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Liebe Leserinnen und Leser, ein herzliches Willkommen in den Nachrichten im Februar 2006. Die Nachrichten aus dem Vormonaten und Vorjahren finden Sie ganz unten im Archiv. News - Nachrichten - Februar 2006 |
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2006-02-24 ... ... South Dakota stellt Abtreibung unter Strafe. Das Parlament des US-Bundesstaates South Dakota hat am Freitag nahezu alle Arten von Abtreibung unter Strafe gestellt, selbst nach Vergewaltigung und Inzest und bei Gefährdung der Gesundheit. Die Sprecherin eines Netzwerks gegen Gewalt in Familien sagte, der Vergewaltiger habe in Folge der Gesetzeslage die gleichen Rechte für das Kind wie sein Opfer. Nur wenn eine Schwangere in akuter Lebensgefahr sei, soll Abtreibung weiterhin straffrei bleiben, ansonsten drohen bis zu fünf Jahre Haft. Das Gesetz soll nächste Woche von Gouveneur Mike Rounds unterzeichnet werden, der bereits signalisierte, dies zu tun und als Abtreibungsgegner gilt, und am 1. Juli 2006 in Kraft treten. Das Gesetz stellt sich gegen die Entscheidung des Supreme Court, dem Obersten Gerichtshof der Vereinigten Staaten, der 1973 die Abtreibung legalisierte. Wahrscheinlich im Herbst 2006 soll es vor dem Obersten Gericht eine Anhörung zum Thema Spät-Abtreibung geben. Nach amerikanischen Presseberichten sollen in weiteren Bundesstaaten ähnliche Gesetzesvorlagen in Arbeit sein, darunter Missouri, Indiana, Kentucky, Oklahoma, West Virginia, Georgia und Tennessee.
... Übergewicht und geringe Körpergröße. Wie die Gesellschaft für Ernährung und Diätetik e.V. am Donnerstag mitteilte, beeinflussen laut einer neuen Studie Geschmacksverstärker die Appetitregulation des Sättigungszentrums im Gehirn. Die Studie von Professor Michael Heramnussen an der Universität Kiel umfasste Tierversuche, in denen Glutamat in verschiedenen Dosen zugeführt wurde. Abhängig von der Dosis wurde eine gesteigerte Gefräßigkeit der Tiere festgestellt, wobei der Einfluss auf die männlichen Versuchstiere größer war als der auf weibliche. Höchste Dosen führten zur Verdreifachung der Trinkmenge und Verdoppelung der Nahrungmenge. In einem zweiten Effekt zeigte der Nachwuchs weiblicher Tiere ein nicht altersgemäßes, geringeres Körperwachstum. Der zusammenhang zwischen krankhaftem Übergewicht und geringerer Körpergröße soll könnte demnach auf dem Einfluss von Glutamat auf das Wachstumshormon (HGH) beruhen. Die Gesellschaft fordert aufgrund der Datenlage weitere empirische Untersuchungen. ... Keine EU-weiten Tempolimits. Wie die Europäische Kommission am Donnerstag mitteilte, seien keine generellen Tempolimits ausgesprochen worden. Autobahnen in den verschiedenen Mitgliedsstaaten seien viel zu unterschiedlich, und selbst innerhalb eines Landes gäbe es große Unterschiede, die einer allgemein-europäischen Regel widersprechen, teilte der Vizepräsident der Kommission, Jacues Barrot mit. ... Am besten selber stampfen. Die Stiftung Warentest untersuchte Flockpürees, die als praktisch und preiswert gelten. Die Qualität deutscher Pürees reiche indes nicht an selbsgemachtes heran, so die Tester. Als einzige Püree wurde das schweizer "Mifloc Kartoffelstock" mit der Note "sehr gut" eingedeckt. Leider gibt es das nur in der Schweiz und in Süddeutschland und es hat mit 45 Cent pro Portion seinen Preis. Selbstgemachtes Püree hingegen kosten nur fünf bis zehn Cent pro Portion. Pürees von Aldi, Kaufland und Pfanni gehörten zu den besten im Inland und erhielten die Note "Gut"- erreichten laut Stiftung den Geschmack von Selbstgemachtem. Doch der Preis beim Pürree von Aldi-Nord und Kaufland (K Classic Kartoffel Pürree) mit 0,05 Cent pro Portion war unschlagbar. "Kartoffelpürre flockenlocker" von Maggi erhielt wegen zu hoher Bleiwerte die Note mangelhaft. Der Konzern reagiert und nahm das Produkt aus dem Handel. ... Verschuldung öffentlicher Haushalte. Wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte, stiegen 