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News - Nachrichten - Oktober 2021 |
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2021-10-31 +++ Kurzmeldungen +++BIP 3. Quartal + 1,8 Prozent +++ - gegenüber dem 2. Quartal 2021, und zwar preis-, saison- und kalenderbereinigt, aber -1,1 Prozent unter Vorkrisenniveau (gegenüber 4. Quartal 2019), meldete das Bundesamt für Statistik am Freitag, 29.10.2021. Maßgeblich zu diesem Ergebnis beigetragen hat der private Konsum. Ausführliche Ergebnisse für das 3. Quartal 2021 werden am 25. November veröffentlicht. +++ Verbraucherpreise im Oktober +4,5 Prozent +++ . Wie das Statistische Bundesamt bereits am Donnerstag, 28. Oktober aus bisher vorliegenden Daten mitteilte, wird die an den Verbraucherpreisen gemessene Inflationsrate im Oktober 2021 im Vergleich zum Vorjahr 2020 voraussichtlich +4,5 Prozent betragen - und gegenüber dem Vormonat September 2021 um +0,5 Prozent geklettert sein. Am 10. November werden die endgültigen Ergebnisse bekannt gegeben. U.a. in Spanien beträgt der Verbraucherpreis-Anstieg im Oktober 2021 laut Daten der europäischen Statistikbehörde Eustat +5,5 Prozent, in Litauen sind es +8,2 Prozent, in Belgien rund +5,4 Prozent. Am niedrigsten fällt die Inflation im Oktober 2021 demnach in Finnland mit +2,8 Prozent, Portugal mit +1,8 und auf Malta mit +1,4 Prozent aus. Arbeitsmarkt Oktober 2021 +++. Die Zahl der Arbeitslosen verringerte sich in Deutschland im Oktober 2021 um -88.000 auf aktuell 2,377 Millionen. Das waren im Vorjahresvergleich -383.000 weniger. Dementsprechend sank die Arbeitslosenquote im selben Zeitraum um -0,2 Prozentpunkte auf nunmehr 5,2 Prozent.
+++ 5 Prozent weniger erzieherische Hilfen in 2020 +++. Wie das Statistische Bundesamt ebenfalls am Freitag mitteilte, sind die Anträge auf erzieherische Hilfen, auf die ein gesetzlicher Anspruch von Eltern minderjähriger Kinder besteht, bei den Trägern der Kinder- und Jugendhilfe im Jahr 2020 um rund -5 Prozent oder in Zahlen um -53.600 auf 963.000 Fälle zurück gegangen, die im Jahr 2018 bereits die Millionengrenze überschritten sowie im Jahr 2019 darüber hinaus den bisherigen Höchsstand erreicht hatten. Im Corona-Jahr 2020 verstärkt erfolgte telefonische Beratungen sind indes nicht von der Statistik erfasst worden. 44 Prozent, oder in Zahlen 427.9000, sämtlicher erzieherischer Hilfen wurden im Jahr 2020 von Alleinerziehenden (Müttern + Vätern) in Anspruch genommen, die damit die größte Gruppe bilden. 40 Prozent, oder 381.700 aller gewährten Hilfen bezogen sich auf Herkunfstfamilien oder junge Menschen, die ganz oder teilweise Transferleistungen, wie Arbeitslosengeld 2 (SGB III), Sozialhilfe, Grundsicherung im Alter oder bei Erwerbsminderung oder die einen Kinderzuschlag, erhielten. Der größte Anteil der Hilfen im Jahr 2020 bestand, trotz Abnahme gegenüber 2019, in der Erziehungsberatung nach § 28 SGB III. +++
+++ Schleswig-Holstein hebt die Maskenpflicht an Schulen auf +++ . In Schleswig Holstein entfällt am 1. November die Maskenpflicht im Unterricht an allen allgemeinbildenden Schulen weg, die Hygieneregeln, darunter Testpflicht (2 x in der Woche für alle noch nicht geimpften oder genesenden Schülerinnen und Schüler) bleibt aber bestehen, teilte die Staatskanzlei in Kiel heute mit. Als Grund nennt die Landesregierung die relativ niedrigen Infektionszahlen und hohe Impfquoten, 54 Prozent aller 12- bis 17-Jährigen in Schleswig-Holstein vollständig geimpft. U.a. Finanzministerin Heinold appellierte