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News - Nachrichten - November 2021 |
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2021-11-30 ... Omikron bereits früher in den Niederlanden als in Südafrika aufgetaucht. Die neue Virus-Variante Omikron/Omicron ist weder erstmals in Botwana noch in Südafrika aufgetaucht, sondern bereits vorher in den Niederlanden. Wie das niederländische National Institute for Public Health and the Enviroment (RIVM) heute berichtetet, wurde in zwei älteren Labor-Proben vom 19. und 23. November am Donnerstag, 29.11. die Vermutung des Vorhandenenseins der Omikron-Variante bestätigt. Unklar ist noch, aus welcher Gegend die Reisenden in die Niederlande eingereist waren, die von den zuständigen, örtlichen Behörden nun kontaktiert werden.
... Verbraucherpreise im November + 5,2 Prozent, Importpreise zweistellig mit fortgesetzt steigendem Trend. Wie das Statistische Bundesamt am Montag, 29.11., meldete, ist der Verbraucherpreisindex (VPI) im November 2021 nach bisher vorliegenden Daten voraussichtlich um +5,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr 2020 gestiegen - und um -0,2 Prozent gegenüber dem Vormonat Oktober 2021 gesunken. Getrieben wurde die Entwicklung maßgeblich von den höheren Preisen bei Energie (Haushaltsenergie + Kraftstoffe), die um +22,1 Prozent im Jahrevergleich zulegten. Nahrungsmittel verteuerten sich um +4,5 Prozent, Waren insgesamt um +7,2 Prozent. Die endgültigen Ergebnisse werden am 10. Dezember veröffentlicht.
Die Bundesregierung stufte Südafrika, in dem das Virus nach Botswana ebenfalls entdeckt wurde, neben weiteren Staaten im Süden Afrikas am Samstag, 27.11., ab Mitternacht als Virus-Varianten-Gebiet mit strengeren Einreise-Regeln ein.
Die Nachrichten über das neue Covid-19-Virus zog an der Börse heute Vormittag den DAX um 3 Prozent ins Minus. Unter Druck stehen weiterhin Touristik- und Luffahrt-Werte, Gewinner waren Onlinehändler, Lieferdienste, Laborausrüster und Pharma-Werte. Laut übereinstimmenden Medienberichten gab der belgische Gesundheitsminister Vandenbroucke heute den ersten Fall innerhalb der EU mit der neuen Mutante bekannt. Es soll sich um einen Reise-Rückekehrer aus Ägypten handeln, der vor zwei Wochen (11.11.) in Belgien eintraf und vor drei Tagen (22.11.) erste Symptome zeigte. U.a. BioNTech kündigte an, die neue Mutante zu untersuchen, um ggf. notwendig werdende Anpassungen am Impfstoff vornehmen zu können. Update, 2021-11-28. Der Hersteller Moderna meldete ebenfalls, an Prüfungen und Anpassung zu arbeiten. Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) hat am Donnerstag, 25.11.2021, den Covid-19-Impfstoff von Biontech/Pfizer, "Comirnaty" für Kinder zwischen 5 und 11 Jahren freigegeben. Dabei wird ein geringere Dosis (etwa ein Drittel) verimpft, von der üblichen, die für alle Menschen ab 12 Jahren aufwärts empfohlen wird. Genauso wie bei älteren Kindern und Erwachsenen sind zwei Impfungen zum Erreichen des in der EU aktuell gültigen, vollständigen Impfstatus nötig. Das Robert Koch Institut (RKI) musste heute einmal mehr einen neuen Rekord bei den Neuinfektionen mit +76.414 innerhalb von 24 Stunden berichten. Im selben Zeitraum gab es +357 Todesfälle innerhalb eines Tages, die 7-Tage-Inzidenz kletterte im bundesweiten Durchschnitt auf 448,2, im Erzgebirgekreis auf 2006,2 (7-Tage-Fallzahlen dort: 6.659). Die Krankenhäusern bereiten sich bundesweit auf die Triage vor, weil die aufgebrauchten Kapazitäten bei fortgesetzt steigenden Neuinfektionen in Kürze nicht mehr mit Verlegungen von Intensivpatienten in andere Bundesländer aufgefangen werden können, wie Ärzte- Pflege- und Klinikverbände unisono melden.
