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Liebe Leserinnen und Leser,

ein herzliches Willkommen in den Nachrichten im Februar 2006. Die Nachrichten aus dem Vormonaten und Vorjahren finden Sie ganz unten im Archiv.

News - Nachrichten - Februar 2006

Hier könnte Ihre Anzeige stehen 2006-02-24 ... ... South Dakota stellt Abtreibung unter Strafe. Das Parlament des US-Bundesstaates South Dakota hat am Freitag nahezu alle Arten von Abtreibung unter Strafe gestellt, selbst nach Vergewaltigung und Inzest und bei Gefährdung der Gesundheit. Die Sprecherin eines Netzwerks gegen Gewalt in Familien sagte, der Vergewaltiger habe in Folge der Gesetzeslage die gleichen Rechte für das Kind wie sein Opfer. Nur wenn eine Schwangere in akuter Lebensgefahr sei, soll Abtreibung weiterhin straffrei bleiben, ansonsten drohen bis zu fünf Jahre Haft. Das Gesetz soll nächste Woche von Gouveneur Mike Rounds unterzeichnet werden, der bereits signalisierte, dies zu tun und als Abtreibungsgegner gilt, und am 1. Juli 2006 in Kraft treten. Das Gesetz stellt sich gegen die Entscheidung des Supreme Court, dem Obersten Gerichtshof der Vereinigten Staaten, der 1973 die Abtreibung legalisierte. Wahrscheinlich im Herbst 2006 soll es vor dem Obersten Gericht eine Anhörung zum Thema Spät-Abtreibung geben. Nach amerikanischen Presseberichten sollen in weiteren Bundesstaaten ähnliche Gesetzesvorlagen in Arbeit sein, darunter Missouri, Indiana, Kentucky, Oklahoma, West Virginia, Georgia und Tennessee.

... Übergewicht und geringe Körpergröße. Wie die Gesellschaft für Ernährung und Diätetik e.V. am Donnerstag mitteilte, beeinflussen laut einer neuen Studie Geschmacksverstärker die Appetitregulation des Sättigungszentrums im Gehirn. Die Studie von Professor Michael Heramnussen an der Universität Kiel umfasste Tierversuche, in denen Glutamat in verschiedenen Dosen zugeführt wurde. Abhängig von der Dosis wurde eine gesteigerte Gefräßigkeit der Tiere festgestellt, wobei der Einfluss auf die männlichen Versuchstiere größer war als der auf weibliche. Höchste Dosen führten zur Verdreifachung der Trinkmenge und Verdoppelung der Nahrungmenge. In einem zweiten Effekt zeigte der Nachwuchs weiblicher Tiere ein nicht altersgemäßes, geringeres Körperwachstum. Der zusammenhang zwischen krankhaftem Übergewicht und geringerer Körpergröße soll könnte demnach auf dem Einfluss von Glutamat auf das Wachstumshormon (HGH) beruhen. Die Gesellschaft fordert aufgrund der Datenlage weitere empirische Untersuchungen.

... Keine EU-weiten Tempolimits. Wie die Europäische Kommission am Donnerstag mitteilte, seien keine generellen Tempolimits ausgesprochen worden. Autobahnen in den verschiedenen Mitgliedsstaaten seien viel zu unterschiedlich, und selbst innerhalb eines Landes gäbe es große Unterschiede, die einer allgemein-europäischen Regel widersprechen, teilte der Vizepräsident der Kommission, Jacues Barrot mit.

... Am besten selber stampfen. Die Stiftung Warentest untersuchte Flockpürees, die als praktisch und preiswert gelten. Die Qualität deutscher Pürees reiche indes nicht an selbsgemachtes heran, so die Tester. Als einzige Püree wurde das schweizer "Mifloc Kartoffelstock" mit der Note "sehr gut" eingedeckt. Leider gibt es das nur in der Schweiz und in Süddeutschland und es hat mit 45 Cent pro Portion seinen Preis. Selbstgemachtes Püree hingegen kosten nur fünf bis zehn Cent pro Portion. Pürees von Aldi, Kaufland und Pfanni gehörten zu den besten im Inland und erhielten die Note "Gut"- erreichten laut Stiftung den Geschmack von Selbstgemachtem. Doch der Preis beim Pürree von Aldi-Nord und Kaufland (K Classic Kartoffel Pürree) mit 0,05 Cent pro Portion war unschlagbar. "Kartoffelpürre flockenlocker" von Maggi erhielt wegen zu hoher Bleiwerte die Note mangelhaft. Der Konzern reagiert und nahm das Produkt aus dem Handel.

... Verschuldung öffentlicher Haushalte. Wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte, stiegen 2005 nach ersten vorläufigen Ergebnissen die Verbindlichkeiten der öffentlichen Haushalte um durchscnittlich 4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Darunter beim Bund und Sondervermögen, + 3,2 Prozent und Länder, + 5,7 Prozent, während die Kreditmarktschulden der Gemeinden/Gemeindverbände um 0,9 Prozent gegenüber 2004 abnahm. Die Bedeutung der kurzfristigen Kassenkredite zur Überbrückung kurzfristiger Liquiditätsengpasse steigt. Sie kletterten 2005 gegenüber dem Vorjahr um 16,2 Prozent. Endgültige Daten veröffentlicht das Statistische Bundesamt Mitte des Jahres 2006.

... Einkommen versus Preissteigerung. Wie das Statistische Bundesamt ebenfalls mitteilte, sind die Bruttodurchschnittsverdienste der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Deutschland im Jahr 2005 um 0,4 Prozent auf 26.425 Euro gestiegen. Der Verbraucherpreisindex erhöhte sich im selben Zeitraum gegenüber dem vorjahr um 2 Prozent. Die Tariflöhne stiegen nach Schätzungen des Sachverständigenrates um 1,2 Prozent. Der niedrige Verdienst der so genannten "1 Euro Jobs" dämpfte den Anstieg der gesamtwirtschaftlichen Durchschnittsverdienste spürbar. Ohne sie, läge der Zuwachs bei 0,8 Prozent gegenüber 2004. In die Ermittlung des gesamtwirtschaftlichen Durchschnittsverdienstes gingen Bruttlöhne und -gehälter, geringfüge Beschäftigte, leitende Angestellte, Vorstandmitglieder, Beamte - Entgelte, geldwerte Leistungen mit Weihnachts- und Urlaubsgeld, Zulagen und Prämien ein.