2005 nach ersten vorläufigen Ergebnissen die Verbindlichkeiten der öffentlichen Haushalte um durchscnittlich 4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Darunter beim Bund und Sondervermögen, + 3,2 Prozent und Länder, + 5,7 Prozent, während die Kreditmarktschulden der Gemeinden/Gemeindverbände um 0,9 Prozent gegenüber 2004 abnahm. Die Bedeutung der kurzfristigen Kassenkredite zur Überbrückung kurzfristiger Liquiditätsengpasse steigt. Sie kletterten 2005 gegenüber dem Vorjahr um 16,2 Prozent. Endgültige Daten veröffentlicht das Statistische Bundesamt Mitte des Jahres 2006. ... Einkommen versus Preissteigerung. Wie das Statistische Bundesamt ebenfalls mitteilte, sind die Bruttodurchschnittsverdienste der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Deutschland im Jahr 2005 um 0,4 Prozent auf 26.425 Euro gestiegen. Der Verbraucherpreisindex erhöhte sich im selben Zeitraum gegenüber dem vorjahr um 2 Prozent. Die Tariflöhne stiegen nach Schätzungen des Sachverständigenrates um 1,2 Prozent. Der niedrige Verdienst der so genannten "1 Euro Jobs" dämpfte den Anstieg der gesamtwirtschaftlichen Durchschnittsverdienste spürbar. Ohne sie, läge der Zuwachs bei 0,8 Prozent gegenüber 2004. In die Ermittlung des gesamtwirtschaftlichen Durchschnittsverdienstes gingen Bruttlöhne und -gehälter, geringfüge Beschäftigte, leitende Angestellte, Vorstandmitglieder, Beamte - Entgelte, geldwerte Leistungen mit Weihnachts- und Urlaubsgeld, Zulagen und Prämien ein. ... Öffentlicher Dienst in Deutschland arbeitet nicht wenig. Würden die Arbeitszeiten im öffentlichen Dienst tarifvertraglich verlängert, wie von den Ländern derzeit gefordert, würde Deutschland mit deutlich über 40 Stunden bei den tatsächlichen Arbeitszeiten an die Spitze der EU rücken. So lautet das Ergebnis einer Untersuchung des Instituts für Arbeit und Technik (IAT) in Gelsenkirchen. Das Institut verglich Zahlen von tariflichen und tatsächlichen Arbeitszeiten der Beschäftigten in den EU-Ländern. Die durchschnittliche Arbeitszeit innerhalb der EU im öffentlichen Dienst beträgt 38 Wochenstunden. Tarifvertraglich haben nur noch Luxemburg und Österreich die 40-Stunden-Woche, im Durchschnitt alle zehn neuen EU-Länder die 39,4-Stunden-Woche. In Dänemark arbeitet der öffentliche Dienst tarflich 36 bis 37 Stunden pro Woche. Einen Tarifvertrag über mehr als 40 Stunden gibt es in keinem EU-Land mehr, so das IAT. Dank bezahlter und unbezahlter und auf Arbeitszeitkonten geparkten Überstunden seien die tatsächlichen gearbeiteten Wochenarbeitszeitstunden allerdings höher. Im Jahr 2004 arbeiteten öffentliche Verwaltungen in Deutschland überlicherweise 39,8 Stunden in der Woche, 1,3 Stunden über Tarif. Fazit der Forscher: Da im öffentlichen Dienst derzeit de facto im Schnitt rund 40 Stunden pro Woche gearbeitet wird, wären tatsächliche Arbeitszeiten von deutlich mehr als 40 Wochenstunden zu erwarten. ... Body Shop im Visier. L'Oreal SA ist eventuell an einer Übernahme der Body Shop International plc interessiert. Der Kosmetikkonzern wollte sich nicht festlegen und sprach von einer kontinuierlichen Auswertung strategischer Alternativen, die den Wert für die Aktionäre erhöhen könnte, dazu gehöre ein mögliches Angebot für Body Shop. Die Aktien beider Unternehmen legten am Donnerstag zu. +++++
... Beschlossen: Mehrwertsteuer-Erhöhung, Haushalt und Neuverschuldung. Am 1. Januar 2007 wird die Mehrwertsteuer von derzeit 16 auf 19 Prozent erhöht. Gleichzeitig mit der umstrittenen Maßnahme beschloss die Bundesregierung nach ihren ersten 100 Tagen den laufenden Haushalt, mit Gesamtausgaben in Höhe von 262 Milliarden Euro und einer Neuverschuldung von 38,3 Milliarden Euro. 2007 sollen es 22 Milliarden Euro neue Schulden werden. Zum vierten Mal in Folge verletzt Deutschland die Defizitgrenze von 3 Prozent - auch die soll 2007 eingehalten werden - und wird wahrscheinlich bei 3,3 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) in diesem Jahr stehen.