dennoch an die erwachsene Bevölkerung, sich weiter impfen zu lassen, ein vollständiger Imfschutz unter Erwachsenen sei der beste Schutz für Kinder und Jugendliche. +++ LKW-Fahrer verdienen unterdurchschnittlich +++ . Wie das Statistische Bundesamt vergangene Woche, am 19. Oktober, mitteilte, lagen die Bruttoverdienste für die Fachkräfte im aktuell so wichtigen Gütertransport für Fachkräfte im Jahr 2020 bei durchschnittlich 14,21 Euro brutto pro Stunde und für Angelernte bei 12, 91 Euro brutto. Damit liegen sie deutlich unter dem Durchschnitt der üblichen Stundenverdienste in der Wirtschaftm von 19,97 Euro brutto für Fachkräfte und 16,02 Euro brutto für Angelernte (Jahr 2020). Pro Monat fällt der Verdienst für Fachkräfte im Gütertransport damit um -660 Euro niedriger aus als im Vergleich mit anderen Fachkräften, bei angelernten Kräften beträgt der Unterschied -300 Euro pro Monat. Datenbasis sind die Verdienste von 937.000 Beschäftigten, darunter Berufskraftfahrer, Bus- und Kurierfahrer. Der Anteil der Männer in diesen Berufen beträgt 94 Prozent. Ein Drittel, 33 Prozent der Besschätigten sind aktuell über 55 Jahre alt, nur 4 Prozent oder 33.400 der Berufseintsteigerinnen sind unter 25 Jahre alt.
Wirtsschaftswetter-Kommentar: Interessant wird es, wenn diese "digitale" Einstellung, Meinungen nicht mehr als Meinungen sondern als feststehende Identitätsmerkmale zu definieren, vermehrt aus den digitalen Netzwerken in die Realität herausschwappt und in Folge dessen auf das analoge Leben trifft bzw. auf echte Menschen, die noch etwas anderes im Kopf haben, als sich und andere in leidlich ausgelatschte Schubladen zu stopfen.
Friedensnobelpreis 2021 für den Journalismus. Mit dem diesjährigen Friedensnobelpreis werden 2021 Maria Angelita Ressa, Philippinen und Dmitry Andreyevich Muratov, Russland gewürdigt, "für ihre Leistungen, die Meinungsfreiheit aufrechtzuerhalten, die eine Voraussetzung für Demokratie und nachhaltigen Frieden ist". Der bereits mehrfach ausgezeichnete Muratov war bis 2017 Chefredakteur der berühmten "Nowaja Gaseta". Die Zeitung, die Papierausgabe musste eingestellt werden, sie erscheint inzwischen online, und ihre Mitarbeiter sind seit Jahren eine Zielscheibe von unvorstellbaren Schikanen und Anschlägen, deren bekanntestes Opfer die Investigativ-Journalistin Anna Politkowskaja war, deren 15. Todestag vergangene Woche am 7. Oktober begangen wurde. Maria Angelita Ressa gründete das Nachrichtenportal "Rappler Online" und arbeitete zwanzig Jahre lang als leitende Investigativ-Reporterin für CNN International. Sie ist weiterhin als Journalistin tätig und ebenfalls unzähligen Schikanen ausgesetzt. Darunter befinden sich etwa ein Dutzend Haftbefehle und zwei Dutzend Verfahren, die gegen sie angestrengt worden, ähnlich geht es dem ihr geführten Nachfolge-Newsportal "Rappler" und weiteren Mitarbeitern. Journalistenverbände u.a. bezeichnen die Vorgänge dementsprechend als "Frontalangriffe auf die Pressefreiheit". Maria Ressa ist nicht die erste Friedensnobelpreisträgerin, die im Gefängnis landete - und so fortgesetzt wie massiv in ihrer demokratie-relevanten Arbeit behindert wird. Sie war indes eine der ersten Insiderinnen der Medienbranche, die eindringlich vor Social Media-Konzernen warnte, die, wie sie in einem Interview gegenüber DerStandard, Ende September 2021, äußerte, global dem Faschismus zuarbeiten, weil es sich für sie geschäftlich auszahlt. Im kommenden Jahr soll ihr neues Buch "How To Stand up to a Dictator" erscheinen.
