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News - NachrichtenFebruar 2018 |
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2018-02-28... Paukenschlag in Deutschland: Diesel-Fahrverbote möglich. Wie das Kaninchen auf die Schlange starrte die deutsche Öffenlichkeit seit rund einer Woche auf das Bundesverwaltungsgericht Leipzig, das am Dienstag (27.02.) zwei Urteile über Dieselfahrverbote fällte: Damit wurden die Revisionen der Länder Nordrhein-Westfalen (BVerwG 7 C 26.16) und Baden-Württemberg (BVerwG 7 30.17) gegen erstinstanzliche Entscheidungen vor den Verwaltungsgerichten Düsseldorf und Stuttgart zur Fortschreibung der Luftreinhaltepläne in Düsseldorf und Stuttgart überwiegend zurückgewiesen, geklagt hatte die Deutsche Umwelthilfe (DBU). An den erstinstanzlichen Urteilen und damit an der grundsätzlichen Verpflichtung, geignete Maßnahmen gegen die Überschreitung von seit 2010 geltenden NO-Grenzwerten (Hintergrund: EU-Recht) zu treffen, sei nichts zu beanstanden, befand das Bundesverwaltungsgericht, jedoch sehe das Bundesrecht keine regionalen Verkehsverbote zu, sei denn, es würden für die Luftreinhaltung entsprechende Plaketten genutzt, was nicht der Fall ist. Ist keine unionsrechtskonforme Umsetzung in nationales Recht möglich, bleibt das nationale Recht deshalb unangewendet, wenn es der Einhaltung der Grenzwerte entgegensteht, aber gleichzeitig Dieselfahrverbote die einzige Möglichkeit zur Reduzierung von N02-Überschreitungen darstellen. Als Folge der Urteile dürfen Städte Fahrverbote erteilen, wobei stets die im Unionsrecht verankerte Verhältnismäßigkeit gewahrt bleiben muss. U.a. geht daraus hervor, das Fahrverbote in Stuttgart nur für ältere Fahrzeuge möglich sind, so dass u.a. mit Fahrverboten für Diesel Euro-5-Fahrzeuge nicht vor dem 1. September 2019 zu rechnen ist - bei gleichzeitigen Ausnahmeregeln für Handwerker und bestimmte Anwohner. Auch Düsseldorf kann unter der Wahrung der Verhältnismäßigkeit zonale und streckenbezogene Fahrverbote erteilen. Zu den Reaktionen auf das Urteil berichtete Wirtschaftswetter in den kommenden Tage, als erste Stadt kündigte Hamburg an, zwei Strecken für durchfahrende Diesel-Fahrzeuge zu sperren, wovon anfahrende Anlieger, d.h. Anwohner, ansässige Unternehmen und mobile Handwerker, Pflege- und Lieferdienste allerdings nach eigenen Angaben nicht betroffen sein sollen, wie auch Bundesumweltminsterin Hendricks nach dem Urteil in einem Interview im öffentlich-rechtlichen Fernsehen am Dienstag (27.02.) betonte. bverwg-de, bmub.bund.de ------- 2018-02-25... Eis-Silber! Historisches Silber für die Herren-Eishockey-Mannschaft in einem hochspannenden Finale gegen Russland (3:4 nach Verlängerung). Silber insgesamt für die deutschen Olympia-Athleten in Pyeonchang, Südkorea, die im Medaillenspiegel mit ingesamt 31 Medaillen - darunter 14 x Gold, 10 x Silber und 7 x Bronze - heute hinter Norwegen (39 Medaillen) und vor Kanada (29 Medaillen) erfreulich schöne Winterspiele abschließen werden. Damit waren es auch für die Zuschauer die bisher schönsten Winter-Spiele seit langem, wofür der wunderbare Gastgeber Südkorea alles gegeben hat. Selbst die vor Ort herrschende eisige Kälte hat den Deutschen offensichtlich nicht geschadet, im Gegenteil, die verlieh aus Zuschauersicht den Athleten noch eine zusätzliche Portion frische Jugendlichkeit mehr. Die Fähigkeit zur inneren Wärme werden sich die