Menü .....

Start    Themen    Lifestyle

International    Termine

Impressum    Media    E-Mail

S_M_A_R_T WW     Archiv


Wirtschaftswetter Online-Zeitschrift     Wirtschaftswetter-Schwerpunktthema - Haus-Party


Wirtschaftswetter-Ressort NewsLiebe Leserinnen und Leser,


willkommen im in den Wirtschaftswetter-Nachrichten im November 2021. Die Nachrichten aus den Vormonaten und Vorjahren finden Sie ganz unten - und im:
Archiv.


News - Nachrichten - November 2021

Hier könnte Ihre Werbung stehen

2021-11-30 ... Omikron bereits früher in den Niederlanden als in Südafrika aufgetaucht. Die neue Virus-Variante Omikron/Omicron ist weder erstmals in Botwana noch in Südafrika aufgetaucht, sondern bereits vorher in den Niederlanden. Wie das niederländische National Institute for Public Health and the Enviroment (RIVM) heute berichtetet, wurde in zwei älteren Labor-Proben vom 19. und 23. November am Donnerstag, 29.11. die Vermutung des Vorhandenenseins der Omikron-Variante bestätigt. Unklar ist noch, aus welcher Gegend die Reisenden in die Niederlande eingereist waren, die von den zuständigen, örtlichen Behörden nun kontaktiert werden.
Unter den 14 (+ 1 als ursprünglich genannt) Flugpassagieren mit bestätigten Covid-19-Omikron-Tests vom 26. November, die auf dem Airport Schipohl/Amsterdam gelandet waren, stellten die Forscher gleich mehrere unterschiedliche Omikron-Varianten fest. Dies spräche dafür, dass sich die Betroffenenen sehr wahrscheinlich unabhängig voneinander und an unterschiedlichen Orten bei verschiedenen Quellen infiziert haben, so die RIVM weiter.

... Verbraucherpreise im November + 5,2 Prozent, Importpreise zweistellig mit fortgesetzt steigendem Trend. Wie das Statistische Bundesamt am Montag, 29.11., meldete, ist der Verbraucherpreisindex (VPI) im November 2021 nach bisher vorliegenden Daten voraussichtlich um +5,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr 2020 gestiegen - und um -0,2 Prozent gegenüber dem Vormonat Oktober 2021 gesunken. Getrieben wurde die Entwicklung maßgeblich von den höheren Preisen bei Energie (Haushaltsenergie + Kraftstoffe), die um +22,1 Prozent im Jahrevergleich zulegten. Nahrungsmittel verteuerten sich um +4,5 Prozent, Waren insgesamt um +7,2 Prozent. Die endgültigen Ergebnisse werden am 10. Dezember veröffentlicht.
Wie das Statistische Bundesamt bereits am vergangenen Freitag mitgeteilt hatte, kletterten die Importpreise im Oktober 2021 um +21,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Eine ähnliche Erhöhung hatte es zuletzt im Januar 1980 mit + 21,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr während der Ölpreiskrise gegeben.
Gegenüber dem Vormonat September 2021 verteuerten sich die Einfuhren um +3,8 Prozent. Auch hier waren die Energie-Preise die Treiber der Entwicklung mit einer Verteuerung von +141 Prozent gegenüber dem Vorjahres-Oktober 2020. Darunter erhöhte sich besonders der Gaspreis um +193 Prozent gegenüber dem Vorjahr und lag damit dreimal so hoch wie vor einem Jahr. Die Preise für Erdöl verdoppelten sich (+105,9 Prozent) und die für Steinkohle verdreifachten sich ebenfalls (+213,2 Prozent). Fortgesetzt zweitstellig schnellten auch die Importpreise für Vorleistungsgüter mit im Durchschnitt +22,1 Prozent in die Höhe, darunter Erze, Metalle, Kunststoffe, Düngemittel u. Stickstoffverbindungen, Holz - und Holzwaren. Deutlich teurer wurden auch landwirtschaftliche Güter mit durchschnittlich +15,5 Prozent. darunter Kaffee und Getreide mit + 60,8 und +32,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Weitere Informationen, destatis.de, externe Seite: Importpreise im Oktober 2021 + 21,7 Prozent gegenüber Oktober 2020
Quellen: destatis.de. rivm.nl;
-------
2021-11-28 ... Omikron in Europa. Die neue Virusvariante der Kategorie "besorgniserregend" mit dem von der WHO vergebenen "Omikron" ist mit Einreisenden in bereits mehrere europäische Staaten eingebracht worden, wie zuständige Behörden berichten, darunter in Belgien, Italien, Dänemark (2 Fälle) und Tschechien bestätigte und in den Niederlanden, Frankreich und in Österreich verdächtige Fälle. Update: Die Niederlande bestätigten heute 13 Omikron-Infizierte, die sich alle unter den 600 Flugpassagieren derselben zwei KLM-Flüge befanden, die am Freitag, 26.11. in Amsterdam gelandet waren, unter denen 61 positiv getestet worden waren. Darüberhinaus meldeten in den vergangenen Tagen Großbritannien (2 am 27.11.), Italien, ebenfalls Israel bestätigte Omikron-Fälle, Israel verhängte einen zunächst 14-tägigen, kompletten Einreisestopp. Außerdem gibt es zwei in Hongkong durch ebenfalls Reisende eingebrachte und bestätigte Fälle, die sich momentan in einem Hotel in Quarantäne befinden. In Deutschland zählen zu den bekannt gewordenen, zwei bestätigte Fälle in Bayern und ein Verdachtsfall in Frankfurt. a. M.. Update: Auch in Hessen (Frankfurt) wurde der bisher B.1.1.529-Fall inzwischen bestätigt, der bereits am 21. November über den Flughafen Frankfurt eingereist und vollständig geimpft war.
Aktuell ist die Zahl der Covid-Fälle nach Altersgruppen laut RKI-Daten bei den 35 bis 59 Jahren am höchsten, gefolgt von den 15 bis 34-Jährigen. Am seltensten treten Covid-19-Fälle demnach bei den 60- bis 79-Jährigen auf, unter denen sich - gemeinsam mit den über 80-Jährigen - dennoch mit großem Abstand zu allen anderen Altergruppen die meisten Todesfälle ereignen.
Quellen: who.int, rki.de, ecdc.europa.eu, hessen.de, bayern.de, muenchen.de, info.gov.hk, coronavirus.gov.hk. gov.uk, government.nl;
-------
2021-11-26 ... Neue Virus-Variante B.1.1.529. Die Weltgesundheits-Organisation berät am heutigen Freitag in einer Krisensitzung über die neue Virus-Variante B.1.1.529 ab, die im Laufe des Tages einen Namen erhalten wird - und durch ihre vielen Mutationen im Spike-Protein als deutlisch ansteckender gilt, als die derzeit in Europa vorherrschende Delta-Variante.