+++ Kinder holen Atemwegsinfekte nach +++. Die Kliniken beobachten aktuell steigende Aufnahmen von Kindern aufgrund von schweren Atemwegsinfekten, darunter auch mit dem Respiratorischen Synzytial-Virus (RSV). Laut Kinderärztinnen und -ärzten war damit zu rechnen, weil durch Lockerungen, Öffnungen von Schulen und Kitas der Mobilitätsradius auch von Kindern wieder steigt, deren Abwehr auf für sie noch unbekannte Erreger trifft. Betroffen sind vor allem unter 6-Jährige, die nun die Atemwegeninfekte nachholen, die im Herbst und Winter üblich sind, aber durch die Corona-Maßnahmen in mehreen Lockdown-Phasen im Winter 2020 und Frühjahr 2021 weitestgehend vermieden wurden. +++ Arbeitsmarkt im September 2021 +++. Die Arbeitsagentur (BA) gab am vergangenen Donnerstag, 30.09.2021, die Zahlen für September bekannt. Demnach sank die Arbeitslosenzahl um -114.000 auf 2,465 Millionen. Das waren -382.000 weniger als im Vorjahr. Die Arbeitslosenquote sank im September 2021 um -0,2 Prozentpunkte auf aktuell 5,4 Prozent. Im August 2021 zählte das Statistische Bundesamt in Deutschland 45,05 Millionen Erwerbstätige. Im Juli 2021 lag die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnisse laut Hochrechnung der BA bei 33,71 Millionen und damit um +481.000 höher als im Vorjahr 2020.
+++ Deutscher Filmpreis Senta Berger +++. Mit dem Deutschen Filmpreis, der "Ehren-Lola" für ihr Lebenswerk wurde Senta Berger am Freitag, 1. Oktober ausgezeichnet. Die in Wien geborene Schauspielerin und Filmproduzentin, die im Mai ihren 80. Geburtstag feierte, ist in unzähligen Spielfilmen, auf den Theaterbühnen und im Fernsehen zu Hause - und in München. Darüberhinaus zeichnet sie ihr zivilgesellschaftliches Engagement und eine eigene Meinung aus. Neben unzähligen Preisen für ihre vielen Erfolge, erhielt sie 2009 und 2010 allein für ihre Hauptrolle in dem Fernsehfilm "Frau Böhm sagt Nein" gleich vier verschiedene Auszeichnungen. +++ Vulkan auf La Palma weiter aktiv +++. Der am 19. September ausgebrochene Vulkan "Cumbre Vieja" hat bisher 80 Kubikmeter Material ausgeworfen und schleudert aktuell weiter Lava aus zwei neu entstandenen Rissen. Rund 340 Hektar Land und 1000 Gebäude wurden bisher durch den ersten Lava-Strom zerstört, etwa 6000 Menschen wurden evakuiert. Der Lavastrom hat an der Küste eine 20 bis 30 Hektar große Landzunge entstehen lassen, die weiter wächst. +++ Verbraucherpreise +4,1 Prozent +++ Die am Verbraucherpreisindex (VPI) gemessene Inflationsrate kletterte laut Mitteilung am 30.09 des Bundesamts für Statistik im September 2021 nach bisher vorliegenden Daten um vorausichtlich +4,1 Prozent. Größte Posten: Energie (Haushaltsenergie + Kraftstoffe) verteuerte sich um +14,3 Prozent, Nahrungsmittel wurden um +4,9 Prozent kostspieliger. Die endgültigen Zahlen werden am 13. Oktober veröffentlicht. +++ Strom und Gaspreise +++ . Wie das Statistische Bundesamt gestern meldete, bezahlten private Haushalte in Deutschland im 1. Halbjahr 2021 im Durchschnitt +4,7 Prozent mehr für Strom und Gas als im Vergleich zum 2. Halbjahr 2020. Der größte Anteil - 67 Prozent der Preissteigerung - geht auf die Rücknahme der Mehrwertsteuersenkung (auf 16 Prozent, 2. HBJ 2020) im ersten Halbjahr 2021 zurück. +++ 20 Millionen über 67-Jährige in 2035 +++ . Der Anteil der ab 67-Jährigen wird sich laut Meldung des Statistischen Bundesamtes vom Donnerstag, 30.09. von im Jahr 2020 noch 16 Millionen auf 20 Millionen im Jahr 2035 