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News - NachrichtenMärz 2018 |
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2018-03-29... +++ Kurzmeldungen +++ Arbeitsmarkt im März +++ Im März 2018 verringerte sich die Arbeitslosenzahl um - 88.000 auf 2,458 Millionen. Das waren -204.000 weniger Arbeitslose als im Vorjahr 2017. Gegenüber dem Vormonat Februar 2018 verringerte sich die Arbeitslosenquote um -0,2 Prozentpunkte auf 5,5 Prozent. +++ Verbraucherpreise März 2018 +++ . Wie das Statistische Bundesamt heute mitteilte, wird die am Verbraucherpreisindex gemessene Inflationsrate im März 2018 nach bisher vorliegenden Ergebnissen um +1,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr steigen. Im Vergleich zum Vormonat Februar 2018 erhöhten sich die Verbraucherpreise um +0,4 Prozent. Die endgültigen Ergebnisse werden am 13. April veröffentlicht. +++ DIW für Senkung der Sozialbeiträge - Wechselwirkung zum Steuersystem gehört in den Fokus +++ . Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin sieht Spielraum in der Kombination von Steuersenkungen und Sozialbeitragsentlastungen. Laut dem DIW seien die Effekte für die im Koalitionsvertrag vorgesehenen Maßnahmen bei den Sozialbeiträgen aber zu gering. Neben dem Steuersystem stellen in Deutschland die Sozialbeiträge ein eigenes Abgabensystem dar, das pro Jahr mit einem Aufkommen von 531 Mrd. Euro das Volumen von Einkommens- plus Unternehmenssteuern deutlich übersteigt. Um niedrige und mittlere Einkommen zu entlasten, sei eine Sozialbeitragsentlastung daher angebracht. Allerdings ist laut DIW die Wirkung der im Koalitionsvertrag vorhandenen Vorschläge gering. Den größten Effekt biete laut den Wirtschaftsforschern dagegen ein Abzug der Sozialbeiträge von der Einkommenssteuer, um eine echte Entlastung kleiner und mittlerer Einkommen zu erreichen, womit grundsätzlich auch die Wechselwirkung zwischen Steuersystem und Sozial-Abgaben-System stärker beachtet werden sollte. Weitere Informationen, Pressemitteilung DIW: Entlastungen bei den Sozialbeiträgen sind eine Alternative zu Steuersenkungen +++ Bauernverband mit Ministerin zufrieden +++ . Mit der ersten Regierungserklärung der neuen Bundesministerin Julia Klöckner (CDU) zeigte sich der Deutsche Bauernverband zufrieden. Das Bundeslandwirtschaftsministerin als "Lebensministerium" zu bezeichnen sei genauso richtig wie das Vorhaben der Ministerin, das Ernährungs-Bewusssein der Bevölkerung zu stärken, so der Verband in einem Statement zur Amtseinführung. +++ UK: Vergiftungsfall Scripal +++ Laut Medienberichten geht es der Tochter des ehemaligen Spions Sergei Scripal inzwischen besser. Auch einem Polizisten, der am Auffundort von Tochter und Vater in Salisbuy kontaminiert worden war, geht es inzwischen besser. Srcipal selbst befinde sich immer noch in einem kritischen, aber stabilen Zustand. Die größten Mengen des verursachenden Nervengifts sollen inzwischen am Haus der Scripals gefunden worden sein. Premierministerin May bedankte sich außerdem für die Solidarität der europäischen Staatengemeinschaft sowie der USA bei der Reaktion auf den Vorfall gegenüber Russland. Die Reaktionen sämtlicher Regierungen beschränkten sich indes bislang auf die jeweilige Ausweisung von Diplomaten und gegenseitigen Schuldzuweisungen, anstelle einer ergebnisorientierten Zusammenarbeit. +++ Europäische Datenschutzgrundverordnung - Klassische Werbung wird wieder modern +++. Manch einem ist es schon aufgefallen: Die mit dem 25. Mai 2018 in Kraft tretende