deutschen Olympioniken bei der bestimmt noch einmal ausgiebig bejubelten Rückkehr nach Deutschland noch etwas bewahren müssen, der Deutsche Wetterdienst hat bis Donnerstag (01.03.) kommender Woche eisige Temperaturen bis zu zweistelligen Minusgraden vorhergesagt, Norddeutschland muss sogar mit Schneeverwehungen rechnen. Immerhin fällt dann das Loch in der A20 bei Triebsees temporär nicht mehr so ins Auge. pyeongchang2018.com ------- 2018-02-24... Kurzmeldungen +++ UN-Sicherheitsrat tagt zu Syrien +++. Zum wiederholten Mal tagt heute der UN-Sicherheitsrat zum Thema Syrien. Die anhaltende Bombardierung von Ost-Goutha durch syrische Militär-Einheiten sorgt vor Ort für eine menschliches Tragödie unter rund 400.000 eingekesselten Zivilisten. Es fehlt an allem: medizinisches Material, Medikamente, Nahrung, Wasser. Wieder einmal leiden insbsondere durch die Kampfhandlungen bereits schwer traumatisierte Kinder unter den fortgesetzten Angriffen. Bisher scheiterte die im UN-Sicherheitsrat von vielen Staaten unterstützte Mindestforderung eines Waffenstillstands von 30 Tagen inklusive des Zugangs von Hilfslieferungen am Veto von Russland. Update: Die von Schweden eingebrachte Resolution für eine 30-tägige Feuerpause wurde inzwischen vom UN-Sicherheitsrat (15 Mitglieder) nun doch einstimmig verabschiedet. Sie enthält eine Änderung, auf die Russland bestand, das die vorangegangenen Abstimmungen stets blockiert hatte: Angriffe auf Terroristen sollen auch in der Feuerpause möglich sein. Ob der Waffenstillstand damit durchgesetzt und dann auch gehalten werden kann und wie den Kindern der Region kurz-, mittel- und langfristig geholfen werden kann ist deshalb aktuell nach wie vor offen. +++ Kehrtwende bei Fahrverboten +++ . Offenbar vollzieht das Bundesverkehrsministerium aktuell eine Kehrtwende beim Thema Fahrverbote im Stadtverkehr. Demnach soll die Bundesregierung nach Auskunft des Grünen-Abgeordneten Matthias Gastel an einer Novelle der Straßenverkehrsordnung (StVO) arbeiten, in der Anordnungen streckenbezogener Fahrverbote vorgesehen sind. Damit könnten Stadtverwaltungen anlassbezogen - abhängig von der Belastung - künftig Fahrverbote ansetzen. Die Verantwortung für deren Umsetzung liege dann aber nach wie vor in den einzelnen Kommunen, kritisierte Gastel, so dass höchst unterschiedliche Regeln dabei entstünden. Gastel fordert indes weiter bundesweite Regelungen, u.a. weil nach seiner Meinung nur die mit einem noch vertretbaren Personalaufwand durchzusetzen seien. Das Bundesverwaltungsgericht hatte am vergangenen Donnerstag (22.02.) sein Urteil zum Thema Fahrverbote (Klage der Deutschen Umwelthilfe gegen die Städte Düsseldorf und Stuttgart) auf die kommende Woche (27.02.2018) vertagt. +++ Im Bundestag: AfD beantragt Rüge gegen Deniz Yücel und verlangt Auskunft über Bundesbehörden +++ . Am Donnerstag (22.01.) scheiterte die AfD im Deutschen Bundestag mit ihrem Antrag nach einer Rüge für Deniz Yücel für Äußerungen in Zeitungskolumnen in den Jahren 2011 und 2012. Yücel sei aufgrund seiner Texte u.a. ein ausgewiesener "Deutschland - und Deutschen-Hasser" und werde von der deutschen Regierung unbegründet "bevorzugt" behandelt, so die AfD u.a. in ihrem Antrag. Am Tag zuvor (21.01) verlangte die AfD-Fraktion in einer Kleinen Anfrage (19/781) Auskunft darüber, in welchen Bundesländern Bundesbehörden ihren Hauptsitz haben, wie viele Beamte und Angestellte dort