+++++ Abschiedstournee Chris Rea. Definitiv auf seine letzte Tour begibt sich Chris Rea durch Deutschland, vom 23.2. bis 26.3.2006. Der 54-jährige Sänger und Komponist, der u.a. mit "Driving Home for Christmas" und "Josephine" weltbekannt wurde, erkrankte vor ein paar Jahren schwer an Krebs. Am 4. März feiert er seinen Geburtstag. ++++++ Deutschland, ein Wintermärchen. Die deutsche Olympia-Mannschaft ist zufrieden nach der ersten Halbzeit der Winterspiele in Turin, die bisherige Ausbeute: 7 Goldmedaillen, 7 mal Silber und vier mal Bronze. Das bringt Deutschland zumindest heute aufs Treppchen vor den USA mit 7 Gold, 4 Silber und 2 Bronze. Update 27.02. Und es blieb so: Deutschland mit insgesamt 29 Medaillen auf dem Ländersiegertreppchen: 11 x Gold, 12 x Silber und 6 x Bronze. Damit lagen die deutschen Athleten vor den USA, die 25 Medaillen holten: 9 x Gold, 9 x Silber und 7 x Bronze +++++In Hamburg sind die Nächte lang ... und man feierte den Karneval lieber elegant. So äußerten sich die Initiatoren des "Maskenszaubers an der Alster" der im Stil des venezianischen Karnevals - mit fantastischen Kostümen und geheimnisvollen Masken - am Samstag und Sonntag rund um die Alsterarkaden zelebriert wurde. +++++ Venedig: Volo dell'angelo". In Venedig selbst wurde am Sonntag derweil der Karneval mit dem Flug der Engel eröffnet. Dann schwebt eine Konfettiwolke, darin eine schöne Frau, etwa 100 Meter in die Tiefe auf die Piazza. Bis zum 28. Februar heißt es mit zahlreichen Veranstaltungen: Karneval in Venedig!, übrigens im Jahr 1094 erstmals urkundlich erwähnt. +++++ Israel stellt Zahlungen ein . Nach der konstituierenden Sitzung des palästinenischen Parlaments unter der Beteiligung radikal-islamischen Hamas kündigte die israelische Regierung am Sonntag an, die Überweisung von Steuereinnahmen und Zollrückzahlungen von etwa 40 Millionen Euro im Monat an die Autonomiebehörde einzustellen. +++++ Streik im Öffentlichen Dienst: Am Montag Spitzengespräch. Nicht kompromissbereit zeigen sich die Bundesländer im Tarifkonflikt mit dem Öffentlichen Dienst. An verlängerten Arbeitszeiten führe kein Weg vorbei heißt es unisono. Der Verhandlungsführer der Länder und, Hartmut Möllring, Finanzminister aus Niedersachen schätzt die Chancen für eine Einigung 50:50. Unterdessen sprach Helmut Linsen (CDU), Amtskollege in NRW von 18 bis 30 Minuten Mehrarbeit täglich und relativierte somit die berühmt geworden "18 Minuten am Tag". Man brauche "mindestens die 40-Stunde-Woche ohne Lohnausgleich", sagter er gegenüber der "Welt". +++++ Goldener Bär. Mit dem goldenen Bären der diesjährigen Berlinale wurde der Film "Grbavica" der Regisseurin Jasmila Zbanic ausgezeichnet, der das Leiden nach dem Krieg eindringlich schildert und die systematische Vergewaltigung bosnischer Frauen durch serbische Soldaten während des Balkankrieges thematisiert. +++++ Vogelgrippe. Erstmals ist das Virus H5N1 in Deutschland auch auf dem Festland bei zwei Wildvögeln in Mecklenburg-Vorpommern festgestellt worden. Auch Frankreich bestätigte einen an der sogenannten Vogelgrippe verendeten Wildvogel und ist damit momentan das westlichste Land, das von dem Virus heimgesucht wurde. +++++ Dachdecker in Köln. Am