Datenschutzgrundverordnung (EU-DSGVO) zeigt bereits im Vorfeld Wirkung. So findet man nach vielen Jahren der nicht besonders User-freundlichen Verwirrung auf einmal wieder das Wörtchen "Anzeige" über Online-Anzeigen - gut lesbar angebracht, wo diese vorher mehrere Jahre lang kaum noch von redaktionellen Inhalten zu unterscheiden war. Und auch die Platzhirsche der Online-Werbung zeigen erste Reaktionen: Während Facebook allerdings noch mit dem Daten-Skandal bezüglich Cambridge Analytics u.a. beschäftigt zu sein scheint, kündigte Google in der vergangenen Woche an, künftig erstmals "nicht personalisierte Werbung" zu ermöglichen - für jene Webseiten-Betreiber, die sich mit GoogleWerbung finanzieren, aber nicht in der Lage seien, ihre Besucher um deren ausdrückliches Einverständnis für die laufende Daten-Erfassung, u.a. des Alters, der persönlichen Vorlieben oder des jeweiligen Standortes, zu bitten. Branchenkenner gehen allerdings davon aus, dass solch eine unpersonalisierte, Cookie-freie Werbung schlechter bezahlt werden wird. Laut dem Adwords-Blog des Unternehmens vom 22. März, sollen nun jedenfalls neue Modelle für die unpersonalisierte Werbung mit Adwords eingeführt werden. Damit einhergehend dürfte auch erstmals die bislang so unbeliebte Datensparsamkeit in der Gunst der Online-Werbe-Branche steigen. +++ Schach: Herausforderer Caruana +++ Beim Fide World Chess-Kandidatenturnier in Berlin ging der Amerikaner Fabiano Caruana als Sieger hervor, der damit im November in London gegen den amtierenden Schachweltmeister Magnus Carlsen aus Norwegen antreten wird. Bei den Grenke Chess Classic in Baden-Baden und den parallel dazu laufenden Grenke Chess Open in Karlsruhe gibt es jetzt schon einen Vorgeschmack auf das Duell. +++
+++ Fettleber: Die Entzündung ist das Problem +++ . Neben chronischem Alkohol-Abusus rücken immer mehr falsche Ernährungswohnheiten in den Fokus von Vorbeugung und Behandlung einer Fettleber. Das Bundesamt für Risikobewertung untersuchte jetzt Leberzellen daraufhin, wie Verfettung und Entzündung unser lebenswichtiges Entgiftungsorgan schädigen. Vor allem Entzündungen schädigen die Leber, indem diese wichtige Enzyme der Leberzellen blockieren, so dass eine bereits verfettete Leber ihre Aufgaben der Entgiftung nicht mehr wahrnehmen kann. Die Ergebnisse wurden im Fachmagazin Drug Metabolism and Dipostion veröffentlicht. +++ Ärzte zur künftigen Gesundheitsversorgung +++ Am Mittwoch legte die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) im Gesundheitsausschuss des Bundestages ihre Sicht der aktuellen und künftigen Versorgungslage vor. Demnach steht die ärztliche Versorgung, inbesondere vor dem Hintergrund des demografischen Wandels und einer steigenden Anzahl von Behandlungsfällen, vor großen Herausforderungen. Problematisch seien der Nachwuchsmangel und das Durchschnittsalter der aktuell praktizierenden Mediziner, insbesondere unter Hausärzten, die einen immensen Arbeitsaufwand zu bewältigen hätten. Ein großes Problem in Arztpraxen seien dabei u.a. 54 Millionen Bürokratiestunden pro Jahr. Eine Lösung könnte aus Sicht der Ärzte eine sektorenübergreifende Versorgung durch Umwidmung von Klinikstandorten und die Verflechtung von stationären und ambulanten Angeboten sein, auch die Telemedizin könnte einen Beitrag leisten. Die KBV sieht Ferndiagnosen und Fernbehandlung übers Inernet - ohne direkten Kontakt zwischen Arzt und Patient indes skeptisch, allerdings könnten Vorabinformationen und Fernkonsultationen in einem bestimmten