arbeiten sowie in welchen Bundesländern Bundesbehörden Außenstellen haben und wie viele Beamte und Angestellte dort arbeiten - und ob die Bundesregierung die Verlegung von Bundesbehörden in die neuen Bundesländer plane und wie viele Arbeitsplätze dadurch entstehen werden . +++ Google und TU München arbeiten zusammen +++ Wie die Technische Universität München bereits am 16.02.2018 mitteilte, geht die Universität mit dem US-Techkonzern Google eine langfristige Partnerschaft für Forschungsprojekte ein. Dabei werde man nach eigenen Worten in der Forschung und Innovation u.a. in den Bereichen Künstliche Intelligenz, Maschinelles Lernen und Robotik zusammenarbeiten. Desweiteren investiert Google eine Million Euro in die TUM-eigene Unversitätsstiftung. Die Universität hat bereits rund 120 Unternehmen und Privatpersonen als sogenannte Exzellenzpartner in ihrer Exzellenzstiftung (Kapital rund 42 Millionen), aber Google bzw. die Alphabet Inc. ist das erste Unternehmen außerhalb Europas. +++ Berlinale: Gewinner des Silbernen Bären von 2013 verstirbt mittellos in Bosnien +++ Die gerade zu Ende gehenden Filmfestspiele der Berlinale vergaben heute ihre Preise, doch für Schlagzeilen sorgt der Tod des Silbernen-Bären-Preisträgers Nazif Mujić. Laut Medienberichten soll der 2013 in Berlin ausgezeichnete Schauspieler und Angehörige der Roma vollkommen mittellos in Bosnien im Alter von nur 48 Jahren verstorben sein. Zuvor hatte er sich vergeblich um Asyl in Deutschland für sich und seine Familie inklusive drei Kindern bemüht. Den silbernen Bären hatte der verarmte Schauspieler längst verkauft. +++
+++ Unternehmensumsatz 2016 - 6,1 Billionen Euro. Wie das Statistsche Bundesamt heute ebenfalls mitteilte, haben laut Umsatzsteuer-Voranmeldung im Jahr 2016 rund 3,3 Millionen Unternehmen in Deutschland einen voraussichtlichen Umsatz in Höhe von fast 6,1 Billionen Euro angegeben. Der Wert der Lieferungen und Leistungen stieg damit gegenüber dem Vorjahr 2015 um +1,6 Prozent und die Zahl der Steuerpflichtigen in demselben Zeitraum um +0,3 Prozent. Nicht erfasst wurden Kleinunternehmen mit einem Jahresumsatz bis 17.500 Euro sowie Firmen mit überwiegend steuerfreien Umsätzen. An der Spitze lag 2016 das Verarbeitende Gewerbe mit einem Umsatz von 2,1 Billionen Euro. +++ Rohstoffeinsatz 2014: 1,3 Miliarden Tonnen +++ . Bereits in der vergangenen Woche (15.02.) hatte das Bundesamt für Statistik nach vorläufigen Berechnungen den Rohstoffeinsatz für Konsum und Investitionen im Jahr 2014 auf 1,3 Mrd. Tonnen beziffert. Der sogenannte "Rohstofffußabdruck" erteilt Auskunft darüber, wie viele Rohstoffe weltweit für die Herstellung von Gütern für die deutsche Konsum- und Investitionsnachfrage beansprucht werden. Seit dem Jahr 2000 hat sich dieser Wert um -17 Prozent veringert, zeigt aber seit 2010 mit +1,0 Prozent eine nur noch geringe Veränderung. Mit 1,34 Mrd. Tonnen fiel der Wert im Export zur Bedienung der ausländischen Konsum- und Investitionsnachfrage ähnlich aus, der sich außerdem seit 2010 ebenfalls kaum noch verändert hat. Insgesamt lag der gesamte Rohstoffeinsatz für die inländische und die ausländische Nachfrage im Jahr 2014 damit bei 2,64 Mrd. Tonnen. +++ Gelungene Überraschung: Queen Elizabeth in der Front Row +++ Über einen außergewöhnlichen Stargast konnte sich gestern die Londoner Fashion-Week freuen. Niemand Geringeres als die Queen höchstpersönlich saß neben