Die Bundesregierung stufte Südafrika, in dem das Virus nach Botswana ebenfalls entdeckt wurde, neben weiteren Staaten im Süden Afrikas am Samstag, 27.11., ab Mitternacht als Virus-Varianten-Gebiet mit strengeren Einreise-Regeln ein.
In Südafrika dominiert bereits die neue Variante und hat Delta innerhalb kürzester Zeit weitestgehend verdrängt. U.a. dürfen Fluggesellschaften ab morgen nur noch Bundesbürger nach Deutschland einfliegen, die sich anschließend in 14-tägige Quarantäne begeben müssen, die nicht verkürzt werden kann.

Die Nachrichten über das neue Covid-19-Virus zog an der Börse heute Vormittag den DAX um 3 Prozent ins Minus. Unter Druck stehen weiterhin Touristik- und Luffahrt-Werte, Gewinner waren Onlinehändler, Lieferdienste, Laborausrüster und Pharma-Werte.

Laut übereinstimmenden Medienberichten gab der belgische Gesundheitsminister Vandenbroucke heute den ersten Fall innerhalb der EU mit der neuen Mutante bekannt. Es soll sich um einen Reise-Rückekehrer aus Ägypten handeln, der vor zwei Wochen (11.11.) in Belgien eintraf und vor drei Tagen (22.11.) erste Symptome zeigte. U.a. BioNTech kündigte an, die neue Mutante zu untersuchen, um ggf. notwendig werdende Anpassungen am Impfstoff vornehmen zu können. Update, 2021-11-28. Der Hersteller Moderna meldete ebenfalls, an Prüfungen und Anpassung zu arbeiten.

Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) hat am Donnerstag, 25.11.2021, den Covid-19-Impfstoff von Biontech/Pfizer, "Comirnaty" für Kinder zwischen 5 und 11 Jahren freigegeben. Dabei wird ein geringere Dosis (etwa ein Drittel) verimpft, von der üblichen, die für alle Menschen ab 12 Jahren aufwärts empfohlen wird. Genauso wie bei älteren Kindern und Erwachsenen sind zwei Impfungen zum Erreichen des in der EU aktuell gültigen, vollständigen Impfstatus nötig.

Das Robert Koch Institut (RKI) musste heute einmal mehr einen neuen Rekord bei den Neuinfektionen mit +76.414 innerhalb von 24 Stunden berichten. Im selben Zeitraum gab es +357 Todesfälle innerhalb eines Tages, die 7-Tage-Inzidenz kletterte im bundesweiten Durchschnitt auf 448,2, im Erzgebirgekreis auf 2006,2 (7-Tage-Fallzahlen dort: 6.659). Die Krankenhäusern bereiten sich bundesweit auf die Triage vor, weil die aufgebrauchten Kapazitäten bei fortgesetzt steigenden Neuinfektionen in Kürze nicht mehr mit Verlegungen von Intensivpatienten in andere Bundesländer aufgefangen werden können, wie Ärzte- Pflege- und Klinikverbände unisono melden.
U.a. RKI-Chef Wieler, Bundesgesundheitsminister Spahn und der Marburger Bund appellierten heute - Wieler und Spahn in der heutigen Pressekonferenz - eindringlich an die Bevölkerung, sich impfen zu lassen und Kontakte drastisch zu reduzieren.
Quellen: who.int, bundesregierung.de, rki.de, boerse-frankfurt.de, belgium.be, twitter.com, marburger-bund.de;
-------
2021-11-25 ... Gewalt gegen Frauen steigt Zum heutigen Internationalen Tag zur Abschaffung der Gewalt gegen Frauen rief Bundesfamilienministerin Lamprecht zum Mitmachen bei der Aktion des Hilfstelefons schweigenbrechen# auf. Am Mittwoch, 23.11.2021, stellten Lamprecht und BKA-Präsident Münch die aktuelle Auswertung Partnerschaftsgewalt 2020 vor, aus der ein Anstieg der Gewaltfälle um +4,9 Prozent gegenüber 2019 hervorgeht. Die Zahl der Opfer von Partnerschaftsgewalt erhöhte sich im Jahr 2020 um +4,4 Prozent auf 148.031 Betroffene, davon waren 80,5 Prozent weiblich. An jedem dritten Tag stirbt in Deutschland eine Frau durch die Gewalttat des derzeitigen oder ehemaligen "Partners". Darüberhinaus gilt das Dunkelfeld bei Partnerschaftsgewalt als besonders groß und kommen hierzulande weitere Formen von Gewalt gegen Frauen dazu, u.a. Belästigung am Arbeitsplatz und zunehmend auch im Netz, u.a. in Form von Bedrohung, Stalking und Nötigung. Weltweit werden heute öffentliche Gebäude orange leuchten, um ein Zeichen gegen die Gewalt gegenüber Frauen zu setzen. Das Hilfstelefon ist über 08000 116 016 zu erreichen - 24 Stunden lang an 365 Tagen im Jahr für alle Nationalitäten.