Rahmen sinnvoll sein, die allerdings wegen der hohen Sicherheitsstandards und der Technik anspruchvoll sind. Entscheidend seien dabei der Breitbandausbau, der in den neuen Bundesländern immer noch nicht gewähleistet ist, sowie die Bereitsstellung von einsatzfähigen Geräten durch die Industrie. +++ Jeder 5. Riester-Vertrag ruht +++ Wie aus der Antwort (19/1207) der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen hervorgeht, ruht jeder fünfte der ingesamt 16,5 Millionen in Deutschland abgeschlossenen Riester-Verträge zur zusätzlichen Altersvorsorge und wird damit nicht mehr bespart. +++
+++ Update 2018-03-18: Facebook-Chef Mark Zuckerberg kündigte am Mittwochabend (MEZ) in einem Statement als Konsequenz aus dem Skandal Maßnahmen gegen unkontrollierte Datenabgriffe aus seinem Netzwerk an. +++
+++ Internetzensur: Reporter ohne Grenzen appelliert an Putin +++ Anlässlich der heutigen Wahl in Russland, appelliert die Journalistenorganisation Reporter ohne Grenzen an den russischen Präsidenten Wladimir Putin nach seiner wahrscheinlichen Wiederwahl, die Informationspolitik seiner Regierung zu ändern und künftig eine freie Internet-Kommunikation zu ermöglichen. Im Jahr 2017 seien täglich durchschnittlich 244 Webseiten blockiert worden, berichtete die Organisation am Mittwoch (14.03.) +++ Grippe: Noch keine Entwarnung +++ Die Grippe-Welle in Deutschland hält noch an, berichtet das Robert Koch Institut (RKI), das in der 10. Kalenderwoche bundesweit 46.382 labordiagnostisch bestätigte Influenza-Fälle vorliegen hat und die Grippeaktiivtät bundesweit als "stark erhöht" einstuft. Bis zum 13.03. sind dem RKI seit der 40. Kalenderwoche 2017 insgesamt 215.540 Fälle bestätigter Grippe gemeldet worden. Die Influenza-Welle hatte in Deutschland in der 52. KW. 2017 begonnen. Im seit Ende des vergangenen Jahres ebenfalls fortgesetzten Disput um unterschiedliche Impfstoffe für Kassen- und Privatpatienten hatte sich die ständige Impfkommission (StIKO) bereits Anfang Januar 2018 für den Vierfachwirkstoff ausgesprochen. Nach massiver Kritik hat der zuständige Gemeinsame Bundesausschaus (GBA) nun einen entsprechenden Beschluss erarbeitet. Ob es bis zu dessen Verbindlichkeit zeitlich zu schaffen ist, den Vierfach-Impfstoff in ausreichender Menge rechtzeitig zur nächsten Grippesaison (2018/19) zu beschaffen, ist derzeit noch offen. Da mit dem Abschluss des bürokratischen Verfahrens erst im Juni 2018 gerechnet wird, könnte es dann zu spät für die nächste Grippewelle sein. Krankenhäuser und Arztpraxen sowie die von vielen Grippefällen unter ihren Mitarbeitern betroffenen Unternehmen und Institutionen arbeiten aktuell täglich am Limit. Man versucht sich zu behelfen, viele Krankenhäuser nehmen z.B. nur noch Notfälle auf. Andere verschieben einen ständig steigenden Anteil an längerfristig geplanten Operationen. Bundesweit wurden in den vergangenen Wochen bereits Operationsäle, aber auch einige Schulen vorübergehend ganz geschlossen. Das Bundesland Schleswig-Holstein hat vergangene Woche eine tägliche Lagebesprechung zwischen Kliniken und Gesundheitsministerium eingerichtet, um die Belegung- und Behandlungskapazitäten zu koordinieren. Außerdem sollen vor der nächsten Grippesaison vorhandene Impflücken, vor allem bei medizinischem Personal, geschlossen werden. +++