Samstag demonstrierten in Köln rund 2.000 Dachdecker gegen die Heraufsetzung des gesetzlichen Renteneintrittsalters mit 67. Kein Dachdecker würde in dem Alter über den Dachfirst klettern, die meisten gingen "körperlich kaputt" bereits mit 58 in den Ruhestand, sagte der Vorstand der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt, Steinmann gegenbüer dem Deutschlandfunk. Die Demonstranten forderen Kanzlerin Merkel und Vize-Kanzler Müntefering auf, selbst einmal aufs Dach zu steigen. +++++
...Wirtschaft: Stillstand im vierten Quartal 2005. Wie das statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte, lag das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im vierten Quartal 2005 gegenüber dem Vorquartal unverändert + 0,0 Prozent. Das Wirtschaftswachstaum aus den drei dersten Quartalen 2005 (+ 0,6, +0,3 und +0,6) konnte sich damit nicht fortsetzen. Positive Signale kamen nur bei Investionen, insbesondere Bauten, wurden jedoch durch den Rückgang der Privaten und staatlichen Konsumausgaben kompensiert. Im Vorjahresvergleich nahm das BIP mit einem Plus von einem Prozent weniger stark zu als im dritten Quartal (+1,4), Bereinigt wuchs die Wirtschaft im Vorjahresvergleich dennoch um 1,6 Prozent, bei unveränderten Arbeitstagen im dritten Quartal (kalenderbereinigt * 1,5 Prozent). Im Quartals-Jahresvergleich war vor allem der Außenhandel verantworlich für den Anstieg des BIP, rückläufige Konsumausgaben trugen nur wenig bei. 39,1 Millionen Erwerbstätige erbrachten die Wirtschaftsleistung des vierten Quartals 2005, 0,3 Prozent oder 128.000 Menschen weniger als 2004.
....Narrensprung in Leutkirch. Das 12. Treffen des Alemannischen Narrenrings endete am Sonntag in Leutkirch mit einem großen Narrensprung. Etwa 15.000 Häs- und Maskenträger aus ganz Baden-Württemberg zeigten ihre Kostüme und Masken im närrischen Treiben, das tausende von Besuchern bei kaltem aber sonnigem Wetter anzog. Der Narrenring vereinigt 86 Zünfte mit rund 26.000 Mitgliedern. Sie versammeln sich nur alle vier bis fünf Jahre. Am Freitagabend hatte das Fest mit einer Hexenrauhnacht begonnen, bei der sich die Hexenzünfte mit fackelgeschmückt auf dem Festplatz präsentierten. ...Ausschreitungen in Syrien und im Libanon. Während am Samstag in Syrien die dänische und norwegische Botschaft in Damaskus lichterloh brannten, wurde im Libanon am Sonntag das dänische Konsulat von einer wütenden, marodierenden Menge abgefackelt. Im Gazastreifen wurden die Scheiben einer deutschen Vertretung eingeworfen und demoliert. Fernsehzuschauer konnten in einer Dokumentation, die unter anderen "N24" ausstrahlte am Bildschirm verfolgen, wie die in Beirut aus dem ganzen Land rund 20.000 mit Bussen heran gereisten Demonstranten selbst von verzweifelt zur Ruhe rufenden Imamen überhört wurden. Damit ist die Unterwanderung friedlicher Proteste filmisch dokumentiert. Der Streit um Karikaturen, der in Massendemonstrationen und rohe Gewalt umschlug, machten sich am Wochenende vor allem diejenigen zu Nutze, die für einen totalitären Islam und Feudal-Regime eintreten. Einiges wird dabei deutlich: Der Islam hat ein Problem, eine gewaltbereite Schicht, die vor nichts zurückschreckt und von der sich sowohl