... Öffentlicher Dienst in Deutschland arbeitet nicht wenig. Würden die Arbeitszeiten im öffentlichen Dienst tarifvertraglich verlängert, wie von den Ländern derzeit gefordert, würde Deutschland mit deutlich über 40 Stunden bei den tatsächlichen Arbeitszeiten an die Spitze der EU rücken. So lautet das Ergebnis einer Untersuchung des Instituts für Arbeit und Technik (IAT) in Gelsenkirchen. Das Institut verglich Zahlen von tariflichen und tatsächlichen Arbeitszeiten der Beschäftigten in den EU-Ländern. Die durchschnittliche Arbeitszeit innerhalb der EU im öffentlichen Dienst beträgt 38 Wochenstunden. Tarifvertraglich haben nur noch Luxemburg und Österreich die 40-Stunden-Woche, im Durchschnitt alle zehn neuen EU-Länder die 39,4-Stunden-Woche. In Dänemark arbeitet der öffentliche Dienst tarflich 36 bis 37 Stunden pro Woche. Einen Tarifvertrag über mehr als 40 Stunden gibt es in keinem EU-Land mehr, so das IAT. Dank bezahlter und unbezahlter und auf Arbeitszeitkonten geparkten Überstunden seien die tatsächlichen gearbeiteten Wochenarbeitszeitstunden allerdings höher. Im Jahr 2004 arbeiteten öffentliche Verwaltungen in Deutschland überlicherweise 39,8 Stunden in der Woche, 1,3 Stunden über Tarif. Fazit der Forscher: Da im öffentlichen Dienst derzeit de facto im Schnitt rund 40 Stunden pro Woche gearbeitet wird, wären tatsächliche Arbeitszeiten von deutlich mehr als 40 Wochenstunden zu erwarten.

... Body Shop im Visier. L'Oreal SA ist eventuell an einer Übernahme der Body Shop International plc interessiert. Der Kosmetikkonzern wollte sich nicht festlegen und sprach von einer kontinuierlichen Auswertung strategischer Alternativen, die den Wert für die Aktionäre erhöhen könnte, dazu gehöre ein mögliches Angebot für Body Shop. Die Aktien beider Unternehmen legten am Donnerstag zu. +++++
Quellen: Lebensmittel Praxis, Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ), Institut für Arbeit und Technik, Statistisches Bundesamt, Stiftung Warentest, Gesellschaft für Ernährung und Diätetik e.V., Baseler Zeitung, Forbes
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2006-02-23 ...Große Moschee von Samarra zerstört. Im Irak wurde die Moschee von Samarra durch einen Bombenanschlag schwer beschädigt. Man rechnet die Tat terroristischen Kreisen von al-Sarkawi zu, dessen Ziel durch die Verbreitung von Chaos einen Bürgerkrieg anzuzetteln, ein großes Stück näher gerückt zu sein scheint. Die berühmte goldene Kuppel wurde zerstört. Unter ihr lag der Askari-Schrein, in dem sich die Gräber des 10. und des 11. Imam befanden - ein wichtiges Heiligtum der Schiiten. Ministerpräsident al-Dschaafari rief drei Tage Staatstrauer aus. Samarra wurde im 9. Jahrhundert gebaut und war für kurze Zeit Sitz des Kalifen. Die Leistungen der Stadt in der Wissenschaft, Kunst und Literatur sind legendär. In Samarra gibt es auch eine Ausgrabungsstäte eines sumerischen Zikkurats, eines Stufentempels. Die Sumerer in Mesopotanien gelten als erste Hochkultur der Geschichte.

... Beschlossen: Mehrwertsteuer-Erhöhung, Haushalt und Neuverschuldung. Am 1. Januar 2007 wird die Mehrwertsteuer von derzeit 16 auf 19 Prozent erhöht. Gleichzeitig mit der umstrittenen Maßnahme beschloss die Bundesregierung nach ihren ersten 100 Tagen den laufenden Haushalt, mit Gesamtausgaben in Höhe von 262 Milliarden Euro und einer Neuverschuldung von 38,3 Milliarden Euro. 2007 sollen es 22 Milliarden Euro neue Schulden werden. Zum vierten Mal in Folge verletzt Deutschland die Defizitgrenze von 3 Prozent - auch die soll 2007 eingehalten werden - und wird wahrscheinlich bei 3,3 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) in diesem Jahr stehen.
Quellen: Deutsche Welle, ebund
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2006-02-21 ...Das deutsche Schulsystem verschärft Armut und soziale Ungleichheit lautet das Ergebnis des UNO-Sonerberichterstatters für das Recht auf Bildung, Vernor Munoz nach einer zehntätigen Inspektionsreise durch Kindergärten und Schulen. Vor allem die Bildung von Migrantenkindern und Kindern aus ärmeren Familien sollte verbessert werden, wobei die frühe Einteilung nach der vierten Grundschulklasse auf verschiedene Schularten sowie der Föderalismus nicht zielführend seien, sondern die bereits vorhandene, große Rolle der sozialen Herkunft von Kindern zementiert werde. Durch die Kompetenzen der Bundesländer, die unterschiedlich stark in Bildung investierten, verliere der Bund die Möglichkeit Chancengleichheit in der Bildung einheitlich durchzusetzen. Die nach Munoz Auffassung zu frühe Einteilung in das dreigliedrige Schulsystem werde dem Potenzial von Kindern nicht gerecht. Laut einem Bericht des Tagesspiegels kritisierte der Sonderberichterstatter knapp die Hälfte aller Schulempfehlungen für Haupt-, Realschulen und Gymnasien als falsch. Der ausführliche Bericht wird der UN-Menschenrechtskommission, der Bundesregierung und den Kultusministern vorgelegt.
Quelle: DeutschlandRadio, Tagesspiegel
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2006-02-20 ... +++++ Kurznachrichten +++++ Satisfaction an der Copacabana. Vor ihrem bislang größten Publikum, rund 1,2 Millionen Menschen, spielten am Samstag die Rolling Stones in Rio de Janeiro. Das Gratis-Strandkonzert, das mit 21 Songs und allen einschlägigen Hits gut bestückt war, wurde zur echten Familienveranstaltung: Bei abendlichen Temperaturen von über 30 Grad ließen sich 70-Jährige genauso verzücken wir 7-Jährige. Eine begeisterte Besucherin äußerte sich im TV über die betagten Musiker: "Je älter sie werden, desto besser werden sie!". Als Zugabe gabs natürlich "Satisfaction." Die Show soll als DVD erscheinen und ab 28. Februar in die US-Kinos kommen. Nächste Station der Bigger-Bang-Tour ist Buenos Aires, Argentinien.