+++ Trauer um Lehmann, Givenchy und Hawkings +++ Weit über die Grenzen der Stadt hinaus wurde um Karl Kardinal Lehmann, den Bischof von Mainz getrauert, der am 11. März im Alter von 81 Jahren verstarb und durch sein großes Verständnis und eine ausgesprägte Menschenfreundlichkeit weltweites Ansehen genoss. Bis zum 20. März wird Lehmann in der Mainzer Augustinerkirche aufgebahrt, so dass die Gläubigen Abschied nehmen können. Der Trauergottesdienst findet am kommenden Mittwoch (21.März) vor der Überführung in den Mainzer Dom statt. Einen Tag zuvor, Im Alter von 91 Jahren verstarb am 10. März der einflussreiche französische Modeschöpfer Hubert de Givenchy. Givenchy, der sein Modehaus 1952 in Paris gründete, sorgte weltweit mit schlichten, eleganten Kreationen für Furore und galt u.a. als Wegbereiter des Erfolgs des Kleider-Klassikers "das kleine Schwarze", das er u.a. für Audrey Hepburn in der Rolle der Holly Golightly im Film "Frühstück bei Tiffany" entwarf. Am 14. März verstarb der britische Astrophysiker Stephen William Hawking im Alter von 76 Jahren. Hawking, der im Alter von 21 Jahren die vernichtende Diagnose ALS erhielt, ließ sich von seiner Krankheit nicht von seinen Forschungen abhalten und gelangte durch seine entscheidenden Beiträge zur Relativitätstheorie, Kosmologie und insbsondere zur Physik der Schwarzen Löcher zu Weltruhm, und damit weit über die Fachkreise hinaus. Dazu trugen auch Hawkings populärwissenschaftliche Bücher bei, in denen er die kompliziertesten Themen verständlich beschreiben konnte, die darum ein breites Publikum erreichten. +++ UK: 2 Schwerstkranke, 1 Toter und 21 Verletzte +++ . Der Giftanschlag im britischen Salisbury auf den russischen Exilanten und ehemaligen Spion Serjei Skripal und dessen Tochter Yulia Skripal am 4. März ist für die Öffentlichkeit rund eine Woche nach dem Vorfall undurchsichtiger den je, wozu offenbar auch die beteiligen Regierungen selbst beitragen. Neben den eigentlichen Gift-Opfern mussten rund 20 unbeteilige Zivilisten und ein Polizist wegen dem Nervenkampfstoff aus der "Novitschok"-Gruppe in Krankenhäusern behandelt werden. Der Kampfstoff, der üblicherweise nur von Regierungen hergestellt und gelagert werden könnte, in den 1970er Jahren sollen diese Nervenkampfstoffe in der damaligen Sowjetunion entwickelt worden sein. Nach umfangreichen Untersuchungen der britischen Behörden, u.a. Vernehmungen von hunderten Zeugen, war die britische Regierung von einer Beteiligung der russischen Regierung überzeugt. Am Montag (12.03.) fasste Premierministerin Theresa May die Untersuchungsergebnisse im Parlament u.a. mit den Worten zusammen, dass die russische Regierung die Verantwortung trage oder die Verbreitung ihres Nervenkampfstoffes "nicht mehr unter Kontrolle" habe und stellte der russischen Regierung ein Ultimatum bis Dienstag-Mitternacht (13.03.) , sich "glaubwürdig" zu äußern und damit an der Aufklärung beizutragen. Der russische Außenminister Sergej Lawrow wies eine Beteiligung indes u.a. mit den Worten "wir waren es nicht" zurück. Die russische Regierung verlangte ihrerseits Aufklärung von der briitschen Regierung, u.a. eine Probe des Nervengifts, zuvor hatten russische Regierungssprecher ihre Hilfe zur Aufklärung angeboten. Kanzerlin Merkel hatte sich gestern in einem Statement der Forderung Mays angschlossen, die russische Regierung solle zur Aufklärung des Vorfalls beitragen. Verschärft wurden die britischen-russischen Spannungen durch eine am Dienstag (13.03.) in London aufgefundene Leiche eines weiteren russischen Exilanten. Die Ermittlungen dauern noch an. Laut Medienberichten wollen die britischen Behörden nun auch zurückliegende Todesfälle weiterer russischer Exilanten untersuchen.