erhöhen, die sich damit im Rentenalter befinden. Basis ist die mittelfristige Bevölkerungsvorausberechnung in unterschiedlichen Szenarien, mit dem wichtigen Faktor Wanderungssaldo, der aktuell bereits im 5. Jahr in Folge rückläufig ausfällt. In den westlichen Flächenländern wird der Anteil der ab 67-Jährigen im Jahr 2035 23 bis 24 Prozent der Gesamtbevölkerung betragen (wie aktuell in den östlichen Flächenländern) - und in den östlichen Flächenländern einen Anteil von 28 bis 29 Prozent erreichen. In den Stadtstaaten wird der Anteil der Älteren dann bei 18 bis 19 Prozent an der Gesamtbevölkerung liegen. Gleichzeitig schrumpft der Anteil der erwerbsfähigen Bevölkerung (nach Alter) zwischen 20 und 66 Jahren in den westl. Flächenländern um -7 bis 11 Prozent, in den östl. Flächenländern um -12 bis -15 Prozent, in den Stadtstaaten bleibt dieser unverändert. Wollte man den Trend der Überalterung und die Abnahme der erwerbstätigen Bevölkerung bis 2035 umkehren bzw. kompensieren (ausgleichen), müssten jährlich 300.000 20- bis 40-Jährige in Deutschland einwandern.
Lieferengpässe Deutschland - Halbleiter fehlen, Autohersteller fahren Produktion herunter. Auch in Deutschland machen sich die zunehmenden Lieferschwierigkeiten bei gleichzeitig wachsender Nachfrage bemerkbar. Den deutschen Autoherstellern gehen die Elektronikbauteile, insbesondere die Mikrochips aus. Rund 20.000 Mitarbeiter gehen bis 13. Oktober in Wolfsburg u.a. Standorten der Volkswagen AG in Kurzarbeit. Der Autokonzern Stellantis stellt die Produktion des Grandland X seiner Tochter Opel in Eisenach bis Jahresende 2021 komplett ein, die allerdings, wie Ende September vom Mutterunternehmen angekündigt, nach Frankreich verlegt werden soll. In Eisenach müssen 1.300 Mitarbeiter in Kurzarbeit. Oberbürgermeisterin Wolf zeigte sich äußerst besorgt. Wie in Eisenach sind überall neben den Beschäftigten der Autobauer auch deren zahlreiche Zulieferfirmen unmittelbar betroffen. Ford hatte die Produktion wegen Halbleitermangel im Sommer 2021 mehrmals heruntergefahren. Laut dem VBA sank mit Stand vom 21. September die Produktion von PKW im August 2021 um -33 Prozent, die Zahl der Neuzulassungen um -27 Prozent, die Exporte um -33 Prozent. Davon profitiert aktuell der Gebrauchtwagen-Handel - und die Preise insbesondere für "Neue Gebrauchte" steigen. Seit Jahren diskutieren Politik und Wirtschaft immer wieder eine Steigerung der Mikrochip-Produktion in Deutschland, auf die so regelmäßig wie prompt die Absage folgte, das sei hierzulande viel zu teuer. Jetzt fällt nicht nur der deutschen Autoindustrie das Thema auf die Füße, wovor immer gewarnt wurde, vorneweg vom Branchenverband der Elektroindustrie Zvei. Die ganze Inustrie hängt von Halbleitern ab. Folglich legte die weltweite Produktion von Mikrochips, die von Asien und den USA beherrscht wird, allein im Corona-Wirtschaftsjahr 2020 gegen den Trend wirtschaftlicher Abskühlung um rund vier Prozent zu, außer in Deutschland. EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen kündigte Mitte September 2021 mit dem "European Chips Act" eine Initiative der Kommission als Gegenmaßnahme an, die sich allerdings beeilen muss, weil der akute Mangel jetzt die EU-Wirtschaft ausbremst, damit zum ungünstigsten Zeitpunkt, weil ganz Europa von der gerade wieder einsetzenden wirtschaftlichen Belebung in der anhaltenden Corona-Krise abhängt.
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