Zahlen Partnerschaftsgewalt, Deutschland: Im Jahr 2020 wurden 359 Frauen und 101 Männer Opfer eines Tötungsdelikts und 12.449 Frauen sowie 5.570 Männer Opfer von gefährlicher Körperverletzung; Opfer von vorsätzlicher einfacher Körperverletzung wurden im selben Jahr 72.013 Frauen und 19.199 Männer; Opfer von Bedrohung, Stalking und Nötigung wurden 29.301 Frauen und 3.721 Männer, Opfer von Freiheitsberaubung wurden 1.567 Frauen und 192 Männer;

Neue Bundesregierung stellt Koalitionsvertrag vor. Am Donnerstag, hat die kommende Bundesregierung aus SPD, GRÜNEN und FDP ihren Koalitionsvertrag vorgestellt, den u.a. die "Süddeutsche" als PDF veröffentlichte, extern, süddeutsche.de, PDF, 178 Seiten: "Koalitionsvertrag 2021 - 2025"

Über 100.000 Corona-Todesfälle in Deutschland. Mit Stand von heute übeschritt die Zahl der Covid-19-Todesfälle in Deutschland erstmals die 100.000-Marke: Innerhalb von 24 Stunden kletterte deren Zahl um +351 auf nunmehr 100.119 Tote seit Beginn der Pandemie. Und es wird somit in den kommenden Wochen bis Weihnachten noch schneller, noch mehr an oder mit Covid-19 Verstorbene geben:
Ebenfalls bis heute meldete das RKI einen neuen Höchsstand mit +75.961 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden, die 7-Tage-Inzidenz kletterte bundesweit auf durchschnittlich 419,7. Mit einer angenommenen Fallsterblichkeit von 0,8 Prozent werden von den bis heute gemeldeten Neuinfektionen in den kommenden Tagen bis Wochen 608 Menschen sterben. Daran wird sich nichts mehr ändern, lediglich durch ein steigendes Impf-Tempo könnte ein weiterer Anstieg der Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden und damit in der Zukunft auch ein fortgesetzter Anstieg der Covid-19-Todesfälle reduziert werden.
Die Verlegung von Covid-Intensiv-Fällen aus Mangel an Intensivbetten in andere Bundesländer wird nun ausgeweitet, u.a. Verlegungen aus Thüringen, Bayern und Sachsen nach Niedersachen und Schleswig-Holstein erwartet.
Quellen: bmfsfj.de, bka.de, djb.de, sueddeutsche.de, rki.de;
-------
2021-11-24 +++ Kurzmeldungen +++NASA-Ablenkungsmanöver +++ . Der Start der DART-Mission (Double Asteroid Redirection Test) der US-Weltraumbehörde NASA zur Ablenkung des Asteroiden Didymos verlief erfolgreich, die Sonde befindet sich auf dem Weg zu dem 11 Millionen Kilometer entfernten Asteroiden, der Impact wird im Herbst 2022 erwartet.

+++ Corona-Pandemie - +66.884 Neuinfektionen in Deutschland +++ . In Deutschland registrierte das RKI bis heute + 66.884 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden und +335 Todesfälle inerhalb eines Tages. Die 7-Tage-Inzidenz stieg im Durchschnitt bundesweit auf 404,5. Der Anteil der von Covid-Fällen belegten Intensivbetten liegt bei 18,2 Prozent. Die Kliniken rechnen dementsprechend mit fortgesetzt steigenden Zahlen von Krankenhaus-Einweisungen und zunehmenden Verlegungen von Intensiv-Patienten über die Bundesländer-Grenzen. RKI-Chef Wiehler warnte vor einer fünften Welle, Zitat: "wenn das Verringern der Kontakte und das Impfen nicht intensiv gelingt", Zitatende

+++ 3G-Regeln am Arbeitsplatz - 2G in der Arbeitsagentur +++ . Ab heute tritt das neue Infektionsschutzgesetz in Kraft und gelten die 3G-Regeln am Arbeitsplatz. Zugang zum Arbeitsplatz erhalten damit Beschäfigte, die nachweislich geimpft oder genesen sind oder einen aktuellen Corona-Test vorlegen. Es wird wieder zum Homeoffice geraten, Hygienekonzepte inklusive Kontaktreduzierung müssen aufgestellt werden. Die Regeln zur Kurzarbeit sind um drei Monate bis zum 31. März 2022 verlängert worden. Das Bundesarbeitsministerium informiert über die aktuellen Maßnahmen für Betriebe, Arbeitgeber und Beschäftigte, extern, bmas.de: Betrieblicher Infektionsschutz - FAQ. Die Arbeitsagenturen führen für persönliche Gespräche ab 25. November die 2G-Regel (geimpft o. genesen) ein. Persönliche Arbeitslosenmeldungen sind indes nach wie vor für alle am Notfallschalter möglich. An den Notfallschaltern sind bis auf Weiteres auch für alle weiterhin Kurzberatungen möglich. Wer nicht geimpft oder genesen ist, oder keine Auskunft über den Impfstatus erteilen möchte, kann sich darüberhinaus weiterhin online oder telefonisch beraten lassen, außperdem die eServices nutzen.
Quellen: blogs.nasa.gov, nasa.gov, dart.jhuapl.edu, rki.de, bmas.de, bundesregierung.de, arbeitsagentur.de;
-------
2021-11-19 ... Corona-Pandemie: +52.970 Neuinfektionen binnen 24 Stunden - Neue Gesetze und Regeln und +201 innerhalb eines Tages wurden dem Robert Koch-Institut bis heute gemeldet. Die bundesweite 7-Tage Inzidenz stieg auf bundesweit durchschnittliche 340,7, darunter sind ein Dutzend Landkreise in Bayern und Sachsen mit Inzizdenzen über 1000. Die Länder reagierten mit unterschiedlichen Maßnahmen, Bayern sagte u.a. alle Weihnachtsmärkte ab und führt weitere Regeln ein - u.a. sollen Clubs und Discos schließen, eine Sperrstunde ab 22:00 Uhr gilt für die restliche Gastronomie - , die zunächst bis 15. Dezember gelten sollen. Für Sachsen wird ein vorübergehender Lockdown möglicherweise auch bis Mitte Dezember erwartet, zur Stunde berät die sächsische Landesregierung noch über die Maßnahmen, die ab Montag, 22.11.2021 in Kraft treten sollen. Im Nachbarland Österreich wird es einen weitergehenden Lockdown geben, außerdem ab Februar 2022 eine Impfpflicht eingeführt.