der US-Vogue-Chefin, gebürtige Britin und seit Mai 2017 Dame Commander of the Most Excellent Order of the British Empire (DBE) Anna Wintour in der ersten Reihe (Front Row) beim Defilee von Richard Quinn während der Londoner Fashion Week. Der glanzvolle und erste Besuch der Königin bei der Modewoche war bewusst nicht angekündigt worden, heißt es aus dem Palast, es sollte schließlich eine Überraschung werden. Die dürfte der in einem Kostüm in Aquamarin-Pastell mit glitzenden Details, kombiniert mit schwarzen Handschuhen, Schuhen und schwarzer Handtasche, pefekt gestylten, 91-jährigen Monarchin gelungen sein: HRH überreichte nach der Show dann auch persönlich die gemeinsam vom Königshaus und dem Britisch Fashion Council (BFC) erstmals vergebene, jährliche Auszeichnung, "Elizabeth II. Award or British Design" an Quinn, dem sichtbar der Atem stockte. +++
+++ BfR empfiehlt Verringerung des Perchlorat-Eintrags +++ Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) empfiehlt in einer Stellungnahme vom 15. Februar 2018, den Eintrag von Perchloraten in der Nahrungsmittelkette zu verringern. Die Salze der Perchlorsäure (HCIO4) in der Umwelt werden nicht ausschließlich, aber vorwiegend durch den Menschen verursacht, inbesondere im Zuge der Erzeugung und Verarbeitung von Lebensmitteln. Beim Menschen kann Perchlorat zu einer Hemmung der Jodaufnahme führen. Eine langfristige Aufnahme der Salze könnte damit zu gesundheitlichen Risiken führen, insbesondere für Kinder und Babys mit vorhandenem leichten Jodmangel bzw. deren Müttern mit leichtem Jodmangel. Bisher existiert für Perchlorat in Lebensmitteln kein gesetzlich vorgeschriebender Grenzwert, lediglich das ALARA-Prinzip (= As Low As Reasonably Achievable). Weitere Informationen, BfR, PDF: Der Eintrag von Perchlorat in die Nahrungskette sollte reduziert werden +++ SOS-Kinderdorf kritisiert ausufernde Rekrutierung von Kindersoldaten +++ Am heutigen Sonntag hat die Organisation SOS Kinderdörfer weltweit die Rekrutierung von rund 19.000 Jungen und Mädchen als Kindersoldaten im Süd-Sudan scharf kritisiert. Seit Ausbruch des Bürgerkries im Jahr 2013 sei deren Zahl ständig gewachsen und hat in der Gegenwart einen neuen Rekordstand erreicht. Dafür macht die Organisation eine wachsende Skrupellosigkeit sämtlicher bewaffneter Kriegs-Parteien im Süd-Sudan verantwortlich. Die wenigen Kinder, die entlassen werden, werden regelmäßig durch neue ersetzt, vorwiegend durch Kidnapping, so die Organisation. Weitere Informationen: SOS-Kinderdörfer weltweit +++ Umweltwhilfe gegen Nachrüstung für Diesel-Pkw Wie die Deutsche Umwelthilfe (DUH) am Freitag mitgeteilt hatte, lehnt der Verein eine technische Umrüstung für die rund 9 Millionen Euro 5 + 6 Diesel-Pkw auf Kosten der Steuerzahler grundsätzlich ab und fordert deren komplette Übernahme durch die Hersteller. In der kürzlich zusammengetroffenen Expertengruppe zum Thema, in der die Umwelthilfe vertreten war, habe es auch keinen Beschluss für eine Beteiligung der Steuerzahler gegeben, anderslautende Berichte seien Falschmeldungen, so die DUH weiter. Die Kosten pro Fahrzeug für eine Hardware-Umrüstung betragen laut dem Verein geschätzte 1.500 Euro. +++ Frühpensionierte Polizisten +++ . Wie der Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) am Freitag berichtete, wurden in Berlin und Brandenburg seit 2010 rund Tausend Polizeibeamte in den vorzeitigen Ruhestand versetzt, die von der Altersgrenze zur Pensionierung noch weit entfernt waren. Noch in den Jahren 2016 und 2017 sollen jeweils rund 90 Polizeibeamte vorzeitig in den Ruhestand versetzt worden sein, obwohl die Landespolizei Brandenburg-Berlin, wie auch die in anderen Bundesländern, über chronischen Personalmangel klagt. +++