Zahlen Partnerschaftsgewalt, Deutschland: Im Jahr 2020 wurden 359 Frauen und 101 Männer Opfer eines Tötungsdelikts und 12.449 Frauen sowie 5.570 Männer Opfer von gefährlicher Körperverletzung; Opfer von vorsätzlicher einfacher Körperverletzung wurden im selben Jahr 72.013 Frauen und 19.199 Männer; Opfer von Bedrohung, Stalking und Nötigung wurden 29.301 Frauen und 3.721 Männer, Opfer von Freiheitsberaubung wurden 1.567 Frauen und 192 Männer; Neue Bundesregierung stellt Koalitionsvertrag vor. Am Donnerstag, hat die kommende Bundesregierung aus SPD, GRÜNEN und FDP ihren Koalitionsvertrag vorgestellt, den u.a. die "Süddeutsche" als PDF veröffentlichte, extern, süddeutsche.de, PDF, 178 Seiten: "Koalitionsvertrag 2021 - 2025" Über 100.000 Corona-Todesfälle in Deutschland. Mit Stand von heute übeschritt die Zahl der Covid-19-Todesfälle in Deutschland erstmals die 100.000-Marke: Innerhalb von 24 Stunden kletterte deren Zahl um +351 auf nunmehr 100.119 Tote seit Beginn der Pandemie. Und es wird somit in den kommenden Wochen bis Weihnachten noch schneller, noch mehr an oder mit Covid-19 Verstorbene geben: +++ Corona-Pandemie - +66.884 Neuinfektionen in Deutschland +++ . In Deutschland registrierte das RKI bis heute + 66.884 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden und +335 Todesfälle inerhalb eines Tages. Die 7-Tage-Inzidenz stieg im Durchschnitt bundesweit auf 404,5. Der Anteil der von Covid-Fällen belegten Intensivbetten liegt bei 18,2 Prozent. Die Kliniken rechnen dementsprechend mit fortgesetzt steigenden Zahlen von Krankenhaus-Einweisungen und zunehmenden Verlegungen von Intensiv-Patienten über die Bundesländer-Grenzen. RKI-Chef Wiehler warnte vor einer fünften Welle, Zitat: "wenn das Verringern der Kontakte und das Impfen nicht intensiv gelingt", Zitatende +++ 3G-Regeln am Arbeitsplatz - 2G in der Arbeitsagentur +++ . Ab heute tritt das neue Infektionsschutzgesetz in Kraft und gelten die 3G-Regeln am Arbeitsplatz. Zugang zum Arbeitsplatz erhalten damit Beschäfigte, die nachweislich geimpft oder genesen sind oder einen aktuellen Corona-Test vorlegen. Es wird wieder zum Homeoffice geraten, Hygienekonzepte inklusive Kontaktreduzierung müssen aufgestellt werden. Die Regeln zur Kurzarbeit sind um drei Monate bis zum 31. März 2022 verlängert worden. Das Bundesarbeitsministerium informiert über die aktuellen Maßnahmen für Betriebe, Arbeitgeber und Beschäftigte, extern, bmas.de: Betrieblicher Infektionsschutz - FAQ. Die Arbeitsagenturen führen für persönliche Gespräche ab 25. November die 2G-Regel (geimpft o. genesen) ein. Persönliche Arbeitslosenmeldungen sind indes nach wie vor für alle am Notfallschalter möglich. An den Notfallschaltern sind bis auf Weiteres auch für alle weiterhin Kurzberatungen möglich. Wer nicht geimpft oder genesen ist, oder keine Auskunft über den Impfstatus erteilen möchte, kann sich darüberhinaus weiterhin online oder telefonisch beraten lassen, außperdem die eServices nutzen.
Am Donnerstag, 18. November, hatten sich Bund und Länder in der MPK-Konferenz auf Maßnahmen geeinigt, die mit einem Aufruf zum Impfen startete. Ein Beschluss lautete dementsprechend, die Impfangebote auszuweiten, auch für Kinder zwischen 5 und 11 Jahren, die Impfzentren u.a. Impfstellen werden bis zum 31. Mai 2022 finanziell unterstützt.