Am Donnerstag, 18. November, hatten sich Bund und Länder in der MPK-Konferenz auf Maßnahmen geeinigt, die mit einem Aufruf zum Impfen startete. Ein Beschluss lautete dementsprechend, die Impfangebote auszuweiten, auch für Kinder zwischen 5 und 11 Jahren, die Impfzentren u.a. Impfstellen werden bis zum 31. Mai 2022 finanziell unterstützt.
Der Booster (3. Impfung) wird laut Ständiger Impfkommission seit gestern für alle ab 18 Jahren empfohlen, die über 60-Jährigen aber laut MPK-Beschluss vorgezogen und informiert werden und die Bundesländer in Abstimmung mit den Kommunen ihre Impfakapazitäten auch hierzu aufstocken, bis zum 25. November soll die Planung stehen.
In Alten- und Pflegeheimen u.ä. Einrichtungen sollen alle Mitarbeiter täglich getestet werden, auch geimpfte (Eigentest hier möglich), außerdem ein Booster-Monitoring eingeführt werden. Der Bund soll eine Impflicht für die Mitarbeiter in diesen Einrichtungen zeitnah ermöglichen, heißt es außerdem in dem Beschluss. An allen anderen Arbeitsplätzen soll bundesweit 3G gelten und das Homeoffice wieder eingeführt werden, 3G und Maskenpflicht auch im ÖPV gelten. Über den Ende 2021 auslaufenden Rettungsschirm für den ÖPNV soll kurfristig neu verhandelt werden.
Die Hospitalisierungsrate wird der wichtigste Faktor für erforderliche Maßnahmen der Länder - bei einer Rate von 3 wird 2G in öffentichen Einrichtungen und bei Veranstaltungen eingeführt, bei einer Hospitalisierungsrate von 6 wird 2G+ angwendet (Geimpft, Genesen + Test). Wird ein Schwellenwert von 9 überschritten, können die Länder noch strengere Maßnahmen treffen, per Länderöffungsklausel). Kostenlose Bürgertests und in den Schulen und Kitas werden fortgesetzt und vom Bund finanziert, Intensivpflegekräfte erhalten wieder einen Pflegebonus, Reha-Kliniken werden in die Versorgung von Covid-19-Patienten miteinbezogen und die Finanzierung von Krankenhäusern per Versorgungsaufschlag gesichert. Die Überbrückungshilfe III plus für die Unternehmen wird bis zum 31.03.2022 verlängert. Das nächste Bund-Länder-Treffen am 9. Dezember 2021 soll die Wirkung der beschlossenen Maßnahmen überprüfen.

Ebenfalls am Donnerstag hat der Bundestag das "Gesetz zur Änderung des Infektionsschutzgesetzes und weiterer Gesetze" zur forgesetzten Corona-Bekämpfung beschlossen, der Bundesrat diesem heute in einer Sondersitzung zugestimmt, ohne Gegenstimme. Das Gesestzespaket gilt als neue Rechtsgrundlage für die am 25. November auslaufende "Epidemische Lage nationaler Tragweite".
Inhaltlich wurde vieles übernommen, einiges der Lage angepasst, u.a. werden wie gehabt, behördliche Anordnungen von Kontaktbeschränkungen, Maskenpflicht, Abstandsgeboten, Hygieneregeln oder z.B. die Vorlage-Pflicht von Impfzertifikaten u.ä. damit weiter möglich sein. Befristet wurde das ganze Paket zunächst bis zum 19. März 2022, eine Verlängerung (um drei Monate) wird nur mit Zustimmung des Bundestags möglich sein.
Im neu eingeführten §28 ds Infektionsschutzgesetzes wurde die 3G-Regelung am Arbeitsplatz sowie im öffentlichen Nah- und Fernverkehr festgeschrieben und das Home-Office soll wieder zur Regel werden. In Einrichtungen mit vulnerablen Gruppen, z.B. Krankenhäusern gilt eine zusätzliche Test-Pflicht für Arbeitgeber, Bechäftgte und für alle Besuche. Mehrere Sonderegeln werden bis Ende März 2020 fortgeführt, darunter das Kinderkrankengeld, Versorgungsaufschläge für Kliniken für Covid-19-Patienen u.a.. Das Gesetz enthält außerdem Strafen für gefälsche Dokumente, bereits in Kraft getretene Länderregeln gelten parallel bis zum 15. Dezember 2021 weiter, das Bundesgesetzesspaket soll zügig, spätestens am 24. November in Kraft treten, einige weitere Regeln folgen ab 1. Januar 2022.
Quellen: rki.de, bayern.de, bundesregierung.de, bundestag.de, bundesrat.de;
-------

2021-11-18 ... USA: Drohende Hinrichtung in Oklahoma nach fehlerhaftem Prozess. Der 2002 in einem Prozess zum Tode verurteilte Julius Darius Jones soll heute, um 4 p.m. Ortszeit/23:00 Uhr (MEZ) in Oklahoma hingerichtet werden. In dem damaligen Prozess sind laut Kritikern mehrere schwere Fehler und Versäumnisse begangen worden und die Schuld von Jones konnte damit nicht eindeutig geklärt werden, der sich durchgehend als unschuldig bezeichnet. Mehrere Versuche, den Prozess wiederaufzunehmen, um den Mord an dem Geschäftsmann Paul Scott Howell im Jahr 1999 zu klären sind allesamt gescheitert. Auch die Empfehlung des "Oklahoma Pardon and Parole Board" im September 2021, die Strafe in lebenslänglich umzuwandeln, wurde verworfen, die eine Wiederaufnahme ermöglicht hätte, weil der Angeklagte dann noch lebt. Einzig ein Eingreifen des Gouverneurs von Oklahoma, Kevin Stitt, Republikaner könnte die für heute angesetzte Hinrichtung und damit den Tod eines bis zum eindeutigen Beweis seiner Schuld mutmaßlich Unschuldigen noch verhindern - und die Wiederaufnahme eines zweiten, ordentlichen Verfahrens ermöglichen, u.a. mit bisher nicht vor Gericht vorgelegten Fakten und mit modernen Methoden, die den Strafverfolgungsbehörden in den Jahren 1999 bis 2002 noch nicht zur Verfügung standen.