+++++ Abschiedstournee Chris Rea. Definitiv auf seine letzte Tour begibt sich Chris Rea durch Deutschland, vom 23.2. bis 26.3.2006. Der 54-jährige Sänger und Komponist, der u.a. mit "Driving Home for Christmas" und "Josephine" weltbekannt wurde, erkrankte vor ein paar Jahren schwer an Krebs. Am 4. März feiert er seinen Geburtstag.

++++++ Deutschland, ein Wintermärchen. Die deutsche Olympia-Mannschaft ist zufrieden nach der ersten Halbzeit der Winterspiele in Turin, die bisherige Ausbeute: 7 Goldmedaillen, 7 mal Silber und vier mal Bronze. Das bringt Deutschland zumindest heute aufs Treppchen vor den USA mit 7 Gold, 4 Silber und 2 Bronze. Update 27.02. Und es blieb so: Deutschland mit insgesamt 29 Medaillen auf dem Ländersiegertreppchen: 11 x Gold, 12 x Silber und 6 x Bronze. Damit lagen die deutschen Athleten vor den USA, die 25 Medaillen holten: 9 x Gold, 9 x Silber und 7 x Bronze

+++++In Hamburg sind die Nächte lang ... und man feierte den Karneval lieber elegant. So äußerten sich die Initiatoren des "Maskenszaubers an der Alster" der im Stil des venezianischen Karnevals - mit fantastischen Kostümen und geheimnisvollen Masken - am Samstag und Sonntag rund um die Alsterarkaden zelebriert wurde. +++++ Venedig: Volo dell'angelo". In Venedig selbst wurde am Sonntag derweil der Karneval mit dem Flug der Engel eröffnet. Dann schwebt eine Konfettiwolke, darin eine schöne Frau, etwa 100 Meter in die Tiefe auf die Piazza. Bis zum 28. Februar heißt es mit zahlreichen Veranstaltungen: Karneval in Venedig!, übrigens im Jahr 1094 erstmals urkundlich erwähnt.

+++++ Israel stellt Zahlungen ein . Nach der konstituierenden Sitzung des palästinenischen Parlaments unter der Beteiligung radikal-islamischen Hamas kündigte die israelische Regierung am Sonntag an, die Überweisung von Steuereinnahmen und Zollrückzahlungen von etwa 40 Millionen Euro im Monat an die Autonomiebehörde einzustellen.

+++++ Streik im Öffentlichen Dienst: Am Montag Spitzengespräch. Nicht kompromissbereit zeigen sich die Bundesländer im Tarifkonflikt mit dem Öffentlichen Dienst. An verlängerten Arbeitszeiten führe kein Weg vorbei heißt es unisono. Der Verhandlungsführer der Länder und, Hartmut Möllring, Finanzminister aus Niedersachen schätzt die Chancen für eine Einigung 50:50. Unterdessen sprach Helmut Linsen (CDU), Amtskollege in NRW von 18 bis 30 Minuten Mehrarbeit täglich und relativierte somit die berühmt geworden "18 Minuten am Tag". Man brauche "mindestens die 40-Stunde-Woche ohne Lohnausgleich", sagter er gegenüber der "Welt".

+++++ Goldener Bär. Mit dem goldenen Bären der diesjährigen Berlinale wurde der Film "Grbavica" der Regisseurin Jasmila Zbanic ausgezeichnet, der das Leiden nach dem Krieg eindringlich schildert und die systematische Vergewaltigung bosnischer Frauen durch serbische Soldaten während des Balkankrieges thematisiert.

+++++ Vogelgrippe. Erstmals ist das Virus H5N1 in Deutschland auch auf dem Festland bei zwei Wildvögeln in Mecklenburg-Vorpommern festgestellt worden. Auch Frankreich bestätigte einen an der sogenannten Vogelgrippe verendeten Wildvogel und ist damit momentan das westlichste Land, das von dem Virus heimgesucht wurde.