+++ Trump feuert US-Außenminister +++ Wie schon länger erwartet, hat US-Präsident Trump nun am Dienstag US-Außenminister Rex Tillerson entlassen. Tillerson, ehemaliger Öl-Manager, bedankte sich in seiner Abschiedsrede im State Department bei den Mitarbeitern - mit Ausnahme des US-Präsidenten. Als Tillersons Nachfolger kommt der bisherige CIA-Chef Mike Pompeo. Nachfolger von Pompeo soll die bisherige CIA-Vizechefin Gina Haspel werden. Damit setzt Trump die erste Frau an die Spitze des US-Geheimindienstes, die laut Medienberichten ähnlich wie der Präsident die Anwendung umstrittener Verhörmethoden wie Waterboarding befürworten soll. +++ Holocaust-Museum aberkennt Preis für Menschenrechte +++ Das United States Memorial Holocaust Museum hat am 6. März den 2012 an Aung San Suu Kyi verliehenen "Elie Wiesel-Preis für Menschenrechte" aberkannt, da sich die Politikerin und Friedensnobelpreisträgerin von 1991, die in Myanmar 15 Jahre lang unter Hausarrest stand, in ihrer inzwischen eingenommen Positition nicht ausreichend für die verfolgten Rohingya in ihrem Land einsetze. +++ Slowakei: Innenminister zurückgetreten +++ . Am Montag hat der slowakische Innenminister Robert Kalinak seinen Rücktritt erklärt. Es ist nach dem Kulturminister bereits der zweite Rücktritt nach dem Mord an dem Journalisten Jan Kuciak und dessen Verlobter Ende Februar 2018. Inzwischen mehren sich die Befürworter von Neu-Wahlen in der Slowakei. Der Journalist Kuciak hatte regelmäßig über Korruption und Steuerhinterziehung berichtet. Update 2018-03-15: Der slovakische Ministerpräsident Robert Fico ist zurückgetreten, der bisherige Vize Peter Pellegrini wird Nachfolger im Amt. +++ USA: He did it +++ . Bei den Kongress-Nachwahlen im 18. Wahlbezirk in Pennsylvania (südlich von Pittsburgh, rund 230.000 Wähler) , die wegen des Rücktritts im Oktober 2017 von dem seit 2002 im Amt befindlichen Tim Murphy notwendig geworden waren, fuhr der 33-jährige Demokrat Conor Lamb einen für die Demokraten überraschenden Wahlsieg ein. Sein Vorsprung liegt nach Auszählung aktuell bei rund +0,3 Prozent vor dem Republikaner Rick Saccone. Lamb erklärte sich am Mittwochmorgen (Ortszeit) u.a. mit den Worten "We did it" vor seinen Anhängern zum Wahlsieger. Der Bezirk galt bis gestern jahrelang als Hochburg der Republikaner, auf den die Aufmerksamkeit der Weltöffentlichkeit allerdings erst durch einen Saccone unterstützenden Wahlauftritt Donald Trumps gelenkt wurde, der sich zu Lamb in seiner üblichen Rhetorik äußerte. Derer seien manche vor Ort inzwischen überdrüssig geworden, äußerte sich Lamb anschließend in einem Interview. +++
++++ Lohnlücke am oberen Rand mit -23,5 Prozent am größten +++ Wie das Deutsche Institut für Wirschaftsforschung (DIW Berlin) heute mitteilte, steige zwar der Frauenanteil in Aufsichträten und sei der Gender Pay Gap in den vergangenen 30 Jahren gesunken - zuletzt betrug dieser durchschnittlich -16 Prozent - bei Frauen zwischen 40 und 49 Jahren stagnierende -20 Prozent, in unteren Lohngruppen -20,1 Prozent, am oberen Rand -23,5 Prozent - , doch die hartnäckige Lücke am oberen Rand der Lohnverteilung sei immer noch am größten. Deutschland gehe durch die fortgesetzte Schlechterstellung von Frauen ein "enormes wirtschaftliches Potenzial" verloren, fasst DIW-Präsident Fratzscher die Lage am Weltfrauentag 2018 zusammen. +++ Die Mehrheit in Deutschland ist weiblich +++ Wie das Statistische Bundesamt mitteilte, bilden Frauen und Mädchen unter den 82,5 Millionen in Deutschland (Stand: Ende 2016) lebenden Einwohnern mit 51 Prozent die Mehrheit der Bevölkerung. Knapp werden allerdings die jungen Frauen. Während im Jahr 2016 9,9 Millionen Frauen über 65 Jahren (Anteil 56,4 Prozent) 7,6 Millionen Männern