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Liebe Leserinnen und Leser, willkommen in den News im August 2006. Die Nachrichten aus dem Vormonaten und Vorjahren finden Sie ganz unten im Archiv. Auf ein spannendes Wirtschaftswetter. News - Nachrichten - August 2006 |
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2006-08-31 ... Einzelhandelsumsatz Juli 2006. Als vorläufiges Ergebnis (aus 6 Bundesländern mit zusammen 74 Prozent des Gesamtumsatzes des deutschen Einzelhandels) meldete heute das Statistische Bundesamt die Umsätze im Einzelhandel, der im Juli 2006 nominal um +0,8 Prozent zulegte, real aber mit 0,00 Prozent auf dem gleichen Stand wie im Vorjahr lag. Im Vergleich zum Juni 2006 wurde voraussichtlich nominal und real -1,5 Prozent weniger abgesetzt - Zahlen, die sich jedoch erfahrungsgemäß durch Nachmeldungen noch etwas bessern werden, wie das Amt betont. Noch schlechter als die Supermärkte mit -0,3 Prozent schloss der Facheinzelhandel mit Lebensmitteln mit einem realen Rückgang von -0,5 Prozent ab. Der Einzelhandel mit Nicht-Lebensmitteln konnte indes zum Vorjahresmonat Juli 2005 mit nominal +0,1 und real +0,3 Prozent etwas anziehen, Zahlen, die allerdings nur auf drei von sechs Branchen zurückzuführen sind: Facheinzelhandel mit Textilien, Bekleidung, Schuhen und Lederwaren, nominal +2,1, real + 3,0 Prozent, Facheinzelhandel mit kosmetischen, pharmazeutischen und medizinischen Produkten, nominal +1,4, real +1,8 Prozent sowie der Facheinzelhandel mit Einrichtungsgegenständen, Haushaltsgeräten und Baubedarf mit nominal +0,7 und real +1,7 Prozent. Im sonstigen Einzelhandel mit Waren verschiedener Art sanken die Umsätze nominal um -4,0 Prozent und real um -3,8 Prozent erheblich. Von Januar bis Juli 2006 stiegen die Umsätze nominal um +1,4 Prozent und real um 0,8 Prozent, im Wesentlichen im Einzelhandel mit Nicht-Lebensmittel begründet.
... Arbeits- und Ausbildungsmarkt im August 2006. Die Bundesagentur für Arbeit meldete die Zahlen für August 2006. Der Vorstandsvorsitzende der BA, Frank J. Weise fasste zusammen, dass die Arbeitslosigkeit zurückginge, die sozialeversicherungspflichtige Beschäftigung steige sowie die Zahl der offenen Stellen hoch sei. Die Arbeitslosezahlen sanken im August um -14.000 auf einen Stand von nunmehr 4.372.000. Im Vorjahresvergleich waren das -426.000 weniger Arbeitslose. Die Arbeitslosenquote betrug demnach im August 10,5 Prozent. Doch während es in den alten Bundesländern -19.000 weniger Arbeitslose im August 2006 gab, stieg ihre Zahl in den neuen Bundesländern im August 2006 um + 5000. Desweiteren war der Rückgang in diesem Monat schwächer als im Durchschnitt der letzten drei Jahre mit -30.000. Im Juni 2006 lag die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung deutlich über dem Vorjahresniveau, nach vorläufigen Hochrechnungen des Statistischen Bundesamtes gab es hier einen Anstieg um +129.000 auf gegenwärtig 26,31 Millionen sozialversicherungspflichtig Beschäftigte. Die Lage am Ausbildungsmarkt bleibe indes gespannt, die Anzahl der gemeldeten Ausbildungsplätze liegt dabei mit 418.400 zwei Prozent unter dem Vorjahresniveau bei gleichbleibender Zahl der Bewerber.
+++ Voraussichtlicher Verbraucherpreisindex +++ . Wie das Statistische Bundesamt ebenfalls meldete, stiegen die Verbraucherpreise im August 2006 voraussichtlich um +1,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr, aber sanken um -0,1 Prozent gegenüber dem Vormonat, Juli 2006. Der leichte Rückgang gegenüber dem Vormonat sei auf die Entwicklung saisonaler Nahrungsmittel und Krafstoffe zurückzuführen, so die Behörde . Der europäische, harmonisierte Verbraucherpreisindex für August werde sich voraussichtlich um 1,9 Prozent erhöhen, endgültige Ergebnisse werden im September veröffentlicht. +++ Eklat in Weimar +++ . Mit Buhrufen endete das Grußwort des stellvertretenden Bundesbeauftragten Hermann Schäfer für das Kunstfest Weimar am Freitag vor dem Eröffnungskonzert Gedenken Buchenwald. Schäfer hatte lediglich über Flucht und Vertreibung von Deutschen gesprochen und war mit keinem Wort auf die Opfer des KZ Buchenwald eingegangen. Kunstfest-Intendantin Nike Wagner sagte in einer Pressekonferenz am Samstag, Schäfer habe das Thema, Zitat (welt.de) : auf grausame Weise verfehlt +++ Ehrenpakt irakischer Stammesführer +++ . Im Irak einigten sich mehrere hundert Stammesführer darauf Aufständischen die Unterstützung zu entziehen. Die Einigung wurde mit einem feierlichen Gelöbnis zur Einheit des Landes begangen. +++ Brand zerstört Kathedrale von St. Petersburg +++ . Ein Brand in der Kathedrale von St. Petersburg brachte am Freitag die blauen Kuppeln zum Einsturz. Die Kirchenschätze konnten gerettet werden, die Brandursache ist noch nicht geklärt. Für den Wiederaufbau wird mit zwei Jahren gerechnet. +++ Eva Herman zum Pascha gekürt +++. Die Zeitschrift Emma kürte in ihrer Online-Ausgabe Eva Herman zum Pascha des Monats. Herman veröffentlicht am 7. September ihr neues Buch und pausiert als Tagesschau-Sprecherin wegen des zu erwartenden Medienrummels um ihre umstrittenen Thesen zur Emanzipation +++ Trend zum Schrebergarten +++ . Auch wenn das Durchschnittsalter und die Belegung