+++++ Dachdecker in Köln. Am Samstag demonstrierten in Köln rund 2.000 Dachdecker gegen die Heraufsetzung des gesetzlichen Renteneintrittsalters mit 67. Kein Dachdecker würde in dem Alter über den Dachfirst klettern, die meisten gingen "körperlich kaputt" bereits mit 58 in den Ruhestand, sagte der Vorstand der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt, Steinmann gegenbüer dem Deutschlandfunk. Die Demonstranten forderen Kanzlerin Merkel und Vize-Kanzler Müntefering auf, selbst einmal aufs Dach zu steigen. +++++
Quellen: n-tv, die Welt, Netzeitung, Hamburger Abendblatt, Netzeitung, FAZ, MDR, Deutschlandfunk, Spiegel-Online
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2006-02-18 ...Aus Angst vor der Zukunft bekommen Europäer weniger Kinder. Das ist das Ergebnis einer Studie der EU-Kommission die auf der Befragung von 30.000 Personen aus 14 Mitgliedsstaaten beruht. Europäische Paare - Männer und Frauen gleichermaßen - wünschen sich im Durchschnitt zwei Kinder, doch die wirtschaftlichen Sorgen verhindern die Umsetzung. Besonders die Deutschen und die Niederländer verzichten auf Kinder und entscheiden sich früh für ein Zusammenleben ohne Kinder. Bei der Frage nach der Familienpolitik wünschen sich vor allem West-Europäer finanzielle Unterstützung und flexible Arbeitszeiten, während Ost-Europäer eher auf die Vereinbarkeit von Vollzeitbeschäftigung und Familie setzen. Im März will die Kommission einen Mitteilung zur Demographie vorlegen. Einige weitere Ergebnisse: Weniger Ehen und mehr Scheidungen bedeuten nicht notwendigerweise weniger Kinder, die Rate der Kinder unverheirateter Mütter stieg auf 30 bis 40 Prozent, auch wenn die Befragten Kinder innnerhalb einer Partnerschaft großzuziehen grundsätzlich bevorzugen. Es muss aber nicht unbedingt eine Ehe sein, die besonders in den süd- und osteuropäischen Ländern nach wie vor gefragt ist. Dort wird die steigende Zahl Alleinerziehender auch kaum akzeptiert. Ohne Kinder zusammenleben wird immer mehr zu einer akzeptierten Lebensform, vor allem - mit 26 bis 31 Prozent - in der Tschechischen Republik, Deutschland und den Niederlanden. In Deutschland wünschen sich 15,4 Prozent der Frauen und 22,5 Prozent der Männer keine Kinder, in den Niederlanden 12,5 und 17,5 Prozent, in Belgien 10,4 und 15,3 Prozent. In diesen Ländern sei das Polarisierungsphänomen" - Untergliederung in Kinderlose und Familien mit Kindern - bereits im Kinderwunsch angelegt, so die Umfrage. Desweiteren drückte in der Studie die jüngere Generationen den Willen aus, der älteren Generationen zu helfen. Die Älteren werden von den Jüngeren als wertvoll für die Gesellschaft respektiert. Die in der Studie genannten politischen Schlussfolgerungen bestätigen den Wirtschaftswetter-Artikel zur deutschen "Rente-67-45". Dort wiesen wir auf den fehlenden Zusammenhang zwischen Ehe und Kindern hin, Zitat aus der Studie: "In den Einstellungen der Bevölkerung hat die ausschließliche Verknüpfung von Ehe und Familie an Bedeutung verloren. familien-politische Modelle, die Familienföderung allein an die Ehe knüpfen, erscheinen nicht mehr zeitgemäß. Familienförderung sollte dort stattfinden, wo Erwachsene mit minderjährigen Kindern zusammenleben." Zitatende. Der vorhandene, "noch relativ hohe" Kinderwunsch vieler Europäerinnen und Europäer sei eine Chance, so die Studie weiter. Länder mit niedrigem Kinderwunsch stehen vor der Aufgabe, nach Konzepten zu suchen, die zu einer familienfreundlichen Einstellung führen.
PDF der Studiebib-demographie.de, Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BIB): The Demographic Futurt of Europe - Facts, Figures, Policies
Quelle: Europäische Kommission
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2006-02-16 ...Entführung in Dresden: Die Fragen bleiben. Woran denken Sie, wenn eine 13-Jährige verschwindet? Nach wochenlangem Martyrium wurde in Dresden am Mittwoch ein 13-jähriges Mädchen aus den Fängen eines einschlägig vorbestraften Sexualstraftäters befreit, der als dringend Tatverdächtiger heute dem Haftrichter vorgeführt wurde. Sie war im Januar auf dem Schulweg in ein Auto gesteckt und in seine Wohnung verschleppt worden. Der 35-Jährige hielt das Kind dort fünf Wochen lang gefangen, das massive sexuelle Übergriffe erlitt. Ein aufmerksamer Passant fand schließlich einen Zettel mit einem Hilferuf neben einem Altpapier-Container und brachte diesen zur Polizei. Darauf war neben dem Hilferuf die Adresse notiert. Neben der großen Erleichterung darüber, dass das Mädchen lebt, stellten Journalisten auf der Pressekonferenz am Donnerstag Fragen, die zum Teil unbeanwortet blieben, zum Beispiel diese, die mehrmals erfolglos gestellt wurde: Wieviele Vorbestrafte, die mit solchen und ähnlichen Delikten in Zusammenhang stehen leben in Dresden? Warum wurden diese nicht alle systematisch überprüft? Eine Antwort: Der Täter war umgezogen, die Ermittlungen mussten aufgrund mangelnder Hinweise in alle Richtungen laufen, die Option einer Überprüfung von einschlägig Vorbestraften, war nur eine von vielen. Die Fragen der Journalisten und der schockierten Bevölkerung bleiben.
Quellen: n-tv, Netzeitung
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...2006-02-14 ...EU stellt Bericht zu volkswirtschaftlichen Kosten der Alterung vor. Einen gemeinsamen Bericht mit dem Ausschuss für Wirtschaftspolitik stellte die EU-Kommission am Montag zu den Kosten vor, die bis zum Jahr 2050 auf die einzelnen Volkswirtschaften und Haushalte zukommen werden. Höhere Ausgaben für Renten, Gesundheit und Pflege werden die öffentlichen Finanzen massiv unter Druck setzen, Reformen, die in vielen Mitgliedsstaaten bereits durchgeführt oder in Arbeit sind, seien notwendig. EU-Wirtschaftskommmissar Joaquín Alumnia sagte, Zitat: „Die Mitgliedstaaten sollten das kurze Zeitfenster nutzen, um ihre Reformen zu verstärken. Geschieht dies nicht, so werden viele EU-Mitgliedstaaten schlichtweg nicht mehr in der Lage sein, die Kosten zu schultern, wenn es pro Rentner nicht mehr - wie heute - vier, sondern nur noch zwei Erwerbstätige gibt.“ Zitatende. Die Kosten der Überalterung sind am Dienstag auch ein Thema auf der Tagung der europäischen Finanzminister in Brüssel.

