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Liebe Leserinnen und Leser,

willkommen in den Nachrichten im November 2006. Die Nachrichten aus dem Vormonaten und Vorjahren finden Sie ganz unten im Archiv.


News - Nachrichten - November 2006

Hier könnte Ihre Anzeige stehen 2006-11-30 ... Weniger Erstsemester. Wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch meldete, waren im Wintersemsester 2006/07 mit rund 1,979 Millionen Studierenden etwa genauso viele eingeschrieben wie im Jahr zuvor. Der Anteil der Studentinnen lag unterverändert bei 48 Prozent. Im Studienjahr 2006 (Sommer- und Wintersemester) nahmen indes 3,5 Prozent weniger Erstsemester ein Studium auf sich. Der Frauenanteil der Erstmatrikulierten lag bei 49 Prozent. An den Universitäten ging die Zahl der Erstsemester um 5 Prozent zurück, an den Fachhochschulen um 1 Prozent. Deutlich weniger Erstsemester wurden aus den Universitäten in Sachsen mit - 13 Prozent, Nord-Rhein-Westfalen und Sachsen-Anhalt mit jeweils - 10 Prozent, Baden-Württemberg - 9 Prozent, Bremen - 8 Prozent sowie an den Fachhochschulen in Bremen - 8 Prozent und in Niedersachsen mit - 11 Prozent gemeldet - deutliche Zuwächse indes in Berlin an den Universitäten mit einem Plus von 9 Prozent und an den Fachhochschulen mit einem Plus von 6 Prozent. Um drei Prozentpunkte niedriger als ihr bisheriger Höchststand im Jahr 2003 mit 38,9 Prozent lag im Studienjahr 2006 die Studienanfängerquote mit 35,5 Prozent. Die Quote beziffert den Anteil der Studienanfänger an der gleichaltrigen Bevölkerung. Vier ausgewählte technisch orientierte Studienbereiche verloren ebenfalls Erstsemester: Informatik (- 5 Prozent), Maschinenbau/Verfahrenstechnik (-8 Prozent), Elektrotechnik (-15 Prozent) und Bauingenieurswesen (-5 Prozent).
Quellen: Statistisches Bundesamt
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2006-11-27 ... Kurzmeldungen +++ +++ Kino verliert an Bedeutung +++ . In einer Umfrage von ProSiebenSat1 Media AG und SevenOne Media unter 1.002 Teilnehmern war jeder Zweite der Befragten der Meinung, dass vor allem das klassische Kino in den nächsten Jahren an Bedeutung verliere. 22 Prozent nahmen weiterhin an, das Radio verliere an Bedeutung, 17 Prozent trauten dem Radio wiederrum eine wichtigere Rolle bei der Mediennutzung zu. 44 Prozent der Befragten zwischen 14 und 49 Jahren sagtem dem Fernsehen einen weiteren Bedeutungsgewinn voraus, 11 Prozent gingen von einem Bedeutungsverlust aus. Beste Zukunftsaussichten hätten laut den Befragten indes die sogenannten neuen Medien wie Internet und Handy. Fast einstimmig, nämlich 96 Prozent gaben an, dass das Internet weiter an Bedeutung gewinnen werde, beim Handy waren es 87 Prozent, bei PC- und Videospielen 66 Prozent. Und jeder Zweite rechnete damit, dass die DVD immer wichtiger werde.

+++ Thierse kritisiert Säufer-Vergleich +++ . Bundestagsvizepräsident Wolfgang Thierse (SPD) kritisierte im Tagesspiegel den Arbeitsminister von Nordrhein-Westfalen, Karl-Josef Laumann (CDu). Dieser hatte zu einer längeren Bezugsdauer von ALG I für Ältere gesagt, dass es im Prinzip richtig und sozial sei, Älteren längere Leistungen zu zahlen als einem, Zitat: "... jungen Säufer, der nichts geleistet hat." Thierse sieht darin ein bewusstes Ausspielen der Generationen gegeneinander.

+++ Remi Mensch und Maschine +++ . In der ersten von sechs Partien zwischen Wladimir Kramnik gegen Deep Fritz 10 konnte der Schachweltmeister dem Computer ein Remis abringen, berichtete Spiegel-Online. Das zweite Duell findet am Montag statt. Update: Deep Fritz gewann das zweite Match, für Kramnik wird's in den noch folgenden zumindest schwieriger.
Quellen: Spiegel Online, Tagesspiegel, ProSiebenSat.1 Media AG
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2006-11-24 ... Alexander Litvinenko ist tot. Der ehemalige russische Geheimagent und Kreml-Kritiker starb an den Folgen einer Vergiftung, deren erste Symptomen bereits vor drei Wochen auftauchten. Ab dem 17. November wurde Litvinenko in der Londoner Universitätsklinik behandelt. Zunächst gingen die Ärzte von einer Thallium-Vergiftung aus. Dies wurde nachher angeweifelt, zu einer gesicherten Diagnose kam es nicht mehr. Litvinenko starb am Donnerstag um 22.21 (MEZ). Zuletzt recherchierte der unbequeme Ex-Agent in dem Fall der ermordeten russischen Journalistin Anna Politkowskaja.
Update: Bei Litvinenko seien hohe Konzentration von radioaktivem Polonium 210 im Urin gefunden worden, meldet die Presse am Freitagabend, und bezieht sich damit auf Angaben britischer Behörden.
Quellen: Netzeitung, Spiegel Online
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2006-11-22 ... Ministermord im Libanon. Der libanesische Industrieminister Pierre Gemayel fiel am Dienstag einem Mordanschlag zum Opfer. Der 34-Jährige maronitische Christ gehörte zum Lager von Ministerpräsident Fuad Siniora und war jüngstes Mitglied des Kabinetts. Zwei Leibwächter und eine dritte Person sollen außerdem bei dem Anschlag verletzt worden sein. Die Täter konnten flüchten. Politisch wird der Anschlag als Versuch gewertet, das Land zu destabilisieren, von welcher Seite aus, ist noch nicht sicher. Am Mittwoch begeht der Libanon seinen 63. Unabhängigkeitstag. Der UNO-Sicherheitsrat hat unterdessen ein inernationales Sondertribunal zur Untersuchung des Mordanschlags auf den früheren libanesischen Regierungschef Rafik al-Hariri genehmigt, berichtete u.a. der Schweizer Tagesanzeiger.