der Parzellen in den einzelnen Bundesländern variiert: Es gibt einen Trend zur eigenen Scholle, besonders bei den Jüngeren ab 25 Jahren meldete der Bundesverband Deutscher Gartenfreunde im April dieses Jahres und bekräftigte deren Leiterin Theresia Theobald nun im Interview mit der Deutschen-Presse-Agentur. Innerhalb von fünf Jahren habe sich das durchschnittliche Alter der Kleingärtner um 10 auf 46 Jahre verjüngt. Der Zuzug von Jüngeren und von nicht-deutschen Gartenfreunden sorge für die Internationalisierung und für neue Ideen bezüglich der Gartengestaltung und nicht zuletzt auch beim Anbau von Gemüse. Das kleine Glück vor der Haustür biete zudem für Familien mit mehreren Kindern eine gelungene Alternative zu teuren Fernreisen. Derzeit werden in Deutschland über eine Million Kleingärten bewirtschaftet, die meisten in Sachsen. In einigen Stadtteilen von Dresden gibt es inzwischen wieder Wartelisten. +++ Nachlässig verschleiert in Teheran +++ . In der iranischen Hauptstadt Teheran sollen laut iranischen Presseberichten, die sich auf Polizeiberichte berufen, allein im Juli 64.000 Frauen wegen zu nachlässigen Tragens des Schleiers verwarnt worden sein. +++ Embryonen doch zerstört +++. Bei einer kürzlich die öffentliche Diskussion anfachenden US-Stammzellenstudie sollen entgegen anderslautender Meldungen doch Embryonen zerstört worden sein, aus denen Stammzellen gewonnen wurden. Das stellte das Fachjournal Nature am Freitag richtig. Zuvor hatte der Genforscher und Direktor des Max-Planck-Instituts für molekulare Biomedizin, Hans Schöler, bereits Kritik an dem falschen Eindruck geäußert, nach diesem die zerstörungsfreie Stammzellliniengewinnung vielleicht möglich sei, aber zumindest in diesem Fall nicht bewiesen werden konnte. +++ Posse in Köln +++ . Die Kölner Ausländerbehörde soll nach einem Bericht des Kölner Stadtanzeigers den Chef von Toyota-Deutschland und einige weitere Spitzenmanager des seit 30 Jahren in der Domstadt ansässigen Autokonzerns zum Integrationskurs nebst Deutschkurs und Sprachtest aufgefordert haben. Konzernsprache ist, wie so häufig in internationalen Konzernen, Englisch, die meisten Manager sind nur auf Zeit entsendet. Der peinliche Vorfall soll mit Hilfe des japanischen Generalkonsulats in Düsseldorf beigelegt und zum Missverständnis erklärt worden sein. +++ Kakao ist gesund und wird gern teuer genossen +++ . Wissenschaftler der Universität Münster isolierten aus Kakao einen gesundheitsfördernden Stoff. N-Phenylpropenoyl-L-aminosäureamid soll die Wundheilung fördern, Hautschäden heilen, die Faltenbildung verrinngernund sogar Magengeschwüre lindern. Die Substanz wurde als CocoHeal abgekürzt. Die Wirkung soll in der Wachstumsförderung von bestimmten Hautzellen bestehen. An der Erfindung, die nun zum Patent angemeldet wurde, und vom Hochschulerfindungs-Vermarkter PROventis betreut wird, haben bereits mehrere Unternehmen Interesse bekundet. Der alteingesessene schweizer Schokoladenhersteller Lindt & Sprüngli konnte seinen Gewinn im ersten Halbjahr 2006 mehr als verdoppeln, der Umsatz wuchs um 17,2 Prozent. Damit scheint die Strategie aufzugehen, auf teurere Produkte von hoher Qualität zu setzen. Bestätigt wird damit auch ein nicht nur auf dem Schokoladenmarkt beobachteter und anhaltender Trend bei deutschen Verbrauchern, entweder sehr preisgünstig einzukaufen oder sehr teure Markenprodukte zu konsumieren, dann jedoch in kleineren Mengen. Ensprechend sank auch der Absatz von Schokolade auf 233.900 Tonnen im ersten Halbjahr in Deutschland, nach Informationen des Bundesverbandes der deutschen Süßwarenindustrie (BDSI). Der Umsatz stieg indes um +3,3 Prozent auf 1,86 Milliarden Euro. Nach den USA gilt Deutschland als der zweitgrößte Schokoladenmarkt der Welt. +++ Innerdeutscher Braindrain +++ . Der die Bildungsqualität untersuchende Bildungsmonitor 2006 des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) verweist Bayern erstmals von seinem Spitzenplatz, den dieses Jahr das Bundesland Sachsen einnimmt. Unangenehmer Nebeneffekt bleibt jedoch der innerdeutsche Braindrain: Die neuen Länder wie Sachsen und Sachsen-Anhalt (verbesserte sich von Platz 15 auf Platz 9) bilden die jungen Spitzenkräfte wie Ingenieure und Wissenschaftler aus, die von Bayern, Baden-Württemberg und Hessen abgeworben werden. +++ Arbeitslose Mütter haben Anspruch auf eine Kur +++ . Arbeitslose Mütter haben Anspruch auf eine Mütter- oder Mutter-Kind-Kur. Darauf weist das Müttergenesungswerk (MSW) hin und berichtet, dass in jüngster Zeit vermehrt arbeitslosen Frauen, die einen Kurantrag bei ihrer Krankenkassen stellten, beschieden werde, diese Maßnahme stehe ihnen nicht zu. Das Müttergenesungswerk stellt klar, dass der Anspruch für alle Mütter bestehe und eine Kur allein aufgrund des Gesundheitszustandes der Antragsstellerin entschieden werden muss. Die Probleme arbeitsloser Mütter, wie ihre Isolation und die finanzielle Belastung, würden jedoch zu wenig anerkannt, so der Verband weiter. Die Kürzung der Bezüge während der Zeit einer Kurmaßnahme erschwere es arbeitslosen Frauen zusätzlich, eine Mutter-Kind-Kur zu beginnen, auch wenn diese aufgrund des Gesundheitszustandes notwendig wäre. +++ .