Update, 20:25 Uhr (MEZ), Oklahomas Governeur Stitt hat laut eigenen Angaben über Twitter und übereinstimmenden US-Medien das Todesurteil gegen Julius Darius Jones knapp drei Stunden vor dessen geplanter Hinrichtigung in lebenslänglich umgewandelt - ohne Aussicht auf Bewährung. Die Anwältin von Jones äußerte sich erleichert über die Entscheidung, mit der ein irreperabler Schaden abgewendet und das Vertrauen in das US-Rechtssystem wiederhergestellt werden konnte.
Quellen: en.wikipedia.org, innocentproject.org, ok.gov, twitter.com, govenor.ok.gov;
-------
2021-11-16 ... Weltklimagipfel - Kohleausstieg schrittweise, +1,5 Grad-Ziel statuiert, aber fragil. Die Ergebnisse des am vergangenen Wochenende zu Ende gegangenen UN-Klimagipfels (COP26) in Glasgow, Uk werden unterschiedlich bewertet. Währed viele Politiker der Industriestaaten die Beschlüsse als umfassend loben - darunter das Festhalten am +1,5-Grad-Ziel der Erwärmung, dem Abschluss des seit 2015 (in Paris) verabredeten Regewerks, das allen Beteiligten konkrete Regeln zur Erhebung, Berechnung und Berichswesens ihrer Fortschritte an die Hand gibt, einen erstmals beschlossenen Kohleausstieg, das Anziehen des Tempos von Maßnahmen zur Klimarettung zumindest für die Zukunft als Ankündigung - kritisieren Umweltverbände und andere die Verwässserung des Kohlausstiegs u.a. durch China (30 Prozent der weltweiten CO2-Emissionen, 60 Prozent der Stromerzeugung aus Kohle) und Indien am Ende der Konferenz, der nun weniger ambitioniert, weniger zügig und nur schrittweise erfolgen soll. Sollten die in Glasgow gefassten Beschlüsse umgesetzt werden, wird das +1,5-Grad-Ziel verfehlt, sondern lediglich eine Begrenzung der Erderwärmung zwischen +1,8 bis +2,4 Grad (bis 2100) erreicht werden können - mit weltweiten, katastrophalen Folgen, so die Kritiker. Allerdings - zum Vergleich - war vor Paris, damit vor 6 Jahren noch gar nichts beschlossen worden. Auch die finanzielle Unterstützung ärmerer Staaten durch die reicheren zum Kampf gegen die Klimaerwärmung bleibt prekär. Das Fazit des Präsidenten des Klimagipfels, Alok Sharma gegenüber der Presse fiel dementsprechend etwas verhalten aus, extern, ukcop36.org, Pressemitteilung, Englisch: Alok Sharma addresses media as COP26 concludes

Zur Abschlusserklärung, PDF, Englisch, extern: Abschlusserklärung COP26

Alle Beschlüsse (AUVs), Englisch, unffccc.int: Outcomes of the Glasgow Climate Change Conference

Bundesumweltministerium zu den Ergebnissen und Verlauf: 26. Weltklimakonferenz - Fossiles Zeitalter geht zu Ende
Quellen: ukcop36.org, unffccc.int, bmu.de;
-------
2021-11-11 ... +++ Kurzmeldungen +++4. Corona-Welle und +50.196 Infektionsfälle innerhalb von 24 Stunden +++. Einen neuen Spitzenwert meldete heute das RKI mit +50.196 Covid-19-Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden und + 235 neuen Todesfällen - darunter +71 in Bayern, +50 in Sachsen, +22 in NRW, + 19 in Hessen, +18 in Thüringen und +16 in Baden-Württemberg, alle anderen 10 Bundesländer und Stadtstaaten einstellig (insgesamt +39 Todesfälle) - im selben Zeitraum. Die bundesweite 7-Tage-Inzidenz beträgt durschnittlich 249,1.

Von dramatisch steigenden Neuinfektionen besonders betroffen ist neben anderen auch das Bundesland Bayern, das ab heute den Katastrophenfall verhängte und weitestgehend die 2G-Regel (geimpft oder genesen) einführt, zum Teil mit einen zusätzlichen Test u.a. in Diskotheken, außerdem gilt in den Schulen wieder die Maskenpflicht. Die 2G-Regel gilt seit einigen Tagen u.a. auch in Österreich und in Sachsen. Außerdem führt Berlin die 2G-Regel wegen steigender Infektionszahlen ab Montag, 15. November u.a. bei Veranstaltungen und in der Gastronomie ein , die erst einmal bis zum 28. November gelten soll.

Die AfD-Fraktionsvorsitzende Weidel hat sich von ihrem Sprecher bestätigt nach grippeännlichen Symptomen und einem positiven Corona-Test heute in Quarantäne begeben. Im Oktober hatte sich bereits ihr Co-Vorsitzender Chrupalla infiziert. Der Chef der Freien Wähler in Bayern Aiwanger hat sich entgegen früherer Pläne nun doch erstmals impfen lassen und nannte als Grund die Überlastung der Krankenhäuser in Bayern. Am kommenden Donnerstag, 18. November soll seit langem wieder ein Bund-Länder-Corona-Gipfel stattfinden, um die aktuell immer dramatischer werdende Pandemie-Lage und mögliche Maßnahmen zu erörtern.

Die Europäische Arzneimittelbhörde (EMA) hat heute zwei Corona-Medikamente mit monklonalen Antikörpern zugelassen. Es handelt sich um "Ronapreve" (casirivimab/imdevimab) des Herstellers Roche und "Regikirona" (regdanvimab) des ungarischen Herstellers Celltrion Healthcare, beide zur Behandlung von Erwachsenen ab 12 Jahren aufwärts, die keinen zusätzichen Sauerstoff benötigen, aber ein erhöhtes Risiko für einen schweren Verlauf haben. Die Empfehlung der EMA wird nun an die Europäische Kommission zur abschließenden Beurteilung und Zulassung weitergeleitet. +++
Quellen: rki.de, bayern.de, lgl.bayern.de, sachsen.de, berlin.de, twitter.com, ema.europa.eu;
-------

2021-11-10 ... Fast 40.000 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden. Einen neuen Höchsstand von +39.676 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden registrierte bei Meldungen bis heute das Robert Koch-Institut (RKI). Die Todesfälle innerhalb eines Tages in Deutschland belaufen sich mit selben Stand auf 236, die 7-Tage-Inzidenz kletterte auf aktuell 232,1, Spitzenreiter ist der Landkreis Rottal-Inn mit 1104,3 gefolgt von den Landkreisen Traunstein mit 948,8 und Dingolfing-Landau mit 894,7. Unter den Bundesländern haben mit Abstand Sachsen und Sachsen-Anhalt mit jeweils deutlich über 400 die höchsten Inzidenzen. Am anderen Ende der Skala beträgt die 7-Tage-Inzidenz im Landkreis Ludwigslust-Parchim seit Längerem immer noch 0,0, gefolgt von den Landkreisen Aurich mit 40,0 und dem Heidekreis mit 42,6.