Amazon gründet Krankenversicherung . Zunächst nur für die eigenen Mitarbeiter in den USA, gab der E-Commerce-Riese Amazon am 1. Februar 2018 (Ortszeit) bekannt, gemeinsam mit Warren Buffets Investment-Fonds Berkshire Hathaway und der Privatbank JPMorgan Chase & Co eine Krankenversicherung zu gründen. Das Ziel ist nach eigenen Worten, die Mitarbeiter-Zufriedenheit zu steigern und Kosten zu senken. Die Nachricht, bei Amazon schriftlich lediglich in einem Satz mitten im 4. Quartalsbericht des Unternehmens nachzulesen, sorgte Ende Januar in der Wirtschaftspresse für einen Paukenschlag, gilt der Gesundheitssektor doch bereits seit Jahren als eines der lukrativsten Übernahme-Ziele global operierender Groß-Konzerne. So sind auch die Tech-Konzerne Apple, ABC - vormals Google, Microsoft u.a. an der Versicherungswirtschaft interessiert und der optimistischen Auffassung, mit den Möglichkeiten von Big Data künfitg besseren Versicherungs- und Vorsorge-Modelle dank starker Rechenleistung und intelligenter Auswertung von massenhaften Daten liefern zu können, immer inklusive einer Verbesserung der weltweiten Gesundheit im Allgemeinen, wie vor einiger Zeit u.a. Facebook verkündete, das einen 10-Jahres-Plan zur "Abschaffung" von Krankheiten vorgestellt hatte. Kritiker halten den Tech-Unternehmen indes vor, das Interesse bestehe lediglich in der Schaffung des gläsernen Versicherten zu Gunsten der eigenen Gewinn-Maximierung und diene daher eher dem Wohl der eigenen Aktionäre als der Gesundheitsvorsorge von Kunden und Versicherten. So hegte nicht nur die New York Times in einem Kommentar (30. Januar) zum Thema ernsthafte Zweifel an dem Vorhaben von "Amazon und Freunden", mit der Gesundheitsvorsorge überhaupt vernünftig umgehen zu können, weil das Rüstzeug dafür fehle. U.a. sei es schließlich nicht der erste Versuch von privatwirtschaftlich organisierten Firmen, die Gesundheitswirtschaft zu verbessern - und damit konkret vor allem die Auswertung von Gesundheits-Daten zu optimieren - , bislang ohne jedes durchgreifende Ergebnis. Amazon, Berkshire Hathaway und JPMorgan Chase bescheinigt die Presse zur Zeit daher vor allem eine fehlende Expertise u.a. bei Krankenversicherungen, Gesundheits-Dienstleistungen und auch beim Umgang mit Ärzten, Krankenhäusern, regionalen Gegebenheiten und Regeln sowie der Pharma-Industrie. Zudem werde weniger Qualität oder ein schlechterer Service zu Gunsten billigerer Preise zwar auf vielen Märkten von deren jeweiligen Kunden akzeptiert, wie z.B. bei Billig-Fluglinien der Verzicht aufs Mittagessen an Bord, aber auf dem Gesundheitssektor sei das etwas anderes, so die NYT. Offenbar will Amazon indes nun den Feldversuch an den eigenen Mitarbeitern in den USA in Angriff nehmen. Weltweit hat das Unternehmen laut eigenen Angaben rund 566.000 Mitarbeiter, darunter etwa 12.000 feste Mitarbeiter + in jedem Jahr zusätzlich tausende befristete Saison-Arbeitskräfte (vor allem im Weihnachtsgeschäft), in Deutschland, einem der wichtisten Auslandsmärkte des 1994 von Jeff Bezos gegründeten und bis heute geleiteten US-Konzerns.