der Islam und Europa in der Vergangenheit nicht ausreichend abgegrenzt und geschützt haben. Wie anders ist es zu erklären, dass am Freitag ausgerechnet in London bei Demonstrationen Plakate wie diese zu sehen waren, Zitat: "Be prepared for the real Holocaust", "Europe you will pay. Your 9/11 is on it's way", "Behead those who insult Islam" etc. Der libanesische Innenminister Hassan al-Sabaa erklärte seinen Rücktritt. Saad Hariri, Vorstand der größten libanesischen Parlamentsfraktion und Sohn des ermordeten Ministerpräsidenten, Rafik Hariri rief zur "Ruhe und Veranwortung" auf und kritisierte ausdrücklich die "in Damaskus initiierten und nach Beirut exportierten Gewaltakte". Er kündigte Konsequenzen für Steinwerfer und Brandstifter an. Laut Presseberichten zog die tobende Menge am Sonntag nach dem Abbrennen des dänischen Konsulats marodierend in das christliche Viertel Beiruts weiter. Am Abend demonstrierte die libanesische Regierung Einigkeit und Entschlossenheit mit einem Treffen christlicher und muslimischer Politiker. Eine europäisch-arabische Organisation kündigte unterdessen die Veröffentlichung von anti-semitischen Karikaturen an, um nach eigenen Worten gegenüber "Spiegel-Online" die europäische Pressefreiheit zu testen. ~~~~ Kommentar: Ob Bilderschlacht, Wirtschafts-Boykott oder Terror-Anschläge: die gemäßigten Stimmen melden sich langsam wieder zu Wort, nachdem sie den ersten Schreck über die Ereignise der letzten Woche überwunden haben. Auch wenn die Medienpräsenz radikaler Gruppen enorm zu sein scheint, die meisten Menschen, Muslime und Christen gleichmaßen, haben überhaupt keine Lust auf den ganzen Schlamassel und hegen kein Interesse am Chaos als solches. Sie würden es begrüßen, wenn man sich endlich wieder den wirklichen Problemen widmen würde - wie zum Beispiel der Jugendarbeitslosigkeit, die sowohl in den arabischen Ländern als auch in Europa ein großes und sehr ernstzunehmendes Problem darstellt. Der Bilderstreit bot hingegen vor allem radikalen Gruppen eine wunderbare Steilvorlage,genau von diesen wirklichen Problemen abzulenken und einen Spalt zwischen Muslime und Christen zu treiben, den es ohne die Radikalen gar nicht gäbe. Sicher, es gibt Meinungsverschiedenheiten, und die gibt es überall, Streit ist sogar ein Merkmal der Demokratie. Die Existenzberechtigung der Radikalen indes würde ernsthaft, weil möglicherweise dauerhaft, auf jeden Fall direkt, durch einen Frieden zwischen Islam und Europa gefährdet. Deshalb schüren sie ihn gnadenlos weiter, mit allen Mitteln. Sie wollen ein integraler Bestandteil des Islams werden, einer Religion, deren Vertreter für ihre Güte, Großzügigkeit und Gastfreundschaft einst Weltruhm erlangten. Die Frage lautet jetzt, ob es Europa und der Islam schaffen Frieden zu schließen oder es zulassen sich von versprengten, international agierenden Radikalinskis aufwiegeln und spalten zu lassen. ~~~~
Sachsen-Anhalt (Vergleichszahlen: Landtagswahl 21.04.02)
Baden-Württemberg (Vergleichszahlen: Landtagswahl 25.03.01)
Rheinland-Pfalz (Vergleichszahlen: Landtagswahl 25.03.01)