... Die Kennedymorde . Heute vor 43 Jahren wurde John F. Kennedy, der 35. Präsident der Vereinigten Staaten, in Dallas, Texas ermordet. Trotz einer offiziellen Version, die den zwei Tage später ebenfalls ermordeten Lee Harvey Oswald als Alleintäter präsentierte, gilt das Rätsel um das Attentat bis heute als nicht gelöst und sind diverse Akten immer noch gesperrt. Nicht zuletzt die Wunderkugel, die den Präsidenten getötet haben soll, verschwundene Akten, tote Zeugen und andere Ungereimtheiten nähren auch Jahrzehnte nach den Kennedy-Morden zahlreiche Verschwörungstheorien. Der jüngere Bruder des Präsidenten, Robert Kennedy starb wenige Jahre später, in der Nacht zum 6. Juni 1968, ebenfalls an den tödlichen Folgen eines Attentats. Er galt zu der Zeit als aussichtsreicher Präsidentschaftskandidat der Demokraten. Der Spielfilm "Bobby", in dem Regisseur Emilio Estevez die Nacht des Attentats in einer exklusiv besetzten Fiktion Revue passieren lässt, startete jetzt in den amerikanischen Kinos.
Quelle: Tagesspiegel.de, Tagesanzeiger.ch, www.bobby-the-movie.com
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2006-11-21 ... Grundsicherung. Wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte, stieg die Zahl der Grundsicherungsempfänger innerhalb eines Jahres um 20 Prozent. Ende 2005 erhielten in Deutschland rund 629.000 Personen Leistungen der Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung. Damit bezogen 0,9 Prozent der Bevölkerung ab 18 Jahren diese Sozielleistung. Im Vergleich zum Jahr 2004 erhöhte sich die Zahl der Empfänger um rund 103.000 Personen oder 19,7 Prozent. Die Grundsicherung wird seit Januar 2003 gewährt und stellt den grundlegenden Bedarf für den Lebensunterhalt sicher. Sie kann bei Bedürftigkeit von 18- bis 64-jährigen Personen im Fall einer dauerhaften Erwerbsminderung oder von Personen ab 65 Jahren wegen Alters in Anspruch genommen werden. Ende 2003 waren rund 439.000 Personen Grundsicherungsempfänger. Seitdem hat sich ihre Zahl um 43,4 Prozent erhöht. Als mögliche Ursachen nennt das Bundesamt für Statistik die Abarbeitung der Anträge auf Grundsicherung und die fortschreitende Umstellung von der bisherigen Sozialhilfe auf diese neue Sozialleistung. Ende 2005 waren 287.000 Personen oder 46 Prozent der Grundsicherungsempfänger zwischen 18 und 64 Jahre alt, 54 Prozent waren 65 Jahre und älter, 2,2 Prozent der ab 65-Jährigen beziehen demnach Grundsicherleistungen. Die Mehrzahl der Leistungsempfänger sind Frauen mit 57 Prozent aller Grundsicherungsleistungsempfänger. Die Zahl der männlichen Empfänger stieg indes im Vergleich zum Jahr 2004 besonders stark an: Während sich der Anteil der weiblichen Empfänger zwischen 2004 und 2005 um 16,9 Prozent erhöhte, stieg der Anteil der männlichen Hilfsbezieher im selben Zeitraum um 23,6 Prozent. Insgesamt bezogen in der Bundesrepublik Deutschland 1 Prozent der Frauen und 0,8 Prozent der Männer ab 18 Jahren Leistungen der Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung.
Quelle: Bundesamt für Statistik
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2006-11-20 ... Russlands Weg in die WTO. Nach mehr als einem Dutzend Jahre schleppender Verhandlungen unterzeichneten Russland und die USA am Sonntag in Hanoi ein bilaterales Abkommen - das als die letzte Hürde für die Aufnahme Russlands in die Welthandelsorganisation (WTO) gilt, die noch im Jahr 2007 möglich werden kann. Abgeschlossen ist der Prozess indes noch nicht, weitere bilaterale Abkommen Russlands mit WTO-Mitgliedern sind noch vorgesehen. Der US-Kongress, mit seiner neuen, demokratischen Mehrheit, machte dem US-Präsidenten bereits vor dem Gipfel einen protektionistischen Strich durch die Wirtschafts-Liberalisierungs-Rechnung. George W. Bush war damit gegenüber Vietnam, das auf eine dauerhafte Normalisierung seiner Handelsbeziehungen mit den USA hoffte und den APEC-Gipfel der Asia-Pacific-Economic Cooperation mit rund 10.000 Teilnehmern ausrichtete, mit leeren Händen angereist. Der WTO-Beitritt Vietnams als 150. Mitglied ist allerdings gesichert. Desweiteren kündigten die 21 Staats- und Regierungchef auf dem Gipfel die Wiederbelebung der festgefahrenen DOHA-Welthandelsrunden an, die im Juli ausgesetzt worden waren.
Quelle: Basler Zeitung
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2006-11-18 ... +++ Kurzmeldungen +++ . Unbekannte Gefahr: Radon. In der kalten Jahreszeit halten wir uns mehr im Haus auf. Leider weniger gesund als der Aufenthalt draußen ist die Innenluft in geschlossenen Räumen und in manchen Gegenden besonders - durch die Radon-Strahlung. Auf der Tagung Krebs und Strahlung letzte Wochen in Hamburg mahnte u.a. die Strahlenschutzkommission an, besser über die Gefahr zu informieren, gingen doch auf ihr Konto etwa fünf Prozent aller Lungenkrebstoten pro Jahr. Kostenlose Informationsbroschüren, u.a. auch zur Sanierung belasteter Gebäude sind im Bundesumweltministerium erhältlich.

+++ Milton Friedman gestorben +++ . Der Kämpfer für die freie Marktwirtschaft und Nobelpreisträger Milton Friedman starb am vergangenen Donnerstag im Alter von 94 Jahren in San Francisco an Herzversagen.

+++ Motassadeq in Haft +++ . Die bisherige Haftverschonung des als Beihelfers der Attentäter vom 11. September 2001 rechtkräftig verurteilte Mounir al Motassadeq wurde vom Bundesgerichtshoft (BGH) am Freitag aufgehoben und den Haftbefehl wieder in Vollzug gesetzt. Die Bundesanwaltschaft begründete ihren Antrag, dem das BGH weitgehend folgte, mit einer deutlich erhöhten Fluchtgefahr aufgrund des zu erwartenden höheren Strafmaßes.Nach der bereits rechtkräftigen Verurteilung am Donnerstag hatte das BGH die Festsetzung des Strafmaßes für Beihilfe zum Mord in 246 Fällen an das Hamburger Oberlandesgericht zurückverwiesen. Danach war Motassedeq zunächst auf freien Fuß gesetzt und am Freitag wieder in Untersuchunghaft genommen worden. Die Anwälte Motassadeqs kündigten an das Bundesverfassungsgericht anzurufen, um Beschwerde gegen die Inhaftierung einzulegen.