Ebenfalls am Donnerstag hat der Bundestag das "Gesetz zur Änderung des Infektionsschutzgesetzes und weiterer Gesetze" zur forgesetzten Corona-Bekämpfung beschlossen, der Bundesrat diesem heute in einer Sondersitzung zugestimmt, ohne Gegenstimme. Das Gesestzespaket gilt als neue Rechtsgrundlage für die am 25. November auslaufende "Epidemische Lage nationaler Tragweite".
2021-11-18 ... USA: Drohende Hinrichtung in Oklahoma nach fehlerhaftem Prozess. Der 2002 in einem Prozess zum Tode verurteilte Julius Darius Jones soll heute, um 4 p.m. Ortszeit/23:00 Uhr (MEZ) in Oklahoma hingerichtet werden. In dem damaligen Prozess sind laut Kritikern mehrere schwere Fehler und Versäumnisse begangen worden und die Schuld von Jones konnte damit nicht eindeutig geklärt werden, der sich durchgehend als unschuldig bezeichnet. Mehrere Versuche, den Prozess wiederaufzunehmen, um den Mord an dem Geschäftsmann Paul Scott Howell im Jahr 1999 zu klären sind allesamt gescheitert. Auch die Empfehlung des "Oklahoma Pardon and Parole Board" im September 2021, die Strafe in lebenslänglich umzuwandeln, wurde verworfen, die eine Wiederaufnahme ermöglicht hätte, weil der Angeklagte dann noch lebt. Einzig ein Eingreifen des Gouverneurs von Oklahoma, Kevin Stitt, Republikaner könnte die für heute angesetzte Hinrichtung und damit den Tod eines bis zum eindeutigen Beweis seiner Schuld mutmaßlich Unschuldigen noch verhindern - und die Wiederaufnahme eines zweiten, ordentlichen Verfahrens ermöglichen, u.a. mit bisher nicht vor Gericht vorgelegten Fakten und mit modernen Methoden, die den Strafverfolgungsbehörden in den Jahren 1999 bis 2002 noch nicht zur Verfügung standen. Update, 20:25 Uhr (MEZ), Oklahomas Governeur Stitt hat laut eigenen Angaben über Twitter und übereinstimmenden US-Medien das Todesurteil gegen Julius Darius Jones knapp drei Stunden vor dessen geplanter Hinrichtigung in lebenslänglich umgewandelt - ohne Aussicht auf Bewährung. Die Anwältin von Jones äußerte sich erleichert über die Entscheidung, mit der ein irreperabler Schaden abgewendet und das Vertrauen in das US-Rechtssystem wiederhergestellt werden konnte.
Zur Abschlusserklärung, PDF, Englisch, extern: Abschlusserklärung COP26 Alle Beschlüsse (AUVs), Englisch, unffccc.int: Outcomes of the Glasgow Climate Change Conference Bundesumweltministerium zu den Ergebnissen und Verlauf: 26. Weltklimakonferenz - Fossiles Zeitalter geht zu Ende
Von dramatisch steigenden Neuinfektionen besonders betroffen ist neben anderen auch das Bundesland Bayern, das ab heute den Katastrophenfall verhängte und weitestgehend die 2G-Regel (geimpft oder genesen) einführt, zum Teil mit einen zusätzlichen Test u.a. in Diskotheken, außerdem gilt in den Schulen wieder die Maskenpflicht. Die 2G-Regel gilt seit einigen Tagen u.a. auch in Österreich und in Sachsen. Außerdem führt Berlin die 2G-Regel wegen steigender Infektionszahlen ab Montag, 15. November u.a. bei Veranstaltungen und in der Gastronomie ein , die erst einmal bis zum 28. November gelten soll. Die AfD-Fraktionsvorsitzende Weidel hat sich von ihrem Sprecher bestätigt nach grippeännlichen Symptomen und einem positiven Corona-Test heute in Quarantäne begeben. Im Oktober hatte sich bereits ihr Co-Vorsitzender Chrupalla infiziert. Der Chef der Freien Wähler in Bayern Aiwanger hat sich entgegen