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2015 European Year for Development |
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Liebe Leserinnen und Leser, willkommen in den Wirtschaftswetter-Nachrichten im Januar 2015. Die Nachrichten aus den Vormonaten und Vorjahren finden Sie ganz unten und im Archiv. News - Nachrichten Januar 2015 |
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2015-01-29 ... +++ Kurzmeldungen +++ . Verbraucherpreise gesunken +++ . Wie das Statistische Bundsamt heute mitteilte, sind die Verbraucherpreise nach bisher vorliegenden Ergebnissen im Januar 2015 gegenüber dem Vorjahr um -0,3 Prozent gesunken, die erste negative Inflationsrate seit September 2009. Gegenüber Dezember 2014 wird die Teuerung voraussichtlich um -1,0 Prozent sinken. Zur negativen Inflationsrate im Vorjahresvergleich haben maßgeblich die gesunkenen Preise für Energie um -9,0 Prozent beigetragen, aber auch die Nahrungsmittelpreise sanken um -1,3 Prozent, dagegen verteuerten sich Dienstleistungen um +1,2 Prozent, darunter die Wohnungsmiete um +1,3 Prozent. +++ Arbeitsmarkt im Januar: über eine Viertelmillion mehr Arbeitslose +++ . Der Anstieg habe vor allem jahreszeitliche Gründe und fiel in diesem Jahr geringer aus als in den Vorjahren, kommentierte BA-Chef Weise die heute in Nürnberg veröffentlichten Zahlen. Demnach stieg die Arbeitslosenzahl im Januar 2015 um +268.000 auf 3,032 Millionen. Im Vorjahresvergleich war das ein Rückgang um -104.000. Die Arbeitslosequote erhöhte sich entsprechend um +0,6 Prozentpunkte auf 7,0 Prozent. Die Zahl der Bezieher von Arbeitslosengeld II in der Grundsicherung ging im Vorjahresvergleich zum Januar 2014 um 19.000 auf 4,377 Millionen zurück, 8,2 Prozent der in Deutschland lebenden Personen im erwerbstätigen Alter sind hilfebedürftig. +++ Wie lebt Europa? Neuer Atlas für Lebens- und Standortbedingungen in Europa +++ . Das Bundesinstut für Bau, Stadt- und Raumorschung hat einen neuen Atlas des europäischen Forschungsnetzwerks EPSON vorgelegt, der die Lebens- und Standortbedingungen in Europa veranschaulicht. Die rund 180 Karten mit dem Schwerpunktthema "Stadt und Land" vermitteln mit jeweils kurzen (englischsprachigen) Erläuterungstexten ein Bild von der Entwicklung europäischer Regionen, ihren Stärken und wo eine Zunahme von Unterschieden droht. Fast ein Drittel der Europäer lebt in den Hauptstadtregionen, die sich immer mehr als Knotenpunkte wirtschaftlicher Entwicklung sowie Innovationsmotoren herausschälen. Die Kluft zwischen Stadt und Land droht größer zu werden, auch der demografische Wandel, zwar inzwischen überall in Europa angekommen, betrifft die ländlichen Räume deutlich stärker als die Zentren.