+++ Die Innenministerkonferenz und das Bleiberecht +++ . Am Donnerstag einigte sich die Innenministerkonferenz (IMK) in Nürnberg nach stundenlangen Verhandlungen ebenfalls auf neue Regeln zum Bleiberecht. Abgestimmt werden müsse die Einigung jedoch noch mit der Bundesregierung, die sich zuvor ebenfalls auf Eckpunkte einer Neuregelung geeinigt hatte, im nächsten Schritt mit dem Bundesrat, sowie mit immer noch vorhandenden unterschiedlichen Interpretationen des IMK-Papiers von Bundesländern und Parteien. Nach Einschätzung der Integrationsbeauftragten Maria Böhmer könnte jeder zweite bisher geduldete Ausländer von der Neuregelung profitieren. Diese soll Berufstätigen , die bisher nur geduldet waren, ab sofort eine befristete Aufenthaltsgenehmigung ermöglichen, die nach Ablauf von zwei Jahren in eine unbefristete umgewandelt werde. Das gilt für diejenigen, die sich als Alleinstehende am Stichtag 17. November bereits seit 8 Jahren und als Familien seit 6 Jahren ununterbrochen im Bundesgebiet aufhalten. Weiterhin werden Wohnraum und Deutschkenntnisse erwartet. Verbindungen zum Terrorismus, Getrickse beim Aufenthalt sowie Straffälligkeit schließen eine Aufenthaltsgenehmigung dagegen aus. Migranten, die noch keine Arbeit gefunden haben, diese aber bis zum September 2007 finden, dürfen ebenfalls hoffen. Wer einen Job vom Arbeitsamt vermittelt bekomme und mit einem Vorab-Arbeitsvertrag zum Ausländeramt kommt, könne eine Aufenthaltsgenehmigung erhalten, so Berlins Innensenator Ehrhart Körting gegenüber der Presse. Die Grünen-Fraktionsvorsitzende Renate Künast kritisierte die Koppelung des Bleiberechts an einen dauerhaften Arbeitsplatz. Künast forderte eine zweijährige Frist zur Arbeitssuche, weil der bisher erschwerte Zugang von langjährigen Geduldeten zum Arbeitsmarkt Chancen zur Integration verbaue. Eine zweijährige Frist zur Arbeitssuche war auch in der Einigung der großen Koalition zum Bleiberecht vorgesehen. +++
Quellen: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, Handelsblatt, gesundheitpro.de, Frankfurter Allgemein Zeitung (Samstag)
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2006-11-14 ... Einigung zum Bleiberecht. Am Dienstag einigte sich die große Koalition auf neue Regeln zum Bleiberecht für bislang nur geduldete Migranten, die sich langjährig in Deutschland aufhalten. Demnach können rund 120.000 Geduldete, darunter 45.000 Kinder, unter bestimmten Bedinungen auf ein Bleibrecht hoffen. Auf der Innenministerkonferenz will Wolfang Schäuble die Einigung vorstellen. Alleinstehende, die seit 8 Jahren und Familien mit Kindern, die seit 6 Jahren in Deutschland als geduldete Flüchtlinge leben und die ihren Lebensunterhalt größtenteils selbst bestreiten erhalten eine Aufenthaltsgenehmigung. Keine bekommt, wer straffällig geworden, als Extremist eingestuft oder über die Behörden über seine Indentität getäuscht habe. Der bisher verwehrte Zugang zum Arbeitsmarkt soll nun neu geregelt werden und dem Status eines EU-Bürgers entsprechen, Details sollen noch geklärt werden.

...Plagiate, Plagiate. Gleich drei Spezialfirmen begannen heute mit der Vernichtung von massenhaft im Hamburger Hafen aufgetauchten Markenartikel-Fälschungen, die der Zoll innerhalb von nur zwei Monaten beschlagnahmt hatte. Die Waren im Wert von fast 400 Millionen Euro - in 117 Containern, wurden in chinesischen Häfen zwar eingeschifft, stammten nach Einschätzung des Zollfahnungsamtes möglicherweise jedoch aus dem gesamten ostasiatischen Raum. Insgesamt, berichtete die Financial Times Deutschland in ihrer Onlineausgabe, sei der Wert der im laufenden Jahr allein im Hamburg aufgetauchten Plagiate doppelt so hoch wie die der Plagiate aus dem vergangenen Jahr im gesamten Bundesgebiet. Ein Teil der geschredderten Turnschuhe, Fälschungen u.a. von Nike, Puma, Adidas, werden sich noch als Bodenplatten für Sportplätze nützlich machen, der Rest verbrannt.

...Stagnation in Frankreich, EU-Wirtschaft etwas schwächer. Im dritten Quartal 2006, Juli bis September, ist die Wirtschaftleistung in Frankreich, zweitgrößte Volkswirtschaft in der Eurozone mit einem Anteil von 22 Prozent an der Wirtschaftsleistung, im Vergleich zum zweiten Quartal 2006 unverändert geblieben. Nach einer ersten Schätzung am vergangen Freitag der Statistikbehörde INSEE rechnen die Volkswirte indes mit einem leichten Zuwachs von +0,5 Prozent, im Vorquartal waren es noch +1,2 Prozent gewesen. Aufs Jahr rechnet die Statistikbehörde für 2006 nun mit einem Wachstum von +1,9 Prozent, die französische Regierung hatte mit 2,3 Prozent gerechnet. Positiv auf die französische Konjunktur wirke sich nach wie vor der private Konsum aus, berichtete die Basler Zeitung, negativ dagegen ein schwächerer Außenhandel, beeinflusst u.a. von einer Abschwächung der US-Konjunktur. Die Wachstumsraten in Europa verliefen im dritten Quartal 2006 leicht gebremst. Das geht aus den Zahlen der europäischen Statistikbehörde Eurostat hervor, welche die Wachstumsraten ihrer EU-Mitgliedstaaten veröffentlichte. Stark blieb der Konjunkturmotor demnach in Großbritannien, Österreich, Spanien und Griechland, er schwächte sich in Deutschland, Frankreich, Italien und den Niederlanden ab. Deutschland, das als größte Volkswirtschaft innerhalb der EU ein Drittel der Wirtschaftsleistung der Euro-Zone leistet, verzeichnete zwischen dem zweiten und dritten Quartal eine Halbierung der Wachstumsrate gegenüber dem Vorjahresquartal (Vorjahresvergleich: 1. Quartal: 3,2 Prozent, 2. Quartal: 1,3 Prozent, 3. Quartal: 2,3 Prozent), ähnlich die Entwicklung in Italien (15 Prozent BIP der Eurozone, drittgrößte Volkswirtschaft) und die Niederlande (6 Prozent der Eurozone). Gegenüber dem Vojahr rechnet Österreich mit einem Wachstum von +3,3 Prozent und Spanien darf gegenüber 2005 ein Plus +3,8 Prozent erwarten, rosig auch die Aussichten in Griechenland, das rein zahlenmäßig, in der Eurozone derzeit am stärksten wächst. Für die gesamte Eurozone ermittelte Eurostat ein Wachstum im dritten Quartal gegenüber dem zweiten Quartal 2006 von + 0,5 Prozent. Das Wachstum des zweiten gegenüber dem ersten Quartal lag in der Eurozone noch bei +0,9 Prozent, zum Vorjahr rechnen die Statistiker mit einem Wachstum in der Eurozone von +2,6 Prozent. Mit diesem respektablen Wachstum wird mit der Anhebung des Leitzins durch die Europäische Zentralbank im Dezember von derzeit 3,25 auf 3,50 Prozent gerechnet. Für Deutschland meldete das Statistische Bundesamt ein Wachstum des Bruttoinlandprodukts von +0,6 Prozent im dritten gegenüber dem zweiten Quartal 2006. Die Impuls gaben dazu sowohl der Außenhandel, der an Dynamik zulegte als auch gestiegene Inlands-Inverstitionen und ein höherer privater Konsum. Die Wirtschaftsleistung dritten Quartal 2006 in Deutschland wurde von 39,3 Millionen Erwerbstätigen erbracht, 0,9 Prozent oder 336.000 Personen mehr als noch vor einem Jahr.