+++ EU-Unterstützung für ehemalige Goodyear-Mitarbeiter +++ . Deutschland hat einen Antrag auf Unterstützung aus dem Fonds für die "Anpassung an die Globalisierung" nach der Entlassung von 646 Goodyear-Mitarbeitern gestellt. Grund ist die Schließung des Werkts in Philippsburg. Die EU-Kommission hat nun ihre Zustimmung für 2,1 Millionen Euro, und damit Zweidrittel der Gesamtkosten des Maßnahmenpakets aus dem Fonds signalisiert. Die Genehmigung des Europäischen Parlaments und des EU-Ministerrats stehen noch aus. Mit dem Paket sollen die Bechäftigten unterstützt werden, einen neuen Arbeitsplatz zu finden. +++ EU: Hinweise zur Vorbereitung auf den Brexit +++ , Die EU-Kommission veröffentlicht fortlaufend technische Informationen für einzelne Wirtschaftssektoren, damit sich diese auf den Brexit (Austritt Großbritanniens aus der EU im März 2019) vorbereiten können. Ebenfalls fortlaufend streiten die EU und Großbritannien nach der bislang letzten Verhandlungsrunde (6. bis 9. Februar) darüber, wie die künftigen Beziehungen zwischen EU und UK in der geplanten Übergangsphase zwischen dem Austrittsdatum am 30. März 2019 und Ende 2020 nun konkret aussehen sollen. EU-Verhandlungsführer Barnier beklagte am Freitag (09.02.), die britischen Unterhändler hätten sich immer noch nicht geäußert und die Zeit werde knapp. +++
... Armutsrisiko Kind unterschätzt - Familien reich gerechnet. Wie Forscher der Ruhr-Universität Bochum im Auftrag der Bertelsmann-Stiftung mit einer neuen Methodik herausgefunden haben, ist die Einkommenssituation von Familien und darunter inbesondere Alleinerziehenden deutlich schlechter als bisher angenommen. Familien mit geringem Einkommen sind in den vergangenen 25 Jahren noch weiter abgehängt worden, aber wurden bei bisherigen Untersuchungen reicher gerechnet als sie tatsächlich waren. Der Grund sind die bisher starren Äquivalenz-Skalen der OECD, die bei den Ausgaben für Kinder bislang angesetzt wurden, Nach dieser Skala wurden, laut den Forschern, die Einkommen armer Haushalte systematisch überschätzt und die reicher Haushalte systematisch unterschätzt. Dass die finanzielle Belastung durch Kinder für ärmere Familie indes wesentlich höher ausfällt als für wohlhabendere, wurde dabei offenbar jahrzehntelang vernachlässigt. Die neue Methodik weist außerdem nach, dass Paare mit Kindern und Alleinerziehende zwischen 1992 und 2015 im Durchschnitt finanziell durchgehend schlechter gestellt waren als kinderlose Paare. Mit jedem zusätzlichem Kind wird die finanzielle Lage nach wie vor immer schwieriger, außerdem weitete sich im selben Zeitraum auch die Einkommensschere zwischen armen und wohlhabenden Familien weiter aus. Seit den 90er Jahren konnten nur diejenigen Familien ihren Einkommensstatus halten oder verbessern, die ihr Erwerbsleben deutlich ausweiten konnten. Mit der neuen Methodik lag die Armutsrisiko-Quote von Paar-Familien +3 Prozent höher als nach bisherigen Berechnungen - bei nun 13 Prozent mit einem Kind, 16 Prozent mit zwei und 18 Prozent mit drei Kindern. Bei Allerinziehenden erhöhte sich das Armutsrisko von bisher durchschnittlich schon hohen 46 Prozent auf nun 68 Prozent, da sie wegen einer aufwänderigen Betreuung Schwierigkeiten haben, ihren Erwerbsumfang zu erhöhen. Die Stiftung spricht sich für eine gezielte Unterstützung von ärmeren Kindern aus, die mit steigendem Einkommen der Eltern abgeschmolzen wird. Weitere Informationen, Bertelsmann-Stiftung: Viele Familien ärmer als bislang gedacht
