004

Die News August 2004

Die News Juli 2004

Die News Juni 2004

Die News Mai 2004

Die Wirtschaftswetter-Nachrichten aus 2003 finden Sie im Archiv II

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