... .Abstand der Löhne in Deutschland immer größer. Die Abstände zwischen niedrigen, mittleren und hohen Löhnen, die sogenannte Lohnspreizung hat während der 90er Jahre in Deutschland stark zugenommen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Hans-Böckler-Stiftung. Gleichzeitig zur zunehmenden Lohnspreizung stieg die Arbeitslosigkeit von Geringqualifizierten - bessere Beschäftigungschancen durch niedrige Löhne ergaben sich für diese indes nicht. Deutschland rangiert dabei gleichauf mit Großbritannien, dem Land, dem bisher die größte Lohnspreizung in West-Europa nachgesagt wurde, so Professor Dr. Schettkat, der die Studie leitete und zusammenfasst, dass nicht die deutsche Lohnstruktur sondern der technische Fortschritt immer mehr qualifizierte Arbeit erfordere und damit die niedrigen Beschäftigungsquoten von Menschen mit weniger qualifizierter Ausbildung in allen hoch industrialisierten Volkswirtschaften bedinge.
Quellen: Tagesspiegel, Financial Times Deutschland, Basler Zeitung, Wiener Zeitung, Statistisches Bundesamt, Hans-Böckler-Stiftung
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2006-11-13 ... +++ Kurzmeldungen +++ . +++ Friesinger gelingt Hattrick +++ . Beim Weltcup in niederländischen Heerenveen gelang der deutschen Eisschnelläuferin Anni Friesinger trotz Verbands-Ärger ein Hattrick. Nach ihren Siegen über 1000 Meter am Freitag und 1500 Meter am Samstag, gewann sie auch das zweite Rennen über 1000 Meter am Sonntag gegen die Kanadierin Christine Nesbitt.

+++ Freiburger stoppen Wohnungsverkauf +++ . Per Bürgerentscheid stoppten die Freiburger Bürger den Verkauf und damit die Privatisierung kommunaler Wohnungen für rund 500 Millionen Euro. 70 Prozent stimmten gegen den Verkauf, der Entscheid ist für drei Jahre bindend.

+++ Castor rollt auf der Straße +++ . Am heutigen Montag soll der Castor-Transport mit radioaktivem Atommüll aus der Wiederaufbereitungsanlage La Hague in Frankreich im Zwischenlager Gorleben eintreffen. Am Sonntagabend war der Atommüll in 12 Behältern von der Schiene auf Lastwagen umgeladen worden.

+++ Ricke zurückgetreten +++ . Der Telekom-Chef Kai-Uwe Ricke trat am Sonntag im Einvernehmen mit dem Aufsichtsrat zurück. Am Montag will der Aufsichtsrat über Rickes Nachfolger beraten. Update: Zum neuen Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Telekom mit Wirkung zum 13. November wurde René Obermann bestellt. +++
Quellen: live-wintersport.com, Deutschlandradio, cio-media.de, Deutsche Telekom Adhoc Mitteilung
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2006-11-10 ... ++++ Kurzmeldungen +++ Einweihung der Hauptsynagoge +++. Am 9.11. fand in München mit einem Festakt die feierliche Einweihung der neuen Hauptsynagoge am St.-Jakobs-Platz statt. Vor 1200 Gästen aus aller Welt sprach zur Eröffnung auch Bundespräsident Horst Köhler. Der größte Synagogen-Neubau Europas trägt den Namen Ohel Jakobs (Zelt Jakobs), den Namen der ehemaligen, von den Nazis zerstörten Münchner Synagoge. 68 Jahre nach der Progromnacht steht nicht nur wieder eine Synagoge mitten in der Stadt, es leben auch wieder fast genauso viele Juden in München wie vor der Nazidiktatur.

+++ Deutsche rennen oft zum Arzt +++ . Jeder Deutsche geht statistisch mehr als 16 Mal im Jahr zum Arzt, berichtet BusinessNews aus einer Studie der Gmünder Ersatzkasse. Damit seien sie im internationalen Vergleich Spitzenreiter. Die Kosten für ambulante Behandlungen sind trotz Praxisgebühr nach einer OECD-Studie aus dem Jahr 2003 dabei mit 327 US-Dollar pro Kopf und Jahr vergleichsweise niedrig, deutlich teurer wird es in Österreich (471) und in der Schweiz (681). Ähnlich häufig suchen ihren Doktor nur noch die Tschechen, Slowaken und die Japaner auf. Deutsche Männer bis 40 Jahre gehen allerdings eher selten (8,5 Mal) zum Arzt, junge Frauen häufiger (15) und Menschen über 80 Jahre suchen diesen statistisch pro Jahr 35 Mal auf. Dabei verursachen lediglich 10 Prozent der Kranken 43 Prozent aller Behandlungskosten. Ausgewertet wurden anonyme Daten von 1,4 Millionen Versicherten aus dem Jahr 2004.