über 65 gegenüberstanden, waren es im selben Jahr nur 6,9 Millionen junge Frauen unter 20 Jahren gegenüber 7,4 Millionen jungen Männern unter 20 Jahren. Wie die Behörde ebenfalls berichtete, bestritten, ebenfalls im Jahr 2016, 72 Prozent der in Deutschland lebenden Frauen zwischen 25 und 55 Jahren ihren überwiegenden Lebensunterhalt aus einer eigenen Erwerbstätigkeit, Vor 10 Jahren hatte der Anteil noch bei 64 Prozent gelegen. Bundesweit stammte bei 16 Prozent aller Frauen im selben Alter der überwiegende Lebensunterhalt aus Einkünften des Partners oder anderen Familienangehörigen. (10 Jahre zuvor noch bei 23 Prozent). 2016 bestritten 86 Prozent Männer ihren Lebensunterhalt aus eigenem Einkommen, zehn Jahre zuvor waren es 83 Prozent. Auch zur Kinderlosenquote lieferte das Bundesamt für Statistik neue Zahlen. Demnach nahm die Quote innerhalb von 10 Jahren (2006 - 2016) bei den erwerbstätigen Frauen insgesamt um lediglich rund 1 Prozent auf 21 Prozent zu (Frauen insgesamt: 20 Prozent). Außerdem verringerten sich die bislang großen Unterschiede zwischen den Branchen, Berufsfeldern sowie unterschiedlichen Bildungsgängen, blieben zum Teil dennoch stark ausgeprägt: U.a. waren lediglich 9 Prozent der Frauen in Reinigungsberufen im Jahr 2016 kinderlos, aber 40 Prozent der Frauen in der IKT-Branche (Informations- und Kommunikationstechnik). Weitere Informationen: Kinderlosenquoten nach beruflicher Stellung und Bildung nähern sich an +++ Fortgesetzte Benachteiligungen der Europäerinnen +++ Die EU-Kommission legt an jedem Weltfrauentag einen Bericht über bestehende Defizite bei der Gleichstellung vor, der heute nicht nur über ein äußerst ärgerliches, weil seit Jahren stagnierendes Lohngefälle von durchschnittlich -16 Prozent und eine mangelnde Präsenz in Führungspositionen, trotz besserer Abschlüsse, in Europa berichten musste. So sind in einem Drittel der EU-Mitgliedsstaaten tatsächlich 70 Prozent der EU-Bürger der Ansicht, Frauen sollten sich um Haus und Familie kümmern und ein Drittel der Europäerinnen hat ab einem Alter ab 15 Jahren bereits körperliche und/oder sexuelle Gewalt sowie 55 Prozent sexuelle Belästigung erlitten. Außerdem drohen die Europäerinnen derzeit von der Entwicklung auf dem digitalen Sektor und in der Informations- und Kommunikationstechnologie nachhaltig abgehängt zu werden. In Zahlen ausgedrückt, würde eine ansteigende Besetzung der digitalen Arbeitsplätze mit Frauen eine BIP-Steigerung von +16 Prozent bringen. +++ 50 Prozent weniger für Künstlerinnen +++ Wie der Australia Coucil for the Arts bereits im Jahr 2017 in einer Studie feststellte, ist die Lohn-Lücke in der Kunst im Vergleich zu anderen Branchen eine der größten, dabei sind (Stand 2014) von den Absolventen 74 Prozent weiblich. Bestätigt wurde der große Unterschied im Januar 2018 von einer Studie der University of Technology, die 1,5 Millionen Kunstauktionen in 40 Jahren von 60.000 Künstlern in 45 Ländern untersuchte und zu dem Ergebnis kam, dass für Kunstwerke weiblicher Künstlerinnen 47,6 Prozent weniger ersteigert wurde als für männliche. Bei sehr hochpreisigen Werken (über eine Million Dollar), betrug der Gender Pay Gap immer noch -29 Prozent. Die Forscher bezweifelten, dass die Künstlerinnen etwa genetisch bedingt "schlechtere Kunst" als ihre männlichen Kollegen ablieferten. Zusätzliche Tests, bei denen das Geschlecht der Künstler nicht bekannt gegeben wurden, verliefen dementsprechend anders, allerdings wurden Werke, hinter denen eine Frau vermutet wurde, von bestimmen Leuten dennoch als weniger wertvoll eingestuft. Galeristinnen wundert das nicht, da der ganze Kunstbetrieb, ähnlich anderen, männlich dominiert sei, wie sich einige in Interviews zu der Studie Anfang des