+++ Resistenter Keim an Kieler Uni-Klinik +++ . Am Wochenende hielt die Nachricht von einem resistenten Keim am Campus Kiel des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein die norddeutsche Öffentlichkeit in Atem. Es handelt sich um den mulitresistenten (4 MRGN) gramnegativen Acinetobacter baumannii. Es soll bereits mehrere Tote unter bereits gesundheitlich belasteten Patienten gegeben haben, bzw. es sei ein Zusammenhang ist laut Klinikleitung in einigen, wenigen Fällen nicht ausszuschließen. Zunächst galten zwölf Patienten als infiziert. Inzwischen wurden weitere besiedelte Patienten isoliert und einige Stationen geschlossen, die Untersuchungen dauern fortlaufend an. +++ 35,5 Milliarden für Kinder- und Jugendhilfe +++ . Wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte, gaben Bund, Länder und Gemeinden im Jahr 2013 rund 35,5 Milliarden Euro für die Kinder- und Jugendhilfe aus, zum Vorjahr 2012 war dies ein Anstieg um +10,2 Prozent. Der größte Teil, 65 Prozent und damit 23 Milliarden Euro entfielen auf die Kindertagesbetreuung, ein Anstieg von +13,0 Prozent gegenüber dem Vorjahr. +++
... Soziologen über Pegida. Am Montag veröffentlichte das Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung eine Analyse der qualitativen und quantitativen Daten seiner "Annäherungen der Protestforschung". Dazu waren 57 Sozialwissenschaftler und Helfer aus Berlin und Chemnitz zur Feldforschung ausgezogen, um die Pegida-Demonstration vom 12. Januar in Dresden zu beobachten und Demonstrierende zur Teilnahme an einer Online-Befragung einzuladen. Die Mehrheit der Angesprochenen verweigerte die Annahme der Handzettel und Gespräche. Schließlich beteiligten sich etwas aufgeschlossenere 123 Personen an der Online-Befragung, darunter waren 76 Männer. Die Rücklaufquote betrug damit niedrige 18,4 Prozent. An der Befragung nahmen überwiegend Männer aus der Region Dresden teil, die mehrheitlich älter als 40 Jahre waren. Aussagen über einen typischen Pegida-Demontranten waren aufgrund der geringen Rücklaufquote jedoch nicht möglich. ... Informationen über resistente Bakterien. Das Bundesamt für Risikobewertung hat aktualisierte FAQs zu krankmachenden Bakterien veröffentlicht, die gegen bestimmte Antibioka unempfindlich sind, so dass Letztere wirklungslos bleiben. Zunehmend werden Resistenzen bei der Gruppe der Aminopenicilline und Cephalosporine beobachtet.
+++ Zwischenlager Brunsbüttel ohne Genehmigung +++ . Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig hat am Freitag in letzter Instanz entschieden, die Genehmigung für das atomare Zwischenlager Brunsbüttel aufzuheben. Die vorangegangene Beschwerde des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) auf Zulassung zur Revision gegen das entsprechende Urteil das OVG Schleswig vom Juni 2013 wurde abgelehnt. Die Entscheidung erfordert ein neues Genehmigungsverfahren. ++ Verbraucherpreise 2014 +++. Wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte, erhöhten sich die Verbraucherpreise im Jahr 2014 im Vergleich zum Vorjahr 2013 im Jahresdurchschnitt um +0,9 Prozent. Seit 2011 verläuft die Jahresteuerung damit rückläufig, eine niedrigere Teuerung hatte es zuletzt im Jahr 2009 mit +0,3 Prozent gegeben. Die niedrige Teuerung 2014 liegt vor allem in der niedrigen Inflationsrate der zweiten Jahreshälfte 2014 begründet und maßgeblich dazu beigetragen haben die Preisrückgänge bei Energie, vor allem infolge der Rohölpreisentwicklung. Am stärksten fielen die Preisrückgänge bei leichtem Heizöl -7,8 Prozent und Kraftstoffpreisen -4,4 Pozent aus. Die Nahrungsmittelpreise erhöhten sich im Jahresdurchschnitt um +1,0 Prozent. +++ Charlie Hebdo auch in Deutschland ausverkauft +++ . Nachdem der Markt in Frankreich bereits leergefegt war, ist die Ausgabe der Überlebenden der Satirezeitschrift "Charlie Hebdo" am heutigen Samstag auch in Deutschland binnen Minuten ausverkauft gewesen. Die Auflage soll bislang bei 5 Millionen verkauften Exemplaren liegen. Bereits vor der Auslieferung war bekannt geworden, dass nur ein geringe Stückzahl der französischen Ausgabe nach Deutschland geliefert werden wird. +++ Zahlreiche Pro-Flüchtlings-Kundgebungen +++ . Am heutigen Samstag nahmen in vielen deutschen Städten tausende Menschen an Pro-Flüchtlings-Kundgebungen teil, zu denen jeweils mehrere Religionsgemeinschaften, Gewerkschaften u.a. Organisationen aufgerufen hatten. Allein in Mannheim sollen es rund 12.000 Teilnehmer gewesen sein, die sich an dem dortigen Solidaritäts-Demonstrationszug sowie an einem anschließendem Kulturfest beteiligten. In Dresden gingen Tausende zum Gedenken an einen erstochenen Ayslbewerber aus Eritrea auf die Straße, die Mordkommission ermittelt. +++