...Wirtschaft: Stillstand im vierten Quartal 2005. Wie das statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte, lag das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im vierten Quartal 2005 gegenüber dem Vorquartal unverändert + 0,0 Prozent. Das Wirtschaftswachstaum aus den drei dersten Quartalen 2005 (+ 0,6, +0,3 und +0,6) konnte sich damit nicht fortsetzen. Positive Signale kamen nur bei Investionen, insbesondere Bauten, wurden jedoch durch den Rückgang der Privaten und staatlichen Konsumausgaben kompensiert. Im Vorjahresvergleich nahm das BIP mit einem Plus von einem Prozent weniger stark zu als im dritten Quartal (+1,4), Bereinigt wuchs die Wirtschaft im Vorjahresvergleich dennoch um 1,6 Prozent, bei unveränderten Arbeitstagen im dritten Quartal (kalenderbereinigt * 1,5 Prozent). Im Quartals-Jahresvergleich war vor allem der Außenhandel verantworlich für den Anstieg des BIP, rückläufige Konsumausgaben trugen nur wenig bei. 39,1 Millionen Erwerbstätige erbrachten die Wirtschaftsleistung des vierten Quartals 2005, 0,3 Prozent oder 128.000 Menschen weniger als 2004.
Quellen: EU-Kommission, Statistisches Bundesamt
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2006-02-12 ...Reisemarkt: Keine Stornierungen, höchstens ein paar Umbuchungen, alles ruhig. So lautet das übereinstimmende Ergebnis einer Umfrage unter Reiseveranstaltern, die zur Zeit keine erhöhten Stornierungen für beliebte Reiseländer wie Ägypten, Tunesien und Marokko beobachten. Die gleiche, ruhige Entwicklung sei bezüglich den arabischen und asiatischen Ländern zu bemerken, die nach wie vor gefragt seien, heißt es unisono. Manche Kunden äußerten sich lediglich etwas zurückhaltend, und möchten die weitere Entwicklung abwarten. Anders als die Stornierungswelle dänischer Touristen, seien wenig Reaktionen von Reisenden anderer europäischer Länder zu beobachten. Von deutschen Kunden gab es bisher keinerlei Reaktionen im Buchungsverhalten, sagte Robin Zimmermann, Presssprecher der "TUI AG". Für Ägypten und Fernziele wie Thailand, Indonesien und Dubai seien momentan keine Änderungen im Reiseverhalten zu erkennen bestätigte auch Antje Günther, Sprecherin für Meier's Weltreisen: "Gelassener ist der bessere Ausdruck. Wir haben bereits im vergangenen Jahr bei verschiedenen Anlässen, beispielsweise bei den Bombenanschlägen in London, mehr Gelassenheit verspürt." Es habe zu diesem Zeitpunkt kaum Stornierungen und lediglich ein paar Umbuchungen in andere Länder gegeben, sagte auch Benjamin Krumpen von der "Phönix Reisen GmbH". Ansonsten sei die Lage sehr entspannt, es gab keine "wirkliche Änderung im Buchungsverhalten". Genauso ruhig sieht es bei "Berge & Meer" aus, meldete von dort Marketingdirektor Marcel Meyer: Ägypten, Marokko und Tunesien seien beständig beliebt, es gäbe keine erhöhten Stornoquoten. Grundsätzlich genau beobachtet werde die Lage indes von Studienreisenden mit den Zielen Iran und Syrien. Ansonsten: "Reisen innerhalb Deutschlands boomen. Die anderen Destinationen entwickeln sich ebenfalls weiterhin positiv." Sollte sich der Streit ausdehnen und Touristen angegriffen werden, könnte dies jedoch zu mittelfristigen Änderungen auf dem Reisemarkt führen, so Mayer weiter, doch bisher sei alles ruhig. Dasselbe gelte bei allen Anbietern für die umgekehrte Richtung - auch das Interesse für Dänemark, Frankreich und Deutschland sei ungebrochen. Einig ist man sich auch, dass noch keine Prognosen für eine langfristige Entwicklung möglich seien - dafür lägen zu wenig Daten vor. Doch die Reiseveranstalter sind zuversichtlich. Sie bauen wie ihre Kunden auf eine zügige Entspannung der Gesamtsituation.
Quellen: TUI AG, Deutsches Reisebüro (Meier's Weltreisen), Phönix Reisen GmbH, Berge & Meer Touristik GmbH
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2006-02-10 ...Verbraucherpreisindex. Wie das statistische Bundesamt mitteilte, stieg der Verbraucherpreisindex im Januar um 2,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Seit zwei Jahren in Folge sorgen die Preiserhöhungen bei Mineralölerzeugnissen für hohe Teuerungsraten - ohne Heizöl und Kraftstoffe läge die Teuerungsrate lediglich bei plus 1,3 Prozent. Leichtes Heizöl verteuerte sich dabei um satte 31,9 Prozent zum Vorjahresmonat, Kraftstoffe um 15,4. Prozent. Weitere Kostentreiber: Gas + 19 Prozent, Strom + 4,2 Protzent.
Preisstabil blieben Brot und Getreideerzeugnisse, sowie Fleisch und Fleischwaren. Gemüse wurde durchschnittlich um 5,1 Prozent teurer, darunter die Salatgurke mit einem Plus vom 65,7 Prozent, Lauch + 20 Prozent und Speiskartoffeln + 13,9 Prozent im Vorjahresvergleich. Für Obst zahlen die Verbraucher im Januar durchschnittlich 3,8 Prozent mehr, für Kiwis ein Verteuerung von 10,7 Prozent, Apfelsinen 7,4 Prozent und für Bananen musste man 5,3 Prozent mehr bezahlen. Bohnenkaffee war im Januar ganze 21,3 Prozent teurer als im Januar des Vorjahres. Die saisonbedingte Verteuerung von Obst und Gemüse wurde noch durch den strengen Winter 2006 gesteigert.
Billiger wurden hingegen saisonbedingt nach den Weihnachtsferien im Januar Pauschalreisen gegenüber Dezember 2005 mit einem Minus von 23,7 Prozent und Beherbungsdienstleistungen mit minus 17,96 Prozent. Die Preise für Informationsverarbeitungsgeräte sanken im Vergleich zum Januar 2006 um 6,9 Prozent, Filmausrüstungen um 10,4 Prozent sowie Telefon - und Tefefaxgeräte um 17,4 Prozent. Um 2,7 Prozent günstiger gegenüber Dezember 2005 waren im Januar 2006 auch Bekleidung und Schuhe.
Quelle: Statistisches Bundesamt
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2006-02-06 ...Belgien: Aktive Sterbehilfe steigt. Seit Belgien die aktive Sterbehilfe genehmigte, sind die Fälle deutlich angestiegen berichtet das "Ärzteblatt" und beruft sich auf Berichte der belgischen Zeitung "Het Nieusblad". In den ersten 15 Monaten nach Einführung des Gesetzes im Herbst 2002, das aktive Sterbehilfe unter bestimmten Bedingungen erlaubt, wurden 259 Fälle gezählt. Im vergangenen Jahr seien dann 400 Fälle gemeldet worden, wobei eine Häufung von 80 Prozent in Flandern, im Norden Belgiens auffällig gewesen sei. Der Wunsch nach aktiver Sterbehilfe muss "freiwillig, überlegt und wiederholt" geäußert werden und der erwachsene Kranke an einer unheilbaren Krankheit leiden, ohne Hoffnung auf Linderung. Der belgische Kardinal Godfried Danneels ist einer der Gegner der aktiven Sterbhilfe in Belgien. In Deutschland ist die Aufassung weit verbreitet, dass vor allem eine gute Schmerztherapie den Wunsch nach Sterbehilfe zumindest deutlich reduziere. Vereine, die sich für Sterbehilfe einsetzen gewinnen dennoch auch hier Anhänger, gegenwärtig ist sie jedoch streng verboten. In Thüringen fordert die Landesregierung sogar schärfere Gesetze gegen Sterbehilfe und kündigte eine entsprechende Gesetzesinitiative an. Justizminister Harald Schliemann hält die aktive Sterbehilfe dabei nicht nur für verfassungsrechtlich bedenklich, sondern auch "ethisch und moralisch verwerflich", wie der MDR den Justizminister zitiert, der vermutet, Ärzte aus dem Ausland sollen für den Selbstmord auf Bestellung vermittelt werden.
Quellen: Ärzteblatt, MDR
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2006-02-06 ... Straßenräumung in Zeiten des Streiks. Der Winter lässt uns noch nicht los. Wie der ACE in einer Pressemitteilung bekannt gab, seien Städte und Gemeinden auch bei Streik für die "Verkehrssicherungspflicht" verantwortlich. Sie müssen Straßen und Gehwege von Eis und Schnee räumen oder rechtzeitig Warntafeln aufstellen. In Baden-Württemberg beginnt am Montag der unbefristete Streik des Öffentlichen Dienstes im Tarifkonflikt, der wochenlang dauern kann. Es geht um verlängerte Arbeitszeiten, Kürzungen bei Sonderzahlungen und darum, dass die Länder die ausgehandelten Tarifverträge überhaupt für ihre Landesangestellten übernehmen. Es ist der größte Streik seit 14 Jahren und wird Müllabfuhr, Gärtner, Krankenhäuser, Kindergärtner und Mitarbeiter der städtischen Verwaltung einbeziehen. Dass es darüber hinaus fast überall Klärungsbedarf rund um die Räumung gibt, solange Winter so lange dauern wie im Winter 05/06, darüber berichtet Annegret Handel-Kempf aus München: Wer stürzt, ist selber schuld .