...Riester-Rente billiger als gerechnet. Die Verteuerung der Riester-Renter für Männer nach Einführung der Uni-Sex-Tarife fällt geringer aus, als vormals gerechnet. Sie bewege sich zum Jahresanfang 2006 zwischen 6 und 8 Prozent und ist damit von den Beitragserhöhungen von 15 Prozent, von der die Branche zunächst ausgegangen war, weit entfernt. ...Comeback Ackermann. Josef Ackermann, vorher Vorstandssprecher, nun Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bank und Spitzenmanager, der in der breiten Öffentlichkteit in den letzten Jahren wenig punkten konnte, holte sich die Anerkennung, die ein Gewinn-Rekord von 3,8 Milliarden und als weltweite Nummer 3 im Bereich "Corporate und Investment" (CIB) hinter JPMorgan und Citi-Group gebührt, auf der Bilanzkonferenz in Frankfurt zurück. Allerdings sollte der Ertrag aus Investmentbanking eigentlich auf 60 Prozent zurückgefahren werden und liegt aktuell bei 77 Prozent. Im Privatkundengeschäft gehört die Deutsche Bank nicht mehr zu den fünf führenden Banken. Im Gepäck hatte der gutgelaunte Ackermann beruhigende Nachrichten, diesmal nicht noch ein Stellenbau, nein, sondern die betroffenen Anleger des Immobilien Grundbesitz-Invest sollen für mögliche Verluste entschädigt werden - 200 Millionen Euro sind dafür zurückgelegt worden - davon sollen nicht nur jene profitieren, die erst vor kurzem (zwei Jahre vor Schließung des Fonds) investiert hatten. Desweiteren sollen viele Ausbildungsplätze und 500 neue Arbeitsplätze im laufenden Jahr entstehen. Bis 2010 ist Ackermanns Vertrag verlängert worden. Sollte er im Mannesmann-Prozess verurteilt werden kündigte er seinen Rücktritt an.
....Hartz-IV beschäftigt Sozialgerichte. Einer Klageflut wegen Hartz IV sehen sich zur Zeit die Sozialgerichte ausgesetzt. So wurden allein in Sachsen 3616 Klagen eingereicht und davon bisher 814 Verfahren entschieden. Die meisten Verfahren beschäftigten sich mit den Kosten für Unterbrinung und Heizung sowie zu Streitfragen des angemessenen Wohnraums. Insgesamt sollen vergangenes Jahr 52.088 Klagen eingereicht woren sein, ein bisher noch nie dagewesene Klagewelle nach Einführung eines neuen Gesetzes, wie BSG-Präsident Matthias von Wulffen bei der Vorstellung der Statistik bekannt gab. ....Meinungsfreiheit contra Maulkorb. Im Streit um Karikaturen einer dänischen Zeitung mischen sich unter Staatsvertreter und Demonstranten immer mehr Radikale. Während die Redaktionsräume der Zeitung "Jyllands-Posten" am Mittwoch-Abend wegen einer Bombendrohung bereits zum zweiten Mal geräumt werden musste, bestellte das iranische Außenministerium am selben Tag den österreichischen Botschafter ein und drohte mit "ernsten Konsequenzen". Ebenfalls am Mittwoch wurde in Frankreich der Chefredakteur der "France Soir" entlassen, der die Karikaturen nachgedruckt hatte - gegen die Auferlegung eines religiösen Dogmas. In den Chor von Staats-Vertretern mischen sich seit Dienstag zunehmend Radikale: So soll sogar Schamil Bassajew im fernen Tschetschenien von den Karikaturen aus Dänemark gehört haben - und kündigte "Maßnahmen" an, irakische Aufständische riefen zu Anschlägen gegen Dänemark und Norwegen auf. Unterdessen veröffentlichte "Spiegel-Online" einen Bericht, demnach einige dänische Muslime mit einem 43-seitigen "Dossier" im Winter 2005 durch arabische Länder tourten.