...Zweimal Gold in drei Tagen. Nach der Goldmedaille für die Mannschaft am Mittwoch gab's am Freitag bei der Weltmeisterschaft in Aachen für die beste Dressurreiterin der Welt Isabell Werth noch einmal Gold in der Einzelwertung im Grand Prix Special, vor der favorisierten Anky van Grunsven aus den Niederlanden. Dabei ritt Werth auf Satchmo, einem 12jährigen Wallach, der dafür bekannt ist, nicht immer das zu tun, was der Reiter will, und Isabell Werth schon in manchem Match ein Schnippchen schlug. Außerdem sprang er für den verletzten Warum nicht erst kurz vor der Weltmeisterschaft ein, was Werth gegenüber der FTD wie folgt kommentierte, Ziat: Ich habe immer an ihn geglaubt. Und Satchmo lohnte ihr dieses unerschütterliche Vertrauen mit einem deutlichen Vorsprung und einem Ergebnis von 79,480 Prozentpunkten. Werth gewann bis zu dieser WM bereits vier olympische Goldmedaillen und fünf WM-Titel. Am morgigen Samstag tritt sie zur Kür an. Egal was kommen mag, nach diesen beiden Auftritten hat Deutschland schon jetzt eine Königin der Herzen - und diesmal eine richtig siegreiche. Etwas dezenter aber durchaus ähnlich wie im Fußballsommer schwenkte im mit 45.000 Zuschauern ausverkauften Stadion ein mitgehendes Publikum Deutschlandfähnchen - auf einem stand:Das war eine Spitzenleistung! Das in Aachen ausgebrochene außergewöhnlich große Interesse an ihnen, ist für die Dressur-Reiter noch etwas ungewohnt, noch mehr für deren Pferde, von denen auch heute nicht jedes das große, begeisterte Publikum derart gelassen entgegennehmen konnte wie Satchmo. Dessen Leistung war die Leichtigkeit in Perfektion - als hätte ihm sein Namenspatron während der Prüfung ins Öhrchen gesungen: Every step of the way will find us, with the cares of the world far behind us - we have all the time of the world .... Eine großartige und fürs Publikum sehr sehenswerte Leistung von Pferd und Reiterin, die letztere auf dem Siegetreppchen mit Tränen der Rührung quittierte.
...US-Langkornreis: Japan und Europa stoppen Import . Wegen aufgetauchtem gentechnisch verändertem Reis setzt die EU Prüfungen nach eigenen Standards für aus den USA importierten Reis an. Spuren von nicht zugelassenem Langkorn-Gen-Reis der Firma Bayer seien zuvor auf dem us-amerikanischen Markt entdeckt worden, der, wie das Unternehmen und das US-Landwirtschaftsministierium versicherten, keine Gefahr für Mensch und Umwelt darstelle. Allerdings konnte laut Presseberichten auch niemand Angaben darüber machen, wie Spuren der nichtzugelassenen Riespflanze LL Rice 601 in die Umwelt gelangen konnten. Die EU, deren Länder im vergangenen Jahr fast 200.000 Tonnen Reis aus den UsA importiert hatten, will nun prüfen, ob Genreis in den europäischen Raum gelangt sei. Darüber hinaus muss Langkorn-Reis aus den USA ab sofort in Laboren wissenschaftlich, nach einem von der EU zugelassenen Verfahren auf gentechnische Veränderungen geprüft werden, bevor dieser eingeführt werden kann, was einem zumindest vorläufigen Importstopp gleichkomme - so einmütig verschiedene Medien. Diese Maßnahme gilt zunächst für sechs Monate. Am Samstag hatte bereits Japan ein Einfuhrverbot für Langkornreis aus den USA verhängt. ...Fach-Warnung vor ADS-Medikament verschärft. Die amerikanische Arnzeibehörde (FDA) verschärft die Warnhinweise in Fachinformationen für ein Medikament gegen das Aufmerksamkeitssyndrom (ADS). Der Warnhinweis betrifft den Wirkstoff Dextroamphetamin, der möglicherweise zu einem plötzlichen Herztod führen kann. Desweiteren soll die Möglichkeit psychatrischer Erkrankungen bei Patienten mit bestimmten Vorerkrankungen erhöht sein, bei der eine besondere Gefahr bestünde, wenn diese Vorerkrankungen vor einer Behandlung mit dem Wirkstoff nicht bekannt waren. Weitere mögliche Komplikationen, deren Ursachen noch nicht in allen Einzelheiten hinreichend geklärt sind, könnten u.U. manische Phasen, Aggressionen, vorübergehende Wachstumsminderung, Senkung der Krampfschwelle und Sehstörungen sein.
...Strom aus erneuerbaren Energien wird etwas billiger. Wie der Bundesverband Erneuerbare Energien am Mittwoch mitteilte gingen die Kosten für die Förderung Strom aus Sonne, Wind, Biogas und Erdwärme erstmals zurück. 2006 betrug die EEG-Umlage 0,50 Cent (2005: 0,54 Cent) und damit 2,5 Prozent des Strompreises für den Durchschnittsverbraucher. Grund sei die kontinuierliche Annäherung der Strompreise, so der Verband, aus erneuerbaren Energien an die herkömmlichen, wie Kohle, Gas und Kernenergie. An vielen Tagen im Jahr 2006 war Strom aus Wind- und Wasserkraftwerken schon preiswerter als herkömmlicher. Im sonnenreichen Sommer war selbst der sonst so teure Strom aus Photovoltaikanlagen sogar zeitweise günstiger. Der Anteil erneuerbarer Energien am Stromverbrauch wird im Jahr 2006 11 Prozent erreichen, das entspricht etwa dem gesamten Stromverbrauch von Dänemark oder Irland. Die Branche kündigte an bis 2012 in die Stromerzeugung 40 Milliarden Euro zu investieren, um den Anteil erneuerbarer Energien am Stromverbrauch auf 20 Prozent zu steigern. Der Anteil in den vergangen Jahren: 2002 - 7,8 Prozent, 2003 - 8,1 Prozent, 2004 - 9,5 Prozent, 2005 - 10,2 Prozent. ...EU-Subventionen: Kritik am Bundeswirtschaftsminister. Die Kritik an Bundeswirtschaftsminister Michael Glos in Bezug auf mehr Transparenz von EU-Subventionen wächst laut einem Bericht der Zeit auch in den eigenen Reihen. Europäische CDU-Politiker, darunter auch die CDU-Abgeordnete Ingeborg Gäßle, hielten dem Bundeswirtschaftsministerium vor, mehr Transparenz zu verhindern, an der gerade die Bundesbürger ein großes Interesse haben, weil sie immerhin ein Fünftel jeder EU-Ausgabe finanzierten. Wirtschaftsminister Glos sieht die geforderte Offenlegung von Informationen über Subventions-Empfänger skeptisch und will bestensfalls die Namen derjenigen bekannt geben, die mehr als zwei Millionen Euro Agrar- oder Strukturbeihilfen bekommen, so die Zeit.