früherer Pläne nun doch erstmals impfen lassen und nannte als Grund die Überlastung der Krankenhäuser in Bayern. Am kommenden Donnerstag, 18. November soll seit langem wieder ein Bund-Länder-Corona-Gipfel stattfinden, um die aktuell immer dramatischer werdende Pandemie-Lage und mögliche Maßnahmen zu erörtern. Die Europäische Arzneimittelbhörde (EMA) hat heute zwei Corona-Medikamente mit monklonalen Antikörpern zugelassen. Es handelt sich um "Ronapreve" (casirivimab/imdevimab) des Herstellers Roche und "Regikirona" (regdanvimab) des ungarischen Herstellers Celltrion Healthcare, beide zur Behandlung von Erwachsenen ab 12 Jahren aufwärts, die keinen zusätzichen Sauerstoff benötigen, aber ein erhöhtes Risiko für einen schweren Verlauf haben. Die Empfehlung der EMA wird nun an die Europäische Kommission zur abschließenden Beurteilung und Zulassung weitergeleitet. +++
2021-11-10 ... Fast 40.000 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden. Einen neuen Höchsstand von +39.676 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden registrierte bei Meldungen bis heute das Robert Koch-Institut (RKI). Die Todesfälle innerhalb eines Tages in Deutschland belaufen sich mit selben Stand auf 236, die 7-Tage-Inzidenz kletterte auf aktuell 232,1, Spitzenreiter ist der Landkreis Rottal-Inn mit 1104,3 gefolgt von den Landkreisen Traunstein mit 948,8 und Dingolfing-Landau mit 894,7. Unter den Bundesländern haben mit Abstand Sachsen und Sachsen-Anhalt mit jeweils deutlich über 400 die höchsten Inzidenzen. Am anderen Ende der Skala beträgt die 7-Tage-Inzidenz im Landkreis Ludwigslust-Parchim seit Längerem immer noch 0,0, gefolgt von den Landkreisen Aurich mit 40,0 und dem Heidekreis mit 42,6. DGB lehnt eine Auskunftspflicht von Arbeitnehmern über ihren Impfstatus weiter ab. Zum Gesetzentwurf der Ampelkoalition zu einem fortgesetzten Infektionsschutz (nach Auslaufen der aktuellen Regeln der sogenannten "epidemischen Lage von nationaler Tragweite") fordert der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB), von der künftigen Bundesregierung einen bestmöglichen Schutz der Beschäftigten vor Infektionen am Arbeitsplatz ein, wie DGB-Chef Hoffmann äußerte, die laut eigenen Aussagen auch mit 3G-Regeln u.a. Maßnahmen durchzusetzen seien, die allein vom Arbeitgeber zu finanzieren sind. Gleichzeitig lehnt der DGB weiterhin eine Auskunftspflicht der Beschäftigten über den eigenen Impfstatus gegenüber dem Arbeitgeber ab, weil Zitat aus der DGB-Pressmitteilung vom 09.11.2021, "nicht unverhältnismäßig in die Grundrechte der Beschäftigten eingegriffen" werden dürfe und folgert daraus, Zitat, "Der DGB lehnt deshalb eine Auskunfspflicht von Beschäftigten über den eigenen Corona-Impfstatus ab." Wirtschaftswetter-Kommentar: Wenn selbst eine Pandemie kein hinreichend belegter Grund sein soll, um einen schlichten Impfstatus zu eben jenem Erreger, der die Pandemie verursacht hat und erfolgreich am Laufen hält, abfragen zu dürfen, lautet die Frage, wie zielführend irgendein Infektionsschutzgesetz überhaupt noch sein soll und ob vorhandene nicht lieber gleich ganz abgeschafft werden sollten, weil immer mehr Partikularinteressen bei deren Gestaltung angeblich so wichtig sind, dass es im Endergebnis für niemanden mehr funkioniert und null Schutz für alle dabei herauskommt.