++++ Streit eskaliert. Obwohl sich die dänische Zeitung "Jyllands-Posten" für die Verletzung religiöser Gefühle durch veröffentlichte Mohammed-Karrikaturen entschuldigte, brennt der Disput weiter, u.a. durch einige radikale Palästinenser angeheizt, die in den Automiegebieten "Krieg gegen Dänemark.Tod für Dänemark" skandierten, sowie skandinavische Fahnen und Fotos des dänischen Regierungchefs Rasmussen verbrannten. Die Büros der dänischen Zeitung in Kopenhagen und Arhus mussten am Dienstag wegen einer Bombendrohung vorübergehend geräumt werden. Währendessen druckte die französische France Soir die zwölf Karrikaturen nach. +++++ Trauer um Coretta Scott King . Die Witwe Martin Luther Kings, Coretta Scott King, die weltweit geachtete US-Bürgerrechtlerin, verstarb im Alter von 78 Jahren. +++++ Dänischer Politiker gründet muslimisches Netzwerk. Der dänische Politiker und Muslim, Naser Khader, hofft damit einen historischen Wendepunkt einzuleiten, auch wenn diese nur ein Anfang sein könne, wie er betonte. Der in Syrien geborene Politiker, seit 2001 Angehöriger des dänischen Parlaments gründete mit 120 anderen Muslims eine neues Netzwerk, das den gemäßtigten Islam vertreten soll. +++++ Eine Finanzära geht zu Ende - und die heißt Alan Greenspan, der seinen Posten als US-Notenbank-Chef nach 18 Jahren räumte. Eine Zinserhöhung von 0,25 auf 4,5 Prozent ist sein Abschiedsgeschenk. Nachfolger des Fed-Präsidenten wird Ben Bernanke. +++++ Mehr als 5 Millionen Arbeitslose. Erstmals seit neun Monaten und der damals erfolgten Zusammenlegung von Sozial- und Arbeitslosenhilfe gab es im Januar 2006 wieder mehr 5-Millonen Arbeitslose, wie die Bundesagentur für Arbeit am Dienstag bekannt gab. Es sind rund 400.000 mehr Erwerbslose als im Vormonat Dezember doch rund 75.000 weniger als im Vorjahr. Die Arbeitslosenquote stieg damit von 11,1 im Vormonat auf aktuell 12,1 Prozent. +++ Familienförderung. Die Regierungskoalition einigte sich im Streit um die sogenannte Familienförderung auf die steuerliche Absetzbarkeit von Betreuungskosten im beschränkten Umfang. Zweidrittel der Betreuungskosten von bis zu 4000 Euro können für Kinder zwischen drei und sechs Jahren von Familien mit zwei oder einem Steuerzahler als Werbungskosten abgesetzt werden. Doppelverdiener und Alleinerziehende können die Betreuungskosten pro Kind von 3 bis 14 Jahren absetzen. Betreuungskosten können rückwirkend zum 01.01.2006 geltend gemacht werden. +++++ Für eine halbe Ewigkeit. US-Präsident George W. Bush setzte seinen Kandidaten, den konservativen Samuel Alito für den obersten Gerichtshof der USA durch. Im Senat erhielt der Ex-Bundesberufungsrichter die Mehrheit, trotz vorherigem Widerstand der Demokraten. Damit gibt es einen Rechtsruck in der neunköpfigen Gremium, mit fünf konservativen Richtern. Das Amt gilt auf Lebenszeit. +++++ Rückzieher Die Axel-Springer AG verzichtet auf die Übernahme von ProSiebenSat.1 sowie auf Klage und Ministererlaubnis, teilte der Konzern am Mittwoch mit. Die Aktie legte nach der Meldung zu. +++++ Frankreich: Gedenktag für die Opfer von Sklaverei. Der 10. Mai wird in Frankreich als offizieller Gedenktag für die Opfer der Sklaverei. Der nationale Gedenktag soll auch an die Abschaffung der Sklaverei im Jahr 1848 erinnern. Sklaverei wurde als Verbrechen gegen die Menschheit am 10. Mai 2001 im französischen Senat anerkannt. Unternehmen, die im Ausland Zwangsarbeiter einsetzen, sollen künftig in Frankreich vor Gericht gebracht werden, kündigte Präsident Chirac in Paris an. +++++
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