Jahres äußerten. Hinzu kommen Äußerungen von Künstlerinen selbst, die ähnliche Erfahrungen schildern, wie sie in der metoo# und time's up-Debatte von Hollywood-Schauspielerinnen weltweit bekannt geworden sind: Aufstrebende Künsterlinnen müssen sich ständig mit "eindeutigen Angeboten" männlicher Entscheider herumschlagen. Verhalten sie sich nicht wunschgemäß, schade dies ihrer Karriere bis hin zur Blockade. +++ Schleppender Fortschritt +++ 'Ähnlich wie das DIW und die EU-Kommission berichtet auch das Institut der deutschen Wirtschaft (iwd) in Köln über einen eher schleppenden Fortschritt bei der Gleichberechtigung - weltweit fiel der seit einem Dutzend Jahren vom Weltwirtschaftsforum (WEF) veröffentlichte Gender Gap im Jahr 2017 mit 32 Prozent sogar etwas größer als im Vorjahr 2016 aus. Dabei wurden vier Themengebiete wie Zugang zur Bildung, wirtschaftliche Teilhabe, politischer Gestalltungsspielraum und Gesundheit in 144 Ländern untersucht. Die ersten drei Länder mit der kleinsten Gerechtigkeitslücke zwischen den Geschlechtern waren absteigend: Island, Norwegen, Finnland. Deutschland landete auf Rang 12, im Jahr 2006 reichte es noch für Platz 5. Ein Hauptgrund für den Abstieg: In Deutschland sind weniger als 30 Prozent aller Führungspositionen mit Frauen besetzt. Weitere Infos mit zum Teil überraschenden Ergebnissen, die allerdings durchaus dazu geeignet sind, für mehr machbaren Fortschritt in den westlichen Industriestaaten zu sorgen, iwd: Genderparadies Bahamas +++
+++ Schweizer stimmen gegen Abschaffung von Rundfunkgebühren +++ . In der Schweiz scheiterte in einer Abstimmung am Sonntag (4. März) die "No-Billag"-Intiative. Eine deutliche Mehrheit von rund 71,6 Prozent Schweizern sprach sich für die Beibehaltung der Gebühren (Billag) des öffentlich-rechltichen Schweizer Rundfunks (SRF) aus. Die Wahlbereiligung lag bei 54,4 Prozent. +++ Airbus: Treffen mit Gewerkschaft zum Stellenabbau +++ . Vertreter des Airbus-Managements treffen sich heute (7. März) mit dem europäischen Betriebsrat (European Works Council, um über einen Stellenabbau zu beraten. Grund ist der Rückgang bei der Produktion von A380 und A400M. Nach dem Treffen will der Luftfahrtkonzern die Öffentlichkeit informieren. +++ Chinesischer Volkskongress: Herrscher auf Lebenszeit? +++ In China tagt aktuell der Nationale Volkskongress. Einer der mit Spannung erwarteten Beschlüsse der rund 3000 Deligierten ist eine mögliche Verfassungsänderung, die dem amtierenden chinesischen Präsidenten Xi Jinping den Weg für eine Fortsetzung des Amtes über die in der Verfassung bislang festgelegte zweite Amtszeit von weiteren fünf Jahren freimacht. Zwar wird Xi von der Wirtschaft als Garant für Stabilität begrüßt, doch einige Ökonomen warnen bereits, dass diese u.a. auch mit dem regelmäßigen Wechsel der Führungsriege zusammenhinge. In den USA ist die Zeit des US-Präsidenten ebenfalls nach zwei Amtsperioden abgelaufen. Und in Europa hat man mit Regenten auf Lebenszeit bisher nur schlechte Erfahrungen gemacht. Die Amtszeit deutscher Bundeskanzler beträgt vier Jahre, doch die Regierungspitze kann in freien, demokratischen Wahlen unbegrenzt oft wiedergewählt werden. So wird Angela Merkel am 14. März voraussichtlich ihre vierte Amtszeit antreten. +++ In Europa ticken die Uhren anders +++ Ähnlich schrittweise hinterher - wie derzeit einige Radio-Uhren laufen - , sickerte auch die Nachricht über viele in ganz Europa schon seit mehreren Wochen verkehrt tickenden Zeitmesser in die Schlagzeilen. Das Uhrwerk von Radioweckern u.a. günstigen, am Takt des Stromnetz hängenden Uhr-Varianten, geriet durch eine abgesenkte Netzspannung um inzwischen ganze 6 Minuten in Verzug. Aufgefallen war das bis Anfang März wegen der