~~ Kommentar ~~ Einig ist man sich in der Bewertung der Verschlüsselung und deren Folgen in der Presse sowie unter den Fernsehzuschauern indes noch lange nicht. Sehen einige eine mögliche Marktbeherrschung in Form von flächendeckendem Pay-TV im Vordergrund, meinen andere, es böten sich mit Digital-TV den bestehenden, kleineren, aber auch jungen, neuen TV-Sendern Möglichkeiten in einem enstehenden Vakuum möglicherweise die Zuschauer zu finden, die bislang durch die kostenlosen, großen Privat-Sender gebunden waren. Eines ist jedoch sicher, Werbung im Fernsehen war und ist sehr teuer. Ein Modell für den Mittelstand hat zum Beispiel bisher noch kein Sender entwickelt, ob aus Einfallslosigkeit oder wegen zu geringem Nutzen, lässt sich nur vermuten. Stetig abnehmend bekommen die Privaten ihre Sendungen mit Werbeeinnahmen finanziert, während die Öffentlichen Dank GEZ ein zweites großes Standbein haben. Was hier wie dort eigentlich fehlt ist nicht die Gebühr pro Monat oder pro Fernsehgerät oder Decoder sondern die Pre-Paid-Card. Doch auch die, wenn machbar, werden sich nicht alle leisten können oder wollen, auch wenn Omi demnächst dem Enkel ein Jahresabo Fernsehen schenken sollte - sie wird wohl viel Besseres im Sinn haben. Was bleibt? ARD, ZDF, Regionalprogramme, Tele5, Das Vierte, ARTE, Phönix usw. - und die Aussicht, dass wie einst bei Funzellicht - der Ankündigung von Gebührenerhöhungen für 2007 der Stromkonzerne sei Dank - und drei verbliebenen kostenlosen Fernsehprogrammen die Gemütlichkeit der 60er Jahre bei Halma, Schach und Mensch-Ärgere-Dich-Nicht, vor allem letzteres, in deutsche Wohnzimmer ziehen wird. So schließt sich der Kreis des techno-logischen Fortschritts und harrt der Dinge, auf frische, neue Ideen und deren Macher wartend.
2006-08-15 ... 20.000 Kinder weniger. Wie das statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte, wurden im Jahr 2005 686.000 Kinder geboren, das waren 20.000 oder 2,8 Prozent weniger als noch im Jahr 2004. Seit 1991 geht die Zahl der Geburten kontinuierlich zurück, im Jahr 2004 fiel der Rückgang mit -1000 Geburten gegenüber 2003 allerdings eher moderat aus. Ebenfalls im Jahr 2005 wurden 830.000 Sterbefälle registriert, 12.000 oder 1,5 mehr als im Vorjahr. Damit starben im Jahr 2005 144.000 mehr als Kinder geboren wurden, im Vorjahr war das Geburtendefizit um 32.000 Sterbefälle niedriger. Ebenfalls rückläufig war im Berichtszeitraum die Zahl der Eheschließungen mit 388.000 gegenüber 396.000 im Jahr 2004, ein Rückgang von -8000 oder -1,9 Prozent. Nur eines blieb beständig: Der beliebteste Heiratsmonat war auch 2005 der Mai mit 57.000 Hochzeiten.
.... Nach fünf Wochen: Waffenruhe. Seit Montag morgen um 7:00 Uhr (MESZ) schweigen die Waffen der israelischen Armee und der Hisbollah-Miliz - gemäßg der Samstag Nacht verabschiedeten UN-Resolution 1701, die u.a. die Einstellung der Kampfhandlungen forderte. Die UN-Resolution beinhaltet weiterhin die Entsendung von Friedenssoldaten und der libanesischen Armee in den Südlibanon, die Freilassung der entführten israelischen Soldaten sowie den Truppenabzug der israelischen Armee aus dem Südlibanon und die Entwaffung der Hisbollah. Ob letztere eintrifft, scheint zur Stunde fraglich: Eine Sondersitzung des libanesischen Kabinetts wurde am Sonntag ergebnislos vertagt, weil die Minister der Hisbollah die Entwaffnung abgelehnt hätten. Ein Minister, der ungenannt bleiben möchte, soll laut Presseberichten gesagt haben, Zitat: Das ist der Moment der Wahrheit und sie wollen ihre Waffen nicht abliefern. ... Spanien: Uneinigkeit mit EU wegen Endesa. In den Verhandlungen um die Übernahme des spanischen Stormversorgers Endesa durch den Energiekonzern E.ON kollidieren die Interessen zwischen Spanien und der EU-Kommission zunehmend. Letztere hatte der Übernahme für 27 Milliarden Euro bereits im April zugestimmt. Spanien will die Übernahme indes nur mit weitreichenten Auflagen genehmigen, wie dem Verkauf eines Teils der Atom- und Kohlekraftwerke. In der anschließenden Auseinandesetzung zwischen Brüssel und Madrid, hielt die spanische Regierung der EU-Kommission vor ihre Kompetenzen zu überschreiten, weil die Sicherung der Energievesorgung ein nationales Interesse sei. Spanien will vor allem die über Gesetze hinausgehenden, strengeren Sicherheitsregeln für Atomkraftwerke einhalten sowie sicherstellen, dass auch in Zukunft heimisch geförderte Kohle von der Energiewirtschaft genutzt statt ausschließlich aus dem Ausland bezogen werde. Als dritten wichtigen Punkt nannte die spanische Regierung Befürchtungen einem großen, intenational agierenden Konzern könnte die Stromversorgung abgelegner Regionen wie der Balearen und