....Narrensprung in Leutkirch. Das 12. Treffen des Alemannischen Narrenrings endete am Sonntag in Leutkirch mit einem großen Narrensprung. Etwa 15.000 Häs- und Maskenträger aus ganz Baden-Württemberg zeigten ihre Kostüme und Masken im närrischen Treiben, das tausende von Besuchern bei kaltem aber sonnigem Wetter anzog. Der Narrenring vereinigt 86 Zünfte mit rund 26.000 Mitgliedern. Sie versammeln sich nur alle vier bis fünf Jahre. Am Freitagabend hatte das Fest mit einer Hexenrauhnacht begonnen, bei der sich die Hexenzünfte mit fackelgeschmückt auf dem Festplatz präsentierten.

...Ausschreitungen in Syrien und im Libanon. Während am Samstag in Syrien die dänische und norwegische Botschaft in Damaskus lichterloh brannten, wurde im Libanon am Sonntag das dänische Konsulat von einer wütenden, marodierenden Menge abgefackelt. Im Gazastreifen wurden die Scheiben einer deutschen Vertretung eingeworfen und demoliert. Fernsehzuschauer konnten in einer Dokumentation, die unter anderen "N24" ausstrahlte am Bildschirm verfolgen, wie die in Beirut aus dem ganzen Land rund 20.000 mit Bussen heran gereisten Demonstranten selbst von verzweifelt zur Ruhe rufenden Imamen überhört wurden. Damit ist die Unterwanderung friedlicher Proteste filmisch dokumentiert. Der Streit um Karikaturen, der in Massendemonstrationen und rohe Gewalt umschlug, machten sich am Wochenende vor allem diejenigen zu Nutze, die für einen totalitären Islam und Feudal-Regime eintreten. Einiges wird dabei deutlich: Der Islam hat ein Problem, eine gewaltbereite Schicht, die vor nichts zurückschreckt und von der sich sowohl der Islam und Europa in der Vergangenheit nicht ausreichend abgegrenzt und geschützt haben. Wie anders ist es zu erklären, dass am Freitag ausgerechnet in London bei Demonstrationen Plakate wie diese zu sehen waren, Zitat: "Be prepared for the real Holocaust", "Europe you will pay. Your 9/11 is on it's way", "Behead those who insult Islam" etc. Der libanesische Innenminister Hassan al-Sabaa erklärte seinen Rücktritt. Saad Hariri, Vorstand der größten libanesischen Parlamentsfraktion und Sohn des ermordeten Ministerpräsidenten, Rafik Hariri rief zur "Ruhe und Veranwortung" auf und kritisierte ausdrücklich die "in Damaskus initiierten und nach Beirut exportierten Gewaltakte". Er kündigte Konsequenzen für Steinwerfer und Brandstifter an. Laut Presseberichten zog die tobende Menge am Sonntag nach dem Abbrennen des dänischen Konsulats marodierend in das christliche Viertel Beiruts weiter. Am Abend demonstrierte die libanesische Regierung Einigkeit und Entschlossenheit mit einem Treffen christlicher und muslimischer Politiker. Eine europäisch-arabische Organisation kündigte unterdessen die Veröffentlichung von anti-semitischen Karikaturen an, um nach eigenen Worten gegenüber "Spiegel-Online" die europäische Pressefreiheit zu testen.

~~~~ Kommentar: Ob Bilderschlacht, Wirtschafts-Boykott oder Terror-Anschläge: die gemäßigten Stimmen melden sich langsam wieder zu Wort, nachdem sie den ersten Schreck über die Ereignise der letzten Woche überwunden haben. Auch wenn die Medienpräsenz radikaler Gruppen enorm zu sein scheint, die meisten Menschen, Muslime und Christen gleichmaßen, haben überhaupt keine Lust auf den ganzen Schlamassel und hegen kein Interesse am Chaos als solches. Sie würden es begrüßen, wenn man sich endlich wieder den wirklichen Problemen widmen würde - wie zum Beispiel der Jugendarbeitslosigkeit, die sowohl in den arabischen Ländern als auch in Europa ein großes und sehr ernstzunehmendes Problem darstellt. Der Bilderstreit bot hingegen vor allem radikalen Gruppen eine wunderbare Steilvorlage,genau von diesen wirklichen Problemen abzulenken und einen Spalt zwischen Muslime und Christen zu treiben, den es ohne die Radikalen gar nicht gäbe. Sicher, es gibt Meinungsverschiedenheiten, und die gibt es überall, Streit ist sogar ein Merkmal der Demokratie. Die Existenzberechtigung der Radikalen indes würde ernsthaft, weil möglicherweise dauerhaft, auf jeden Fall direkt, durch einen Frieden zwischen Islam und Europa gefährdet. Deshalb schüren sie ihn gnadenlos weiter, mit allen Mitteln. Sie wollen ein integraler Bestandteil des Islams werden, einer Religion, deren Vertreter für ihre Güte, Großzügigkeit und Gastfreundschaft einst Weltruhm erlangten. Die Frage lautet jetzt, ob es Europa und der Islam schaffen Frieden zu schließen oder es zulassen sich von versprengten, international agierenden Radikalinskis aufwiegeln und spalten zu lassen. ~~~~
Kommentar: Angelika Petrich-Hornetz
Quellen: SWR, Tagesspiegel, Netzeitung, Trostberger Tagblatt, Spiegel-Online, Stuttgarter Zeitung