+++ Auftragseingang Dezember 2017 +++ Wie das Statistische Bundesamt meldete, fiel der preisbereinigte Auftragseingang im Verarbeitenden Gewerbe saison- und arbeitstäglich bereinigt nach bisher vorliegenden Ergebnissen im Dezember 2017 um +3,8 Prozent höher gegenüber dem Vormonat November 2017 aus. +++ Ausverkauf an den Börsen +++ . Der US-Aktien-Index Dow Jones lag bei Handelsschluss rund 1600 Punkte niedriger. Die Börsen in Japan (rund -5 Prozent, Nikkei -6 Prozent) , China und Australien folgten dem negativen Trend. Anleger befürchten u.a. eine weitere Leitzins-Erhöhung in den USA durch die Fed. Grund sind ausgerechnet gute Nachrichten: mehr Jobs und höhere Stundenlöhne auf dem us-amerikanischen Arbeitsmarkt. Die Börse Frankfurt rechnet an den europäischen Börsen deshalb ebenfalls mit Verlusten. Ob die zeitweise Panik an der Wallstreet angebracht ist, dürfte indes fraglich sein, wie gewohnt verstärkten auch automatisierte Stop-Order den Trend nach unten. Mit den Finanzmärkten rauschten auch die Ölpreise nach unten. Allerdings schwächte sich der Negativ-Trend noch vor dem jeweiligen Handelsschluss überall deutlich ab, günstige Einstiegspreise rufen regelmäßig auch die Einkäufer auf den Plan. +++ Genitalverstümmelung wird im 21. Jahrhundert fortgesetzt +++ Weltweit sind laut Angaben der Vereinten Nationen (UN) rund 200 Millionen Frauen und Mädchen von irgendeiner Form der Genital-Verstümmelung betroffen, darunter wurden 44 Millionen Mädchen und Frauen "beschnitten". In der Regel waren diese dabei unter 14 Jahre alt. Obwohl solche Praktiken inzwischen als international geächtet gelten, werden sie in zahlreichen Ländern fortgesetzt. Darunter in einigen, die mit einem Bevölkerungswachstum rechnen, so dass die Vereinten Nationen aktuell sogar von steigenden Zahlen betroffener Mädchen ausgehen, wenn sich nicht das von sämtlichen UN-Mitgliedern befürwortete Ziel der Agenda 2030 endlich durchsetzt, die weibliche Genitalverstümmelung sowie ähnliche Unterdrückungs-Mechanismen, wie die Kinder- und Zwangsehe zu eleminieren. Die Jugendorganisation der UN rief alle Länder anlässlich des heutigen internationalen Tages gegen weibliche Genitalvestümmelung dazu auf, diesbezüglich bestehende Gesetzeslücken unverzüglich zu schließen, die solche brutalen Praktiken immer noch als legal erscheinen lassen.
+++ USA: Philadelphia im Ausnahmezustand +++ . In dem von Besuchern und weltweit rund eine Milliarde TV-Zuschauern (davon rund eine Million in Deutschland) am Sonntag (Ortszeit) ausnahmslos als äußerst spannend eingestuften Finaleder Saison 2017 der National Football League (NFL) und damit dem 52. Super Bowl siegten erstmals in ihrer Vereinsgeschichte (3 Teilnahmen an Finales) verdient die Philadelphia Eagles mit 41:33 gegen die New England Patriots. Eagles-Quarterback Nick Foles machte das Spiel seines Lebens und wurde zum MVP (Most Valuable Player - Wertvollster Spieler) gekürt. In der Halbzeit-Show-Pause verneigte sich Justin Timberlake mit einem Duett vor Prince, in dessen Heimatstadt Minneapolis der Super Bowl ausgetragen wurde. In der Heimatstadt der Adler feierten die rund 1,6 Millionen Einwohner eine Riesenparty auf den Straßen. +++
Wirtschaftswetter-Kommentar: Vielleicht könnten die Sportwissenschaftler bei ihren weiteren Forschungen noch klären, ob sich moderne Stadtmenschen aufgrund des Zustands dauer-ramponierter Bürgersteige und Fußwege, die nach Meinung ihrer Benutzer durchaus den Namen "unebenes Gelände" verdienten, wegen der Sicherheit ebenfalls besser im Galopp durch die Stadt als im symmetrischen Gang bewegen sollten.