+++ Bahn wird teilprivatisiert +++ . Bis spätestens 2009 soll die Bahn an die Börse gebracht und dazu teilprivatisiert werden. Das Schienennetz und die Bahnhöfe bleiben indessen weiter Eigentum des Bundes, werden von der Bahn als Besitzer jedoch bewirtschaftet. Indessen warnte Wirtschaftsminister Glos vor einem übereilten Börsengang und mahnte zur Gründlichkeit vor Schnelligkeit. Bahnchef Mehdorn hatte sich geäußert bereits 2008 an die Börse gehen zu wollen. Vor allem die negativen Erfahrungen in Großbritannien hätten zu der Entscheidung geführt, das Schienennetz als Bundeseigentum zu belassen, erklärte Bundeskanzlerin Merkel. Dort musste das nach der Privatisierung marode Netz vom Staat zurückgekauft werden. Der Bund bleibt sowieso Mehrheitseigentümer der Bahn, nur 49,9 Prozent dürfen privatisiert werden, so das Grundgesetz.

+++ Wirtschaftsweise: annehmbare Konjunktur und mieses Zeugnis für Regierung +++ . In ihrem Jahresgutachten zur gesamtwirschaftliche Entwicklung prognostizierte der Sachverständigenrat eine fortgesetze, wenn auch etwas gedämpfte Enwicklung für das nächste Jahr. Das Wirtschaftswachstum soll laut der sogenannten Wirtschaftsweisen in diesem Jahr bei 2,4 Prozent und im Jahr 2007 bei 1,8 Prozent liegen. Die wirtschaftspolitische Jahresbilanz der Regierungskoalition sei indes durchwachsen, der Bericht des Rates trägt den Titel Widerstreitende Interessen - Ungenutzte Chancen: Die Gesundheitsreform sei misslungen, so die Experten, der Haushalt des laufenden Jahres verstößt gegen das Grundgesetz, wobei der Artikel 115, nach dem die Summe der Investitionen nicht niedriger als neue Schulden ausfallen dürfe, mit der Begründung, Störung des gesamtwirtschaftlichen Gleichgewichts, ausgehöhlt werde. Der Sachverständigenrat fordert ein entschiedeneres Vorgehen gegen die hohe, verfestigte Sockelarbeitslosigkeit, die sich von einer belebenden Konjunktur nicht von selbst erledige, sondern durch die Steigerung der Attraktivität einer Arbeitsaufnahme bekämpft werden müsse. Die Wirtschaftsweisen schlagen vor, den Regelsatz für erwerbfähige Leistungsempfänger um 30 Prozent zu kürzen und gleichzeitig die Hinzuverdienstmöglichkeiten zu verbessern - die Solidargemeinschaft dürfe Gegenleistungen für ihre Unterstützung erwarten.

+++ Bankvolkswirte optimistisch für das dritte Quartal +++ . Mehrere Bankvolkswirte bescheinigen nach starken Septemberzahlen des deutschen Außenhandels der deutschen Wirtschaft ein höheres Wachstum und heben ihre Prognosen an. Wie das Manager Magazin in seiner Online-Ausgabe am Mittwoch berichtete, erhöhten die Commerzbank-Volkswirte das Wachstum des realen Bruttoinlandprodukts (BIP) von 0,6 auf 0,8 Prozent für das dritte Quartal 2006, die WestLB sogar auf 1,0 Prozent. Der Volkswirt der Citigroup blieb aufgrund des schwachen privaten Verbrauchs bei 0,6 Prozent, rechnet allerdings mit mehr Dynamik und einem Wachstum von 0,8 Prozent im vierten Quartal - wegen der Vorzieheffekte aufgrund der anstehenden Mehrwertsteuererhöhung. Das Statistische Bundesamt hatte zuvor einen höher als erwarteten Handelsbilanzüberschuss im September von 15,6 Milliarden Euro genannt und veröffentlicht die BIP-Daten zum dritten Quartal am kommenden Donnerstag. +++
Quellen: mdr.de, businessnews.de, Deutsche Welle, Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWI), Netzeitung, Statistisches Bundesamt, manager-magazin.de
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2006-11-09 ... USA: Demokraten auch im Senat vorn. Das Zünglein an der Machtwaage bei den Senatswahlen, der US-Bundesstaat Virginia,fällt mit einem hauchdünnen Vorsprung von ein paar tausend Stimmen ebenfalls zu Gunsten der Demokraten aus. Der Republikaner George Allen hat seine Niederlage bereits eingeräumt und dem demokratischen Kandidaten Jim Webb gratuliert. Er verzichtete damit auf eine Neuauszählung, auf deren Ergebnis die Öffentlichkeit hätte lange warten müssen. Die Demokraten und Republikaner halten damit je 49 Senatssitze, zwei parteilose Senatoren kündigten an mit den Demokraten stimmen zu wollen, dann sind es 51 Mandate von 100. Damit haben die Demokraten die Kongresswahlen gewonnen.
Quellen: sueddeutsche.de, Rhein-Neckar-Zeitung
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2006-11-08 ... USA: Demokraten gewinnen Repräsentantenhaus. Nach zwölf Jahren gelang den Demokraten bei den Kongresswahlen der Wandel, sie erlangten laut Auszählung von über 90 Prozent der Wahlbezirke mit 230 der insgesamt 435 Sitzen die Mehrheit im Repräsentantenhaus. Die Demokratin Nancy Pelosi wird Sprecherin des Repräsentantenhauses und damit Herrin über die Tagesordnung. Die Senatswahlen waren am frühen Mittwochmorgen noch offen, die Demokraten gewannen dort zusätzliche, vorher republikanische Mandate aus Ohio, Pennsylvania und Rhode Island, allerdings sind für eine demokratische Mehrheit sechs zusätzliche Senatsitze nötig. Bei den Gouverneurswahlen verteidigte der Republikaner Arnold Schwarzenegger seinen Sitz, ebenso die Demokraten Edward Kennedy und Hillary Clinton. In Ohio übernahm der Demokrat Ted Strickland den vormals republikanischen Gouverneursposten. Mit dem Demokraten Deval Patric gewinnt der erste schwarze Gouverneur in Massachusetts den Posten und mit dem Demokraten Keith Ellison, neuer Gouveneur von Minneapolis, wurde der erste Muslim in den US-Kongress gewählt. Um 19:00 Uhr (MEZ) wird Präsident Bush eine Pressekonferenz geben. Update: Politisches Signal. Während der Pressekonferenz teilte Präsident Bush den Rücktritt von Verteidungsminister Donald Rumsfeld mit, neuer Verteidigunsminister soll EX-CIA-Chef Robert Gates werden. Hängepartie: Das Zünglein an der Waage bei den Senatswahlen spielt der Bundesstaat Virginia, der Ausgang ist noch offen.
Quellen: cnn, dradio.de, nzz.ch, azonline.ch
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2006-11-06 ... +++ Kurzmeldungen: Schülerzahlen sinken +++. Wie das statistische Bundesamt am Montag mitteilte, wurden zum laufenden Schuljahr 2006/2007 rund 808.700 Kinder eingeschult. Das waren 13.600 weniger (-1,7 Prozent) als im Vorjahr.