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2006-02-03 ...Umfrage vor Landtagswahlen. Der "ARD-Deutschland-Trend" gab repräsentative Umfrageergebnisse zur Vorwahlsituation der bevorstehenden Landtagswahlen in Sachsen-Anhalt, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz in seiner "Sonntagsfrage" bekannt. Wenn am nächsten Sonntag Wahl wäre, dann würden die Ergebnisse wie folgt aussehen:

Sachsen-Anhalt (Vergleichszahlen: Landtagswahl 21.04.02)
CDU 33 Prozent (- 4,3)
SPD 29 Prozent (+ 9)
Linke.PDS 23 Prozent (+ 2,6)
FDP 6 Prozent (-7,3)
Grüne 3 Prozent (+ 1)
Quelle: ARD/MDR

Baden-Württemberg (Vergleichszahlen: Landtagswahl 25.03.01)
CDU 45 Prozent (+ 0,2)
SPD 29 Prozent (- 4,3)
Grüne 9 Prozent (+ 1,3)
FDP 9 Prozent (+ 0,9)
WASG/Linke 4 (+ 4)
Quelle: ARD/SWR

Rheinland-Pfalz (Vergleichszahlen: Landtagswahl 25.03.01)
SPD 42 Prozent (- 2,7)
CDU 36 Prozent (+ 0,7)
Grüne 6 (+ 0,8)
FDP 8 (+ 0,2)
WASG/Linke 4
Quelle: ARD/SWR

...Riester-Rente billiger als gerechnet. Die Verteuerung der Riester-Renter für Männer nach Einführung der Uni-Sex-Tarife fällt geringer aus, als vormals gerechnet. Sie bewege sich zum Jahresanfang 2006 zwischen 6 und 8 Prozent und ist damit von den Beitragserhöhungen von 15 Prozent, von der die Branche zunächst ausgegangen war, weit entfernt.

...Comeback Ackermann. Josef Ackermann, vorher Vorstandssprecher, nun Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bank und Spitzenmanager, der in der breiten Öffentlichkteit in den letzten Jahren wenig punkten konnte, holte sich die Anerkennung, die ein Gewinn-Rekord von 3,8 Milliarden und als weltweite Nummer 3 im Bereich "Corporate und Investment" (CIB) hinter JPMorgan und Citi-Group gebührt, auf der Bilanzkonferenz in Frankfurt zurück. Allerdings sollte der Ertrag aus Investmentbanking eigentlich auf 60 Prozent zurückgefahren werden und liegt aktuell bei 77 Prozent. Im Privatkundengeschäft gehört die Deutsche Bank nicht mehr zu den fünf führenden Banken. Im Gepäck hatte der gutgelaunte Ackermann beruhigende Nachrichten, diesmal nicht noch ein Stellenbau, nein, sondern die betroffenen Anleger des Immobilien Grundbesitz-Invest sollen für mögliche Verluste entschädigt werden - 200 Millionen Euro sind dafür zurückgelegt worden - davon sollen nicht nur jene profitieren, die erst vor kurzem (zwei Jahre vor Schließung des Fonds) investiert hatten. Desweiteren sollen viele Ausbildungsplätze und 500 neue Arbeitsplätze im laufenden Jahr entstehen. Bis 2010 ist Ackermanns Vertrag verlängert worden. Sollte er im Mannesmann-Prozess verurteilt werden kündigte er seinen Rücktritt an.
Quellen: n-tv.de, Börsenzeitung, Spiegel-Online, ARD-Deutschland-Trend
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2006-02-02 ...Kontenabfragen. Wie der Präsident der Genossenschaftsbanken, Walter Weinkauf, am Dienstag mitteilte würden die Kosten für die Datenabfrage der Finanzämter ins Unermessliche schießen. Über 14 Millionen Kontenabfragen seien dabei allein bei den Volksbanken in Hessen, Rheinland-Pfalz, Sachsen, Thürigen und im Saarland bis Ende 2005 angefallen sein. Das "Gesetz zur Förderung der Steuerehrlichkeit" macht die Kontenabfragen seit April 2005 möglich, bei der Stammdaten abgefragt werden können. Für 2006 müsse daher mit 20 Millionen Abfragen gerechnet werden, so Weinkauf weiter, der das neue Gesetz als "sehr teure Totalüberwachung" kritisierte. Die parlamentarische Staatssekretärin im Bundesfinanzministerium Barbara Hendricks konterte, dass 2005 lediglich und ganz genau 8.690 Kontenabfragen getätigt worden seien und kritisierte ihrerseits "Panikmache".

....Hartz-IV beschäftigt Sozialgerichte. Einer Klageflut wegen Hartz IV sehen sich zur Zeit die Sozialgerichte ausgesetzt. So wurden allein in Sachsen 3616 Klagen eingereicht und davon bisher 814 Verfahren entschieden. Die meisten Verfahren beschäftigten sich mit den Kosten für Unterbrinung und Heizung sowie zu Streitfragen des angemessenen Wohnraums. Insgesamt sollen vergangenes Jahr 52.088 Klagen eingereicht woren sein, ein bisher noch nie dagewesene Klagewelle nach Einführung eines neuen Gesetzes, wie BSG-Präsident Matthias von Wulffen bei der Vorstellung der Statistik bekannt gab.

....Meinungsfreiheit contra Maulkorb. Im Streit um Karikaturen einer dänischen Zeitung mischen sich unter Staatsvertreter und Demonstranten immer mehr Radikale. Während die Redaktionsräume der Zeitung "Jyllands-Posten" am Mittwoch-Abend wegen einer Bombendrohung bereits zum zweiten Mal geräumt werden musste, bestellte das iranische Außenministerium am selben Tag den österreichischen Botschafter ein und drohte mit "ernsten Konsequenzen". Ebenfalls am Mittwoch wurde in Frankreich der Chefredakteur der "France Soir" entlassen, der die Karikaturen nachgedruckt hatte - gegen die Auferlegung eines religiösen Dogmas. In den Chor von Staats-Vertretern mischen sich seit Dienstag zunehmend Radikale: So soll sogar Schamil Bassajew im fernen Tschetschenien von den Karikaturen aus Dänemark gehört haben - und kündigte "Maßnahmen" an, irakische Aufständische riefen zu Anschlägen gegen Dänemark und Norwegen auf. Unterdessen veröffentlichte "Spiegel-Online" einen Bericht, demnach einige dänische Muslime mit einem 43-seitigen "Dossier" im Winter 2005 durch arabische Länder tourten.