...Umfrage zu Pegida-Teilnehmern. Die TU Dresden stellte am Mittwoch die Ergebnisse einer Umfrage zu Teilnehmern an Pegida-Demonstrationen vor. Demnach stammt der durchschnittliche Demonstrant aus Dresden oder Sachsen sowie aus der Mittelschicht, hat eine Ausbildung und ist berufstätig, verfügt für "sächsische Verhältnisse" über ein überdurchschnittliches Nettoeinkommen, ist 48 Jahre alt und männlich und gehört keiner Konfession an. Die größte Altergruppe der Demonstranten sind mit 37 Prozent die 40- bis 59-Jährigen, gefolgt von den 20- bis 39-Jährigen mit 30 Prozent und den 60- bis 79-Jährigen mit 25 Prozent. Deutliche 75 Prozent der Teilnehmer sind laut der TU-Umfrage männlich. Rund 38 Prozent haben einen Realschulabschluss/POS und 16 Prozent haben Abitur. Lediglich 9 Prozent haben einen Meisterabschluss und nur 5 Prozent einen Hauptschulabschluss sowie 28 Prozent einen Hochschul- oder Fachhochschulabschluss/BA. Mit 47 Prozent sind knapp die Hälfte Arbeiter oder Angestellte, lediglich 9 Prozent Studenten und 2 Prozent Arbeitssuchende bzw. Menschen ohne Tätigkeit. Mit 24 Prozent verfügt knapp ein Viertel über ein Einkommen zwischen 801 und 1500 Euro. Mit 73 Prozent hat eine große Mehrheit keine Konfession, außerdem fühlen sich 62 Prozent keiner Partei verbunden, die meisten Parteiverbundenen finden sich mit 17 Prozent in der AfD. Mit 38 Prozent stammen die meisten aus Sachsen (außer Dresden), gefolgt von 36 Prozent, die aus Dresden stammen. 9 Prozent kommen aus Ostdeutschland und 6 Prozent aus Westdeutschland. 54 Prozent nehmen nach eigenen Angaben wegen "Unzufriedenheit mit der Politik" an den Demonstrationen teil, 20 Prozent wegen "Kritik an Medien und Öffentlichkeit" und 15 Prozent hegen "Grundlegende Vorbehalte gegenüber Zuwanderern und Asylbewerbern". Lediglich 5 Prozent beteiligen sich an den Demonstrationen aus "Protest gegen religiös oder ideologisch motivierte Gewalt". Eine Mehrheit von 42 Prozent gibt bei den grundlegenden Vorbehalten gegenüber Asylbewerbern "Vorbehalte gegen Muslime und den Islam" an. Einen Nachteil hat die Umfrage: 65 Prozent der ursprünglich angesprochenen Umfrageteilnehmer lehnten laut Angaben der TU eine Befragung ab. Weitere Informationen, PDF, TU-Dresden: Wer geht warum zu PEGIDA-Demonstrationen?
... Mahnwache: Starkes Signal aus Berlin. Die muslimischen Verbände u.a. die Türkische Gemeinde zu Berlin hatten anlässlich der Terroranschläge in Paris am heutigen Dienstag zur Kranzniederlegung an der französischen Botschaft und zur Mahnwache vor dem Brandenburger Tor geladen und alle waren gekommen: die Vertreter der Religionen, die aller im Bundestag vertretenen Parteien, das Bundeskabinett mit Bundeskanzlerin Merkel, der Bundestagspräsident und Vertreter und dazu Bundespräsident Joachim Gauck, der französische Botschafter und Berlins neuer Bürgermeister sowie weitere Würdenträger und nicht zuletzt rund 10.000 Menschen aus Berlin, Deutschland und aus vielen anderen Nationen, die sich an der Mahnwache beteiligten. In beeindruckenden Reden hielten die Religionsvertreter, der Bürgermeister von Berlin und der Bundespräsident die eindeutige Abgrenzung von Gewalt, Extremismus und Rassismus sowie ein entschlossenes Bekenntnis zu Demokratie und Freiheit fest. Das in unterschiedlichen Worten formulierte, aber gemeinsame Statement, sich durch die Terrorgefahr nicht auseinanderbringen zu lassen, sondern jetzt erst recht Vielfalt und Zusammenarbeit zu leben, hätte von den Rednern auch nicht deutlicher formuliert werden können als an diesem Abend, Bundespräsident Gauck dazu wörtlich: "Euer Hass ist unser Ansporn". Als Abschluss der Veranstaltung wurde das Brandenburger Tor in den Farben der französischen Trikolore erleuchtet.