der Kanaren möglicherweise irgendwann zu teuer werden. Davor sollen die Auflagen die spanische Energiewirtschaft schützen. Dies würde allerdings bedeuten, dass E.ON nur eine deutlich kleinere Endesa übernehmen kann. Die EU-Kommission unter Federführung von Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes sieht darin eine Blockade gegen EU-Recht auf freien Kapitalverkehr und Niederlassungsfreiheit. Ein neuer Grundsatzstreit über Kompetenzen von EU und einzelnem Mitgliedsstaaten scheint damit vorprogrammiert, dabei gilt die spanische Regierung unter Ministerpräsident Zapatero als europafreundlich. ... Studie: Kinder und Jugendliche als Kunden uninteressant - Bestandskunden, Vermögende und Senioren umworben. Wie Steria Mummert Consulting bereits Ende Juli, basierend auf seiner Studie Potenzialanalyse Kundensegementierung, meldete, kümmern sich Unternehmen besonders gern um ihre Bestandskunden, 93 Prozent stuften diese in der entsprechenden Umfrage als wichtig und sehr wichtig ein. Auf Platz 2 der beliebtesten Kunden folgten vermögende Verbraucher mit 70 Prozent und 55 Prozent der Unternehmen nennen Senioren als Kunden, um die man sich kümmern will. Um die Kundenbindung zu erhöhen, lassen sich die Unternehmen ihre Zielgruppe einiges kosten, in Form von Sonderkonditionen, Rabatten, exklusiven Angeboten oder ausgiebigen Beratungen mit prompten Terminen beim Filalleiter - ohne sich dafür in der Warteschlange einreihen zu müssen. Als wichtigste gesellschaftliche Entwicklung für den Markt nennen die Befragten die Vergreisung der Gesellschaft, wodurch Senioren zu interessanteren Kunden werden. Zur Zeit sind 30 Millionen Männer und Frauen in Deutschland älter als 50 Jahre, im Jahr 2020 werden es 50 Millionen sein. Darauf müsse man sich einstellen. In Österreich gäbe es zum Beispiel schon Supermärkte mit Preisschildern im Großdruck, extrabreiten Gängen und rutschfestem Bodenbelag sowie Einkaufwagen, die sich in Stühle verwandeln lassen. Ebenfalls wichtigere Kunden sollen auch Akademiker werden, vor allem für Finandienstleister und Kreditinstitute - wegen der Studiengebühren. Deutlich weniger im Fokus der Unternehmen stünden dagegen Kinder, Jugendliche und Kunden aus dem Ausland. Daran werde sich auch in den kommenden Jahren wenig ändern, so die Studie, die auf einer Befragung von 547 Fach- und Führungskräften im Februar und März 2006 basiert. ... Waldbrände in Spanien und Portugal. Trotz aller Bemühungen tobten auch am Wochenende in Spanien und Portugal die verheerenden Waldbrände weiter, davon viele noch nicht unter Kontrolle. In Spanien nahmen die Behörden 27 Tatverdächtige fest, die mit Brandsätzen die Mehrzahl der Feuer absichtlich gelegt haben sollen. Gegen 6 der Verdächtigen wurde Haftbefehl erlassen. In die Ermittlungen gerieten auch Bauunternehmen sowie private Löschfirmen. Der spanische Innenminister Rubalcaba sagte dazu in der Presse, Zitat nachrichten.at:"Wir kämpfen hier nicht gegen normale Brände. Hinter den Feuern stecken eine strategische Planung und äußerst üble Absichten." Zitatende. Andere Brände sollen von Einzelpersonen gelegt worden sein, Galiciens Umweltstaatsanwalt Ortiz sprach von psychisch gestörten Pyromanen. Fünf Menschen sind bisher ums Leben gekommen. Rund 2000 Soldaten und 15.000 Helfer versuchen die Feuer einzudämmen, 40.000 ha Waldland sind schon verbrannt. Besonders betroffen sind die Provinzen Galicien im Nordwesten, Cáceres im Südwesten und Huesca im Norden. Zum Schutz öffentlicher Einrichtungen vor Brandstiftern setzt die spanische Regierung seit Samstag Fallschirmjäger ein. An der Costa de la Muerte (Todesküste) im äußersten Nordwesten von Galicien sollten sich nach einem Bericht des Schweizer Fernsehens sogar Touristen bei der Bekämpfung der Flammen beteiligt haben. ... Das Gesicht des Handwerks gesucht. Für ihren Jahreskalender 2007 sucht die Innungskrankenkasse (IKK) Nordrhein das Gesicht des Handwerks, genauer genommen gleich 12 davon, die jeweils eines der Monatsblätter schmücken werden. Teilnehmen können alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Handwerksbetrieben sowie handwerksnahen Unternehmen. Dabei komme es nicht auf hohe fotografische Kunst sondern auf die möglichst originelle Darstellung der eigenen Arbeit an, so die IKK, die den Wettbewerb gemeinsam mit den Handswerkskammern Köln, Aachen, Düsseldorf und dem Deutschen Handwerksblatt organisiert. Die Gewinner werden von einer Jury ermittelt und dann anschließend - für den Kalender - von Profi-Fotografen ins rechte Licht gerückt. Allen Einsendern winken außerdem Preise, wie ein Erlebniswochenende im Sportwagen inklusive viele Euros Taschengeld sowie Einkaufsgutscheine.