Mehrere europäische Zeitungen, Journalistenverbände und die Organisation Reporter ohne Grenzen (RSF), die sich für bedrohte, inhaftierte und gefolterte Journalisten einsetzt, solidarisierten sich unterdessen im Eintreten für die Meinungsfreiheit. So sagte der Chefredakteur der "Welt", dass sich der Journalismus nicht präventiv von Terrorängsten beirren lassen sollte.
Quellen: Kleine Zeitung, Neue Züricher Zeitung, presse.com, Spiegel-Online, Lausitzer Rundschau, Berliner Morgenpost
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2006-02-01 ... +++++ Kurzmeldungen +++++ Atomstreit soll vor den UNO-Sicherheitsrat. Darauf einigten sich am Dienstag die Veto-Mächte im UN-Sicherheitsrat USA, Russland, China, Frankreich und Großbritannien. Nur der Iran selbst kann weitere Schritte jetzt noch verhindern und in Verhandlungen eintreten. Vertreter aus Russland und China reisen am Mittwoch nach Teheran.

++++ Streit eskaliert. Obwohl sich die dänische Zeitung "Jyllands-Posten" für die Verletzung religiöser Gefühle durch veröffentlichte Mohammed-Karrikaturen entschuldigte, brennt der Disput weiter, u.a. durch einige radikale Palästinenser angeheizt, die in den Automiegebieten "Krieg gegen Dänemark.Tod für Dänemark" skandierten, sowie skandinavische Fahnen und Fotos des dänischen Regierungchefs Rasmussen verbrannten. Die Büros der dänischen Zeitung in Kopenhagen und Arhus mussten am Dienstag wegen einer Bombendrohung vorübergehend geräumt werden. Währendessen druckte die französische France Soir die zwölf Karrikaturen nach.

+++++ Trauer um Coretta Scott King . Die Witwe Martin Luther Kings, Coretta Scott King, die weltweit geachtete US-Bürgerrechtlerin, verstarb im Alter von 78 Jahren. +++++ Dänischer Politiker gründet muslimisches Netzwerk. Der dänische Politiker und Muslim, Naser Khader, hofft damit einen historischen Wendepunkt einzuleiten, auch wenn diese nur ein Anfang sein könne, wie er betonte. Der in Syrien geborene Politiker, seit 2001 Angehöriger des dänischen Parlaments gründete mit 120 anderen Muslims eine neues Netzwerk, das den gemäßtigten Islam vertreten soll.

+++++ Eine Finanzära geht zu Ende - und die heißt Alan Greenspan, der seinen Posten als US-Notenbank-Chef nach 18 Jahren räumte. Eine Zinserhöhung von 0,25 auf 4,5 Prozent ist sein Abschiedsgeschenk. Nachfolger des Fed-Präsidenten wird Ben Bernanke.

+++++ Mehr als 5 Millionen Arbeitslose. Erstmals seit neun Monaten und der damals erfolgten Zusammenlegung von Sozial- und Arbeitslosenhilfe gab es im Januar 2006 wieder mehr 5-Millonen Arbeitslose, wie die Bundesagentur für Arbeit am Dienstag bekannt gab. Es sind rund 400.000 mehr Erwerbslose als im Vormonat Dezember doch rund 75.000 weniger als im Vorjahr. Die Arbeitslosenquote stieg damit von 11,1 im Vormonat auf aktuell 12,1 Prozent.

+++ Familienförderung. Die Regierungskoalition einigte sich im Streit um die sogenannte Familienförderung auf die steuerliche Absetzbarkeit von Betreuungskosten im beschränkten Umfang. Zweidrittel der Betreuungskosten von bis zu 4000 Euro können für Kinder zwischen drei und sechs Jahren von Familien mit zwei oder einem Steuerzahler als Werbungskosten abgesetzt werden. Doppelverdiener und Alleinerziehende können die Betreuungskosten pro Kind von 3 bis 14 Jahren absetzen. Betreuungskosten können rückwirkend zum 01.01.2006 geltend gemacht werden.

+++++ Für eine halbe Ewigkeit. US-Präsident George W. Bush setzte seinen Kandidaten, den konservativen Samuel Alito für den obersten Gerichtshof der USA durch. Im Senat erhielt der Ex-Bundesberufungsrichter die Mehrheit, trotz vorherigem Widerstand der Demokraten. Damit gibt es einen Rechtsruck in der neunköpfigen Gremium, mit fünf konservativen Richtern. Das Amt gilt auf Lebenszeit.

+++++ Rückzieher Die Axel-Springer AG verzichtet auf die Übernahme von ProSiebenSat.1 sowie auf Klage und Ministererlaubnis, teilte der Konzern am Mittwoch mit. Die Aktie legte nach der Meldung zu.

+++++ Frankreich: Gedenktag für die Opfer von Sklaverei. Der 10. Mai wird in Frankreich als offizieller Gedenktag für die Opfer der Sklaverei. Der nationale Gedenktag soll auch an die Abschaffung der Sklaverei im Jahr 1848 erinnern. Sklaverei wurde als Verbrechen gegen die Menschheit am 10. Mai 2001 im französischen Senat anerkannt. Unternehmen, die im Ausland Zwangsarbeiter einsetzen, sollen künftig in Frankreich vor Gericht gebracht werden, kündigte Präsident Chirac in Paris an. +++++
Quellen: Spiegel-Online, die Welt, Copenhagen Post, Kölner Stadtanzeiger, Handelsblatt, BBC-News, Basler Zeitung
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