Wirtschaftswetter-Kommentar: Ein Medikament wurde dringend erwartet. Sollte sich die angekündigten Wirkungen (50 Prozent bei Merck, 89 Prozent bei Pfizer) einstellen, wäre es ein zweiter Game-Changer - nach der Impfung - um die weiter mutierenden Covid-19-Viren möglicherweise in Schach zu halten, Todesfälle zu vermeiden und die auf Anschlag arbeitenden Gesundheitssysteme zunächst einmal zu entlasten, wenn sogar eine Hospitalisierung vermieden werden kann. Das größte Problem auch hier, ähnlich wie bei den Impfstoffen, dürfte wieder die viel zu langsame, weltweite Verteilung werden, die notwendig ist, damit steigende Infektionenzahlen und damit einhergehende Mutationen besser eingedämmt werden können, die sich im Fall vom Coronavirus SARS-CoV-2, so weiß man aus Erfahrung, global in Windeseile ausbreiten. Genauso schnell müssten wirksame Impfstoffe und Medikamente weltweit verteilt werden. 2021-11-03/05 ... Mit voller Wucht in die 4. Welle. Update 5. November: Das RKI meldete mit Stand von heute +37.120 Covid-19-Fälle und +154 Todesfälle innerhalb von 24 Stunden sowie eine bundesweite 7-Tage-Inzidenz von durchschnittlich 169,9. Die höchsten Inzidenzen haben Thüringen (386,9), Sachsen (385,7), Bayern (256,8) und Baden-Württemberg (193,1), die niedrigsten Schleswig-Holstein (73,0), Bremen (83,1), das Saarland (91,6) und Niedersachsen (94,8). 3. November: In Deutschland liegt laut dem Robert Koch Institut mit Stand vom 3. November 2021 die durchschnittliche, bundesweite Tagesinzidenz bei 146,6 (Infektionsfälle pro 100.000 Einwohner), mit großen regionalen Unterterschieden, u.a. zwischen Thüringen mit einer Inzidenz von 338,2 und dem Saarland mit 69, womit alle Bundesländer deutlich über einer Inzidenz von 50 liegen - und nur noch 19 Kreise darunter. Die höchste 7-Tage Inzidenz meldete der Landkreis Miesbach mit 682,8. Gemeldet wurden dem RKI bis heute insgesamt +20.398 Infektionsfälle innerhalb von 24 Stunden, zusätzlich +198 Todesfälle (von 96.027 Todesfällen insgesamt seit Beginn der Pandemie). Bis gestern, 2. November, wurden 2.136 Covid-19-Fälle in Intensivstationen, damit +78 mehr als am Vortag (01.11.) behandelt, die Belegungsquote beträgt 9,8 Prozent. Mit der Verabreichung von rund 112 Millionen Impfdosen seit dem 26. Dezember 2020, sind 69,5 Prozent der Bevölkerung in Deutschland einmal und 66,8 Prozent vollständig geimpft. Die vierte Welle, von der einige noch im Frühling und Sommer hofften, sie träfe womöglich nicht oder nur abgeschwächt ein, weil die Impfquote noch steigen würde ist nun da. In den Krankenhäusern werden inzwischen die ersten, planbaren Operationen wieder verschoben, die noch mit dem Abarbeiten von vorher verschobenen OPs beschäftigt sind, die Intensivstationen füllen sich mit Ungeimpften, immer mehr Jüngere darunter, aber mittlerweiles auch wieder mit Älteren und gesundheitlich Vorbelasteten, die Impf-Durchbrüche erleben, weil sie trotz Impfung erkranken und eine Booster-Impfung benötigten. Fraglich wird zudem sein, welche Wirkung diese Gemengelage auf die Schulen und Kitas mittel- und langfristig haben wird, von denen einige gerade erst ein paar wenige Wochen Präsenzunterricht bewerkstelligen konnten und einige Bundesländer dort die Maskenpflicht zum Teil abgeschafft hatten.