+++ In der Eurozone sanken erstmals seit Jahren die Preise +++ . In der Eurozone sanken seit 2009 erstmal die Preise. Wie das statistische Amt der EU EuroStat mitteilte, fiel die jährliche Inflation im Euroraum im Dezember 2014 um -0,2 Prozent. Maßgeblich zum Rückgang beigetragen haben die Energiepreise (-6,3 Prozent), nachgegeben hat vor allem der Ölpreis. Gleichzeitig blieben die Preise für Nahrungsmittel und Industriegüter (ohne Energie) stabil. +++ Arbeitsmarkt Deutschland 2014 +++ . Im Jahr 2014 waren in Deutschland 2,898 Millionen Menschen arbeitslos, das waren -52.000 weniger als im Vergleich zum Vorjahr 2013. Die Arbeitslosenquote ist im Jahr 2014 damit um -0,2 Prozentpunkte auf 6,7 Prozent gesunken. +++
+++ Jahresarbeitsentgeltgrenzen +++ . Die so genannte Pflichtversicherungsgrenze der GKV steigt auf 54.900 Euro. Die Beitragsbemessungsgrenze für alle Versicherten steigt auf 49.600 Euro. +++ Elektronische Gesundheitskarte zwingend +++ . Ab dem 1. Januar 2015 gilt ausschließlich nur noch die elektronische Gesundheitskarte mit Foto für gesetzliche Krankenversicherte, die bisherige Krankenversicherungskarte verliert ihre Gültigkeit, unabhängig von einem aufgedruckten Datum. Kein Foto benötigen lediglich Kinder bis 15 Jahre und Angehörige bestimmter Pflegestufen. +++ Rentenversicherungsbeitrag sinkt +++. Der Beitragssatz in der gesetzlichen Rentenversicherung beträgt ab 1. Januar 18,7 Prozent, bis Ende 2014 waren es 18,9 Prozent des Bruttoeinkommens. +++ Ab Januar gilt der Mindeslohn +++ . Ab heute gilt in Deutschland ein allgemeiner gesetzlicher Mindeslohn von 8,50 Euro/Stunde. Es gibt allerdings zahlreiche Ausnahmen. U.a. können Branchen eine Übergangszeit bis Ende 2017 anwenden. wenn sie einen eigenen Branchenmindestlohn haben, das betrifft u.a. Zeitarbeit, die fleischverarbeitende Industrie, Zeitungszusteller u.a.. Jugendliche unter 18 Jahren haben keinen Anspruch auf den gesetzlicihen Mindestlohn, solange sie noch keine Berufsausbildung abgeschlossen haben, auch Langzeitarbeitslose können auf einer neuen Arbeitsstelle für sechs Monate mit weniger als 8,50 Euro bezahlt werden. +++ Grundsicherung für Arbeitssuchende steigt +++ . Die Grundsicherung für Arbeitssuchende, die Arbeitslosengeld II oder Sozialgeld beziehen erhöht sich auf 399 Euro (2014: 391 Euro), für Kinder steigen die Sätze um +5 bis +7 Euro nach Alter aufsteigend, gestaffelt. +++ Bis zu 12 Monate Kurzarbeitergeld +++ . Per Verordnung hat das Bundesarbeitsministerium erlassen, dass konjunkturelles Kurzarbeitergeld für Ansprüche, die bis zum 31. Dezember 2015 enstehen, weiterhin bis zu 12 Monaten ausgezahlt werden kann. +++ Sonderregelung für Kurzzeitbeschäftigte verlängert +++ . Die Sonderegelung für laufend Kurzeitbeschäftigte, die bis Ende des Jahres 2014 bereits nach sechs Monaten Versicherungszeit einen Anspruch auf Arbeitslosengeld erhielten, wird bis zum 31. Dezember 2014 verlängert. +++ Weiterbildungsförderung in KMUs wird verlängert +++ . Auch die Ende 2014 auslaufende berufliche Weiterbildungsförderung für Arbeitnehmer unter 45 Jahren wird verlängert, und zwar um 5 Jahre bis Ende 