... Selbstbestimmte Jugendliche. Entgegen den Vorstellungen mancher Werbetreibender ermittelte die tfactory in Zusammenarbeit mit Timescout im Juni die wahren Wünsche von Jugendlichen, welche Werbung bei ihnen ankommt. Sportschuhhersteller und große, internationale Automarken machen nach Auffassung der 11- bis 29-Jährigen am meisten her. Am besten kommt aber die Produktwerbung mit Produktproben an. Sehr beliebt sei auch die Werbung in Printprodukten, vor allem Gratispostkarten und Zeitschriften werden weitesgehend akzeptiert. Die klassische Anzeige in Zeitschrift zieht vor allem bei den weiblichen Jugenlichen zwischen 11 und 14 Jahren, 50 Prozent von ihnen mögen Werbung in Zeitschriften, laut Umfrage. Was Jugendliche gar nicht mögen ist Werbung per SMS sowie Werbung im Internet per Popups. Ganze 80 Prozent der befragten jungen Menschen fühlen sich von SMS-Werbung und von Popups fühlen sich sogar 90 Prozent einfach nur genervt. 60 Prozent gaben an, dass sie von Popups dermaßen genervt seien, dass sie die damit beworbenen Produkte absichtlich nicht kaufen. Fazit des Studienleiters Bernd Heinzelmeiers ist, dass Jugendliche über Nähe und Distanz zur Werbung selbst bestimmen wollen. Brachiale, sich ohne Zurückhaltung ihrem Willen aufdrängende Werbung löst bei Jugendlichen lediglich Reaktanz aus und wirkt unmittelbar negativ auf das Image der Abendermarke. ...Jugendliche: mehr Opfer als Täter. Angesichts von jüngsten Meldungen zur Jugendkriminalität verrät der Blick in die Polizeiliche Kriminalstatistik, dass Jugendliche vor allem Opfer von Straftaten sind. Der Anteil tatverdächtiger Kinder bis unter 14 Jahren sank 2005 um -10,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Anteil nicht deutscher, tatverdächtiger Kinder lag 2005 bei 18,6 Prozent und sank gegenüber 2004 um -6,8 Prozent. Auch die Zahl der tatverdächtigen Jugendlichen zwischen 14 bis unter 18 Jahren sank im vergangenen Jahr um -4,3 Prozent im Vorjahresvergleich, bei Deutschen (-4,3) und Nichtdeutschen (-4,0) - außer bei Körperverletzung mit einem Zuwachs von +3,3 Prozent und Sachbeschädigung mit einem Plus von +5,4 Prozent. Die Zahl der Rauchgiftdelikte sank in dieser Altergruppe um -16 Prozent. Die Zahl der tatverdächtigen Heranwachsenden zwischen 18 bis unter 21 Jahren sank 2005 um -1,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr, der Anteil der nicht deutschen Heranwachsenden darunter lag bei 20,1 Prozent und sank im Berichtszeitraum um -4,7 Prozent. Bei den deutschen tatverdächtigen Heranwachsenden war ein Rückgang um -0,3 Prozent gegenüber 2004 zu verzeichnen. Schließlich der Anteil der tatverdächtigen Jungerwachsenen von 21 bis unter 25 Jahren, dieser sank im Jahr 2005 gegenüber dem Vorjahr um -2 Prozent. Fast halbierte sich die Zahl der tatverdächtigen nichtdeutschen Jungerwachsenen innerhalb von 12 Jahren von 142.487 im Jahr 1993 auf 72.248 im Jahr 2005. Die Anzahl der tatverdächtigen nichtdeutschen Jungerwachsenen sank noch einmal in Jahresfrist um -10 Prozent, die der deutschen Jungerwachsenen indes stieg im Berichtszeitraum um +1,1 Prozent. Bei sämtlichen Straftaten waren 27,5 Prozent aller Tatverdächtigen unter 21 Jahre alt und 72,5 Prozent ab 21 Jahre und älter, wobei die größte Altersgruppe der Tatverdächtigen die 30- bis unter 40-Jährigen mit 19,2 Prozent stellten, zweitgrößte wurden die 40 bis 50-Jährigen mit 15,4 Prozent. Von insgesamt 868.942 Opfern von Strafttaten im Jahr 2005 waren 77.573 bis 14 Jahre und 112.52414 bis unter 18 Jahre alt. 97.999 waren 18 bis unter 21 Jahre alt und 580.846 21 Jahre und älter. Insgesamt waren 33 Prozent der Opfer von Straftaten im Jahr 2005 jünger als 21 Jahre. Die Opfergefährdung von Jugendlichen und Heranwachsenden ist hoch. Gemessen an ihrem Anteil in der Bevölkerung waren Heranwachsende bis 21 am häufigsten Opfer von Mord- und Totschlag: 5,9* (*Opfer pro 100.000 Einwohner, altersgruppenbezogen), hingegen 4,4* Erwachsene von 21 bis 60 Jahre und 1,7* der 60-jährigen und älteren Erwachsenen. Jugendliche wurden mit 291* Fällen Opfer von Raub und räuberischer Erpressung gegenüber 33,7* erwachsenen Opfern ab 60 Jahre. Opfer von gefährlicher Körperverletzung wurden wieder vor allem Heranwachsende mit 938,3* Fällen. Jugendliche zwischen 14 bis 18 Jahre stellten mit 51,9* die meisten Opfer von Vergewaltigung und sexueller Nötigung, dicht gefolgt von den Heranwachsenden mit 43,2* Opfern. Bei den Straftaten gegen sexuelle Selbstbestimmung wurden im Jahr 2005 7.377 Tatverdächtige bis unter 21 Jahren und 30.963 Tatverdächtige ab 21 Jahren und älter ermittelt, darunter 9.554 bei den 30- bis unter 40-Jährigen, 8.031 Tatverdächtige von den 40- bis unter 50-Jährigen und 3.454 unter den 50- bis 60-Jähringe sowie 2.145 unter den 60-Jährigen und noch Älteren. 