+++ Amerikas Mittelstand unter Druck +++ . Trotz der niedrigsten Arbeitlosenquote seit fünfeinhalb Jahren, 4,4 Prozent (Oktober 2006) gerät der Mittelstand in den USA immer mehr unter Druck. Es gibt viele, allerdings meist schlecht bezahlte Jobs - ohne Krankenkasse und Pensionen. Auf der anderen Seite steigen die Gebühren für Versicherungen, Kredite, die Heiz- und Stromkosten sowie die Zinsen. Die Einkommensschere wird größer, von den relativ guten Konjunkturdaten profitiert der Mittelstand nicht.

+++ Lufthansa bleibt beim Telefonier-Verbot +++ . Gegenüber dem Magazin Capital äußerte sich der Vorstandsvorsitzende der Lufthansa Mayrhuber, dass selbst, wenn die technische Nutzung kein Problem darstelle, sich Fluggäste durch die Telefonate von Mitreisenden gestört fühlten. Es sei wie mit dem Rauchen, so Mayrhuber weiter, von dem ginge ja auch keine Gefahr für die Flugsicherheit aus und trotzdem sei es bei der Lufthansa verboten.

+++ Neue Handgepäckregeln +++ . Ab heute gelten die neuen Vorschriften für Handgepäck bei Flugreisen. Die neue EU-Richlinie hierfür sieht vor, dass dringend benötigte Flüssigkeiten wie Babymilch oder Diabetikernahrung maximal 100 Mililiter-Behältnissen mitgeführt werden dürfen und in durchsichtigen, wiederverschließbaren Platikbeuteln untergebracht werden müssen. Die Tüten werden an Flughäfen zunächst ausgegeben und in den Flughafengeschäften zu kaufen sein. Gefrierbeutel sollen ebenfalls erlaubt sein. Airlines und zuständige Behörden raten dazu, sämtliche Flüssigkeiten, die nicht unbedingt benötigt werden, mit dem Großgepäck zu befördern. Flüssigkeiten, die nach dem Sicherheitscheck in den Duty-Free-Shops gekauft werden dürfen weiterhin mit an Bord genommen werden, dürfen aber vor dem Flug nicht mehr geöffnet werden. Plakate und Flyer informieren auf den Flughäfen über die neuen Bestimmungen. Reisende werden gebeten Geduld mitzubringen und sich ab Montag auf längere Wartezeiten wegen der Sicherheitskontrollen einzurichten. Die Berliner Flughäfen rechnen in Kürze mit einem erhöhten Personalbedarf, um die Kontrollen durchführen zu können.

+++ Flughafenmitarbeiter mit islamistischen Kontakten +++ . Der Pariser Flughafen Charles des Gaulle-Roissy hat 72 Mitarbeiter wegen Kontakten zu islamistischen Organisationen des Sicherheitsbereichs verwiesen und überprüft weitere Mitarbeiter.

+++ Schweiz: Volksinitiative zur Beschränkung von Managergehältern +++ . Die Bundeskanzlei in Bern nahm vor kurzem einen Antrag auf eine Volksintitiave an, mit der die Höhe von Löhnen und sonstigen Entschädigungen für Geschäftsleitungen, Verwaltungsräten und Beiräten begrenzt werden soll. In Aktiengesellschaften soll demnach die Generalversammlung über die Vergütungen entscheiden. Pensionskassen als Aktionäre sollen offen legen, wie sie gestimmt haben. Stimmberechtigte sollen auch elektronisch abstimmen können. Die Initative geht auf einen schweizer Unternehmer zurück, Anlass sei der Bankrott der Swissair 2001, bei dem es üppige Managerabfindungen gab, während Kleinaktionäre, Bund und Kantone Geld verloren. Solche Abgangsentschädigungen für Manager sollen ganz abgeschafft werden. Bis Mai 2008 hat die Volksintiative Zeit, mindestens 100.000 schweizer Unterschriften zu sammeln, erst dann kann das Volk zur Abstimmung aufgerufen werden.

+++ Halb Europa saß im Dunkeln, Stromausfall Made in Germany +++ . In der Nacht auf Sonntag ab 22:00 Uhr kam es zu einem stundenlangen Stromaufall vom Ruhgebiet bis nach Spanien, betroffen waren rund 10 Millionen Menschen in halb Europa. Nach der genauen Ursache und dem exakten Hergang wird noch gefahndet, Auslöser war indes wohl ein Panne an einer Hochspannungsleitung im deutschen Stromnetz, im Emsland, die wegen der geplanten Durchfahrt eines Kreuzfahrschiffes abgeschaltet wurde und wie ein Dominostein nachfolgend andere Leitungen aus dem Gleichgewicht brachte, die sich - durchaus korrekt - automatisch und sauber eine nach der anderen abschalteten. Berichte über Schäden lägen bislang nicht vor, berichten die Medien, der Zeitpunkt, Samstagnacht, trug wahrcheinlich auch dazu bei, dass es zu keinen größeren Schäden kam.

+++ EU-Beamte suchen Praktikantenstellen . Sie haben ein kleines Unternehmen? Stellen Sie einen Praktikanten ein. Die EU sucht für rund 350 höhere EU-Beamte der Generaldirektion Unternehmen und Industrie Praktikantenstellen für je eine Woche in Kleinen und Mittleren Unternehmen (KMU), welche die betriebliche Praxis kennenlernen sollen. Auch EU-Kommissions Vizepräsident Günther Verheugen soll eingstellt werden können, berichtet das Euro Info Centre München. Bis zum Jahr 2009 sollen alle Beamten ein Prakiktum absolviert haben. Informationen und ein Formular zur Anforderung eines Prakitkanten finden Sie hier: (Ursprungs-Link) ec.europa.eu/enterprise/exp_prog/index.htm - Enterprise Experience for civil servants sowie Informationen in Deutsch, /ec.europa.eu: Startschuss für Unternehmenspraktikum von EU-Beamten +++
Quellen: Bundesamt für Statistik, zol.ch, airliners.de, wienerzeitung.at, Spiegel-Online, eic-muenchen.de, ec.europa.eu
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2006-11-03 ... Italienische Verhältnisse. Dass die Geburtenrate in Italien mit 1,2 Kind pro Frau und Jahr eine der niedristen der Welt ist und junge Männer lange zu Hause leben, in dem Stil, der allgemein als Hotel Mama geläufig ist, dürfte bekannt sein. Nun gibt es auch immer mehr Nesthocker in Deutschland. Es seien vor allem die jungen Männer zwischen 18 bis 39 Jahren, die sich aus Angst vor der Veranwortung für eigene Kinder und einer eigenen Familie lieber bei Mutti verkriechen. So lautet das Ergebnis einer Umfrage des BAT Freizeitforschungsinstituts, das diese am Donnerstag vorstellte. Demnach stieg der Anteil der Nesthocker in den letzten drei Jahren von 34 auf 43 Prozent. Die Rolle des Mannes komme zu kurz, so Institutsleiter Opaschowski, jungen Männern fehle der Mut sich lebenslang um Kinder zu kümmern. Junge Mänern ziehen sich in ihre eigene Interessenswelt züruck. Die Familie werde von jungen Leuten zwar sehr geschätzt, allerdings ist damit vorwiegend die Familie der Eltern gemeint. 34 Prozent der Frauen und 56 Prozent der Männer mit Abitur lehnen laut der repräsentativen Umfrage die Gründung einer eigenen Familie ab. Die Furcht vor Wohlstandsverlust treibt vor allem Männer mit einem Nettoeinkommen unter 1250 Euro (54 Prozent) und mit einem Einkommen von mehr als 2500 Euro (53 Prozent) um.