2019. Die Regelung nach §131a SGB III in Betrieben mit weniger als 250 Beschäftigten setzt voraus, dass sich der Arbeitgeber mit mindestens 50 Prozent an den Lehrgangskosten beteiligt. +++ Eingliederungszuschüsse für Ältere werden verlängert +++ . Die ebenfalls bis Ende 2014 befristete Sonderregelung zur Eingliederung älterer Beschäftigter ab 50 Jahre mit "Vermittlungshemmnissen" und mit einer Förderung bis zu drei Jahren wird auch um 5 Jahre bis 2019 verlängert. +++ Sprachkenntnis-Programm gilt weiter +++ . Das Programm des Europäischen Sozialfonds (ESF) zur berufsbezogenen Sprachförderung für Menschen mit Migrationshintergrund wird ab 2015 wiederaufgelegt. +++ Pflegemindestlohn +++ . Für die Pflegebranche tritt ab 1. Januar 2015 eine Verordnung in Kraft, die den Pflegemindestlohn erhöht und den Kreis der Berechtigten auweitet, sie gilt nun auch für Betreuungskräfte von dementen Personen, Alltagsbegleiter und Assistenzkräfte. +++ Neue Berufskrankheiten +++ . Mit dem 1. Januar 2015 werden vier neue Berufskrankheiten als solche anerkannt: Bestimmte Formen des "weißen Hautkrebses" durch langjährige Sonneneinstrahlung, das Carpaltunnel-Syndrom durch definierte manualle Tätigkeiten, das Hypothenar-Syndrom und das Thenar-Hammer-Syndrom, eine Gefäßschädigung durch stoßartige Krafteinwirkung und der Kehlkopfkrebs durch Schwefelsäuredämpfe. +++ Steuererleichterungen für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie +++ . Mit dem neuen Jahr 2015 haben Arbeitgeber die Möglichkeit, ihren Arbeitnehmern steuerfreie Serviceleistungen zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie anzubieten, insbesondere die Betreuung für Kinder und pflegebedürftige Angehörige betreffend. Pro Jahr kann zudem bis zu 600 Euro im Jahr für außergewöhnlich notwendige Betreuung steuerfrei absetzbar sein, z.B. wegen notwendigen Fortbildungsmaßnahmen oder Fern-Einsätzen oder wegen Krankheit eines Kindes oder eines pflegebedürftigen Angehörigen. +++ Erstausbildung steuerlich absetzbar +++ . Eine in Vollzeit abgeschlossene Erstausbildung ist nun steuerlich absetzbar, wenn bestimmte Mindesanforderungen erfüllt sind, der Begriff der Erstausbildung wurde konkretisiert. +++ Verschärfung der Selbstanzeige +++ . Zum 1. Januar sind die Regeln für die so genannte strafbefreiende Selbstanzeige verschärft worden, um Steuerhinterziehung konsquenter zu bekämpfen. Die Berichtigungspflicht erstreckt sich nun auf mindestens zehn Jahre. Eine Selbstanzeige nach §371 der Abgabenordung (AO) ist nur noch bis zu einem Hinterziehungsbetrag von 25.000 Euro möglich (vorher: 50.000 Euro). +++ Versorgungsausgleich bei Scheidungen +++ . Bei Scheidungen sind Ausgleichsleistungen zur Vermeidung eines Vesorgungsausgleichs als Sonderausgaben abzugsfähig. Beim Empfänger werden diese versteuert. +++ Steuer auf Hörbücher gesenkt +++ . Die Umsatzsteuer auf Hörbücher wird von 19 Prozent auf 7 Prozent geenkt. +++ Weniger Energie fressende Haushaltsgeräte +++ . Mit dem neuen Jahr gelten auch niedrigere Verbrauchswerte für eine Reihe von Elektrogeräten des alltäglichen Bedarfs, sofern sie neu auf den Markt gekommen sind. U.a. müssen