81 Prozent der Tatverdächtigen bei Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung waren damit Erwachsene ab 21 Jahren, und 19 Prozent Jugendliche bis 21. Jahre. Umgekehrt die Zahlen bei den Opfern sexuellem Missbrauch: von Insgesamt 30.982 Opfern waren 17.999 Opfer unter 14 Jahre alt, 23.211 Opfer unter 21 Jahre und 7771 Opfer ab 21 Jahre und älter. Damit waren 75 Prozent der Opfer von sexuellem Missbrauch unter 21 Jahre alt, 58 Prozent unter 14 Jahre und 25 Prozent ab 21 Jahre und älter. Die größte Opfergefährdung erfuhr im Jahr 2005 wie im Jahr zuvor die Gruppe der Mädchen von 6 bis unter 14 Jahren mit allein 12.301 Opfern und damit einem Anteil von 39,7 Prozent an allen Opfern sexuellen Missbrauchs im Jahr 2005. ...Immer mehr Jugendliche in Deutschland wachsen in alternativen Familienformen auf meldete das Bundesamt für Statistik zum bevorstehenden UNO-Weltjugendtag am 12. August. Im Jahr 2005 lebten 23 Prozent, in Zahlen 880.000, der insgesamt 3,8 Millionen Jugendlichen zwischen 14- und 17 Jahren bei Alleinerziehenden und in Lebensgemeinschaften auf. Vor zehn Jahren waren es mit 600.000 noch 17 Prozent. 2,9 Millionen Jugendliche, 77 Prozent wuchsen im Jahr 2005 bei Ehepaaren auf. Die Zahl, die bei alleinerziehenden Müttern oder Vätern aufwuchs stieg innerhalb von zehn Jahren um 200.000 auf 696.000. Damit lebten 18 Prozent aller Jugendlichen bei Alleinerziehenden, 1996 waren dies noch 14 Prozent, 600.000 der 14- bis 17-Jährigen davon bei allein erziehenden Müttern gegenüber 96.000 bei allein erziehenden Vätern. In Lebengemeinschaften wuchsen im Jahr 2005 184.000 und damit 5 Prozent aller Heranwachsenden auf, 1996 waren es noch 80.000. ...Östereich: Übergangsregeln und die Altenpflege. In Österreich wird über die düsteren Prognosen des Wiener Soziologen Tom Schmid von der Sozialökonomischen Forschungsstelle in Wien debattiert, der einen Pflegenotstand spätestens für das Jahr 2011 prognostizierte. Grund sollen die Übergangsregelungen für Arbeitnehmer aus den neuen EU-Ländern sein. Laut Schmid mache sich der Pflegenotstand schon jetzt bemerkbar, weil immer mehr Länder in Westeuropa Interesse an gut ausgebildete Pflegerinnen aus Tschechien und der Slowakei bekunden. Während diese in anderen Ländern bereits legal arbeiten dürfen, ist dies in Österreich jedoch erst ab 2011 möglich. Wesentlich vorteilhafter sehen die Übergangsregeln für zuziehende Pflegekräfte in Großbritannien, Schweden, Irland, Spanien, Portugal und Finnland und auch in Frankreich, Belgien und Luxemburg aus. Der Wettbewerb um Pflegekräfte habe begonnen, die ausgebildeten unter ihnen wanderten ab, die Pflegequalität sinke, im direkten Zusammenhang mit dem Status der illegalen Beschäftigung. Ähnlich warnen österreichsische Ärzteverbände, die eine Legalisierung der Plfegekräfte sowie die Wohlfahrtsverbände einen Aktionsplan fordern. Und während Wirtschaftsminister Bartenstein jüngst die Absenkung der Mindeslöhne für Pflegekräfte aus dem Ausland anregte, schlug der ÖVP-Seniorenbund ein Au-Pair-Modell mit einer Arbeitszeit von höchstens 25 Wochenstunden, einem Taschengeld von 60 Euro die Woche, freie Kost und Verpflegung vor, um die illegalen Pflegehelfer zu legalisieren. Der Mindestlohn für Hausgehilfen liegt in Österreich indes zwischen 560 und 850 Euro, der von augebildeten Alten- und Krankenpflegern bei 900 Euro. Bis zum Jahr 2050 sollen in Östereich nach Schätzungen bis zu 800.000 Pflegebdürftige leben. ...Kein Fern-Sehen - keine Gebühren. Weil Aldi-Märkte in Hessen original verpackte Fernseher und Radiogeräte verkauften, galt die Betreibergesellschaft der Filialen in den Augen des Hessischen Rundfunks als Rundfunkteilnehmerin. Am Dienstag folgte jedoch der Hessische Verwaltungsgerichthof der Berufung: Wenn die Geräte original verpackt verkauft werden, ohne sie dem Kunden vorzuführen, müsse auch keine Empfangs-Gebühr bezahlt werden - und hob den Gebührenbescheid sowie ein vorangegangenes anderslautendes Urteil auf. (Az 10 UE 43/06).
2006-08-06 ... +++ Kurzmeldungen +++ +++ Nach den Bombenfunden Zeugen gesucht +++ . Nach den Bombenfunden am vergangenen Montag in Dortmund und Koblenz in zwei Regionalzügen bittet das Bundeskriminalamt die Bevölkerung um Mithilfe. +++ Politikerzufriedenheit: Steinmeier vorn, dicht gefolgt von Schäuble +++ . Mit seiner Arbeit waren die Befragten am zufriedensten: Erstmals liegt nach Umfragen Frank-Walter Steinmeier (SPD) auf Platz 1 der Infratest-dimap-Skala beliebtester deutscher Parteipolitiker. Der deutsche Außenminister kam mit einem Plus von 4 Punkten auf 59 Prozent. An zweiter Stelle, mit einem Pluspunkt und damit 58 Prozent steht nun Innenminister Wolfgang Schäuble (CDU) vor Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit 56 Prozent. Dahinter erreichte mit 50 Prozent SPD-Parteivorsitzender Kurt Beck den vierten Rang vor Landwirtschaftsminister Horst Seehofer (CSU) mit 49 Prozent. Die Frage des Instituts lautete: Sind Sie mit der politischen Arbeit von ... sehr zufrieden/zufrieden oder weniger zufrieden/gar nicht zufrieden. +++ Fehlersuche +++ . Nach den Störfall in schwedischen Kernkraftwerken, dauert die Suche nach Fehlern an. Vier von zehn Atomkraftwerken sind in Schweden abgeschaltet wegen akuter Sicherheitsprobleme abgeschaltet worden. Bereits Ende Juli war es im AKW Forsmark zu einem Stromausfall mit anschließenden Problemen mit den vorhandenen Notstromaggregaten gekommen - nur 2 von ingesamt 4 sprangen an. Nun werden auch deutsche Atomkraftwerke überprüft. Ob es sich in Forsmark um einen verhinderten Super-Gau gehandelt habe oder nicht - darüber streiten nun Experten, Interessensverbände und Politiker. Das Bundesumweltministerium unter