... Kleine Steuerschätzung und Einigung über Verwendung der Mehreinnahmen. Der Steuerschwung beflügelt Bundesinanzminister Steinbrück, die Verwendung der Überschüsse und Mehreinnahmen ist nun geklärt. Neben der Haushaltskonsoldierung soll der Beitrag zur Arbeitslosenversicherung weiter sinken - ab 2007 von derzeit 6,5 auf 4,2 Prozent. Verbraucher und Arbeitnehmer werden davon nicht viel merken, die Erhöhung der Mehrwertsteuer (+3 Prozent), des Rentenbeitrags (+ 0,5 Prozent) sowie der Krankenversicherung (+ 0,5 bis 08 Prozent) werden von der Beitragssenkung in nächsten Jahr nichts übrig lassen - die Einnahmen von Bund, Ländern und Gemeinden indes etwas steigen. Auch wenn es längst noch kein Grund zum Jubeln ist, das Steuer-Plus soll allein in diesem Jahr 19,4 und im nächsten Jahr sogar 20,1 Milliarden Euro betragen, einiges davon ist allerdings auch schon verplant ist.
Als Gründe für den Steuersegen gilt die belebte Konjunktur und vor allem die gute Entwicklung der gewinnabhängigen Steuern, wie Einkommens-, Gewerbe- und Körperschaftssteuer. Ein Teil der Steuermehreinnahmen soll aus dem Bundeshalt an die gesetzlichen Krankenkassen fließen, als Einstieg in die Steuerfinanzierung, die von von 2008 nun auf 2007 vorgezogen werden soll. Die Neuverschuldung 2007 soll von geplanten 22 auf 19,6 Milliarden Euro gesenkt werden und dann die niedrigste seit der Deutschen Einheit werden. In diesem Jahr soll die Neuverschuldung von 38,2 Milliarden auf 30 Milliarden sinken.
Nach einem Bericht derWestfälischen Rundschau kündigte Peer Steinbrück nach der Veröffentlichung der positiven Ergebnisse der sogenannten kleinen Steuerschätzung - im Mai folgt dann wieder die große - und der Einigung des Finanzgifpels im Kanzleramt an, am Samstag erst einmal tüchtig auszuschlafen.
Quellen: Stuttgarter Nachrichten, BAT, Bundesfinanzministerium, Westfälische Rundschau
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2006-11-02 ... Ein Grund zum Heiraten. In der der neuen Studie zur Jugendsexualität räumt die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung mit einigen Mythen auf. Entgegen anderslautenter Schlagzeilen, seien Jugendliche weit weniger sorglos im Umgang mit Sexualität als ständig behauptet werde. 71 Prozent der Jungen zwischen 14 und 17 Jahren sowie zwei Drittel aller Mädchen verhüten beim ersten Mal mit einem Kondom. Außerdem würden Jugendliche mitnichten immer früher Sex haben, der Anteil der 14-Jährigen blieb seit 2001 konstant bei 10 Prozent der Jungen und 12 Prozent der Mädchen, jeder dritte Jugendliche im Alter von 17 Jahren hatte noch keinen Sex. Ähnlich äußerten sich kürzlich auch britische Forscher in einer Studie, die im medizinischen Fachjournal Lancet erschien: In fast allen untersuchten 59 Ländern haben Jugendliche ihre ersten Sexualkontakte konstant zwischen 15 und 19 Jahren. Die britische Studie räumte mit weiteren urbanen Legenden auf. So sei promiskuitives Verhalten für die Verbreitung der Immunschwächekrankheit AIDS überbewertet worden. Entgegen bisheriger Vermutungen haben Frauen und Männer in den Industrienationen mehr wechselnde Sexualpartner als in Afrika und Asien. Dort ist jedoch die Durchseuchungsrate mit HIV weitaus höher und die Gefahr für Frauen mit nur einem Sexualpartner sei in einigen Regionen sogar erhöht, weil sie die Verwendung von Kondomen nicht durchsetzen, so die Studie. Als wahrscheinlicher Grund wird das Schweigen ihres Sexualpartners über dessen Fremdgehen und Besuche bei Prostituierten angenommen - kein Verdacht, keine Schutzmaßnahme. Daraus lasse sich schließen, dass Armut und mangelnde Bildung eine viel größere Rolle bei der Verbreitung sexuell übertragbarer Krankheiten spielten als wechselnde Sexualpartner mit entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen. Die Studie soll auch dazu beitragen, das gewonnene Wissen um die regional unterschiedlichen wirtschaftlichen, religiösen und sozialen Regeln, die das Sexualverhalten in der Welt steuern, für eine zielgrichtetere Gesundheitsvorsorge zu nutzen. Und ein weiteres Märchen hielt der Wissenschaft nicht stand, das Lesern immer wieder bei der morgendlichen Zeitungslektüre aufs Butterbrot gestrichen wurde: die angebliche Flaute in Ehebetten. Die Forscher um Professorin Kaye Wellington stellten hierzu fest: Den meisten Sex haben verheiratete Paare. ~~~ Kommentar: Und wann bestellen Sie das Aufgebot?