DGB lehnt eine Auskunftspflicht von Arbeitnehmern über ihren Impfstatus weiter ab. Zum Gesetzentwurf der Ampelkoalition zu einem fortgesetzten Infektionsschutz (nach Auslaufen der aktuellen Regeln der sogenannten "epidemischen Lage von nationaler Tragweite") fordert der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB), von der künftigen Bundesregierung einen bestmöglichen Schutz der Beschäftigten vor Infektionen am Arbeitsplatz ein, wie DGB-Chef Hoffmann äußerte, die laut eigenen Aussagen auch mit 3G-Regeln u.a. Maßnahmen durchzusetzen seien, die allein vom Arbeitgeber zu finanzieren sind. Gleichzeitig lehnt der DGB weiterhin eine Auskunftspflicht der Beschäftigten über den eigenen Impfstatus gegenüber dem Arbeitgeber ab, weil Zitat aus der DGB-Pressmitteilung vom 09.11.2021, "nicht unverhältnismäßig in die Grundrechte der Beschäftigten eingegriffen" werden dürfe und folgert daraus, Zitat, "Der DGB lehnt deshalb eine Auskunfspflicht von Beschäftigten über den eigenen Corona-Impfstatus ab."

Wirtschaftswetter-Kommentar: Wenn selbst eine Pandemie kein hinreichend belegter Grund sein soll, um einen schlichten Impfstatus zu eben jenem Erreger, der die Pandemie verursacht hat und erfolgreich am Laufen hält, abfragen zu dürfen, lautet die Frage, wie zielführend irgendein Infektionsschutzgesetz überhaupt noch sein soll und ob vorhandene nicht lieber gleich ganz abgeschafft werden sollten, weil immer mehr Partikularinteressen bei deren Gestaltung angeblich so wichtig sind, dass es im Endergebnis für niemanden mehr funkioniert und null Schutz für alle dabei herauskommt.
Das Ganze erinnert sehr an die laufenden Klima-Schutz-Verhandlungen und die immer noch nicht überall vorhandene Erkenntnis, dass unabhängig davon, wie hier wie dort ein Ergebnis auch aussehen wird, sowohl beim Erd-Klima als auch in sämtlichen Pandemien gilt immer: Am Ende erwischt es in jedem Fall jede/n. Die Frage ist lediglich noch wie.
Besonders ein Satz aus o.g. Pressemitteilung der DGB-Geschäftsführung, Zitat: "Die Arbeitgeber müssen in Betrieben unabhängig vom Impfstatus die notwendigen Maßnahmen ergreifen, um einen wirksamen Schutz der Beschäftigten sicherzustellen", gibt Aufschluss darüber, welche Quadratur des Kreises beim Arbeitsschutz mit der Forderung nach einem anonymen Impfstatus festgeschrieben werden soll, da selbst die geringste Fürsorge durch die Beschäftigten - in Form einer einfachen Auskunft über den eigenen Impfschutz - zum Schutz für sich selbst und für ganze Belegschaften, darunter Kolleginnen und Kollegen, Bestands-, Neu- und (anonyme) Lauf-Kundschaft und die Zulieferer, und damit für Millionen Menschen, in deren engsten familiären Umfeldern sich u.a. Schwangere, Ältere, gesundheitlich Vorbelastete und kleine Kinder befinden, als angeblich kategorisch unzumutbar gelten soll. Übersetzt auf die Klimaerwärmung hieße dies in etwa: "Die Regierungen müssen in ihren Staaten unabhängig vom Status klimaschädlicher Emissionen die notwendigen Maßnahmen ergreifen, um einen wirksamen Klimaschutz sicherzustellen."
Quellen: rki.de, dgb.de;
-------
2021-11-09 ... Migrationsdruck und drohende humanitäre Notlage an polnischer Ost-Grenze. An der Grenze von Belarus zu Polen, aber auch zu Litauen und Lettland steigt der Migrationsdruck. Bereits vor Wochen hatten polnische Frauenverbände an der Grenze für den Zugang humanitärer Hilfe demonstriert, dem sich inzwischen mehrere Organisationen angschlossen haben, die den Zugang zu den im Waldgebiet auf der belarussischen Seite Lagernden fordern, die dort fortlaufend u.a. aus Afghanistan, Irak und Syrien eintreffen. Viele der an der Grenze Gestrandeten befinden sich bereits in einem kritschen bis zu akut gesundheitsgefährdem Zustand, darunter Familien mit minderjährigen Kindern. Dazu tragen u.a. schlechte Ausrüstung, Erschöpfung und akutell sinkende Temperaturen bei, der Wintereinbruch steht kurz bevor. Die polnische Regierung versucht die Grenze durch Soldaten zu sichern. Polen und die EU werfen der belarussischen Regierung vor, den Transit von Migranten seit Juni 2021 in Richtung EU-Außengrenzen gezielt zu organisieren. Bundesinnenminister Seehofer forderte die EU auf, Polen bei der Bewältung der Krise zu unterstützen.
Kommentar: Polen, Litauen, Lettland, die EU, Hilfsorganisationen und NGOs sollten in einem ersten Schritt von der belarussischen Regierung gemeinsam und deutlich die Abwendung einer bevorstehenden, humanitären Katastrophe an der Grenze vor dem nahenden Einbruch des Winters einfordern, wofür als erste Maßnahme der freie Zugang von Hilfsorganisationen zu den Flüchtenden, inklusive Hilf-Korridoren zum Durchlass von Hilfslieferungen und Aufbau einer Notfallinfrastruktur auf der belrussischen Seite unbedingt notwendig sind, um eine akut bevorstehende Katastrophe im Winter 2021/22 abzuwenden und Menschenleben zu retten.
Quellen: bmi.bund.de, uno-fluechtlingshilfe.de, unhcr.org, consilium.europa.eu;
-------
2021-11-05 ... Merck und Pfizer ermöglichen Behandlung bei Corona-Infektionen. Grobritannien hat am Donnerstag, 04.11., die Zulassung für das von Merck entwickelte anti-virale Medikament "Molnupiarvir" zur Behandlung von Covid-19-Infizierten ab 18 Jahren bei vorhersehbarem schweren Verlauf erteilt. Nur einen Tag später, am heutigen Freitag, 05.11., beantragte Pfizer in den USA für "Paxlovid" die Notfallzulassung. Beide Mittel sollen Hospitalisierungen und tödliche Verläufe bei erfolgter Infektion zu einem großen Teil verhindern können.