sprichwörtlichen Langsamkeit des ganzen Vorgangs zunächst außerhalb von Expertenkreisen erstaunlicherweise niemanden oder zumindest kaum jemandem, bis Leserbriefe u.a. beim Heise-Verlag eingingen. Hintergrund ist ein Streit zwischen Serbien und dem Kosovo über Einspeisungen, deren Ausbleiben die Frequenz im europäischen Stromnetz unter 50 Hertz drückte. Wundern Sie sich also nicht, wenn Sie ihre Uhren am Herd, an der Mikrowelle oder eben an Ihrem Radiowecker umstellen und diese in ein paar Tagen, Wochen plötzlich vorgehen, weil sich der Kosovo und Serbien einig wurden und die Netzspannung temporär steigt. In den meisten Haushalten gibt es heutzutage Korrektive - in Form von Funkuhren. +++
Und: Auszug des letzten, unvollendeten Artikels von Jan Kuciak, politico.eu, Englisch: Italian Mafia Tentacles Reach into Slovak Politics. +++ Arbeitsmarkt im Februar +++ Die Arbeitslosenzahl in Deutschland sank im Februar 2018 deutlich um -18.000 auf 2,546 Millionen, meldete die Bundesarbeitsagentur (BA) am Mittwoch (28.02.). Das waren -216.000 weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitlosenquote sank gegenüber dem Vormonat um -0,1 Prozentpunkte auf 5,7 Prozent. Wie das Statitistische Bundesamt ebenfalls am Mittwoch mitteilte, waren nach bisherigen Berechnungen im Januar 2018 in Deutschland rund 44,2 Millionen Menschen erwerbstätig, ein Anstieg um +1,4 Prozent oder +631.000 Personen gegenüber dem Vorjahres-Januar 2017. +++ Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst +++ In Potsdam haben am Sonntag die Tarif-Verhandlungen für den Öffentlichen Dienst begonnen. Die Gewerkschaften verdi und dbb fordern +6 Prozent mehr Gehalt für die 2,3 Millionen Beschäftigten. +++ Mindeslöhne in Europa +++ Wie das Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Institut (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung berichtet, sind in 19 EU-Staaten die Mindestlöhne zum 1. Januar 2018 oder im Laufe des Jahres 2017 angehoben. In Westeuropa liegt der Mindestlohn damit im Durchschnitt bei 9,40 Euro. Nur Deutschland (Mindestlohn: 8,84 Euro), Griechenland (3,39) und Luxemburg (11,55 Euro) gab es keine Erhöhung. Weitere EU-Beispiele für Mindestlöhne: Belgien 9,47 Euro, Irland 9,55 Euro, Niederlande 9,68 Euro, Frankreich 9,88 Euro, Großbritannien 8,56 Euro, Spanien 4,46, Slowenien 4,84 Euro. Polen 2,85 Euro, Tschechien 2,78 Euro. Die unterschiedlichen Beträge spiegeln zum Teil die unterschiedlich hohen Lebenshaltungskosten in den einzelnen Ländern. Die Kaufkraft des Mindestlohne liegt in Deutschland hinter Frankreich und den Benelux-Staaten, weitere Informationen, boeckler.de, PDF: WSI-Mindestlohnbericht 2018 +++ Energieverbrauch privater Haushalte steigt +++ Wie das Bundesamt für Statistik heute meldete, ist der Energieverbrauch fürs Wohnen der privaten Haushalte in Deutschland im Jahr 2016 im Vergleich zum Vorjahr 2015 um 1,4 Prozent auf rund 665 Mrd. Kilowattstunden angestiegen. Mit +2,2 Prozent wurde vor allem mehr Energie für Raumwärme verwendet, die mit 70 Prozent den größten Anteil an der Haushaltsenergie hat. Das ist nach 2015 der zweite Anstieg in Folge, bis 2014 war der private Energieverbrauch fürs Wohnen rückläufig. Dennoch liegt der Energieverbrauch mit insgesamt -0,5 Prozent und für Räumwärme - 0,3 Prozent leicht unter dem Niveau von 2010. Faktoren wie die Zunahme kleinerer Haushalte bei einem gleichzeitigen Bevölkerugswachstum von +2,6 Prozent wirkten laut Angabe der Behörde weiteren Effienzsteigerungen entgegen. +++
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Foto, Text: ©Angelika Petrich-Hornetz, Fotos: ©aph, Wirtschaftswetter 2003-2024 ©Wirtschaftswetter® Online-Zeitschrift |
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