Die ersten Bundesländern kündigten an, ihre Pandemie-Maßnahmen wieder zu verschärfen. SPD-Gesundheitspolitiker Lauterbach forderte gegenüber der Presse das Wiederöffnen von Impfzentren, weil die Hausarztpraxen überfordert werden, wenn sie jetzt auf einmal bis Jahresende gleich mehrere Millionen gefährdete Ältere mit Booster-Impfungen versorgen sollen (mit denen u.a. Israel die jüngste Welle in den Griff bekam). Weitere Kritiker forderten inzwischen von bisher ungeimpften Erwachsenen mehr Solidarität mit der nächsten Generation ein, damit die Schulen und Kitas nicht schon wieder wegen Infektionsfällen reihenweise geschlossen werden müssen, mit allen negativen Folgen, zu denen die vergangenen zwei Jahre bereits geführt hatten. Zusätzlich besteht weitestgehende Unklarheit darüber, wie sich die Lage mit den jüngst, u.a. in Großbritannien, in Erscheinung getretenen neuen Delta-Varianten im Winter entwickeln wird. In den USA wurde der Impfstoff von BioNTech/Pfizer aktuell auch für 5- bis 12-Jährige zugelassen, den die US-Gesundheitbhörde CDC seit gestern zur Verimpfung empfiehlt und nun überall im Land eingesetzt wird.
... Staatschefs bleiben COP26 fern. Neben Chinas Staatschef Xi Jinping (68), werden auch die Staatschefs von Russland Wladimir Putin (69) und aus der Türkei, Recep Tayip Erdogan, (67) am seit Sonntag (31.10.) laufenden, globalen Klimagipfel COP26 der 197 geladenen Nationen in Glasgow, Schottland nicht persönlich teilnehmen. China, vor den USA und Indien größter Emittent der Welt, will eine schriftliche Mitteilung senden, die auf der Gipfel-Webseite veröffentlicht wird, ebenso Russland, die beide beim G20-Gipfel noch per Video-Schalte aus Distanz teilnahmen. Die Türkei, am G20-Treffen in Rom noch anwesend, sagte nun ebenfalls ab und soll u.a. mangelnde Sicherheitvorkehrungen am Tagungsort als einen der Gründe genannt haben. Ob ohne eine persönliche Teilnahme der drei Global Player im existenziellen Kampf um die Reduzierung der Erderwärmung auf +1,5 Grad erreicht werden kann, erscheint vielen Beobachtern fraglich. Das vorangegangene G20-Treffen der für 80 Prozent der Emissionen verantwortlichen Industriestaaten verlief aus Mangel an einer Einigung auf konkrete Verpflichtungen zum Klimaschutz bereits weitestgehend ergebnislos, es blieb bei Absichtserklärungen zum 1,5-Grad-Ziel. ... EuGH-Urteil und Zwangsgeld für Polen. Am vergangenen Mittwoch, 27. Oktober 2021, hatte der Europäische Gerichtshof (EuGH) das EU-Mitglied Polen im andauernden Disput um die Unabhängigkeit und Unparteilichkeit der Justiz nach dessen Justizreformen zu einem Zwangsgeld von einer Million Euro täglich verpflichtet. U.a. hatte die polnische Regierung eine Disziplinarkammer zur Maßregelung von Richtern eingeführt und die Praxis trotz EuGH-Urteil, diese Disziplinarkammer zu stoppen, weiter verfolgt. Im September war gegen Polen bereits ein Zwangsgeld wegen des, trotzs gegenteiliger Anorndung forgesetzten Braunkohle-Abbaus an den Grenzen zu Deutschland und Tschechien zu einer Geldbuße verurteilt worden, Tschechien hatte gegen den Abbau geklagt. Auch diese wurde bisher ignoriert. Polen, dessen eigenes Verfassungsgerichts am 7. Oktober 2021 in einem Urteil faktisch in der Umkehrung die Unvereinbarkeit der polnischen Verfassung mit EU-Recht bezüglich einzelner EU-Vertragsinhalte zur polnischen Gerichtsbarkeit feststellte, reagiert laut eigenen Aussagen von Polens Justizminister Zioboro in der vergangenen Woche gegenüber der Presse bisher auch in diesem Fall ablehnend. Die EU-Kommission hat die Möglichkeit, bei weiterem Ignorieren ihrer Beschlüsse, von EuGH-Urteilen und dessen angeordneten Zwangsgeldern, Letztere mit den Auszahlungen der EU an Polen zu verrechnen. ... Bettina Gaus und Gerd Ruge gestorben. Die Journalistin und politische Korrespondentin Bettina Gaus ist am 27. Oktober nach einer kurzen, schweren Krankenheit im Alter von nur 64 Jahren verstorben, bereits am 15. Oktober verstarb der Journalist und Reporter Gerd Ruge im Alter von 93 Jahren.
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