Wirtschaftswetter-Kommentar: Ein Medikament wurde dringend erwartet. Sollte sich die angekündigten Wirkungen (50 Prozent bei Merck, 89 Prozent bei Pfizer) einstellen, wäre es ein zweiter Game-Changer - nach der Impfung - um die weiter mutierenden Covid-19-Viren möglicherweise in Schach zu halten, Todesfälle zu vermeiden und die auf Anschlag arbeitenden Gesundheitssysteme zunächst einmal zu entlasten, wenn sogar eine Hospitalisierung vermieden werden kann. Das größte Problem auch hier, ähnlich wie bei den Impfstoffen, dürfte wieder die viel zu langsame, weltweite Verteilung werden, die notwendig ist, damit steigende Infektionenzahlen und damit einhergehende Mutationen besser eingedämmt werden können, die sich im Fall vom Coronavirus SARS-CoV-2, so weiß man aus Erfahrung, global in Windeseile ausbreiten. Genauso schnell müssten wirksame Impfstoffe und Medikamente weltweit verteilt werden.

2021-11-03/05 ... Mit voller Wucht in die 4. Welle. Update 5. November: Das RKI meldete mit Stand von heute +37.120 Covid-19-Fälle und +154 Todesfälle innerhalb von 24 Stunden sowie eine bundesweite 7-Tage-Inzidenz von durchschnittlich 169,9. Die höchsten Inzidenzen haben Thüringen (386,9), Sachsen (385,7), Bayern (256,8) und Baden-Württemberg (193,1), die niedrigsten Schleswig-Holstein (73,0), Bremen (83,1), das Saarland (91,6) und Niedersachsen (94,8).

3. November: In Deutschland liegt laut dem Robert Koch Institut mit Stand vom 3. November 2021 die durchschnittliche, bundesweite Tagesinzidenz bei 146,6 (Infektionsfälle pro 100.000 Einwohner), mit großen regionalen Unterterschieden, u.a. zwischen Thüringen mit einer Inzidenz von 338,2 und dem Saarland mit 69, womit alle Bundesländer deutlich über einer Inzidenz von 50 liegen - und nur noch 19 Kreise darunter. Die höchste 7-Tage Inzidenz meldete der Landkreis Miesbach mit 682,8.

Gemeldet wurden dem RKI bis heute insgesamt +20.398 Infektionsfälle innerhalb von 24 Stunden, zusätzlich +198 Todesfälle (von 96.027 Todesfällen insgesamt seit Beginn der Pandemie). Bis gestern, 2. November, wurden 2.136 Covid-19-Fälle in Intensivstationen, damit +78 mehr als am Vortag (01.11.) behandelt, die Belegungsquote beträgt 9,8 Prozent. Mit der Verabreichung von rund 112 Millionen Impfdosen seit dem 26. Dezember 2020, sind 69,5 Prozent der Bevölkerung in Deutschland einmal und 66,8 Prozent vollständig geimpft.

Die vierte Welle, von der einige noch im Frühling und Sommer hofften, sie träfe womöglich nicht oder nur abgeschwächt ein, weil die Impfquote noch steigen würde ist nun da. In den Krankenhäusern werden inzwischen die ersten, planbaren Operationen wieder verschoben, die noch mit dem Abarbeiten von vorher verschobenen OPs beschäftigt sind, die Intensivstationen füllen sich mit Ungeimpften, immer mehr Jüngere darunter, aber mittlerweiles auch wieder mit Älteren und gesundheitlich Vorbelasteten, die Impf-Durchbrüche erleben, weil sie trotz Impfung erkranken und eine Booster-Impfung benötigten.

Fraglich wird zudem sein, welche Wirkung diese Gemengelage auf die Schulen und Kitas mittel- und langfristig haben wird, von denen einige gerade erst ein paar wenige Wochen Präsenzunterricht bewerkstelligen konnten und einige Bundesländer dort die Maskenpflicht zum Teil abgeschafft hatten.
Gesundheitsminister Spahn, der kürzlich noch die "Nationale Epidemische Notlage" mit Ablauf des 25. Novembers 2021 beenden wollte und von den Bundesländern Gegenwind erntete, die dafür eine Rechtsgrundlage einfordern, betitelte die akutelle Situation im Pandemie-Geschehen wortwörtlich als "mit voller Wucht".
RKI-Chef Wieler forderte in der Pressekonferenz die Fortsetzung der von Bund und Ländern beschlossenen Maßnahmen, insbesondere das Einhalten der Maskenpflicht und eine strikte Kontrolle von 2G- und 3G-Regelungen in öffentlich zugänglichen Räumen und bei Veranstaltungen. Wieler warnte die Öffentlichkeit außerdem eindringlich davor, sich aktuell "nicht in falscher Sicherheit zu wiegen".

Die ersten Bundesländern kündigten an, ihre Pandemie-Maßnahmen wieder zu verschärfen. SPD-Gesundheitspolitiker Lauterbach forderte gegenüber der Presse das Wiederöffnen von Impfzentren, weil die Hausarztpraxen überfordert werden, wenn sie jetzt auf einmal bis Jahresende gleich mehrere Millionen gefährdete Ältere mit Booster-Impfungen versorgen sollen (mit denen u.a. Israel die jüngste Welle in den Griff bekam).

Weitere Kritiker forderten inzwischen von bisher ungeimpften Erwachsenen mehr Solidarität mit der nächsten Generation ein, damit die Schulen und Kitas nicht schon wieder wegen Infektionsfällen reihenweise geschlossen werden müssen, mit allen negativen Folgen, zu denen die vergangenen zwei Jahre bereits geführt hatten. Zusätzlich besteht weitestgehende Unklarheit darüber, wie sich die Lage mit den jüngst, u.a. in Großbritannien, in Erscheinung getretenen neuen Delta-Varianten im Winter entwickeln wird. In den USA wurde der Impfstoff von BioNTech/Pfizer aktuell auch für 5- bis 12-Jährige zugelassen, den die US-Gesundheitbhörde CDC seit gestern zur Verimpfung empfiehlt und nun überall im Land eingesetzt wird.
Quellen: rki.de, experience.arcgis.com, cdc.gov, merckgroup.com, pfizer.com;
-------
2021-11-01 ... Einzelhandelsumsatz September 2021. Wie das Statistische Bundesamt heute mitteilte, ist der Umsatz im deutschen Einzelhandel im September 2021 nach bisher vorliegenden (vorläufigen) Zahlen gegenüber dem Vormonat August 2021 real (kalender- und saisonbereinigt) um -2,5 Prozent niedriger ausgefallen, und um real -0,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr, September 2020. Gegenüber dem Vorkrisenmonat Februar 2020 kletterte der Einzelhandelsumsatz aber um +3,7 Prozent. Insbesondere gab der Umsatz mit Nicht-Lebensmitteln im September 2021 gegenüber August 2021 mit real -5,1 Prozent deutlich nach, darunter Textilien, Bekleidung, Schuhe, Lederwaren mit -9,6 Prozent (-7,8 unter Vorkrisenniveau). Der Umsatz bei Einrichtung, Haushaltsgeräte und Baubedarf sank im September gegenüber August 2021 um -6,1, fiel aber um +4,5 Prozent höher aus als im Vorkrisenmonat Februar 2020. Selbst der Internet-und Versandhandel erlebte ein reales Umsatzminus von -2,0 Prozent im Vergleich zum Vormonat August, nahm allerdings mit +27,2 Prozent gegenüber Februar 2020 weiterhin den Spitzenplatz ein, auch beim Umsatzwachstum seit Beginn der Coronapandemie.