...Arbeitsmarkt. Die Bundesagentur für Arbeit (BA) teilte die neuen Arbeitsmarkt-Zahlen mit, demnach sich die Zahl der Arbeitslosen im Oktober um - 153.000 auf 4,085 Millionen verringerte. Im Vorjahresvergleich sank die Arbeitslosenzahl damit um - 471.000. Die Arbeitslosequote lag demnach im Oktober bei 9,8 Prozent. Die Beschäftigung sei dabei in allen Ländern gewachsen, am stärksten jedoch in Hamburg, Berlin und Bayern. Ein Großteil steigender Beschäftigung beruhe dabei auf sozialversicherungspflichtig Beschäftigten bei unternehmensnahen Dienstleistungen, darunter vor allem die Zeitarbeit. Nachfolgend nannte die BA die Branchen Verkehr- und Nachrichtenübermittlung, sonstige Dienstleistungen sowie das Gesundheits- und Sozialwesen mit mehr Einstellungen. Demgegenüber verzeichnete das verarbeitende Gewerbe, das Kredit- und Versicherungsgewerbe, die öffentliche Verwaltung und das Baugewerbe weitere Beschäftigungsverluste, im Baugewerbe zeichne sich jedoch eine Ende des Arbeitsplatzabbaus ab, im Verarbeitenden Gewerbe file das Minus kleiner als bisher aus, so die BA weiter. Die vom Bundesamt für Statistik nach der ILO-Arbeitsstatistik berechnte Erwerbslosenquote lag im September 2006 bei 8,1 Prozent und 3,47 Millionen Erwerbslosen. Die Zahl der Erwerbstätigen mit Wohnsitz in Deutschland lag im September bei 39,36 Millionen Personen. Der Anteil der Erwerbstätigen an der Gesamtbevölkerung im Alter von 15 bis 64 Jahren betrug 69,8 Prozent und damit 1 Prozent mehr als im September 2005.

... """ Zitat der Woche """ . Die Antwort eines Fleischermeisters auf der Suche nach Verkaufspersonal aus einer Reportage über fünf Arbeitslose des TV-Magazins Sat.1 am Mittag auf die Frage, ob er auch ältere Mitarbeiter einstellen würde, Zitat:

"Meine beste Mitarbeiterin ist 63 Jahre. Die würde ich am liebsten klonen."

Quelle: Sat.1 am Mittag, Bundeszentrale für Gesundheitliche Aufklärung, westfälische-rundschau.de, Spiegel Online, Bundesagentur für Arbeit, Bundesamt für Statistik
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2006-11-01 ... +++ Kurzmeldungen +++ . Temperaturen sinken +++ . In Deutschland, Österreich und der Schweiz zieht Winter-Wetter ein. Die österreichische Kleine Zeitung zitiert aus der Baur-Regel, demnach folgt auf den schönen Oktober ein strenger Winter. Temperaturstürze von 10 Grad und mehr innerhalb von Stunden dürften am Mittwoch bis Donnerstag damit vorerst korrespondieren. Für Norddeutschland, besonders Schleswig-Holstein und Niedersachen besteht Unwettergefahr, für die Nord - und Ostseeküste sind am Mittwoch Orkanböen wahrscheinlich, ebenso im Bergland, ansonsten Sturmböen mit Windstärken von 8 bis 10 (90 bis 100km/h), in den Niederungen erste Schneefälle. Frost, Regen, Straßenglätte, Sturm und Schneefall, Temperaturen zwischen maximal 10, meistens 5 und -5 Grad (an der Oder): Willkommen im November.

+++ Botha gestorben +++ . Der letzte Präsident des alten Apartheid-Regimes in Südafrika, Pieter W. Botha starb im Alter von 90 Jahren. Erst sein Nachfolger Frederik de Klerk ließ den wahrscheinlich berühmtesten politischen Gefangenen der Welt, Nelson Mandela, später Präsident von Südafrika, nach Ende von Bothas Amtszeit 1989 frei. +++ Auf der Bühne darf geraucht werden +++ . Trotz neuem politischem Reglement in Berlin nach der Einigung der Berliner Linkspartei und der SPD auf ein Rauchverbot in allen öffentlichen Gebäuden, Krankenhäusern und Gasstätten, verteidigt Theaterintendant Claus Peymann, die Kunst, die Werkstreue und das Rauchen auf der Bühne - wenn es so vom Autor vorgesehen ist. In einigen Stücken werde nun einmal geraucht und das werde auch beim Berliner Ensemble so bleiben, so Peymann, den die Netzeitung zitiert: Werktreue muss sein, auch beim Nikotin.

+++ Fußballkrawalle: Änderung der Satzung gefordert +++ . Angesichts der jüngsten Ausschreitungen in deutschen Fußballstadien forderte Omid Nouripour, die Grünen Fußballvereine und Stadien auf, ihre Satzung um einen bindenden Passus zu ergänzen, der die Duldung antisemtischer, rassistischer und neonazistischer Umtriebe beendet.

+++ Konfessionsfreie fordern Beteiligung in den Rundfunkräten +++ . Anlässlich von Plänen der Integrationsbeauftragten, Maria Böhmer und des SWR-Intendanten Peter Voß, auch Muslime in die Aufsichtsgremien von ARD und ZDF aufzunehmen, fordert die Giordrno-Bruno-Stiftung ebenso die Aufnahme von Konfessionsfreien, als Vertreter der größten weltanschaulichen Gruppierung in Deutschland. Die Stiftung rechnet vor, dass 31,1 Prozent der deutschen Bevölkerung Mitglieder der katholischen Kirche seien. 31 Prozent gehörten der evangelischen Kirche an, 3,9 Prozent seien Muslime und 1,7 Prozent gehörten sonstigen religiösen Gruppierungen an, die größte Gruppe stellten mit 32,7 Prozent indes die Konfessionsfreien. Der öffentlich rechtliche Rundfunk habe den Auftrag zu informieren und nicht zu missionieren, so die Stiftung weiter und forderte die repräsentative Besetzung aller weltanschaulischen Gruppen in den Rundfunkräten.

+++ Weniger männliche Absolventen = weniger Ingenieure +++ . In zehn Jahren sank die Zahlen junger Männer, die ein Studium absolvieren insgesamt um -9 Prozent. In den Ingenieurswissenschaften fiel der Rückgang männlicher Absolventen besonders auf: Im Jahr 2005 machten in dieser Fächergruppe ingesamt 30.700 Männer einen Abschluss, 14.400 weniger (-32 Prozent) als noch vor zehn Jahren, 1995. Die Zahl der weiblichen Absolventinnen in den Ingenieursfächern stieg im gleichen Zeitraum lediglich um 1.100 auf 8.700. +++
Quellen: kleine.at, Deutscher Wetterdienst, Märkische Allgemeine (Internetausgabe), Netzeitung.de, tagesspiegel.de, Giordano-Bruno-Stiftung, Bundesamt für Statitik
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