elektrische Backöfen mehr Informationen über ihren Energieverbrauch hergeben, Kaffeemaschinen, Modems, Videotelefone und Router bestimmte Anforderungen erfüllen: U.a. dürfen diese im Ruhezustand - Stand-By-Modus nur noch 6 Watt anstelle von 12 verbrauchen. Außerdem müssen drahtlose Netzwerkverbindungen nun deaktivierbar sein. Kaffeemaschinen müssen eine maximale Warmhaltezeit haben und die Modelle mit Isolierkannen müssen sich fünf Minuten nach dem letzten Brühvorgang selbst abschalten, ohne Isolierkanne nach 40 Minuten. Mit solchen Geräten lassen sich pro Haushalt 280 Euro Energiekosten im Jahr einsparen. +++ Förderung Mini-Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen und Partikelfilter-Nachrüstung für Diesefahrzeuge +++ . Mit dem neuen Jahr wird das Bundesumeltministerium die kleine Kraft-Wärme-Kopplung besser fördern. So werden die Fördersätze für kleine Anlagen angehoben, außerdem gibt es Bonusförderungen für Wärmeeffizienz (+25 Prozent) sowie Stromeffizienz (+ 60 Prozent). Anträge können beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAfA) gestellt werden, weitere Informationen: Das neue Jahr bringt mehr Fördergeld für die kleine Kraft-Wärme-Kopplung. Außerdem wird mit Beginn des neuen Jahres wieder die Nachrüstung von Dieselfahrzeugen mit Partikelfiltern gefördert. Das Bundesumweltministerium stellt dazu 2015 30 Millionen Euro zur Verfügung. Für die Nachrüstung ihres Fahrzeugs können Fahrzeughalter eine Förderung von 260,-Euro erhalten, Anträge können ab 1. Februar 2015 beim BAfA gestellt werden. +++ Elterngeld Plus im neuen Jahr +++ Zum 1. Januar 2015 tritt das Elterngeld Plus in Kraft, das für Geburten ab 1. Juli 2015 gilt. Eltern, die in Teilzeit arbeiten, können nun das Elterngeld doppelt so lange beziehen, vier Monate extra gibt es als "Partnerschaftsbonus", wenn Vater und Mutter beide zwischen 25 und 30 Wochenstunden arbeiten. Die unbezahlte Auszeit im Elterngeld wird von einer bisher auf den 3. Geburtstag des Kindes im Umfang von 12 Monaten begrenzte auf eine flexible Elternzeit mit 24 Monaten ausgeweitet, zu nehmen zwischen dem 3. und 8. Lebensjahr. +++ Familienpflegezeit- und Kitaausbau-Gesetz +++ . Am 1. Januar 2015 tritt auch das Gesetz zu besseren Vereinbarkeit von Familie, Pflege und Beruf in Kraft, nachdem es am 19. Dezember 2014 vom Bundesrat gebillgt wurde. Berufstätige, die sich um pflegebedürftige Angehörige zu kümmern haben, können bei einer akut auftretenden Pflegesituation bis zu zehn Arbeitstage Pflegeunterstützunggeld als Lohnersatzleistung bekommen. Außerdem können sie bis zu 24 Monaten Familienpflegezeit mit reduzierter Arbeitszeit beanspruchen, zusätzlich kann ein zinsloses Darlehen beansprucht werden. Mit dem Kitaausbau-Gesetz will der Bund sein Engagement verstärken, u.a. sollen Qualitätsaspekte wie gesundheitliche Vorsorge und Inklusion bei der Ganztragsbetreuung eine größere Rolle spielen. Das Sondervermögen "Kinderbetreuungsaufbau" wird auf 1 Milliarde Euro aufgestockt, der Bund stellt 845 Millionen Euro pro Jahr für die Betriebskosten zur Verfügung. +++
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