... Staatschefs bleiben COP26 fern. Neben Chinas Staatschef Xi Jinping (68), werden auch die Staatschefs von Russland Wladimir Putin (69) und aus der Türkei, Recep Tayip Erdogan, (67) am seit Sonntag (31.10.) laufenden, globalen Klimagipfel COP26 der 197 geladenen Nationen in Glasgow, Schottland nicht persönlich teilnehmen. China, vor den USA und Indien größter Emittent der Welt, will eine schriftliche Mitteilung senden, die auf der Gipfel-Webseite veröffentlicht wird, ebenso Russland, die beide beim G20-Gipfel noch per Video-Schalte aus Distanz teilnahmen. Die Türkei, am G20-Treffen in Rom noch anwesend, sagte nun ebenfalls ab und soll u.a. mangelnde Sicherheitvorkehrungen am Tagungsort als einen der Gründe genannt haben. Ob ohne eine persönliche Teilnahme der drei Global Player im existenziellen Kampf um die Reduzierung der Erderwärmung auf +1,5 Grad erreicht werden kann, erscheint vielen Beobachtern fraglich. Das vorangegangene G20-Treffen der für 80 Prozent der Emissionen verantwortlichen Industriestaaten verlief aus Mangel an einer Einigung auf konkrete Verpflichtungen zum Klimaschutz bereits weitestgehend ergebnislos, es blieb bei Absichtserklärungen zum 1,5-Grad-Ziel.

... EuGH-Urteil und Zwangsgeld für Polen. Am vergangenen Mittwoch, 27. Oktober 2021, hatte der Europäische Gerichtshof (EuGH) das EU-Mitglied Polen im andauernden Disput um die Unabhängigkeit und Unparteilichkeit der Justiz nach dessen Justizreformen zu einem Zwangsgeld von einer Million Euro täglich verpflichtet. U.a. hatte die polnische Regierung eine Disziplinarkammer zur Maßregelung von Richtern eingeführt und die Praxis trotz EuGH-Urteil, diese Disziplinarkammer zu stoppen, weiter verfolgt. Im September war gegen Polen bereits ein Zwangsgeld wegen des, trotzs gegenteiliger Anorndung forgesetzten Braunkohle-Abbaus an den Grenzen zu Deutschland und Tschechien zu einer Geldbuße verurteilt worden, Tschechien hatte gegen den Abbau geklagt. Auch diese wurde bisher ignoriert. Polen, dessen eigenes Verfassungsgerichts am 7. Oktober 2021 in einem Urteil faktisch in der Umkehrung die Unvereinbarkeit der polnischen Verfassung mit EU-Recht bezüglich einzelner EU-Vertragsinhalte zur polnischen Gerichtsbarkeit feststellte, reagiert laut eigenen Aussagen von Polens Justizminister Zioboro in der vergangenen Woche gegenüber der Presse bisher auch in diesem Fall ablehnend. Die EU-Kommission hat die Möglichkeit, bei weiterem Ignorieren ihrer Beschlüsse, von EuGH-Urteilen und dessen angeordneten Zwangsgeldern, Letztere mit den Auszahlungen der EU an Polen zu verrechnen.

... Bettina Gaus und Gerd Ruge gestorben. Die Journalistin und politische Korrespondentin Bettina Gaus ist am 27. Oktober nach einer kurzen, schweren Krankenheit im Alter von nur 64 Jahren verstorben, bereits am 15. Oktober verstarb der Journalist und Reporter Gerd Ruge im Alter von 93 Jahren.
Nachruf: Beide Zierden ihres Berufs analyisierten klug und geduldig das politische Geschäft, das Tages- und Weltgeschehen. Und sie praktizierten jeweils für sich über all die Jahrzehnte ihrer Arbeit hinweg eine große Gemeinsamkeit, die leider immer seltener wird, nämlich die nur oberflächlich widersprüchlich scheinende ernstgemeinte Freundlichkeit, die ihnen noch nicht einmal bei größter inhaltlicher Gegnerschaft aus dem Gesicht fallen wollte, so sehr sich manche auch bemühten. Ganz im Gegenteil, sie zollten damit Respekt für jede und jeden, die und der sich äußerte und ernsthaft auseinandersetzen wollte, liebten ihr Fach - und die Menschen. Ausgerechnet diese beiden warben durchgehend für - und sorgten sich zuletzt immer mehr um - die Streitkultur und die glasklare Analyse. Erstere kann mehr oder weniger heftig ausfallen, Letztere dem ein oder anderem mehr oder weniger auf die Füße fallen. Deshalb braucht es genau solche, wie Gaus und Ruge. die einen freundlichen Umgang in und mit der anhaltend tosenden Weltunwetterlage pflegen, damit das Publikum diese auch verdauen kann, ohne komplett die Orientierung zu verlieren. Gute Reise.
Quellen: destatis.de, ukcop26.org, gov.uk, curia.europa.eu;
-------


News Oktober 2021

News September 2021

News August 2021

News Juli 2021

News Juni 2021

Weitere Wirtschaftswetter-Nachrichten aus früheren Ausgaben finden Sie auch im Archiv unter der jeweiligen Ausgabe.

Infos zu Datenschutz + Cookies

 

Fotos, Text: ©Angelika Petrich-Hornetz, Wirtschaftswetter
2003-2021 ©Wirtschaftswetter® Online-Zeitschrift
Startseite