Sigmar Gabriel (SPD) will erst die Fakten prüfen. Die schwedische Sicherheitsbehörde SKI stufte den Vorfall auf der von 1 bis 7 geltenden internationalen Skala auf 2 ein. +++ UN-Resolution +++ . Frankreich und die Vereinigten Staaten einigten sich auf eine Libanon Resolution, die nun den anderen 13 Mitgliedern des Sicherheitsrates vorgelegt werde. +++ Keine Einigung für Schuh-Strafzölle +++ . In Brüssel lehnte eine Mehrheit von EU-Staaten die Erhebung von langjährigen Strafzöllen von Schuhimporten aus China in die EU ab. Nach Angaben der Welt kommt jedes zweite Paar Schuhe, dass in Deutschland gekauft wird, aus Ostasien. Für die von der EU-Kommission vorgeschlagenen Verlängerung EU-Strafzölle auf weitere füns Jahre, stimmten Frankreich und Italien und weitere südlicher gelegene EU-Staaten. Gegen die Strafsteuer stimmten insgesamt 13 Staaten, darunter Deutschland, Großbritannien und die Niederlande. Ferner berichtet die Welt Beobachter in Brüssel sprachen von einem intensiven Lobbyin der Branche vor der Abstimmung. EU-Handelskommissar Peter Mandelson hält China und Vietnam vor, Lederschuhe unter Herstellungspreis zu verkaufen, zum dem Zweck Konkurrenten auszuschalten. Bis Anfang Oktober, wenn die vorhandene Regelung - mit Importbeschränkungen und Strafzöllen für China - ausläuft, müssen die EU und die Mitgliedsstaaten nun einen Kompromiss finden. +++ EU rügt Polen +++ . Eine Rüge des Europarates fing sich Polens Regierung wegen der anhaltenden Debatte zur Wiedereinführung der Todesstrafe ein. In einem Brief an den polnischen Staatspräsidenten Lech Kaczyinski beschied der Vorsitzende des Europarates René van der Linden die Aufhebung der Todestrafe sei eine Grundvorausetzung für die Mitgliedschaft im Europarat und fordete die unverzügliche Beendigung der Debatte. Entsprechend hatte sich zuvor bereits die EU-Kommission geäußert. +++ Staatliche Betreuung und die wachsenden Kosten +++ . Die wachsende Zahl gesetzlich betreuter Menschen sorgt im Bundesland Sachsen-Anhalt für entsprechend höhere Ausgaben, meldete die Mitteldeutsche Zeitund Ende Juli. Immer mehr ältere Bürger, die sich nicht mehr selbst helfen können, benötigen einen staatlichen Betreuer: Innerhalb von fünf Jahren stiegen die Fälle von um 10.000 auf aktuell 44.000 Betreute. In vielen Fällen könnten sich die Kinder nicht kümmern, zum Beispiel weil diese im Westen lebten, äußerte sich Justizministerin Angela Kolb (SPD) gegenüber der Zeitung. Die Kosten für staatliche Betreuung in Sachsen-Anhalt stiegen dementsprechend seit 2001 um elf Millionen Euro auf 26 Millionen Euro im Jahr 2006 +++
+++ Biodiesel wird teurer. Nicht weniger umstritten ist die stufenweise Verringerung der Steuerförderung von Biodiesel zum 1. August durch das neue Energiesteuergesetz, welches das alte Mineralölsteuergesetz ablöst und mit wenigen Ausnahmen fast alle Energieerzeugnisse regelt . Die Bundesregierung hielt Biodiesel und dessen Beimischung zu fossilen Brennstoffen für überfördert. Vom 1. August 2006 bis 2007 gilt für Biodiesel eine Steuersatz von 9 Cent je Liter, für 2008 15 Cent, 2009 21 Cent, 2010 27 Cent, 2011 33 Cent, 2012 45 Cent (entspricht dem alten Mineralölsteuersatz). Die Besteuerung von Pflanzenöl setzt 2008 mit 10 Cent je Liter ein, ab 2009 18 Cent, 2010 26 Cent, 2011 33 Cent und 2012 45 Cent. In Thüringen kündigten die ersten Omnibusbetriebe mit Biodiesel-Bussen an, dass sich die Steuersätze auf die Preise und Strecken auswirken werden. +++ Hartz IV verschärft +++ . Ab 1. August gibt es verschärfte Regeln für Langzeitarbeitslose. Ein Job- oder Qualifizierungsangebot soll demnach jeder erhalten, der Arbeitslosengeld II beantragt. Wer diese Angebote ablehnt, muss mit Einbußen bis hin zum kompletten Wegfall der Leistung rechnen. Regelmäßige Kontrollen durch Besuche und Anrufe von Mitarbeitern der Arbeitsagenturen sollen die Regel werden. Für eheähnliche Lebensgemeinschaften gilt ab August die Beweislastumkehr. Für sparende Langzeitsarbeitslose gilt ein Freibetrag von 150 Euro pro Lebensjahr, für die Altersvorsorge indes ein Freibetrag von 250 Euro. +++ Neuer Gründungszuschuss +++ . Die bisherigen Formen der Existenzgründerzuschüsse, Ich-AG und das Überbrückungsgeld der Bundesagentur für Arbeit werden abgeschafft und ab 1. August durch den neuen Gründungszuschuss ersetzt, mit einer Laufzeit von 15 Monaten. Dieser Zuschuss gilt nur noch für Antragsteller, die bei ihrem Start in die Selbständigkeit noch einen Anpruch von mindestens 90 Tagen auf Arbeitslosengeld I haben. In den ersten neun Monaten erhält der Antragsteller zusätzlich zu einem Betrag in Höhe seines individuellen Arbeitslosengeldes einen Pauschalbetrag von 300 Euro je Monat für die Sozialversicherungen. Nach Ablauf und unter bestimmten Vorrausetzungen erhält der Gründer weitere sechs Monate diese Sozialversicherungs-Pauschale. +++ Anti-Diskrimnierungs-Gesetz verzögert sich +++ . Entgegen anderslautender Meinungen verzögert sich die Einführung des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes, und es tritt zunächst nicht (!) zum 1. August in Kraft. Es liege noch zur Prüfung im Bundespräsidialamt, berichtete das Fachjournal Arbeit- und Arbeitsrecht. +++
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