+++ Jahreswirtschaftsbericht 2018 +++ . Am Mittwoch (31.01.) hat das Bundeskabinett den von Bundewirschaftsministerin Brigitte Zypries vorlegten Jahreswirtschaftsbericht 2018 beschlossen. Für das laufende Jahr 2018 erwartet die Bundesregierung ein Wachstum des preisbereinigten Bruttoinlandsprodukts (BIP) von +2,4 Prozent. Die Fortsetzung des Aufschwungs setzt sich auch auf dem Arbeitsmarkt fort, im vergangenen Jahr 2017 nahmen +700.000 Menschen eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung auf. Die realen Nettolöhne und -gehälter sind seit dem Jahr 2003 um durchschnittlich +1,6 Prozent gestiegen. Nach vorläufigen Berechnungen des statistischen Bundesamtes erreichte die Zahl der Erwerbstätigen in 2017 einen neuen Höchststand von 44,3 Milliarden und wird in diesem Jahr voraussichtlich noch einmal um rund +490.000 Erwerbstätige steigen. Mit 5,7 Prozent erreichte die Arbeitslosenquote 2017 ihren niedrigsten Stand seit der Wiedervereinigung. +++ Bampf zieht Jahresbilanz +++. Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bampf) stellte Mitte Januar seine Jahresbilanz vor. Demnach wurde 2017 über die Anträge von 603.428 Personen entschieden und die Zahl der anhängigen Verfahren auf 68.245 (Ende Dezember 2017) verringert werden. Ende 2016 hatte das BAMBF noch 433.719 Verfahren anhängig. Die Anzahl der Neuanträge verringerte sich im Vergleich binnen Jahresfrist um -70,1 Prozent von 745.545 Personen in 2016 auf 222.683 in 2017. Insgesamt ehrielten 20,5 Prozent der Asylbewerber (123.909 Personen) den Status eines Flüchtlings nach der Genfer Konvention und 16,3 Prozent oder 98.074 Personen subsiditären Schutz, desweiteren 6,6 Prozent oder 39.659 Abschiebungsschutz. 38,5 Prozent der Anträge wurden abgelehnt. Die meisten Asylsuchenden im Jahr 2017 stammten (absteigend) aus Syrien, Irak, Afghanistan, Eritrea und der Türkei. +++ USA: State of the Union - Trump zur Lage der Nation +++. Der 45. US-Präsident Donald Trump hielt seine erste Rede zur Lage der Nation. Trump hob in der weit über eine Stunde dauernden Ansprache die Erfolge seiner einjährigen Amtszeit hervor und schwor seine Landsleute in über weite Strecken präsidial gedämpften Ton auf die "nationale Einigkeit" und "Gemeinsamkeit" ein. Angekündigt wurde u.a. Investitionen in die Infrastruktur, mehr Engagement in der Ausbildung, die Erhöhung des Militäretats und die Aufrechterhaltung des umstrittenen Gefangenenlagers Guantanamo. +++ China: Rechtsanwalt in Haft +++ Die Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung, Kofler äußerte sich am Dienstag besorgt über die Menschenrechtslage in China, nachdem am 19. Januar vor seinem Haus der Rechtsanwalt Yu Wensheng verhaftet worden war, der, laut Auswärtigem Amt der "Anstiftung zur Untergrabung der Staatsgewalt" verdächtigt wird. Kurz vor seiner Verhaftung sei zudem seine Anwaltslizenz widerrufen worden, am 27. Januar wurde Yu Wenshen unter Hausarrest gestellt. Kofler forderte dessen umgehende Freilassung, da die Verfassung Chinas Bürgerrechte garantiere. +++ . Laut Medienberichten wurde Yu Wensheng schließlich im Juni 2020 zu vier Jahren Haft verurteilt, wie seiner Frau telefonisch mitgeteilt wurde. In einem Interview hatte Yu Wensheng über Folter während einre früheren Haft gesprochen, nach eigenen Angaben ist dabei sein Zwechfell gerissen. Anm. d. Red.
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Foto, Text: ©Angelika Petrich-Hornetz, Wirtschaftswetter 2003-2021 ©Wirtschaftswetter® Online-Zeitschrift |
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